Jetzt kommt der endgültige Countdown für Frieden oder Krieg

vom Saker (theblogcat)

http://thesaker.is/now-comes-the-final-countdown-to-either-peace-or-war/

Jetzt steht es also fest. Wladimir Putin und Joe Biden werden am kommenden Dienstag eine „lange“, direkte Unterredung haben (nicht persönlich, sondern über eine sichere Video-Verbindung). In Anbetracht der extremen Spannungen zwischen den USA, der NATO und der EU sowie Russland wird dieses Treffen, unabhängig von seinem Ausgang, per Definition einen Wendepunkt darstellen. Die beiden grundlegenden Optionen sind a) es wird eine Art von Vereinbarung getroffen b) das Treffen verläuft fruchtlos.

Ich persönlich bin „vorsichtig pessimistisch“, und ich werde im Folgenden erklären, warum.

Schauen wir uns an, was die beiden Seiten in Vorbereitung auf dieses Treffen unternommen haben:

Das Imperium hat im Grunde die Spannungen so hoch wie möglich geschraubt, sowohl durch eine Lawine von kriegerischen Erklärungen als auch mit der Durchführung von Übungen zur „kleinen Belästigungen“ nahe der russischen Grenze. Der wichtigste (und einzige) Vorteil dieser Vorverhandlungsstrategie besteht darin, dass sie sehr wenig Geld kostet und gleichzeitig einen großen PR-Effekt hat.

Die beiden Hauptnachteile dieser Vorverhandlungsstrategie bestehen darin, dass man 1) in eine Ecke gedrängt wird, aus der jedes noch so vernünftige Zugeständnis von den politischen Gegnern als „Kapitulation vor Putin“ ausgelegt werden kann, und 2) dass die Russen wissen, dass all dieses Säbelrasseln nur heiße Luft ist und, wenn überhaupt, ein Zeichen von Schwäche.

Russland hat einige vergleichsweise „stärkere“ verbale Proteste geäußert und „rote Linien“ genannt, die vom Imperium jedoch völlig ignoriert werden. Allerdings hat Russland auch einige tatsächliche militärische Schritte unternommen, die das Imperium wirklich erschreckt haben, einschließlich der plötzlichen Stationierung aller strategischen U-Boote der Pazifikflotte im Pazifik.

Hier liegt meiner Meinung nach das Problem: „Biden“ hat es allen möglichen russophoben Spinnern erlaubt, die Biden-Administration in genau die gleiche Ecke zu stellen, in die dieselben russophoben Spinner zuvor Trump gesteckt haben: einen Ort, an dem keine sinnvollen Verhandlungen (d. h. Verhandlungen, die die Bereitschaft zu gegenseitigen Zugeständnissen voraussetzen) möglich sind. Das ganze Kabuki-Theater über „Gespräche mit Russland aus einer Position der Stärke heraus“ impliziert irgendwie, dass die Russen Angst bekommen und dem Imperium nachgeben werden. Das Problem ist, dass in der realen Welt (im Gegensatz zum politischen Hollywood der westlichen Propagandamaschinerie) Russland in einer sehr starken Position ist, während die USA, die NATO und die EU alle in einer extrem verwundbaren Position sind.

Mit anderen Worten: Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die Russen in irgendeiner Hinsicht größere Zugeständnisse machen werden (und sei es nur, weil Russland nach seinem „großen Rückzug“, bei dem es endlose Zugeständnisse gemacht hat, um Zeit für die Vorbereitungen zu gewinnen, nun selbst mit dem Rücken zur Wand steht). Natürlich will und braucht Russland nirgendwo einen Krieg, also ist es wahrscheinlich zu relativ geringen Zugeständnissen bereit, allerdings nur zu politischen. Militärisch gesehen ist Russland jetzt „ready to go“ und wird sich nicht zurückziehen, solange das Imperium nicht rechtsverbindliche und überprüfbare Zugeständnisse macht, um Russlands Sicherheit an seiner Westgrenze zu gewährleisten (Putin hat dies ausdrücklich gesagt).

Ehrlich gesagt ist das alles nicht sehr komplex: Deeskalationsmaßnahmen und vertrauensbildende Maßnahmen wurden von allen Seiten viele Jahrzehnte lang entwickelt, und es besteht keine Notwendigkeit, das Rad neu zu erfinden. Wie man das macht, ist einfach und unkompliziert. Aber politisch weiß ich nicht, wie „Biden“ auf die MAGA-Spinner im Kongress reagieren würde, die ihn der Schwäche oder sogar des Verrats bezichtigen werden, wenn er etwas anderes tut, als die Eskalation in Richtung eines unvermeidlichen Krieges fortzusetzen: Eskalationen können nur durch zwei Mittel gestoppt werden: Verhandlungen oder Krieg. Wenn Ersteres unmöglich gemacht wird, dann wird Letzteres unvermeidlich.

