Grün wirkt: Die große Konzernflucht aus Deutschland hat begonnen

Von Jochen Sommer (ansage)

VW-Werk im chinesischen Changchun (Foto:Imago)

Noch im November versuchte Außenminister-Darstellerin Annalena Baerbock, Bundeskanzler Olaf Scholz zu einer neuen China-Strategie zu bewegen, wobei sie hochtrabend von einem „systemischen Rivalen“ schwafelte. Experten warnten derweil vor einer zu immer stärkeren und schädlichen wirtschaftlichen Abhängigkeit von China, die der einstigen (und faktisch nach wie vor bestehenden) energiepolitischen Abhängigkeit von Russland inzwischen in ihrer ökonomischen Tragweite in nichts nachsteht.

Von den markigen Tönen Baerbocks ist heute kaum noch etwas zu hören: Die deutsche Energiepolitik aus selbstmörderischer Energiewende und Russland-Sanktionen, kombiniert mit dem hausgemachten energie- und umweltpolitischen Amoklauf von rigideren Klimaschutzmaßnahmen, lähmender Überbürokratisierung und grassierender Innovationsfeindlichkeit, machen Deutschland (und zunehmend auch ganz Europa) zu einem Ort, an dem Unternehmen sich immer weniger in der Lage sehen, überhaupt noch wirtschaftlich produzieren zu können.

Daher setzt seit Wochen eine regelrechte Flucht deutscher Konzerne ins Reich der Mitte ein. Ironischerweise beteiligen sich an dieser sogar die Konzerne, die im eigenen Land bislang als Protagonisten der grünen Energie- und vor allem auch Mobilitätswende hin zu Elektrofahrzeugen gepriesen wurden. So hatte der Volkswagen-Konzern noch vor sechs Monaten angekündigt, in Wolfsburg ein neue Werk für Elektrofahrzeuge zu errichten, das ab 2026 einsatzfähig und innerhalb von zehn Stunden E-Autos fertigstellen sollte. Von diesen Plänen ist man inzwischen jedoch in Windeseile abgerückt. Das neue Werk entstand durchaus – aber in China (dort wenig überraschend sogar deutlich schneller als in Deutschland geplant), wo nun noch in der zweiten Jahreshälfte 2023 mit der Produktion werden soll und nicht weniger als 350.000 Elektroautos pro Jahr vom Band rollen sollen. Dies ist bereits das dritte und modernste VW-Werk in China.

Was Europa betrifft, erklärte Finanzvorstand Arno Antlitz, man werde keine neuen Elektrofabriken in Europa bauen, sondern nur “die bestehenden transformieren“. Zudem plant VW den Bau von Werken für Pickups, SUVs und Batteriezellen in den USA (hier auch noch angelockt durch die von unseren “Freunden” gezahlten großzügigen Subventionsprämien für flüchtende deutsche Unternehmen). Der Chemieriese Bayer gab ebenfalls bekannt, künftig China und die USA bei Investitionen zu bevorzugen.
“Action speaks louder than words”

Auch BASF-Chef Martin Brudermüller will eine Rekordsumme von 10 Milliarden Euro in China investieren, in Deutschland aber gleichzeitig Stellen abbauen. BMW hatte bereits im November angekündigt, rund 1,4 Milliarden Dollar in ein neues Batterieproduktionswerk in China zu investieren. Die Produktion von Mercedes-Benz Trucks in China hat bereits begonnen.

Die Warnungen diverser Politiker vor dem autoritären KpCh-Staat konnte die Wirtschaft also nicht dazu bringen, ihr Geld ins von den gleichen Politikern zugrunde gerichtete Deutschland zu stecken: Laut dem chinesischen Handelsministerium stiegen die deutschen Investitionen in den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 im Vergleich zum Vorjahr um fast 96 Prozent. Es handelt sich um eine Abstimmung mit den Füßen, mit denen die Industrie der Regierung – Stichwort “action speaks louder than words – zeigt, was sie allen Zukunftsbekundungen- und “Gemeinsamer-Kraftakt-”Floskeln wirklich noch auf Deutschland gibt: keinen Pfifferling mehr. Drastischer könnten Unternehmen kaum noch ausdrücken, dass sie keine Zukunftschancen mehr in diesem schon jetzt grün abgewirtschafteten Shithole sehen. Namen wie BASF, VW, BMW, Mercedes oder Bayer waren einst weltweit untrennbar mit deutscher Wirtschaftsmacht verbunden. Heute fliehen sie so schnell sie können aus ihrer Heimat, um dem wirtschaftlichen Untergang zu entgehen.

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5 Kommentare

  1. Die Mehrheit der Bundesbürger kommt nach Einschätzung der Sparkassen wegen der hohen Inflation zunehmend an finanzielle Grenzen. „Wir rechnen damit, dass wegen der deutlichen Preissteigerung perspektivisch bis zu 60 Prozent der deutschen Haushalte ihre gesamten verfügbaren Einkünfte – oder mehr – monatlich für die reine Lebenshaltung werden einsetzen müssen“, sagte DSGV-Präsident Helmut Schleweis der „Welt am Sonntag“. https://incamas.blogspot.com/2022/08/inflationare-armut-und-industrieller.html

  2. Hell ist überbelegt…Krampusse sind jetzt on earth und machen hier ihre Hell. Problem ist, daß viele da mitmachen. Kriegen dafür Leckerlies.

  3. Das deutsche und europäische Schlachtfeld wird freigeräumt für mögliche Bombardierungen
    Jetzt verlassen die Schlüsselindustrien selbst das Land, nach WK II wurden die meisten von den Siegern mitgenommen, bis man Germany wieder aufrüsten, auch mittels guter Industrie ,für den ewigen Kampf gegen Eurasien, früher das engl. IMPERIUM, danach der amerik. Nachfolger.usw,usw

    • Was will man dann noch bombardieren, wenn das „Schlachtfeld“ leergeräumt ist? Und vor allem, wer will bombardieren? Für Russland wären nur die amerikanischen Basen interessant und ganz sicher nicht die Zivilisten. Kämen dann nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ in Frage, um in Europa verbrannte Erde zu hinterlassen, bevor es an den „Feind“ fällt? Abgesehen davon brauchen sie nicht bombardieren, Deutschland zumindest zerstört sich gerade selbst.

  4. Läuft alles weiterhin nach Plan. Das Ende daraus wird für die ehemaligen Industienationen in Europa sehr schnell gehen. Wahrscheinlich auch über die Alpen, bis hin zu den Karpaten im Süden. Meine sehr schnell, wenn es so weiter geht mit dem für uns Angedachten. Alternative wäre, es ist alles nur Angstmache. Kann jeder selbst drüber nachdenken. Europa ist fast ohne Bodenschätze, also wertlos. Europa ist ein großer Konkurent, kann weg???

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