Ist Frau Merkel reif für die Psychiatrie?

Von Peter Haisenko (anderwelt)

Für viele Bürger der DDR war „Der Westen“ der Inbegriff für Wohlstand, Freiheit und Demokratie. Die USA, der Führer des Westens, waren demzufolge im Bewusstsein verankert als Hoffnungsträger, von dem nur Gutes zu erwarten ist. Sie standen damit im Gegensatz zur Sowjetunion, die als Besatzer und Unterdrücker wahrgenommen wurde. Das war der Ausgangszustand für die Menschen in der DDR und in den anderen Ostblockstaaten zu Zeiten der „Wende“. Bereits kurze Zeit später mussten viele erkennen, dass der Westen nicht das Paradies ist. Betroffen davon waren allerdings nicht diejenigen, die übergangslos in die westlichen Machtstrukturen eingegliedert worden sind. Angela Merkel gehört dazu.

Wie kritiklos sie sich der amerikanischen Führung untergeordnet hat, zeigte sich spätestens 2003, als sie sich für eine deutsche Teilnahme am Irakkrieg der USA ausgesprochen hat. Es ist erstaunlich, dass sie offensichtlich nicht in der Lage war, ihre kognitive Dissonanz aufzuarbeiten, nachdem offenkundig geworden ist, dass die USA diesen Krieg mit flagranten Lügen begründet hatten. Sie ist weiterhin den amerikanischen Vorgaben und Lügen gefolgt. Dafür hat ihr Obama einen Orden angeheftet.

Mentale „Altlasten“ im Verhältnis zu Russland?

Obwohl sie es besser wissen müsste, bezeichnet Frau Merkel Russland als Aggressor. Auch was den Abschuss der MH 17 anlangt, ist schwer vorstellbar, dass ihr die Wahrheit verborgen geblieben ist, ebenso wenig wie der Ablauf der Ereignisse am Maidan in Kiew und die Rolle, die die USA dabei gespielt haben. Sie war diejenige, die die Sanktionen gegen Russland in Europa durchgedrückt hat und weiterhin die Lüge von der „Annexion“ der Krim verbreitet. Diese Gesamthaltung gegenüber Russland kann nur mit ihrem alten Verhältnis zur Sowjetunion verstanden werden, obwohl sie als Studierende in Russland (Donezk) durchaus zu den Profiteuren des damaligen Systems gezählt werden darf.

Erstmals im Jahr 2015 sind hier Brüche in ihrer Haltung erkennbar. Sie kann nicht übersehen haben, wie sie von Poroschenko bei den Verhandlungen zu Minsk 2 belogen worden ist. Weiterhin muss konstatiert werden, dass das Zustandekommen dieses Abkommens bereits im Vorfeld nur möglich war, indem sie ohne Erlaubnis der US-Regierung gehandelt hat, wofür sie auch prompt von dieser abgemahnt wurde. Dennoch hat sie sich gegen amerikanische Waffenlieferungen an Kiew ausgesprochen. Aber erst die Ereignisse dieses Sommers müssen ihr ihre kognitive Dissonanz unübersehbar gemacht haben.

Ohne Russland ist der Syrien-Konflikt nicht zu lösen

Kinder sterben nicht nur im Mittelmeer. Dieses Kind kam im August ums Leben durch eine Granate der Kiew-Kräfte, abgefeuert auf die Stadt Slavjansk

Spätestens Ende August hat ihr wohl Frankreichs Staatspräsident Hollande beigebracht, dass es Kiew ist, das keinerlei Anstrengungen unternimmt, die Vereinbarungen von Minsk umzusetzen. So ist sie der Einladung am 24. August nach Kiew nicht gefolgt, sondern hat zusammen mit Hollande Poroschenko nach Berlin einbestellt. Wir wissen nicht, was bei diesen Gesprächen tatsächlich abgelaufen ist, aber in Folge dieses Treffens hat Poroschenko das Morden im Osten seines Landes deutlich reduziert. Zeitgleich sind die Migrationsströme mit voller Wucht im Zentrum Europas eingeschlagen. Auch diesbezüglich müsste Frau Merkels kognitive Dissonanz in ihr Bewusstsein gedrungen sein, denn es durften sich auch prominente Stimmen öffentlich melden, die die Verantwortung der USA für diese Migrationskatastrophe unzweideutig benannt haben.

