Litha

Die Sonnenwende „Litha“ galt bei den Germanen als Nahtstelle zwischen den Welten.

Beim Tanz um das Feuer konnte man die Götter und Naturgeister gemeinsam mittanzen sehen. Das Fest wird trotz der über Tausendjährigen Christianisierung noch immer gefeiert. Allerdings unter anderem Vorzeichen. Der eigentliche Bezug zum Ursprung wurde weitgehend vergessen. Für Katholiken ist der Johannistag das Hochfest der Geburt Johannes des Täufers am 24. Juni. Das Datum seiner Geburt wurde nach dem Lukasevangelium errechnet, nämlich drei Monate nach Mariae Verkündigung und sechs Monate vor Weihnachten. Dass der Geburtstag des Täufers mit dem Datum der Sommersonnenwende zusammenfällt, ist kein Zufall.

Da alle Versuche scheiterten, den uralten heidnischen Brauch des Sonnenwendfeuers abzuschaffen, legte die Kirche im 5. Jahrhundert den Gedenktag für Johannes den Täufer auf den 24. Juni und damit nur drei Tage nach der Sonnenwendfeier.

Im Jahreskreis der Germanen war Litha, die Sommersonnenwende am 21. Juni ein fester Begriff. Es ist der längste Tag, die Sonnengöttin ist auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Die Menschen der früheren Zeit brachten ihr zu Ehren am Abend vor diesem Tag Opfer dar. Die Sonne, SOL, war weiblich. Feuer wurden auf den Hügeln entzündet und in der Dämmerung rollte man, mit brennendem Stroh umwickelte Wagenräder ins Tal, als Symbol, dass von nun an die Kraft der Sonne Tag für Tag schwächer werden würde und sich die Sonnengöttin immer mehr dem Zeitpunkt näherte, an dem sie ihre Reise in die Unterwelt antritt.

An Litha jedoch wird das Leben in seiner vollen Blüte gefeiert, aber auch des Todes gedacht, da Leben und Tod zwei Seiten einer Medaille sind, untrennbar miteinander verbunden in einem Kreis, der kein Anfang und kein Ende hat. An Litha können die Menschen unmittelbar an der Fruchtbarkeit und der Lebenskraft der Natur teilhaben.

The Feast of Saint John
Gemälde von Jules Breton (Wikipedia/gemeinfrei)

Der Reichtum der Natur zeigt sich Ende Juni in seiner ganzen Fülle, alles wächst üppig, die Blumen strahlen in wunderbaren Farben und die Kräuter entwickeln ihre stärkste Heilkraft. Kräutersammler sollten wissen, dass in dieser Zeit die Sonnenenergie am stärksten in ihnen wirkt. Besonders heilsam sind auf die Weise gesammelte Pflanzen in der kalten dunklen Winterzeit für Seele und Körper. Dann geben sie ihre gespeicherte Sonnenenergie an uns ab. An erster Stelle steht das antidepressiv wirkende sonnendurchtränkte Johanniskraut – weiter Arnika, Christophskraut, Beifuß, Eisenkraut, Ringelblume und Kümmel.

Aus diesen sieben Kräutern haben seit alters her die Menschen Sträuße gebunden, beim Tanz um das Mitsommerfeuer angezündet oder als magisches Wundermittel unter das Kopfkissen gelegt. Die Jahreskreisfeste waren stets auch ein Tor zu anderen Bewusstseinszuständen. Natürlich braucht es immer eine gewisse Art von VER-RÜCKT-SEIN, wenn man mit den Göttern und Naturgeistern tanzen möchte und damit in ihre Welt einzutauchen. Wer sich in solchen magischen Zauber versetzte, war angeblich mit dem Teufel im Bunde. Wohlmeinende Priester wollten die Menschen vor den satanischen Ritualen schützen.

Dass es im Grunde darum ging, die Freiheit des Geistes einzuschränken und die Menschen unter der Knute des Stellvertreters eines alleinherrschenden Gottes zu halten, haben nur wenig Menschen begriffen, und der Papst und seine Bischöfe haben über die Indoktrination fleißig verschwiegen. Hexenprozesse, Scheiterhaufen und die Angst vor der ewigen Verdammnis waren ihre liebevollen Instrumente. Es ging offiziell um nichts anderes als das Selenheil jedes einzelnen Menschenkindes.

Diese „wohlmeinenden Priester“ gibt es heute auch. Mit der Sorge ums Selenheil meint man den letzten Rest Freiheit beseitigen zu können, vornehmlich durch gründgewandete Priesterinnen, unterstützt von schwarzen Kuttenträgern, blinder Justitia und einer Heerschar tumber Schafe. Sie leugnen die Existenz natürlich gewachsener Völker, verhetzen Heimatverbundenheit, Kultur, Tradition, Sitten und Gebräuche. Unter Zuhilfenahme einer neuen monotheistischen, kriegerischen Religion soll endgültig beseitigt werden, was Bonifatius samt seiner Gotteskrieger und alle im Verlauf der Geschichte nachkommenden Kulturausrotter übrig gelassen haben.

Selbst wenn die neuerlich zu befürchtende kulturell-religiöse Umformung friedlich verlaufen sollte, was höchst unwahrscheinlich ist, könnte dies praktisch zur Auflösung aller Errungenschaften im Menschenbild und letztlich zum Aussterben des gesamten europäischen Erbes und seiner Ethnien führen (siehe hier).

Beitragsbild: pixabay.com

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1 Kommentar

  1. Einmal mehr, meinen Dank für diese Rückbesinnung!

    " Selbst wenn die neuerlich zu befürchtende kulturell-religiöse Umformung friedlich verlaufen sollte, was höchst unwahrscheinlich ist, " …

     Ich denke schon, daß diese Transformation weiterhin schleichend vor sich gehen wird! Im Prinzip gibt es bereits jetzt schon genügend Muslime in Europa, um uns allein per Geburten zu überwinden. Und die Befürworter überhaupt kein Interesse daran haben, es unnötig eskalieren zu lassen. Geschweige denn die, die dieses Szenario erdacht haben!

    "Einzelfälle" werden daran auch nichts ändern!

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