Krieg mit Jamaika

Der Uli bringt es mal wieder genau auf den Punkt.nach wie vor betreibt eine unkontrollierte Regierungsbande in sklavischer Gefolgschaft der USA dort einen mörderischen Krieg.  Niemand, der in diesem Parlament sitzt und diesen Betrug wider­spruchs­los über sich ergehen lässt, kann behaupten er vertrete das Volk.Die von der CIA bestellten Polit-Marionetten  hatten es auch niemals vor, das Volk zu vertreten.

Wähler besoffen quatschen und Ruhm ernten

Uli Gellermann (rationalgalerie)

Heißer Sand wirbelt auf, die Sonne scheint bleich auf eine Western-Szenerie, die Musik spielt mit sich selbst Stakkato: Bist Du bereit? schreit der Titel des neuen Bundeswehr-Videos. Die Kamera ist in Mali, dort wo die Bundeswehr gegen das Grundgesetz den Franzosen hilft, das Gold des Landes zu stehlen. Das Video soll Frischfleisch für den Krieg der Bundeswehr im Ausland anwerben: Rekruten. Es ist Teil einer Serie, die 6,6 Millionen Euro kostet. Wie vielen Obdachlosen kann man damit eine Bleibe geben? Falsche Frage. Wie viele Kinder kann man mit diesem Geld im hungernden Mali ernähren? Falsche Frage. Was kostest ein Staatsbegräbnis für einen Bundeswehrsoldaten? – Das Video ist für junge Leute gedacht. Aber man muss annehmen, dass die neuen Jamaikaner, die Abgeordneten, in der kommenden schwarz-grün-gelben Bundestags-Koalition mit diesem packenden Kriegsfilm zum andächtigen Schweigen gebracht worden sind. Denn wer nicht voll blöd ist, der hat mitbekommen, dass die Bundesregierung mal schnell sieben Auslandseinsätze der Bundeswehr verlängern will, bevor das neue Parlament zusammentritt. Heia Safari. Schon was gehört von der neuen SPD-Opposition? Von den total friedlichen GRÜNEN? Von der Apotheker-FDP? Oder gar von den NATO-Anhängern der AfD? Von denen kein Widerspruch.

Nach wie vor gilt das Friedensgebot des Grundgesetzes. Macht nix: Denn nach wie vor sind gut 3.700 Bundeswehrsoldaten an 15 internationalen „Einsätzen“ beteiligt. Die Generalität und Frau von der Leyen setzen sich tatkräftig im Mittelmeer ein, auch im Sudan und im Südsudan, im Irak und am Himmel über Syrien. Und eben in Mali. Unvergessen: Der ständig siegreiche, seit 17 Jahren andauende Endkampf in Afghanistan. Sieht man in die Programme der Jamaikaner im Bundestag, dann ist auf die FDP Rüstungs-Verlass: Die Liberalen fordern eine bessere Ausstattung der Streitkräfte. Sie unterstützen den „Aufbau einer europäischen Armee“. Vielleicht kann der Afghanistan-Krieg mit den Marketing-Leuten von der FPD doch noch gewonnen werden. Auch die neuen GRÜNEN sind sie Alten: Sie wollen mehr europäische Zusammenarbeit in der Sicherheitspolitik. So wie Macron. Das ist tapfer, das wird die europäischen Grenzen vor den Flüchtlingen schützen. Und vor allem neue herstellen: Die ersten 10.000 aus Mali haben sich im letztem Jahr schon auf den Weg gemacht. Das Allerneueste bringen die Neuen von der AfD mit in den Bundestag: „Im Einklang mit den langjährigen Forderungen der USA nach einer gerechten Verteilung der Lasten und den europäischen Bestrebungen nach mehr Mitsprache in der NATO“ schreiben Gauweiler und seine Truppen in ihr Programm. Ja, das gab es ja noch nie: Einen Einklang mit den USA! Außer bei der CDU, der SPD, den GRÜNEN und der FDP.

Der neue Bundestag ist noch nicht zusammengetreten. Aber am 4. Oktober konstituiert er sich. Und weil Deutschland ein total freies Land ist, darf man sich sogar schon öffentlich zu Wort melden bevor man zusammengetreten wurde. Bester Anlass: Das Kriegsministerium plant – pünktlich nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump über eine Aufstockung der US-Kontingente für Afghanistan –  die Zahl der Bundeswehr-Soldaten dort auf 1.400 zu erhöhen. Das darf man einen „Einklang“ nennen. Da fällt die AfD für den Protest schon mal aus. Und, schon was von den anderen Neuen gehört? Afghanistan, das Land, in dem sich die Bundeswehr zu Tode siegt, ist der exemplarische Fall: Es ist völlig aussichtslos in diesem Staat militärisch irgendetwas zu erreichen. Aber nach wie vor betreibt eine unkontrollierte Regierungsbande in sklavischer Gefolgschaft der USA dort einen mörderischen Krieg. Am liebsten mit der tausendfach tödlich widerlegten Behauptung den Terror zu beenden.

Wenn das Parlament irgendeinen Nutzen hätte, könnte es seine Existenz durch ein deutliches Nein zum Afghanistankrieg berechtigen. Statt dessen führt es in seiner Mehrheit einen surrealistischen Totentanz auf: Nur noch weitere 17 Jahr und dann ziehen alle geflohenen Afghanen wieder heim, weil rund um Kabul Freedom & Democracy ausgebrochen sein werden. Niemand, der in diesem Parlament sitzt und diesen Betrug wider­spruchs­los über sich ergehen lässt, kann behaupten er vertrete das Volk. Doch genau diese Fortsetzung des Volksbetrugs verspricht die Jamaika-Koalition schon jetzt. Ach, wenn sie sich doch lieber auf Staatskosten mit gutem jamaikanischen Rum besaufen würden. Statt dessen wollen sie weiter ihre Wähler besoffen quatschen und Ruhm in fremden Ländern ernten.

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