Hardcore-PingPong

Quelle: jessescrossroadscafe

Hardcore steht lt. Wikipedia auch für die gewalttätige Sonderform des Wrestling. Beim Wrestling gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten choreografierter Kämpfe durchzustehen. Das betrifft auch die Art, das Match zu beenden.

Im Fall des milliardenschweren Psychokrieges zwischen Brüssel und Athen – genau genommen Berlin und Athen – wird der Verlierer der Endrunde der Verursacher des Euro-Explosions-Debakel sein, das zur selben Sekunde das Weltfinanzsystem in die Luft jagen dürfte.

Beim 17-Stunden-Marathon vom Wochenende ging es um nichts anderes, als einen Hardcore-Konter, dem Tsipras nicht mehr ausweichen können sollte. Er tat es trotzdem, hat sich nicht zum Grexit treiben lassen, hat haarstreubende Bedingungen akzeptiert, mit denen er 61% seiner Bevölkerung, die eine Woche zuvor gegen die Annahme – zu dem Zeitpunkt noch weicheren Forderungen – gestimmt hatten, vor den Kopf stieß. Tsipras wußte um die Konsequenz, als Auslöser des größten Finanzcrashs aller Zeiten gebrandmarkt zu werden. Jetzt hat Brüssel (Berlin) den nächsten Aufschlag, und der muß nach dem Willen der Kanzlerin Tsipras in die Enge treiben.

Merkel, Schäuble und Co. hatten nicht mit der Zustimmung Tsipras‘ zu diesen harten Auflagen gerechnet. Jetzt sollen die Abgeordneten wider besseres Wissen das Milliarden-Rettungspaket, das an die Bedingung der griechischen Zustimmung zu den Austeritätsauflagen geknüpft war, durchwinken. Merkel und Einpeitsch-Kauder ringen darum, am Freitag eine Zusage des Bundestags für dieses sogenannte dritte Hilfspaket an Griechenland zu bekommen.

Woran Tsipras bei der Parlamentsabstimmung im eigenen Hause nicht glaubte, wird dann knochenharte Realität. Griechenland muß das Austeritätsprogramm, bei dem es staatliche Vermögenswerte im Nominalwert von 25% des BIP an die EU abzutreten sind, durchsetzen. Weitere Einschnitte im Sozialsystem, im Steuersystem bei der staatlichen Verwaltung. Wahrlich ein Explosionstoff. Die ersten Detonationen finden auf den Straßen Athens bereits statt.

Es will schlicht keiner die Schuld haben für die Entwicklungen, die sehr wahrscheinlich auf den Euro-Austritt Griechenlands folgen werden. Das wissen auch die kleinen Länder wie Finnland oder die Slowakei, die deshalb dem Paket ebenfalls zustimmen werden.

Damit nichts schief geht, haben die USA für heute ihren Finanzminister ins Schäuble-Ministerium geschickt; sie verdächtigen den deutschen Partner nicht umsonst, er könnte den Bogen überspannen. Den USA wäre es natürlich am liebsten, das Hardcore-PinPong würde noch eine ganze Weile so weitergehen. Daß mit den zwangläufig folgenden vierten, fünften und x-ten Rettungspaketen die Schulden Griechenlands in Richtung 200 und weiter 250 Prozent zum BIP hochschnellen, ist den Herren der Gelddruckmaschinen sch…egal; und Schäuble wird genau das tun, was Jacob Lew ihm heute verklickert.

Auch dieses dritte Rettungs-Geld wird ebenso weg sein wie die Milliarden der kommenden Pakete. Die Hauptlast wird am Ende über den Deutschen zusammenschlagen. Am liebsten würden alle Beteiligten die Germans obendrein mit der Schuld am Giga-Crash „beglücken“.

Mental ist der gehirngewaschene Michel längst darauf eingestellt. Nur noch ein bißchen Kuchen essen, dann ist alles egal. Wer denkt schon an morgen?

Was würden wohl der große Otto und Friedrich, die Großen aus Weimar und Eisenach, die Männer der Paulskirche, Bismarck, die Männer des 20. Juli, und Carlo Schmidt nicht zu vergessen, dazu meinen, wohin uns die Berliner Rautenfrau treibt?

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