Hoffnung für Europa

Die soundsovielte Studie irgendeiner sogenannten „renommierten“ Denkfabrik des Konzernimperiums, kommt zu folgender, tooootal überraschenden Erkenntnis: Europäer trauen Europa nicht mehr. Grund: Bank- und Wirtschaftskrise. Wird allen Völkern, so auch den europäischen, vom globalen Finanz- und Großkapital allgemein als Staatsverschuldung beigebracht. Zu Beginn des kapitalistischen Systemverfalls, denn genau das ist eigentlich die aktuelle Weltwirtschaftskrise, hörte man hier und da noch einige verzagte Stimmen die kleinlaut darauf hinwiesen, dass „wir“ nicht für „eure“ Krise zahlen.

Inzwischen zahlen „wir“ bereits seit Jahren und ein Ende ist weder absehbar, noch von den Herrschenden gewollt. Schließlich ist das herausragendste Merkmal des „ausgebeutet werden“, dass nicht der Ausbeuter zahlt sondern die Ausgebeuteten. Dass die Europäer kein Vertrauen in „Europa“ haben, sollte nicht erstaunen. Die EU war von Anfang an mit dem Geburtsfehler behaftet, der nicht so sehr am Konstrukt Euro festzumachen ist, als an dem Umstand, dass die herrschende Klasse Europas sich als Union der Konzerne versteht. Nicht als Vorreiter einer sozialen Union. So wenig wie sie es zur Zeit der Nationalstaaten schon auch nicht war. Europäische Konzernunion, wäre die korrekte Bezeichnung für einen Verbund, der unter Führung seines großen Wall Street-Bruders aus Nordamerika, nie eine Gelegenheit auslässt, um nicht im Namen der internationalen Arbeitsteilung, Kriege vom Zaun zu brechen. Das klassische „Muss“ um den Kapitalismus am Leben zu erhalten.

Ganz oben auf dem von den nationalen EU-Regierungen 2004 unterzeichneten aber nach einem kraftvollen „Nein“ bei den Volksentscheiden in Frankreich und den Niederlanden nicht in Kraft getretenen Verfassungvertrages für Europa, wurden in den Art. I-3 VVE die Ziele der Union festgelegt, darunter mit zu nichts verpflichtenden bla, bla, bla Floskeln, und anderen Absichtserklärungen (weltweite Beseitigung der Armut, kulturelle Vielfalt).

Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de

Der Kernpunkt des Ganzen, den Kapitalismus als herrschende Wirtschafts- und damit Gesellschaftsordnung wurde dagegen festgeschrieben. Die schon damals wie heute herrschende neoliberale Variante, wollte man nicht mit rechtem Namen nennen, sondern redete sie einfach als soziale Marktwirtschaft schön. Wie man es schon seit Ludwig Erhards Zeiten tut, ohne auch nur im Geringsten die Kluft zwischen Reichen und Armen auch nur je um einen Millimeter verringert zu haben. Aber trotz der häufig erfolgreich angewandten Schönfärbereien mit denen die Herrschenden die Beherrschten in aller Regel dusselig quatschen, verfing der Dreh diesmal nicht. Gelernt daraus haben die Herrschenden vor allen Dingen eins. Nie wieder die Völker direkt zu befragen. Wo kämen wir denn da auch hin?

Der mit Mühe erarbeitete Volksbetrug an die europäische Arbeitnehmerschaft, der den Absturz in Hartz IV immer noch als Jahrhundertreform des Arbeitsmarktes feiert, ist gekommen um zu bleiben. Hartz IV gibts auch im restlichen Europa, nur unter anderen Namen. Leiharbeiter oder Fremdarbeiter wie sie bei Mercedes, Siemens und anderen Groß- und Kleinbetrieben genannt werden.

Fremdarbeiter war übrigens ein sehr beliebter Begriff während der Nazizeit, um die Nichtzugehörigkeit zum „Vaterland“ Deutschland zu betonen, wie die damalige Sprachregelung lautete.

Heute sind „Vaterländer“ gleichbedeutend mit Konzernen. Mit der gleichen Herrscherklasse, denselben Zielen und Interessen wie zur Nazizeit. Kurzum: sie treten an zur Vermögensvermehrung der Besitzenden und damit der Aufrechterhaltung der befindlichen Gesellschaftsstruktur.

Alle Parteien der Bundesrepublik und darüber hinaus in Europa, sind leuchtende Beispiele für den Erhalt des Einheitsziels „Aufrechterhaltung der befindlichen Gesellschaftsstruktur“. Auch neugegründete Eintagsfliegen wie die „Piraten“, oder rechtsbürgerliche, professorale Erbsenzähler der Alternative für Deutschland, (AfD).

Quelle: gegenmeinung

 

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