Das Kapital ist ein scheues Reh, so heißt es. Und wo ist das Kapital?Kein Zweifel, viel vom Kapital steckt in Mietwohnungen, im Betongold, wie es so zutreffend genannt wird. Da ist noch viel Geld zu machen. Die Häuser sind voll, vom Keller bis zum Dachboden, und draußen vor der Türe drängeln sich die Mietinteressenten in langen Schlangen. Da rollt der Rubel.
von Egon W. Kreutzer
Ist doch prima? Da müsste doch mehr gebaut werden, damit noch mehr Rubel rollen, oder?
Irrtum. Wer jetzt noch baut, der hat den Schuss nicht gehört. Die AfD mit ihrer Remigration steht vor der Tür. Da hilft es nichts, dass Frau Faeser an den Grenzen Wachhäuschen für die Bundespolizei aufstellt. Das bringt keinen AfD-Wähler mehr von seiner Entscheidung ab – und dann haben wir den Salat:
Die Wohnungen leeren sich. Die Rentabelsten, also die mit den vom Staat bezahlten Höchstmieten, stehen zuerst leer. Da bleibt von den Renditen nichts übrig, wenn überall der Leerstand gähnt. Warum also jetzt noch Mietwohnungen bauen. Abstoßen muss man die Hütten, solange sich noch ein Dummer findet, der Geld dafür gibt. Wirklich! Wer jetzt noch baut, der hat den Schuss nicht gehört.
Nur wer den richtigen Riecher hat, kann sein Vermögen, beziehungsweise sein Einkommen noch retten.
Bei den Lehrern und den Erziehern hat sich doch auch längst herumgesprochen, was passieren wird, wenn die AfD erst am Ruder ist. Im Schnitt werden sich die Klassenstärken halbieren, in so mancher Schule bleiben von hundert Schülern nur noch zehn übrig. Das war es dann, mit dem Lehrermangel. Da heißt es dann wieder „Lehrerschwemme“ und niemand weiß mehr, wohin mit den Pädagogen. Gut, dass längst nicht mehr alle verbeamtet sind… Aber was ist mit den Schulbuchverlagen, und allem was sonst noch so dran hängt, an den Schulen?
Auch die Staatsanwaltschaften und Gerichte, die noch laut über Personalmangel klagen, werden bald, wie auch die Polizei, eher über Arbeitsmangel klagen. Das ist doch alles absehbar, und die Klugen sehen es kommen und richten sich darauf ein.
Wer das begriffen hat, weiß auch, warum VW jetzt darüber nachdenkt, Werke zu schließen. Die Autos, die dort gebaut werden könnten, werden doch bald überhaupt nicht mehr gebraucht.
War es bisher noch so,
- dass alle Jahre mindestens ein Jahrgang von 18-Jährigen angetreten ist, um den Gebrauchtwagenmarkt zu beleben, was zugleich ein permanenter Antrieb für das Neuwagengeschäft war,
- werden im Zuge der Remigration nicht nur die jungen Migranten als Nachfrager wegfallen, es ist ja auch so, dass sich die Biodeutschen lieber ein Deutschlandticket und ein Lastenfahrrad zulegen als ein eigenes Auto, schon weil sie es sich gar nicht mehr leisten können.
Daran könnte die AfD zwar etwas ändern, aber bis das wirkt, da vergehen ja doch noch einmal viele Jahre. Also weg mit Schaden, mit den Fabriken.
Wann haben Sie zuletzt mit Ihrem Arzt oder Apotheker gesprochen? Wissen Sie überhaupt noch, wo sich für Sie das nächste Krankenhaus befindet. Die ganze Medizinbranche ist doch auch schon auf dem Rückzug. Auch da weiß man genau, was auf Deutschland zukommt.
Und, nein, die sind nicht mehr aufzuhalten.
Es bleibt allerdings ein kleiner Trost, über den auch gesprochen werden muss.
Die gesamte Entwicklung, die hier kurz skizziert wurde, aber noch weit über das Beschriebene hinausgeht, hat auch ihr Gutes. Da muss Mephisto wieder einmal einsehen, ein Teil von jener Kraft zu sein, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Was Habeck, Graichen, Lang und Nouripour nicht geschafft haben, der AfD wird es gelingen: Deutschland wird seine Klimaziele einhalten. Sektor für Sektor!
- am Bau, weil auf lange Zeit nichts mehr gebaut werden muss,
- im Heizungsbereich, weil die alten, mit Öl und Gas beheizten Wohnungen leer stehen werden,
- in der Industrie, weil sich’s in Deutschland nicht mehr lohnt,
- im Verkehr, schon alleine, weil die Lieferdienste keine Fahrer mehr finden,
- und insgesamt, weil alles auf alles ausstrahlt.
Was hindert die Grünen eigentlich noch, nach den spektakulären Rücktritten und Austritten, geschlossen in die AfD einzutreten? Stimmt doch immer noch: „Gut ist, was gut ist fürs Klima!“ Und sie sind nicht mehr aufzuhalten.
Das Thüringer Verfassungsgericht hat mit seinen Einlassungen zur Wahl des Landtagspräsidenten zwar noch einmal ein Zeichen gesetzt, doch mehr als ein letzter Schuss im letzten Gefecht kann das nicht gewesen sein. Die Stimmung hat sich gedreht. Das Kapital ist auf der Flucht.
Es gibt nichts mehr zu retten.
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