Iranisches Öl soll dem Westen gegen Russland helfen

STIMME RUSSLANDS Der Westen sucht einen Kompromiss mit dem Iran, um dessen Öl und Gas wieder zu beziehen und Europas Energie-Abhängigkeit von Russland zu reduzieren. Das sagen russische Experten mit Blick auf die Atomgespräche in Wien und die Anzeichen einer Normalisierung zwischen Teheran und Riad.

Motive für Verzicht auf Sanktionen

Nach Ansicht des Iran-Experten Wladimir Sazhin vom russischen Orientalistik-Institut ist Europa vor allem aus wirtschaftlichen Gründen an einer Aufhebung der Sanktionen gegen Teheran äußerst interessiert, um Öl wieder kaufen zu können.

Die „Nesawissimaja Gaseta“ zitierte ihn am Donnerstag mit den Worten, die Iran-Sanktionen hätten südeuropäischen Ländern wie Spanien, Italien, Griechenland und Portugal am meisten geschadet. Der Iran sei zwar bereit, Rohstoffe wieder nach Europa zu liefern. Dafür brauche er aber nicht nur eine Aufhebung der Sanktionen, sondern auch riesige Investitionen, um seine Öl- und Gas-Infrastruktur zu modernisieren. In diesem Sinne hätten die Regierung in Teheran und die EU wirtschaftlich die gleichen Interessen.

Politische Motive seien vor allem für die USA aktuell. „Ein Ausbau geschäftlicher Kontakte mit dem Iran soll der EU dabei helfen, die Abhängigkeit von Russland im Öl- und Gasbereich zu überwinden. Sowohl die USA als auch die EU wollen den Iran für sich gewinnen oder ihn zumindest im Ukraine-Konflikt relativ neutral machen. Brüssel ist derzeit mehr an einer Aufhebung der Sanktionen interessiert als vor der Ukraine-Krise.“

Der Iran sei allerdings nicht in der Lage, die EU sofort mit Öl und Gas ausreichend zu versorgen oder Russland in dieser Hinsicht sofort Konkurrenz zu leisten. Um das zu erreichen, brauche Teheran Investitionen und Zeit, so Sazhin.

Wäre der Westen vielleicht fähig, seinen möglichen Verzicht auf die Iran-Sanktionen zu instrumentalisieren, um die Ölpreise weltweit fallen zu lassen und die russische Wirtschaft dadurch zu beeinträchtigen? Sazhin antwortete auf diese Frage, der iranische Beitrag zum globalen Ölmarkt sei nicht so maßgeblich, um einen Preissturz zu bewirken. Selbst wenn der Iran wieder 2,4 Millionen Barrel Öl täglich exportiere (wie einst vor der Einführung der Sanktionen), sei das im Vergleich zum weltweiten Gesamtexport (90 Millionen Barrel täglich) gering, hieß es.

„Der Westen sucht alternative Wege“

Der Iran zeigt sich auch bereit zu einem Abbau der Spannungen mit dem geopolitischen Erzrivalen Saudi-Arabien. Ein mögliches Treffen ihrer Außenminister stehe auf Agenda, sagte der iranische Vizeaußenminister Hossein Amir Abdollahian, wie die russische Tageszeitung „Kommersant“ am Donnerstag berichtete. Damit reagierte die Regierung in Teheran auf die Erklärung des saudischen Außenministers Saud al-Faisal, wonach das Königreich zu einer Verbesserung der Beziehungen mit dem Iran bereit wäre.

Orientalist Alexander Schischkin wittert hinter der saudischen Kursänderung gegenüber Teheran einen politischen Druck des Westens. Er sagte dem russischen Blatt: „Im Zusammenhang mit der Ukraine-Situation suchen westliche Länder alternative Wege für Energielieferungen, die sie gebrauchen würden, falls sich ihre Beziehungen mit Russland weiter zuspitzen und neue Sanktionen gegen Moskau zustande kommen. Die saudische Ölbranche stößt fast an ihre Grenzen, wobei die iranischen Aussichten riesig sind.“

Im Hinblick auf die iranischen Öl- und Gasvorräte bemühe sich der Westen nun darum, die Differenzen zwischen seinem Verbündeten Saudi-Arabien und dem Iran zu „minimieren“, so Schischkin.

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>>Politische Motive seien vor allem für die USA aktuell. „Ein Ausbau geschäftlicher Kontakte mit dem Iran soll der EU dabei helfen, die Abhängigkeit von Russland im Öl- und Gasbereich zu überwinden. Sowohl die USA als auch die EU wollen den Iran für sich gewinnen oder ihn zumindest im Ukraine-Konflikt relativ neutral machen. Brüssel ist derzeit mehr an einer Aufhebung der Sanktionen interessiert als vor der Ukraine-Krise.“<<

Ach, jetzt plötzlich, wenn es gegen Russland geht, ist der Iran für die USA und der EU wieder gut. Die iranische Regierung sollte sich auf gar keinen Fall auf dieses Falschspiel mit den USA und der EU einlassen. Die USA will doch nur ihr grünes Klopapier retten. China, Iran, Russland u.v.a. Länder sollten viel mehr daran arbeiten, den US-Dollar als Weltleidwährung (ich habe bewußt „leid“ geschrieben) konsequent abzulehnen.

Russland hat bereits seine Anlagen in US-Treasuries um 20 Prozent reduziert. Die US-Regierung hat Angst, dass Russland mit seinen gigantischen Rohstoffreserven wirtschaftlich zu stark wird. Im Gegensatz zur USA hat Russland Staatsschulden von „nur“ etwa 20 Prozent zum BIP. Das stinkt den US-Kriegstreibern gewaltig. Um den Dollar zu retten, benötigt die USA Verbündete, um den wirtschaftlichen Aufbau Russlands kriegerisch zu zerstören. Der Iran, genauso wie die EU, sowie die NATO-Staaten und die Ukraine sind hierbei nur Mittel zum Zweck. Ohne die EU und die NATO-Staaten sind die USA gar nicht in der Lage, gegen Russland einen Krieg zu führen.

Wenn der US-Dollar kollabiert, ist die USA als Weltmacht am Ende. Durch die Auslagerung US-amerikanischer Produktionsstätten in die Billiglohnländer Asiens hat die USA in den letzten Jahren gewaltige ökonomische Einbußen hinnehmen müssen, wie die Arbeitslosenzahlen und die Zahlen der Food-Stamps-Empfänger zeigen. Ist der US-Dollar als Weltleitwährung bald Geschichte? Dieses Thema wird hier näher erläutert.

Wenn ein Krieg gegen Russland stattfindet, dann auf europäischem Boden. Will die EU und die Merkel-Junta das wirklich? Hat Deutschland nicht schon genug Kriege hinter sich? Haben die Wähler, die am 25 Mai zur Wahlurne gehen, aus der Vergangenheit etwas gelernt? Wir werden es in knapp zwei Wochen wissen. 

 

 

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