Schlimmer noch, es gibt ziemlich gute Anzeichen dafür, dass „Biden“ die Exekutive nicht vollständig unter Kontrolle hat und dass es in der CIA, im Pentagon und in Foggy Bottom (angeführt von den völlig fanatischen US-Neokons) Personen gibt, die tatsächlich einen Krieg mit Russland wollen und die glauben, dass ein solcher Krieg mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit keinen Atomkrieg nach sich ziehen würde. Blinken, zum Beispiel, scheint mir eine Person zu sein, die einen guten Schneider oder vielleicht einen Versicherungsvertreter abgeben würde, aber als Diplomat ist er eindeutig ahnungslos und „Verlierer“ steht ihm ins Gesicht geschrieben (dito für diesen Schwachkopf Stoltenberg oder die meisten EU-Politiker). Das Schlimmste ist, dass diese Verlierer an ihre eigene Überlegenheit glauben und meinen, sie könnten mit Putin so reden, wie etwa Commodore Matthew Perry mit den Japanern „geredet“ hat oder wie Reagan Grenada gezeigt hat, „wer der Boss ist“.

Schließlich wird die geplante „Show der Einheit und Stärke“ (auch bekannt als Summit for Democracy) vom Kreml als verzweifelter Versuch gesehen, die tatsächliche Schwäche des Imperiums (in Wirklichkeit den Tod) zu verbergen und den Anschein zu erwecken, dass der Westen immer noch über die Mittel verfügt, den Planeten zu beherrschen. In Wirklichkeit sind allein Russland und China zusammen schon viel mächtiger als alle Kolonien, die Onkel Shmuel zu diesem Gipfel geladen hat, auch wenn es nur zwei gegen 109 Länder auf Seiten der USA sind, und das ist die Realität, die dieser Gipfel vor der Öffentlichkeit verbergen soll.

Also überhaupt keine Hoffnung?

Nun, nicht viel. Aber theoretisch könnte Folgendes passieren:

Die USA könnten sich bereit erklären, Russland rechtsverbindliche und überprüfbare Sicherheitsgarantien zu geben, einschließlich eines Rückzugs der ukrainischen Streitkräfte, wofür Russland im Gegenzug einen Teil seiner eigenen Streitkräfte zurückziehen könnte. Es könnten Entflechtungsmaßnahmen in der Luft und auf See vereinbart werden. Es könnten Beobachtermissionen vereinbart werden, die dann von beiden Seiten entsandt werden, um die Umsetzung der Vereinbarungen zu überprüfen. Auf politischer Ebene könnten die USA eine drastische Verringerung des westlichen militärischen Engagements in der Ukraine anordnen, wenn Russland im Gegenzug die Anerkennung der Ukraine in ihren derzeitigen Grenzen bekräftigt, d. h. ohne die Krim, aber mit dem Donbass (mit anderen Worten, der Kreml würde versprechen, die LDNR-Republiken nicht als souveräne Staaten anzuerkennen). Theoretisch könnte eine internationale Friedenstruppe in der „Grauzone“ zwischen der LDNR und der Ukraine aufgestellt werden (was voraussetzen würde, dass die USA ihre derzeitige, völlig illegale Besetzung einiger Orte in dieser Zone aufgeben). Die Nationalität dieser Friedenstruppen müsste von beiden Seiten vereinbart werden. (Anm.d.Ü.: Das Propaganda-Pfund der „Krim-Annexion“ wird der Westen nicht aufgeben, da bin ich mir sicher.)

[Randbemerkung: Was die LDNR betrifft, so ist zu bedenken, dass der Kreml diese Republiken zwar de jure nicht anerkennt, dies aber de facto bereits getan hat (insbesondere mit der jüngsten Änderung der russischen Wirtschaftsgesetze). Denkt auch daran, dass Taiwan ein Land ist, das zwar weitgehend nicht anerkannt wird, aber zumindest im Moment eindeutig unabhängig ist. Schließlich wird durch die Beibehaltung der LDNR innerhalb der Ukraine eine Anti-Ukraine geschaffen, die verhindert, dass die von den Nazis regierte Ukraine vollständig zu einer Anti-Russland-Region wird. Die Nichtanerkennung der LDNR wäre also trotz der Fahnenschwenker kein „Verrat“, sondern nur eine Karte, die später im Spiel gespielt werden muss].





