Glücklicherweise gibt es Barack!

Glücklicherweise gibt es Barack! (*)

von Manlio Dinucci (voltairenet)

Die öffentlichen PR-Dienste der Vereinigten Staaten sind wirklich tüchtig. Die öffentliche Meinung schätzt Barack Obama über seine Reden und seinen persönlichen Charme ein, ohne Berücksichtigung auf seine Tätigkeit und Bilanz. Sie würdigt einen Mann, der alles fortgesetzt und verstärkt hat, was er seinem Vorgänger vorwarf.

Die US-militärischen Labors haben vielleicht einen Stoff erfunden, der, in die Luft gesprüht, einen Gedächtnisverlust bewirkt. Dies würde erklären, warum so viele Stimmen aus der Linken sich der Barack-Hymne angeschlossen haben, die von einem großen multi-partisanen Chor angestimmt wurde, glücklich, weil „Obama dort ankam“. Hinweggefegt die Idee, dass es eine andere Welt als die kapitalistische geben könne, bleibt nun die einzige Perspektive der am wenigsten Schlechtesten. Aber sind wir sicher, dass Obama die wenigst Schlechtesten darstellt?

Während seiner Amtszeit – berichtet der New York Times aus offiziellen Daten – „Einkommen-Unterschiede in den Vereinigten Staaten stiegen auf das höchste Niveau der großen Depression„. Nach der durch finanzielle Spekulationen verursachten Krise von 2008, die von der Regierung mit Hunderten von Milliarden aus öffentlichen Geldern für die Banken aufgefangen wurde, hat das reiche 1 Prozent die 93 % der Gewinne der Erholung eingesteckt. Und die Superreichen (0,01 % der Bevölkerung) haben ihre Einkommen vervierfacht.

Höhere Steuern für die reichen, die Obama versprach, als er im Wahlkampf das Kostüm von Robin Hood anhatte, werden sehr relativ sein. Dies wird durch den Boom der Käufe in Manhattan bestätigt, von Super-Dachwohnungen ab $ 10 Millionen. Zur gleichen Zeit vermehren sich in den USA die « tent cities », [Zelt-Dörfer], die vor allem von Familien der Mittelschicht, deren Häuser von den Gläubigerbanken requiriert wurden, bewohnt sind.

Auf die am stärksten benachteiligten Gebiete werden öffentliche Ausgabenkürzungen fallen, geplant für 1200 Milliarden Dollar in zehn Jahren. Die öffentliche Schule wird noch schlechter werden, die bereits wegen Kürzungen blutlos ist (aber ohne Obama zu betrüben, der seine Töchter in teure private Institutionen schickt). Ärztliche Betreuung bleibt für die meisten prekär: die so gelobte Reform ist ein lukratives Geschäft für die großen Versicherungsgesellschaften, die Hunderte von Milliarden erhalten, um eine ärztliche Betreuung bereitzustellen, auf einer Basis eines Mechanismus, der sicherlich viele Menschen ohne richtige Pflege in vielen Fällen lässt. Darüber hinaus werden die Medicare-Mittel (Hilfe für ältere Menschen) durch $ 11 Milliarden im Jahr 2013 amputiert. Und es bleibt auch nicht zu viel Hoffnung für die mehr als 50 Millionen Bürger, unter ihnen 17 Millionen Kinder in einem „Ernährungsunsicherheits-Zustand“, also die aus Geldnot nicht genug zu essen haben, und die während der Amtszeit von Obama von 12 % auf mehr als 16 % der Bevölkerung anstiegen.

Wer jedoch viel Hoffnung hat, sind die Leiter des Pentagon und die Aktionäre der Kriegsindustrien. Mit einem Nobelpreis für Frieden im Weißen Haus kletterten die US-Militärausgaben um mehr als $ 700 Milliarden, etwa die Hälfte der militärischen Weltausgaben. So kann das Pentagon „Streitkräfte bereithalten, die sich entweder auf die aktuellen Kriege oder in Zukunft auf mögliche Konflikte konzentrieren können.“ Das Modell ist der Krieg gegen Libyen, das die USA erlassen hat, um zu versuchen, andere Staaten zu knacken, worunter Syrien und Iran, die ihre Fortschritte in der Asien-Pazifik-Region behindern. Ein mehr und mehr geheimer Krieg, mit besonderen Kräften und unbemannten Fluggeräten [Drohnen] geführt, wo der Präsident selbst die „kill-list“ ausfüllt, die aus Personen der ganzen Welt besteht, welche von den Vereinigten Staaten als schädlich geschätzt, geheim zum Tode verurteilt werden.

Und während Michelle Obama für die Kampagne « Thank an American Hero », per Postkarten an das Militär im Krieg wirbt, widmet man ihr in Salento [1] on lui dédie un olivier millénaire, symbole de paix.


(*) Der Titel des Artikels enthält ironischerweise jenen eines Schlagers der Silvio Berlusconi gewidmet ist: Menomale che Silvio c’è ; Offizielles Video der Hymne der Freiheits-Partei Kampagne.

Manlio Dinucci

Übersetzung
Horst Frohlich

Quelle
Il Manifesto (Italien)

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