Österreichs Kanzler ermutigt Premierminister Kyriakos Mitsotakis, Griechenland solle nicht vor Erdogan auf die Knie gehen.
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz betonte wenige Tage vor seiner anstehenden Begegnung mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis in Wien, die Europäische Gemeinschaft müsse Griechenland gegenüber den Erpressungen Erdogans unterstützen.
In seinem Interview im TV-Netz der auflagenstärksten österreichischen Tageszeitung „Kronen Zeitung“ betont Österreichs Bundeskanzler, „das nun Wichtigste ist, dass wir Griechenland auf die bestmögliche Weise auch als Europäische Union unterstützen und eine klare Botschaft senden, uns von dem türkischen Präsidenten Reyyep Tagip Erdogan nicht erpressen zu lassen„.
Organisierter Angriff der Türkei gegen Griechenland
„Die uns von den griechisch-türkischen Grenzen erreichenden Bilder sind erschreckend und wir vermögen sie schwer anzuschauen„, merkt der Kanzler an, für den – wie er anfügt – „die aktuelle Lage keinen Zufall darstellt, sondern es sich um einen bewussten, organisierten Angriff von der türkischen Seite handelt. Den Menschen werden falsche Hoffnungen gemacht und sie werden teilweise mit Bussen von den türkischen Behörden an die Grenze gebracht.„
Laut dem österreichischen Kanzler nutzt Erdogan bewusst das Unglück dieser Menschen aus um Druck auf die EU auszuüben, die aus diesem Grund mehr denn je Einigkeit zeigen und eine einheitliche Ansicht zu vertreten hat: „Es muss klar sein, dass niemand illegal nach Mitteleuropa gelangen kann. Deswegen hat die EU Griechenland zu unterstützen und nicht vor Erdogan niederzuknien.„
In Zusammenhang mit den Grenzen Österreichs bemerkt Sebastian Kurz, der österreichische Innenminister Karl Nehammer sei bereit, sie im Fall einer neuen Attacke mit der Hilfe der Polizei und des Militärs zu verteidigen.
Sebastion Kurz bedient sich harter Sprache gegen Erdogan
Nach der vorgestrigen Regierungskonferenz über die Entwicklung an den griechisch-türkischen Grenzen hatte der österreichische Kanzler sich einer besonders harten Sprache bedient und sagte, Tayyip Erdogan organisierte „bewusst“ diese „Flüchtlings-Attacke“, die – wie er betonte – „völlig gezielt“ nur in Richtung der Grenzen Griechenlands und nicht gegen Bulgarien erfolgt.
Er merkte an, die Menschen werden von Erdogan als Opfer, als Waffen, als Druckmittel gegenüber der EU genutzt, und betonte, die Türkei müsse die Vereinbarung mit der EU über das Flüchtlingsthema einhalten, mittels derer die Türkei – wie er meinte – Milliarden Euro erhält. Er sagte ebenfalls, er selbst sei dafür, dass der Türkei geholfen werde, sofern sie jedoch koordiniert und human für die Flüchtlinge sorgt.
Ebenfalls betonte er, dass, wenn die EU nicht erreiche, Druck auf Erdogan auszuüben, „wir dann nicht nur Schwäche zeigen, sondern dies der Anfang des Endes sein wird„, und deswegen „werden wir als Republik Österreich massiv an der Seite Griechenlands stehen und alles tun, damit wir vereint gegen die Handlungen Erdogans kämpfen„.
Der österreichische Kanzler hatte auch hervorgehoben, „für die EU ist es nun eine Prüfung in Hinsicht darauf, ob der Schutz der Außengrenzen funktioniert oder nicht, und ich kann Ihnen garantieren, dass, wenn der Schutz der Außengrenzen nicht funktioniert, dann das Europa ohne Binnengrenzen Geschichte ist„.
Laut der Nachrichtenagentur ANA-MNA wird Sebastian Kurz am kommenden Dienstag (10 März 2020) den griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis bei einem offiziellen Besuch in Wien empfangen.
(Quelle: dikaiologitika.gr)
Quelle: gr-blog
„für die EU ist es nun eine Prüfung in Hinsicht darauf, ob der Schutz der Außengrenzen funktioniert oder nicht, und ich kann Ihnen garantieren, dass, wenn der Schutz der Außengrenzen nicht funktioniert, dann das Europa ohne Binnengrenzen Geschichte ist„.
Das möchte ich erst einmal sehen! Überfällig ist es schon lange!
Sollte es Bestrebungen geben, die Wert auf Binnengrenzen legen, könnte man diesen "Anlaß" dann nicht nutzen? 🙂