Darüber hinaus sollten Russland und die USA einen ständigen bilateralen (ja, ich stimme Nuland in Bezug auf die EU zu!) Gesprächsmechanismus einrichten, der den nutzlosen und im Grunde toten NATO-Russland-Rat ersetzt. Weitere Diskussionsbereiche könnten so selbstverständliche Themen wie Weltraum, Terrorismus, Einwanderung, Energie, Cybersicherheit, Arktis usw. sowie die vollständige Wiederherstellung zivilisierter diplomatischer Beziehungen umfassen (die sowohl von der Obama- als auch von der Trump-Regierung völlig sabotiert wurden). Es könnte auch eine Vereinbarung über eine gegenseitige Nichteinmischung getroffen werden oder zumindest die derzeitige Entflechtung zwischen den USA und Russland in Syrien, dem Irak und anderswo verbessern. Und natürlich könnte Russland einem langfristigen Gasvertrag über die Ukraine zustimmen, wenn die USA im Gegenzug NS2 vollständig akzeptieren.

Hört sich das für euch nicht ein wenig unverbesserlich optimistisch an?

Für mich klingt es auf jeden Fall unverbesserlich optimistisch!

Aber ich bin nicht ganz bereit, es für absolut unmöglich zu erklären. Stattdessen würde ich einfach sagen, dass ein solches Ergebnis zwar unwahrscheinlich, aber dennoch möglich ist.

Die Alternative wäre ein Krieg, der sich im unteren Bereich auf eine alberne ukrainische Provokation beschränken könnte (wie sie seit vielen Jahren regelmäßig geschehen und scheitern) oder im oberen Bereich zu einem schnell eskalierenden (inter)kontinentalen Krieg führen könnte, bei dem wahrscheinlich Atomwaffen zum Einsatz kommen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr?

Das Einzige, was mich glauben lässt, dass ein Krieg noch vermieden werden kann, ist die Tatsache, dass es neben den wirklichen Hardcore-Spinnern noch einige nüchtern denkende Beamte in den USA gibt (vielleicht General Milley?), die nicht nur verstehen, dass ein Krieg ein unsagbares Grauen ist, sondern die auch verstehen, dass ein US-Angriff auf Russland zu einem russischen Gegenangriff auf die USA selbst führen wird. Insbesondere ist es jetzt eine offizielle russische Position, dass, wenn Waffe X auf Russland oder russische Streitkräfte abgefeuert wird, Russland nicht nur diese Waffe und das System, das sie abgefeuert hat, zerstören wird, sondern auch die Kommandozentrale angreifen wird, von der aus der Befehl zum Angriff auf Russland gegeben wurde, und das könnte Kiew, Warschau, Brüssel oder sogar Washington DC sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass General Gerassimow dies General Milley bis ins kleinste Detail erklärt hat, und ich vermute stark, dass Milley die Botschaft verstanden hat. Hoffen wir nur, dass Milley sich gegen Lloyd Austin durchsetzen kann (der eindeutig ein inkompetenter Schwachkopf ist, der von der „Kriegspartei“ nur als Aushängeschild benutzt wird).

Wenn nicht, dann möge Gott uns allen beistehen, denn dann ist der Krieg unvermeidlich.

https://www.theblogcat.de/uebersetzungen/krieg-im-donbass-20-10-2021/

Ich halte die derzeitige Situation für die gefährlichste, mit der die Welt je konfrontiert war, sie ist sogar schlimmer als die Kubakrise oder die US-Angriffe auf den Iran (die Ermordung von General Soleimani) oder Syrien. Von Natur aus, durch Erziehung, Erfahrung und Ausbildung bin ich ein reueloser Pessimist. Aber in diesem Fall möchte ich mich dennoch zu einer Haltung des „vorsichtigen Pessimismus“ zwingen, was bedeutet, dass die Situation zwar schrecklich ist und unlösbar scheint, ich aber dennoch glaube, dass es in den USA noch genügend vernünftige Menschen gibt, die das Schlimmste verhindern können.

Dennoch bin ich mir sehr wohl bewusst, dass die Bande aus UK+3B+PU den Krieg um jeden Preis will und dass sie jetzt sowohl in der EU als auch in der NATO die Tagesordnung bestimmen. Der einzige Akteur, der ihnen noch befehlen könnte, sich zurückzuhalten und die Klappe zu halten, wären die USA. Aber nur eine USA, die von einer Regierung regiert wird, die wirklich das Kommando hat, und nicht von dem senilen Aquarienfisch, der unter dem Namen „Biden“ bekannt ist und der derzeit (zumindest offiziell) an der Macht ist.

