Lacht nicht: Damit erreicht Putin nur was er will

Unglaublich, was sich die „Anti-Russland-Propagandamedien“ so alles einfallen lassen, um einen Sündenbock zu finden. GEZ noch dämlicher?

von Caitlin Johnstone (theblogcat)

https://caitlinjohnstone.com/2018/12/16/dont-laugh%E2%80%8A-its-giving-putin-what-he-wants/

„BBC News: Wie Putin den Humor in eine Waffe verwandelt

Russlands Regierung will, dass die Menschen was zu lachen haben – solange es auf Kosten ihrer Gegner geht und nicht auf Putins Kosten.“

Die BBC hat einen Artikel veröffentlicht mit dem Titel „Wie Putin den Humor in eine Waffe verwandelt“. Darin geht es darum, wie der Kreml jetzt seiner schrecklichen und tödlichen hybriden Kriegsführung eine neue Waffen hinzufügt: die Komödie.

Der Artikel stammt von Olga Robinson, die die BBC, ohne eine Spur von Selbsterkenntnis, als „Senior Journalist (Desinformation)“ tituliert. Robinson demonstriert ihre Qualifikation und Klugheit, die ihr den Titel eingebracht haben, indem sie das Publikum der BBC warnt, dass der Kreml Humor verwendet, um die Anschuldigungen abzuwehren und lächerlich zu machen, die westliche Regierungen gegen Russland vorbringen. Das sei eine „Form des Trollens“ und sie berichtet, dass das „absichtlich das Diskussionsniveau herabsetzen“ soll.

Mark Ames: „Nun stellt sich heraus, dass Witze eine Desinformationsverschwörung der Russen sind. Sind wir denn vor nichts sicher? Was werden sich diese barbarischen Fremden als nächstes ausdenken? Unsere Tränen in Waffen verwandeln?“

„Russlands Schritt in Richtung Humor, um seine Kampagnen zu beeinflussen, ist ein relativ neues Phänomen“, erklärt Robinson, ohne darüber zu spekulieren, warum die Russen plötzlich angefangen haben könnten, über ihre westlichen Ankläger zu lachen. Sie hält es nicht für möglich, dass das enge Bündnis der westlichen Nationen, das vor zwei Jahren plötzlich hysterisch über Russland zu kreischen begann, in dieser Zeit einfach viel lächerlicher und leichter zu verulken war.

Es kann unmöglich etwas mit dem Entstehen eines dementen Medienumfelds zu tun haben, in dem alles auf der ganzen Welt, von französischen Protesten über amerikanische Kulturkriege bis hin zu britischer Unzufriedenheit mit der Europäischen Union, ohne Fakten oder Beweise Russland vorgeworfen wird. Wobei BBC-Reporter ihre Gäste berichtigen und vor der Skepsis gegenüber antirussischen Erzählungen warnen, weil sich Großbritannien in einem „Informationskrieg“ mit dieser Nation befindet. Wo derselbe Kabelnachrichten-Experte zum Russiagate behaupten darf, dass sowohl die Ernennung von Rex Tillerson als auch seine spätere Entlassung das Ergebnis einer russischen Verschwörung zum Nutzen des Kremls waren. Wo Mainstream-Verkaufsstellen eklatant falsche Informationen über Julian Assange und ungenannte „Russen“ verbreiten können und dann die Falschheit dieser Berichterstattung den russischen Desinformationen anlasten. Wo Pokemon Go, niedliche Facebook-Memes und $4.700 in Google-Anzeigen aufrichtig als Methoden zitiert werden, mit denen Hillary Clintons $1,2 Milliarden Präsidentschaftswahlkampf übertroffen wurde. Mit Verschwörungstheorien, dass Putin die höchsten Ebenen der US-Regierung infiltriert hat, und was seit zwei Jahren aus den Mainstream-Schlagzeilennachrichten herausbrüllt, mit bisher absolut nichts, was man dafür vorweisen kann.

Nein, die einzige Möglichkeit ist, dass der Kreml plötzlich herausgefunden hat, dass Humor eine große Sache ist.

Es ist nur so, dass sich die humorvolle Verhöhnung des Russland Narrativs des westlichen Establishments von selbst schreibt. Die Heuchelei ist so karikaturhaft, die Emotionen sind so atemlos übertrieben, die Geschichten so voller Handlungslücken und die ihnen zugrunde liegenden Absichten so offensichtlich, dass sie sich sehr leicht in Lacher verwandeln lassen. Ich selbst habe kürzlich ein Satirestück geschrieben, das viele Menschen liebten und das von zahlreichen alternativen Medien aufgegriffen wurde, und alles, was ich tat, war, all die verschiedenen Eskalationen, die diese Regierung gegen Russland vorgenommen hat, aufzuschreiben, als wären es Befehle, die Trump von Putin gegeben wurden. https://www.theblogcat.de/uebersetzungen/caitlin-johnstone-27-11-2018/

Es war extrem einfach zu schreiben, und es war verdammt lustig, wenn ich das sagen darf. Und es brauchte keine Kreml-Rubel oder dezinformatsiya aus St. Petersburg, um herauszufinden, wie man sowas schreibt.