Daraufhin kam es ganz dick. Russland hat die Initiative ergriffen und fordert eine Lösung der Probleme um Syrien und den IS. Die eingebrachten Vorschläge sind rational und die einzigen, die, wenn es überhaupt noch möglich erscheint, erfolgversprechend sein können. Außenminister Steinmeier war denn auch der erste, der es gewagt hat, Russlands Vorschläge anzuerkennen und zu formulieren, dass eine Lösung nur gemeinsam mit Russland erreicht werden kann. Wieder sind es die USA, die quertreiben, indem sie ihr völkerrechtswidriges Ziel wiederholen, das sie von Anfang an verfolgt haben: Assad muss gestürzt werden – warum auch immer. Jedenfalls hat Frau Merkel erkennen müssen, dass ihre bisherige Haltung nicht mehr vermittelbar ist und ist auf die Linie ihres Außenministers eingeschwenkt: Eine Lösung ohne russische Hilfe ist nicht möglich, hat sie selbst schließlich verlauten lassen.

Die Öffentlichkeit wird – wie immer – belogen

Vielleicht hat sie auch die Erkenntnis erreicht, dass sich mit den Migranten aus Syrien bereits einige Hunderttausend ausgebildete Kämpfer in Deutschland befinden, von denen niemand weiß, welche Ziele diese wirklich verfolgen und in wessen Auftrag. Wie kann ich sagen, dass ausgebildete Kämpfer aus Syrien bereits in unserer Mitte angekommen sind? Ganz einfach: In Syrien gibt es die Wehrpflicht. Das bedeutet, dass alle Männer aus Syrien, die jetzt älter als 23 sind, eine 24-monatige Militärausbildung erhalten haben und diese machen etwa 80 Prozent der Migranten aus, die bei uns so herzlich willkommen geheißen werden. Auch wenn wir nicht wissen, welche zivile Ausbildung sie mitbringen, die sie zu „begehrten Fachkräften“ qualifizieren könnten, so wissen wir gesichert, dass sie mit ihrem Wehrdienst zumindest den Umgang mit Schusswaffen und Sprengkörpern gelernt haben. Diese Erkenntnis kann schon als bedrohlich empfunden werden.

So reflexartig Bayerns Seehofer für seine kritischen Beiträge zur Flüchtlingsdiskussion verunglimpft wurde – neben Ungarns Ministerpräsident Orban – so zähneknirschend mussten beide zumindest teilweise rehabilitiert werden. Man kann an Merkels Einlassungen zum Thema erkennen, dass sie, die noch das Lob der US-Regierung für ihr Vorgehen genießen durfte, sich immer tiefer in ihrer kognitiven Dissonanz verliert. Manche ihrer Auftritte können nur noch als irrational und peinlich bezeichnet werden, um es ganz vorsichtig zu formulieren. Die verheerendsten werden sowieso weitestgehend vor der Öffentlichkeit verborgen – es sei denn, irgendein Medium traut sich wieder einmal, unbequeme Wahrheiten zu veröffentlichen. So wie jüngst die Münchner tz, indem sie meldete, es gäbe eine Anweisung, die Öffentlichkeit über die wahren Migrantenzahlen zu belügen – grob im Verhältnis 1:4 nach unten gerechnet.

