Gold als Kernkapital ?

von Mr N.N. in Kapitalschutz Akte

Noch herrscht am Goldmarkt Ruhe. Relative Ruhe. Die Edelmetallhandelshäuser berichten von einer weiter eher durchschnittlichen Nachfrage. Der Goldpreis lag gestern bei knapp unter 1730 US-Dollar. Auf Euro-Basis kostete die Unze 1348 Euro.

Krügerrand für 1380 Euro

Die Unze der Standardanlagemünze Krügerrand konnte gestern für 1380 Euro erstanden werden. Beim Silber tat sich auch nicht wirklich viel. Der Silberpreis pendelte um 33,3 US-Dollar bzw. knapp 26 Euro die Unze. Die Standardanlagemünze Wiener Silberphilharmoniker war für 29,35 Euro zu haben. Das Gold/Silber-Ratio auf US-Dollar-Basis gab leicht auf 51,83 nach.

Brasilien und Türkei stocken auf

Die Nachrichtenagentur Reuters wies indes auf Neuigkeiten in der Goldreserve-Statistik des IWF hin. Hier fiel wiederum stark auf, dass Brasilien seine Goldreserven massiv aufstockte. Allein im Oktober kamen gut 17 Tonnen auf nunmehr insgesamt gut 52,5 Tonnen hinzu. Auch die Türkei stockt auf. Und zwar um gut 17,5 Tonnen auf nunmehr knapp 320 Tonnen Gold. Wohl gemerkt, dies erfolgte nur in einem Monat, im Oktober 2012! Dagegen fiel der Goldbestand der Deutschen Bundesbank leicht. Und zwar um gut vier Tonnen. Das mag wohl daran gelegen haben, dass das Gold für die Ausgabe der neuen 100 Euro-Goldmünze Dom zu Aachen“ verwendet wurde. Diese konnte gestern für 735 Euro erstanden werden.

Gold als Kernkapital?

Nachfrageseitig könnte aber mittel- bis langfristig nicht nur von aufstrebenden Ländern wie Brasilien oder der Türkei neuer Schwung in den Goldmarkt kommen. Sondern ausgerechnet auch von den westlichen Großbanken. Zum Jahreswechsel 2012 auf 2013 soll ja Basel III eingeführt werden. Und hinter den Kulissen, genauer gesagt in Basel bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, werden möglicherweise sehr, sehr wichtige Weichen neu gestellt. Es geht um die Frage, wie das zuständige Comittee on Banking Supervison“ Detailfragen rund um Basel III regelt. Konkret laufen die Bestrebungen der Banken darauf hinaus, fortan Gold offiziell bilanziell zu einem erstklassigen Asset aufzustufen. Sprich, es geht schlicht um die Frage, ob Gold künftig als Kernkapital gezählt werden kann.

Stärkung des Eigenkapitals

Damit könnten die Banken ihr Eigenkapital stärken. Gold könnte bspw. als Reserve für Kredite verwendet werden. Ja, so könnte es werden, wenn Gold ein hoch-offizielles Comeback als Tier-1-Asset“ feiern würde. Es deutet zwar einiges darauf hin, dass Gold auch aus Sicht der höchsten Regulierer als Bankreserve wie Cash“ eingestuft wird. Eine Entscheidung, ob dies tatsächlich auch so in Kraft treten wird, ist aber noch nicht gefallen.

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Die Rezession hat begonnen

von Claus Vogt in Kapitalschutz Akte

Der Wirtschaftsaufschwung der vergangenen drei Jahre war rundum künstlicher Natur. Er basierte auf massiven staatlichen Konjunkturprogrammen, die von einer völlig enthemmten Geldpolitik flankiert wurden. Trotz dieser Umsetzung Keynesianischer Wirtschaftspolitikrezepte, die in Friedenszeiten in dieser Größenordnung zuvor noch nicht stattfand, war dieser Aufschwung in vielerlei Hinsicht der schwächste der Nachkriegszeit. Nach rund drei Jahren, ist er jetzt in Europa und Japan definitiv vorbei. Und auch die USA befinden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit schon wieder in einer Rezession.

Das also ist das traurige Ergebnis der massiven planwirtschaftlichen Steuerungsversuche und Markteingriffe der vergangenen Jahre. Die Planwirtschaftler sind gescheitert. Sie stehen vor einem Trümmerfeld. Die alten Probleme bestehen weiter, ebenso die großen Ungleichgewichte auf nationaler wie internationaler Ebene. Die schon nach dem Platzen der Aktienblase notwendige Bereinigungskrise wurde ebenso wenig zugelassen wie die notwendige Bereinigungskrise nach dem Platzen der Immobilienblase. Stattdessen wurde die Staatsverschuldung auf Niveaus gehoben, die das potenzielle zukünftige Wirtschaftswachstum hemmen werden und jederzeit zu einer akuten Staatsfinanzierungskrise führen können. Dennoch sind die Verantwortlichen in der Politik und in den Zentralbanken auch jetzt nicht zu einer Umkehr bereit. Sie sind weiterhin fest entschlossen, an Konzepten festzuhalten, deren verheerende Folgen sie in den vergangenen Jahren selbst demonstriert haben.

Was für ein Trauerspiel!

Trendwende an den Aktienmärkten

Alle Rezessionen gingen mit Baissen an den Aktienmärkten einher. Dieser ökonomisch sinnvolle und empirisch leicht zu überprüfende Zusammenhang ist ein wichtiger Bestandteil meiner analytischen Vorgehensweise. Dabei waren die Aktienmärkte früher allerdings in der Lage, Rezessionen zu antizipieren, also bereits vor Beginn der Rezession zu fallen. In den vergangenen beiden Zyklen war das aber ebenso wenig der Fall wie im laufenden.

Da sich große Teile der Welt schon wieder in einer Rezession befinden und zahlreiche Aktienmärkte noch in der Nähe ihrer Jahreshochs notieren, werden die kommenden Monate wohl deutliche Kursverluste zeitigen. Mein umfassendes Prognosemodell geht ganz genau in diese Richtung.

Durch den Kursverlauf der vergangenen Wochen hat sich jetzt auch das technische Bild erheblich eingetrübt. Der Aufwärtstrend ist gebrochen und auf dem Chart zeigt sich eine kleine Topformation, die mit einem dynamischen Ausbruch nach unten beendet wurde. Die typischen Ingredienzen für eine ausgeprägte Aktienbaisse sind alle vorhanden. Der Bernanke-Draghi-Put, der die Märkte bisher beflügeln konnte, scheint ausgelaufen zu sein.

Die Zeichen stehen auf Sturm.

Und dieser Sturm wird auch die europäische Staatsschuldenkrise in eine entscheidende Phase treiben. Anfang des Jahres stellte ich ja die Prognose, dass sich die Weltwirtschaft in eine Rezession bewegen und dass diese Rezession das Ende des Euros in seiner bisherigen Form besiegeln würde.

Der erste Teil dieser Prognose ist jetzt eingetreten.

Quelle: investor-verlag

 

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