Londoner City übernimmt das Kommando über die neue grüne Blase

Wie wir bereits berichtet haben, will sich das Finanzzentrum Großbritanniens trotz des Brexit (oder gerade deswegen?) zur Kommandozentrale für die schöne neue Welt des „grünen Finanzwesens“ aufschwingen. Das wurde am 27. Februar in der Guildhall, dem Hauptsitz der City of London Corporation, erneut unter Beweis gestellt, auf einer Konferenz zum Thema „COP26 Private Finance Agenda“ im Vorfeld des Cop26-Klimagipfels, der im kommenden November in Glasgow stattfinden wird. Veranstalter der Konferenz war der Bürgermeister der City of London, Alderman William Russell, und auch der scheidende Gouverneur der Bank von England, Mark Carney, und die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, gehörten zu den Rednern der Konferenz.

Mark Carney forderte, daß die Unternehmen ihre Auswirkungen auf die Umwelt offenlegen, damit die Kohlenstoffziele erreicht werden können. Er fügte hinzu, daß die Bank von England die erste Zentralbank sein wird, die Streßtests für Finanzinstitute in Bezug auf das Klimarisiko durchführt. Laut Carney, der gerade erst zum Berater der britischen Regierung für die Konferenz in Glasgow ernannt wurde, wird seine „Arbeitsgruppe zur Offenlegung Klima-bezogener Finanzdaten“ (TCFD) von mehr als 1.000 Unternehmen aus 54 Ländern mit einem Marktwert von 16,7 Bio.$ (12,8 Bio.£) unterstützt. „Das Ziel ist, daß jede professionelle finanzielle Entscheidung den Klimawandel berücksichtigen muß“, sagte er.

Christine Lagarde beklagte die uneinheitliche Berichterstattung der 26 größten Banken und Versicherungen der Eurozone. „Nur 5 von den 26 legen die Auswirkungen auf ihre finanziellen Vermögenswerte teilweise offen, und keine von ihnen bietet eine vollständige Offenlegung.“

Andere Redner vertraten im Wesentlichen dieselbe Linie: Der stellvertretende Vorsitzende von BlackRock und ehemalige Chef der Schweizerischen Zentralbank Philipp Hildebrand forderte die Regierungen auf, die Unternehmen zur Einhaltung der neu entworfenen globalen Offenlegungsregeln zu zwingen. Der Chef der Londoner Börse, David Schwimmer, ein ehemaliger Partner von Goldman Sachs, war ebenfalls der Meinung, daß „die Reise in Richtung Offenlegungspflicht führt“.

Prinz Charles nahm zwar nicht persönlich an der Veranstaltung teil, aber Gudrun Cartwright, die Umweltdirektorin seiner Wohltätigkeitsorganisation „Prince’s Business in the Community“, forderte die City auf, „eine Vorreiterrolle im Kampf für eine kohlenstoffreie Zukunft zu übernehmen“. Sie ist eine begeisterte Unterstützerin der Extinction Rebellion, was nicht überrascht, wenn man weiß, daß die XR-Gründerin Gail Bradbrook (die für „Zauberpilze“ schwärmt) ihre Karriere bei „Business in the Community“ begann.

Quelle: solidaritaet

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