Griechenlands Pleiterisiko steigt

Das Risiko eines Bankrotts Griechenlands steigt und die Regierung jubelt …

Zur Stunde, wo die Regierung das Klima des Jubels über den Ausgang aus dem Memorandum aufrecht zu erhalten versucht, ist das auf Basis der Versicherungspolicen gegen ein Zahlungsausfallrisiko – sprich der bekannten CDS – „messbare“ Konkursrisiko Griechenlands seit August 2018 um fast 20% und seit Januar 2018 sogar um 58% gestiegen.

Die seit 2010 vieldiskutierten „Credit Default Swaps“ (CDS) befinden sich heute nicht mehr alltäglich im Vordergrund des Interesses, wie dies der Fall war, als der einschlägige Markt ruhmreiche Tage erlebte, da viel institutionelle Investoren von Großbanken eine Versicherung des Risikos der griechischen Anleihe verlangten und damit Renditen und Transaktionen in die Höhe trieben und sogar auch Szenarien bezüglich einer Verschwörung zu Supergewinnen aus dem griechischen Zusammenbruch speisten.

Griechenlands Pleite-Risiko wird auf fast 8% veranschlagt

Da den Investoren vor der Umschuldung des Jahres 2012 genug Zeit gegeben wurde, ihr Engagement in griechischen Anleihen einzuschränken, waren die Zahlungen, welche die Versicherten per CDS erhielten, schließlich relativ geringer Höhe von etwa 2,5 Mrd. Euro. Seitdem hat der CDS-Markt nicht nur für die griechischen Anleihen etliche „Luft verloren“ und beschäftigt derzeit die Titel der Wirtschaftsblätter kaum. Trotzdem hat die Versicherung des Zahlungsausfallrisikos nicht aufgehört und in den Preisen der CDS bildet sich weiterhin die Einschätzung des Markts des Konkursrisikos von Ländern, Banken und Unternehmen ab.

Die Angaben über die Kosten einer Versicherung gegen das Zahlungsausfallrisikos seitens des griechischen Fiskus, also der Kosten einer Versicherung des Risikos der griechischen Anleihen, sind eher enttäuschend und passen überhaupt nicht zu dem von der Regierung kultivierten Jubelklima über den Ausgangs aus den Rettungsprogrammen, den Erwerb fiskalischer Stabilität und die Tragfähigkeit der Verschuldung. Den Angaben der spezialisierten Informations-Website worldgovernmentbonds.com ist zu entnehmen:

  • Die Kosten einer Versicherung der griechischen Anleihen mit CDS fünfjähriger Laufzeit waren in der Periode des griechischen „Default“ (2012) auf astronomische Höhen hochgeschossen, Ende Januar 2018 jedoch auf 290 Basispunkte (2,90%) gesunken, als die Hoffnungen auf eine gute Regelung für die griechische Verschuldung und einen erfolgreichen Ausgang aus dem Rettungsprogramm noch stark waren, eventuell auch nebst einer präventiven Kreditlinie, die Griechenland auch Zugang zu dem Programm quantitativer Lockerung der EZB geben und die Käufe von Anleihen durch die Zentralbank gestatten würde.
  • Seit diesem Tiefpunkt folgen die Versicherungskosten einem ansteigenden Verlauf. Am 20 August 2018, dem Tag des Auslaufens des dritten Memorandums, waren sie bereits auf 390 Punkte geschnellt, also ungefähr 35% höher als der niedrige Preis gegen Ende Januar 2018. In diesem Anstieg der Versicherungskosten reflektieren sich die Enttäuschung des Markts über die Regulierung der Verschuldung, die deren Tragfähigkeit nur mittelfristig sicherstellt, aber auch die Zweifel bezüglich der Wirtschaftspolitik nach dem Ende des Programms, da die Absicht der Regierung klar war, die Wirtschaftspolitik zu lockern und Wahlkampfpunkte zu gewinnen.
  • Seitdem setzte der ansteigende Verlauf der Versicherungskosten sich fort, um Anfang dieses Monats bei 461 Basispunkten anzugelangen. Im Verhältnis zu dem Preistief des Jahres 2018 ist die „Spanne“ (spread) um ungefähr 58% gestiegen. Wie von worldgovernmentbonds.com erklärt wird, wenn ein Investor eine Prämie von 4,61% für die Versicherung einer griechischen Anleihe zu bezahlen hat, übersetzt dies sich in einer Wahrscheinlichkeitseinschätzung eines Bankrotts Griechenlands, die sich 8% nähert – was eine beunruhigend hohe Quote für ein Land ist, das aus einem 10-jährigen wirtschaftlichen Abenteuer herauskam und seine Finanzen saniert haben müsste.

Versicherungskosten übersteigen Rendite der Anleihen Griechenlands

Es ist anzumerken wert, dass der Anstieg der Versicherungskosten zumindest in einem großen Grad nicht mit der jüngeren italienischen Krise erklärbar ist. Die CDS Italiens schossen von 87 Punkten im April 2018 auf 273 Punkte im Oktober hoch 2018. Seitdem sind sie jedoch auf 223 Punkte zu Anfang dieses Monats gesunken, während die griechischen CDS den ansteigenden Kurs fortsetzten.

Aus diesen Zahlen erklärt sich auch der fortbestehende Ausschluss Griechenlands von dem Anleihenmarkt: wenn die Kosten einer Versicherung des Risikos eines griechischen Titels (4,6%) dessen Rendite (derzeit ungefähr 4,4%) übersteigen, ist offensichtlich, dass die griechischen Anleihen bei den Investoren nicht attraktiv sein können. Und damit die Investoren urteilen, die erwartete Rendite übersteige das geschätzte Risiko der griechischen Anleihen, reichen nicht die Jubelerklärungen seitens der Regierenden und die Verteilung von Beihilfen aus, sondern es sind substantielle Änderungen erforderlich, die das Risikoprofil der griechischen Titel verbessern werden.

(Quelle: economistas.gr)

Quelle: gr-blog

Sorry, aber mit einer Verschuldung von über 170 Prozent zum BIP ist Griechenland längst pleite. Genauso wie die EZB mit ihren vielen Schrottanleihen und einige andere EU-Staaten auch. Es will nur niemand zugeben. Noch nicht.

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