Klima-Hysterie: was steckt hinter dem Methanpakt?

Ernst Wolff (antikrieg)

Auf der Klimakonferenz im schottischen Glasgow haben sich mehr als 100 Staaten zum Methan-Pakt zusammengeschlossen und angekündigt, die Emissionen des Gases bis zum Ende des Jahrzehnts um mindestens 30 Prozent zu senken.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Joe Biden gaben der Öffentlichkeit das Vorhaben bekannt. Die Reduktion von Methan sei „eines der wichtigsten Dinge, die wir bis 2030 tun können, um das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten“, sagte Biden.

Es lohnt sich, den Hintergründen dieser überraschend aufgemachten neuen Front im Kampf gegen den Klimakollaps auf den Grund zu gehen. Sie zeigen nämlich auf eindrucksvolle Weise, wie geschickt die Politik, unterstützt von den Medien, der internationalen Öffentlichkeit die Interessen des digital-finanziellen Komplexes als ihre eigenen und zudem als Rettung vor einer drohenden Klimakatastrophe präsentiert.

Erstaunlicherweise werden nämlich genau die 30 Prozent menschgemachter Methan-Emissionen, die bis 2030 eingespart werden sollen, zurzeit durch die globale Viehhaltung erzeugt. Ein Hausrind stößt täglich etwa 150 bis 250 Liter Methan aus. Derzeit werden weltweit etwa 1,5 Milliarden Rinder gehalten, so dass ohne diese Tierhaltung global 225 bis 375 Billionen Liter Methan entfallen würden.

Wie aber hängt beides zusammen?

Hier die Erklärung: Die Fleischindustrie, mit einem Marktwert von fast 850 Milliarden Dollar ein bedeutender Teil der globalen Nahrungsmittelwirtschaft, steht vor einem historischen Problem: Die Tierzucht stößt seit einiger Zeit an ihre Grenzen. Man kann Rinder, Schweine oder Hühner nicht noch schneller zur Schlachtreife bringen und nicht noch enger in riesigen Stallungen zusammenpferchen als es zurzeit geschieht. Und man kann den Tieren nicht noch mehr ultragünstiges Kadavermehl zu fressen geben, ohne ihr Überleben zu gefährden. Dazu kommt, dass die Haltungs-, Transport- und Medikamentenkosten kontinuierlich ansteigen.

Wie aber soll man unter diesen Bedingungen den Gewinn erhöhen? Ganz offensichtlich mit Hilfe der Biotechnologie – und zwar mit Laborfleisch, auch in-vitro-Fleisch genannt, das im Gegensatz zu den weithin beliebten pflanzlichen Fleischersatzprodukten aus den Zellen lebender Tiere gezüchtet wird.

Seit einigen Jahren arbeiten weltweit etwa achtzig Startup-Unternehmen an Alternativen zu Fleisch, Eiern und Milchprodukten. Allein 2020 wurden 3,1 Milliarden Dollar in deren Forschung investiert. Zu den Spitzenreitern zählt Eat Just, das sich auf laborgezüchtete Hähnchenfilets spezialisiert hat, inzwischen auf einen Wert von 2 Milliarden Dollar geschätzt wird und eigenen Aussagen zufolge den Börsengang plant.

Ebenfalls ganz vorn im Wettbewerb ist das kalifornische Start-Up Memphis Meats, in das unter anderen Microsoft-Milliardär Bill Gates und Virgin-Milliardär Richard Branson insgesamt 161 Millionen Dollar gesteckt haben. Noch interessanter sind allerdings zwei andere Großinvestoren, nämlich Tyson Foods und Cargill. Bei den beiden handelt es sich um zwei der weltweit größten Fleischkonzerne.

Wieso aber investieren diese Unternehmen in ein Produkt, das ihr eigenes Geschäftsmodell – nämlich die konventionelle Viehzucht – ins Wanken bringen könnte? Ganz einfach: Weil sie ihr herkömmliches Geschäftsmodell aufgeben und in Zukunft selber mit Laborfleisch gigantische Gewinne einfahren wollen! Schließlich brauchen sie für die Herstellung von Laborfleisch keine Weiden, kein Futter, keine Viehtransporter und keine Schlachthöfe mehr – und können darüber hinaus weltweit Millionen von Arbeitskräften einsparen! Ein Investorentraum, der auch den großen Vermögensverwaltungen, die uns alle zusammen mit der Digitalindustrie beherrschen, nicht entgangen ist.

Dazu nur ein Beispiel: Die beiden größten Aktionäre bei Tyson Foods, dem weltweit größten Vermarkter von Hähnchen-, Rind- und Schweinefleisch, sind niemand anders als – BlackRock und Vanguard …

Wundert es da noch jemanden, dass inzwischen immer mehr Geld in die Entwicklung von Laborfleisch fließt und dass die Politik das Projekt vorantreibt, indem sie genau die Strategie anwendet, die sich in den vergangenen achtzehn Monaten als ungeheuer wirkungsvoll erwiesen hat: Angst und Panik schüren, diesmal nicht vor einer Krankheit, sondern vor dem Ende der Welt auf Grund der drohenden Klimakatastrophe … ?

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5 Kommentare

  1. War es nicht längst zu erwarten,
    sie einen neuen Versuch starten?
    Es ist mir nicht geheuer,
    droht da `ne neue Steuer?

    Wollen sich sich jetzt laben,
    auch an Methanabgaben,
    bis geschafft der Übergang,
    da wird mir doch ganz bang!

    Es kommt dann auf den Teller,
    aus der Hexenküche Keller,
    eine Form von Braten,
    die keiner kann erraten!

  2. Man kann es auch wie in dem Buch „The Store“ von Bob Hard machen: Einfach das Fleisch von toten Menschen zu leckeren Burgern machen. Perfektes Recycling ohne den Umweg über Tiere…

    The Store ist übrigens an Amazon angelehnt und zeigt, wie das mit den Digitalkonzernen weitergehen wird.

    • Oh ja, werden wir demnächst zu Kannibalen für ein gutes Stück FLEISCH?
      Keine Sorge, die EU-Kommission hat gerade die Heuschrecke neben dem Mehlwurm als „nachhaltiges Lebensmittel“ zertifiziert. Rettet den Wald! Esst mehr Spechte!

      Verkorkt endlich die Vulkane, kreist das Bermuda-Dreieck ein und sprengt die Kanaren!
      Da is ja noch mehr Methan als CO²! Plastik-Fleisch und´n Fisch aus´m 3D-Drucker? Büäh!
      Aber wie der Artikel schon sagt,
      es geht NIE „ums Klima“, sondern wie bekommt man die restlichen Taschen auch noch voll.

  3. Das Problem der Industrie: Egal welche Auflagen den Bauern gemacht werden, sie sind liefern einfach bessere, gesündere und billigere Lebensmittel wie jede Fabrik.

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