Gold versus Goldforderungen

Geschrieben von Heiner

Westliche Notenbanken wie die Fed, die BoE, die Deutsche Bundesbank und andere weisen in ihren Bilanzen zum Thema Gold nur einen Sammelposten aus:

„Gold und Goldforderungen“

Dass zahlreiche Menschen in Westeuropa, aber auch in den USA unruhig werden, wenn sie daran denken, dass die goldenen Sicherheitsreserven ihrer Nationen nicht mehr da sein könnten, ist nur zu verständlich. Schließlich könnte dieser Teil des Volksvermögens angesichts der wachsenden Vertrauenskrise in Papiergeld unter Umständen das einzige bleiben was einem Staat vor den endgültigen Bankrott noch schützen könnte. Nahezu 3.400 Tonnen Gold weist die Bundesbank unter Gold und Goldforderungen in ihrer Bilanz aus. Davon stehen 1.536 Tonnen in der Bilanz der Federal Reserve der USA.
In welcher Menge dieses Gold in den Kellern des Federal Reserve Building in Washington D.C. oder in der New Yorker Depandance tatsächlich lagern, ist offen. Eine ordentliche Inventur hat es in den vergangenen Jahrzehnten nicht gegeben.
Ebenso offen ist, ob die 224,4 Tonnen Gold der Österreichischen Nationalbank tatsächlich in den Kellern der Bank of England lagern, offen auch, wo das Gold vieler anderer westlicher Zentralbanken verblieben ist.

Immerhin verleihen Zentralbanken seit Alan Greenspans Zeiten Gold gegen Zinsen an Bullion-Banken (Goldhandelsbanken). Diese Leasing-Geschäfte verändern nicht die Bilanz der Zentralbanken, weil die Positionen als Goldforderung (zusammengefasst mit dem Bestand an tatsächlich physisch vorhandenem Gold) bilanztechnisch erfasst bleiben.

Die Bullion-Banken jedoch verkaufen das Gold auf dem freien Markt und verwenden den Erlös für den Kauf von Staatsanleihen, die einen Zinsgewinn von drei bis vier Prozent erbringen. Ein einträgliches Geschäft für die direkt beteiligten Parteien.

–      Über das Goldleasing fördern die Zentralbanken den Verkauf von Staatsanleihen. Die Regierungen können ihre Wahlversprechen leichter finanzieren, weil die Zinsen der Staatsanleihen niedrig bleiben.

–      Die Bullion-Banken machen ein einträgliches Zinsgeschäft und versichern dem Verleiher die Rücklieferung des Goldes nach Rückkauf am Markt. (Etwa bei Ende der Laufzeit der für den Golderlös gekauften 30-jährigen Staatsanleihen.

–      Die Goldforderung verbleibt so lange in der Bilanz der Zentralbank bis die Bullion-Bank das Gold zurückliefert und sie erhält auch noch jährlich ca. 1 % Zins auf diese Position.

Solange der Goldpreis nicht steigt, solange es keine Krise gibt, solange Papiergeld nicht durch Inflation aufgefressen wird ist das vermeintlich ein gutes Geschäft, denn die Bürger erhalten aus diesem „Umtausch“ von Gold in Papiergeld einen Anteil staatlicher Leistungen.

Steigt jedoch der Goldpreis, oder versiegt auf dem Goldmarkt das verfügbare Gold, dann sind die Bullion-Banken in der Klemme und die Zentralbanken bleiben möglicherweise auf ihren Goldforderungen sitzen.

Im Falle eines Crashes am Rentenmarkt oder bei einer Hyperinflation würden die Staatsanleihen wertlos und die Bullion-Banken wären pleite.

Das Volksvermögen der Bürger ist via Staatsanleihen längst „verfrühstückt“. Im schlimmsten Fall verbleibt in den Gewölben der Zentralbanken ein trauriger Rest des einzigen Goldschatzes. In ihrer Bilanz würde jedoch immer noch unter der Sammelposition Gold und Goldforderungen die ursprüngliche Tonnage stehen.

Etwas beunruhigend, oder?

Zumindest wurde das Thema jüngst sogar in den großen Tageszeitungen vorsichtig angesprochen, denn in alternativen Medien wie im Internet brodelt es von besorgten Artikeln.

Verständlich, wenn die Bundesbank nun verspricht, zumindest einen Teil ihres in den USA lagernden Goldschatzes zurück zu holen. Der weit gedehnte Zeitrahmen (2020) und die vereinbarte geringe Teilmenge lassen allerdings vermuten, dass hier ein fein austariertes Spiel vereinbart wurde, um die Bevölkerung ruhig zu stellen. Jeder Zentralbanker weiß, dass die Leasinggeschäfte der Vergangenheit nicht mehr auflösbar sind. Das Gold ist nicht wiederbringbar im Markt versickert, liegt vermutlich in indischen Schmuckschatullen, versteckt in den Depots Millionen chinesischer Arbeiter oder – viel wahrscheinlicher – in den großen „Taschen“ weltweit reichster Elitisten.

Sobald die Goldforderungen eingetrieben werden müssen, wird der Schatz der Zentralbanken von einem Tag zum anderen abschmelzen, sich einfach in Luft auflösen. Eine Erklärung für die Veränderung der Goldposition wird man uns schon liefern. Die einfachste und wahrscheinlichste Erklärung wird sein, dass der Bestand nicht mehr als Tonnage angegeben wird, sondern als „Wert“ in Papiergeld. Die Hyperinflation wird die Zahl schon sehr eindrucksvoll, ja gewaltig erscheinen lassen.

Gelackmeiert oder nicht – das Volk wird weiter ruhig schlafen.

Quelle: saarbruecker

 

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