Der „angekündigte Selbstmord Deutschlands“

Ganz und gar peinlich der Auftritt unserer Kanzlerin bei einer Veranstaltung, bei der es auch normalen Bürgern gestattet war, Fragen zu stellen. Eine Frau mittleren Alters gab zu bedenken, dass es ja auch in der Verantwortung der Politik läge, uns, die deutsche Bevölkerung, angesichts des Ansturms von Flüchtlingen zu schützen und ihre Ausführungen kulminierten in der Frage: „Wie gedenken Sie das zu tun?“ Der rund vierminütige Sermon der Pfarrerstochter auf diese ganz konkrete Frage konnte ausweichender, dümmlicher und seichter nicht sein. Bemerkenswert: Ausschnitte dieses Auftritts wurden im deutschen Fernsehen gezeigt – aber kein Kommentator, nicht ein einziger, hat diese für alle Deutschen beschämenden Ausführungen zum Anlass genommen, den offenkundigen Realitätsverlust der Kanzlerin einmal mit deutlichen Worten zu kommentieren. Nein, ausgerechnet einem kanadischen Juden war es vorbehalten, diesen Auftritt Merkels messerscharf und leider nur allzu treffend zu analysieren. Er bezeichnet das, was er da zu hören bekam, als den „angekündigten Selbstmord Deutschlands“. Sehen Sie dazu dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=6iUK9QgkYJI&feature=share

Sanktionen mehren das Unglück

Aber Merkels innere Probleme sind damit noch lange nicht beendet. Wie kann es vereinbar sein, gemeinsam mit Russland eine Lösung für das Migrantenproblem anzugehen und gleichzeitig Sanktionen gegen dieses Land aufrechtzuerhalten und zu verlängern, das ja im Kampf gegen den IS jetzt unser Partner sein soll? Und wenn wir schon über Sanktionen reden, darf Syrien nicht ungenannt bleiben. Auch Syrien leidet unter Sanktionen, die die Versorgung im Land massiv beeinträchtigen und so die Migrantenströme weiter anheizen. Man spricht mittlerweile einvernehmlich davon, dass die Verhältnisse in den Herkunftsländern verbessert werden müssen, damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben können und wollen. Was wäre einfacher und logischer, diese Sanktionen mit sofortiger Wirkung aufzuheben? Das würde keinen Cent kosten, sondern im Gegenteil unserer Wirtschaft zuträglich sein. Aber, hier kommen wir wieder zu Merkels Dilemma, die USA wären sicher verärgert.

Was passiert mit einem Mensch, der mit einer kognitiven Dissonanz konfrontiert ist? Wenn er ausreichend selbstbewusst und lernfähig ist, kann er seinen als unhaltbar erkannten Standpunkt korrigieren. Er steht dann allerdings vor dem Problem, dass er seine frühere Einschätzung gegenüber seiner Umwelt als erkannt falsch bezeichnen muss. Ein mental starker Charakter kann das bewältigen, aber ist ein solcher Schwenk vorstellbar für einen Politiker? Ist es vorstellbar, dass Frau Merkel aus besserer Überzeugung eine Verbeugung vor Putin macht und sich für ihr bisheriges Verhalten entschuldigt? (Was schon lange fällig wäre!) Weil genau das kaum möglich erscheint – auch im Angesicht der unausweichlichen Folgen für Deutschlands Verhältnis zur imperialen USA – kann unsere Kanzlerin ihre kognitive Dissonanz kaum alleine aufarbeiten. Es steht zu befürchten, dass sie zumindest in dieser Hinsicht auf fachärztliche Hilfe angewiesen ist.

Nachtrag: Am 25. September 2015 hat Frau Merkel vor der UN-Vollversammlung gefordert, die Ursachen für die Migrationskatastrophe müssen bekämpft werden. Auch bei ihr dürfte mittlerweile die Erkenntnis angekommen sein, dass die US-Regierung mit ihrer imperialen Zerstörungspolitik die Hauptursache dafür sind. Also dann munter voran, Frau Merkel, bekämpfen Sie diese Ursache!

(Visited 6 times, 1 visits today)
Ist Frau Merkel reif für die Psychiatrie?
12 Stimmen, 5.00 durchschnittliche Bewertung (99% Ergebnis)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*