Wir können uns auch darauf verlassen, dass die MAGA-Verrückten sich gegen alle Abkommen mit Russland aussprechen werden, egal wie dringend notwendig und offensichtlich logisch sie wären. Die GOP (die Partei der Republikaner) ist jetzt zur Einheitspartei für den Krieg geworden, die genau das tut, was die Demokraten während der Trump-Jahre getan haben. In gewisser Weise erinnert mich die politische Szene in den USA an die Sowjetunion während und nach Breschnew – ein politisches System, das einfach keine wirkliche Führungspersönlichkeit hervorbringen kann, so dass man nur elendes Mittelmaß sieht, das so gut es geht versucht, seine eigene Mittelmäßigkeit und den völligen Mangel an Visionen zu verbergen. Ein Ronald Reagan oder ein George H. W. Bush hätten das Zeug dazu, mit den Russen zu reden und etwas zu erreichen. Leider hatte keiner der seitherigen Präsidenten genug Grips oder Rückgrat, um irgendetwas Konstruktives zu tun: Alles, was sie taten, war zuerst die Zerstörung des Imperiums und dann die Zerstörung der USA (zumindest der USA, wie wir sie vor dem 6. Januar kannten) zu beaufsichtigen.

Die Tatsache, dass unsere beste (oder sollte ich sagen, einzige) Hoffnung bei Biden und „Biden“ liegt, ist eine traurige und sehr beängstigende Realität. Alles, was wir jetzt tun können, ist, auf Dienstag zu warten und zu beten, dass sowohl Biden als auch „Biden“ genug Mut und (echten) Patriotismus aufbringen, um die Welt vom Abgrund zurückzubringen. Das ist nicht viel, aber das ist alles, was wir haben.

Was glaubt ihr, was als nächstes passieren wird?

Andrej

 

PS: Bitte schaut euch auch Andrei Martyanovs Meinung zur Situation an:

Brennpunkt Ukraine und die USA. Kommt wirklich Krieg? Ein paar beiläufige Bemerkungen:

„Victoria Nuland hat sich heute an ein ukrainisches Publikum gewandt – also ich habe mich buchstäblich auf den Boden geschmissen – und gesagt, dass die Ukraine so ein wunderbares Projekt und so ein schönes Land ist, dass Russen gerne in die Ukraine umziehen möchten. Offen gesagt, das ist so bizarr, so gegensätzlich zur Wahrheit… die im State Department glauben immer noch, Russland würde die Ukraine brauchen…“

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Jetzt kommt der endgültige Countdown für Frieden oder Krieg
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3 Kommentare

  1. Die ganzen Diskussionen über Krieg zwischen den Russen und dem sog. Westen halte ich für absolutes Ablenkungsmanöver, weil doch beide unter der Hand zusammenarbeiten. Beide haben als Leiche das Deutsche Reich im Keller und weichen keinen Millimeter von dem offiziellen Narrativ bzw. Legende ab. Beide haben Hitler 1939 den Lockvogel Polen hingelegt, auch indem sie die Unterdückung der deutschen Minderheit in Polen verstärkten, um über das besiegte Polen die gewaltige Rote Armee gegen Deutschland aufmarschieren zu lassen. Noch in der Tschechei-Krise 1938 hatte Stalin angeboten, seine Truppen gegen Deutschland marschieren zu lassen, jedoch haben dies die Polen abgelehnt. Nur unter Jelzin bestand einmal eine ganz kurze Zeit, daß die eiserne Legende aufgebrochen wird, weil er den Schleier, z. B. über Katyn, lüftete. BIS dato hatte der sog. Westen und die Russen eisern die Meinung vertreten: es war die deutsche Wehrmacht!

    Fazit: Die Russen und der sog. Westen verbindet eine gemeinsame Legende, an der sie nicht rütteln wollen noch werden, so daß auch in der Ukraine sich nichts wesentliches ändern wird, denn jeder könnte erforderlichenfalls den anderen durch die Wahrheit über die Geschichte des Zweiten Weltkriegs erschüttern.

    Auch in der Corona-Geschichte arbeiten die Russen mit dem sog. Westen prinzipiell zusammen, versuchen jedoch gleichzeitig partiell auch Honig zu saugen, indem sie den totalen Demokratieabbau des sog. Westens an zahlreichen Beipielen belegen.

    Man glaube also nur nicht, die Russen und der sog. Westen würden sich einmal eine erbitterte Propaganda-Schlacht liefern, die der Gegenseite wirklich weh tut, geschweige denn militärische Aktionen.

  2. Wer weiß denn schon, was hinter den Kulissen wirklich vor sich geht? Niemand von uns. Allerdings schließe ich einen großen militärischen Krieg aus.

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