„Ben Nimmo, ein Researcher beim Atlantic Council über russische Desinformation, sagte der BBC, dass Versuche, lustige Memes zu erstellen, Teil der Strategie von ‚Desinformation für das Informationszeitalter‘ seien“, warnt der BBC-Artikel. Nimmo selbst ist ironischerweise eng mit der britischen Desinformationsfirma Integrity Initiative verbunden, deren zwielichtige, von der Regierung gesponserte PsyOps gegen die Labour Party einen nationalen Skandal ausgelöst haben, der wahrscheinlich noch lange nicht die höchste Intensität erreicht hat.

„Die meisten Komödienprogramme im russischen Staatsfernsehen sind heutzutage blutleere Angelegenheiten, die entweder keine politischen Themen berühren oder den Humor auf die im Ausland wahrgenommenen Feinde des Kremls lenken“, schreibt Robinson. Das fand ich lustig, da ich erst kürzlich einen ausgezeichneten Aufsatz von Michael Tracey mit dem Titel „Warum hat Late Night das Lachen gegen die Lust nach Mueller getauscht“ gelesen hatte.

„Wenn die Late Night Comedy der Trump-Ära etwas Ähnliches wie eine Botschaft besitzt, dann ist es, dass große Teile der liberalen Fernsehzuschauer der Nation nervös jede russische Entwicklung mit einer Leidenschaft verfolgen, die der psychischen Gesundheit nicht förderlich sein kann – oder in diesem Fall der politischen Wirksamkeit“, schreibt Tracey.

https://spectator.us/late-night-lusting-mueller/

Darin dokumentiert er zahlreiche Beispiele für die Art und Weise, wie die Late Night Comedy jetzt ein Publikum hat, das einem US-Insider und Bush-Beauftragten zujubelt, anstatt wie einstige Programme wie The Daily Show die der Macht dienenden Orthodoxien der Medien herauszufordern.

Wenn man das Gegenteil von „blutleeren Angelegenheiten“ will, dann wären es Komiker, die die Art und Weise verspotten, wie alle Talking Heads des Establishments ihr Publikum manipulieren, um die US-Geheimdienstgemeinde und die FBI-Insider zu unterstützen. Man würde das Medienumfeld heruntermachen, in dem unergründlich mächtige, weltbeherrschende Regierungsbehörden weniger geprüft und kritisiert werden als ein Mann, der in einer Botschaft gefangen ist, der unbequeme Fakten über diese Agenturen veröffentlicht hat. Da wären mit Sicherheit nicht die Darsteller in Saturday Night Live, die „All I Want for Christmas Is You“ zu einem gerahmten Porträt singen, wenn Robert Mueller einen Weihnachtsmütze trägt. Viel blutleerer als das geht nicht mehr. (Anm.d.Ü.: Was war Saturday Night Live in den 70ern für eine anarchische Sendung. Aber sie ist wie so viele andere „Comedy Shows“ schon lange völlig auf den Hund gekommen!)

Russland macht sich über die Narrative des westlichen Establishments lustig, weil diese Erzählungen so unglaublich einfach zu verulken sind, dass sie im Wesentlichen darum betteln, und die streberhafte Art und Weise, wie Imperiumsloyalisten plötzlich wie die Opfer weinen, das ist selbst noch mehr Komödie. Als Carole Cadwalladr vom Guardian anfing, darauf hinzudeuten, dass RT, das über eigentlich berichtenswerte Leute wie Julian Assange und Nigel Farage berichtet, eine Verschwörung wäre, um diese Leute zur Weiterentwicklung russischer Agenden „anzukurbeln“. Stattdessen amcht ein Nachrichtensender das, was Nachrichtenberichterstattung ist, und RT macht sich zu Recht über sie lustig. Cadwalladr reagierte auf den Spott von RT mit der Behauptung, sie sei ein Opfer von „Angriffen“ gewesen, anstatt Empfängerin von perfekt gerechtfertigtem Spott für die Verbreitung einer extrem schwachsinnigen Verschwörungstheorie.

Nun gut. Die Menschen sind verrückt und wir streben nach einer direkten Konfrontation mit einer nuklearen Supermacht. Manchmal bleibt einem nichts übrig als zu lachen. Wie Wavy Gravy sagte: „Behalte deinen Sinn für Humor, mein Freund; wenn du keinen Sinn für Humor hast, ist es einfach nicht mehr lustig.“

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Lacht nicht: Damit erreicht Putin nur was er will
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1 Kommentar

  1. Zum Glück sitzt da einer in Russland, der darüber lachen kann, denn sonst wäre uns mit Sicherheit das Lachen schon im Gesicht eingefroren.

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