Kopf hoch!

Vergessen wir nicht die guten Zeiten. Aufwärts immer, abwärts nimmer. Frage niemand wie lange noch, wenn sämtliche Finanzexperten rufen: Halten, Halten, Halten! Wer hat vor 15 Jahren an irgendeine Katastrophe gedacht? Nicht einmal als die Boeings mit einem Feuerball in die WTC-Türme donnerten. In Hollywood hätten sie das nicht besser hingekriegt. Sogar die Nase der einen Maschine kam für einen Sekundenbruchteil auf der Gegenseite völlig unbeschädigt kurz zum Vorschein!
Wir waren erschüttert, aber haben wir etwa an das Ende der Welt geglaubt? Nein, auch nicht, als die Dotcom-Blase platzte oder in Bagdas die Statue Saddam Husseins vom Sockel gestürzt wurde.
Nein, was sind wir doch plötzlich für Pessimisten geworden?!

Wir albträumen, die Finanzmärkte könnten kollabieren, das Geld würde zur Gänze abgeschafft, sogar ein dritter Weltkrieg könnte ausbrechen.
Hallo Alle! Schaut euch den Goldpreis an, oder das Silber. Die Kurse treten auf der Stelle. Solche Charts schläfern regelrecht ein. Schauen wir lieber auf die Aktienkurse. Jeder Blinde sieht doch, wie die Kurse verschnaufen, tief Luft holen, um in Kürze zu neuen Höhen zu starten. Nichts entspricht besser den fundamentalen Gegebenheiten.

Lassen wir uns doch von der Begeisterung des Finanzministers anstecken. Die Wirtschaft brummt. Die Auftragsbücher sind voll. Die Arbeitslosigkeit ist bald so tief wie das Zinsniveau der Notenbanken. Auch bei den Spritpreisen herrscht Ruhe im Land. Alles Bestens also.
Die Bundesrepublik wächst, soviel kann keine Bevölkerung durch steigende Geburtenzahlen erreichen. Und wer zu uns kommt, ist im besten Mannesalter, jung, stark, voller Elan, ausgestattet mit IT-Kenntnissen; das signalisiert zumindest die Smartphone-Ausstattung der dynamischen Zuwanderer. Freuen wir uns auf eine prosperierende Asylindustrie. Unsere Gesellschaft wächst, ganz ohne die üblichen Lasten einer Baby- und Kleinkindschwelle. Wir müssen für die Neubürger kein Bildungssystem aufblähen; die große Zahl an neuen Fachkräften wird der Wirtschaft gewaltig Beine machen.
Sogar die Gesundheitsindustrie wächst gewaltig. Schauen Sie in die Wartezimmer der Arztpraxen. Das kunterbunte Bild belegt das Interesse der neuen Mitbürger. Das ist in vielerlei Hinsicht äußerst aufschlußreich; vor allem beweist es, daß diese Menschen gesund sein möchten und niemandem als Invaliden zur Last fallen wollen.

Ach, a propos Griechenland: Wirklich kein Land will es hinnehmen, daß unsere Euro-Währung zerstört wird. Niemand will, daß irgendein Herr Tsipras aus dem Euro-Verbund austritt oder gar der Nato den Rücken kehrt. Natürlich wird Frau Merkel den Helenismus retten helfen. Ein jeder summe vor sich hin: Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn…“
Wo kämen wir denn sonst hin?
Erinnern Sie sich an den Triumpf, als Armstrong seinen Fuß auf den Mond setzte, an den Jubel der Menschen in der Trabbi-Schlange am Check-point Charly, an die Freude über die ersten Euro-Münzen im Kennenlern-Beutelchen. Was waren das doch für Zeiten!

Noch einmal: Lasse sich niemand seinen Optimismus rauben. Glauben Sie den ewigen Schwarzmalern kein Wort. Behalten Sie den Kopf oben – auch wenn das Wasser bereits zur Unterlippe reicht.
(Mehr zum Pegelstand)

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