Genmais 1507, GroKo-Deal und erster Offenbarungseid der Regierung

von WiKa (qpress)

OLYMPUS DIGITAL CAMERADeutsch-Absurdistan: Wen vertritt die aktuelle Bundesregierung noch gleich? Da gibt es ein uralte Sage, wonach die Regierungen das Volk, respektive die Bürger vertreten und repräsentieren. Soweit zur landläufigen Theorie. Wie schon angedeutet, diese überlieferte Weisheit stammt aus der Epoche „Es war einmal”. Heute ist alles viel modern(d)er, größer, schöner und auch so richtig verlogen. Exakt so, wie wir es alle aus jeder noch so billigen Fernseh-Soap längst kennen. Der Bundestag ist und bleibt in jeder Hinsicht das teuerste deutsche Kabarett, nachhaltig unbezahlbar. Natürlich kommen dem Betrachter/Betroffenen auch die Tränen dabei, allerdings weniger vor Lachen.

Welcher Zuschauer hat nun die letzte seltsame Episode dieser Polit-Kasperade unter der Reichstagskuppel korrekt verstanden? Mal ganz ehrlich! Aber egal, wir bringen da jetzt ein wenig Licht in diese doch zutiefst (gen)manipulierte Geschichte, rund um den die Maissorte 1507, die rund 15 Jahre schon gärte, bevor nun die großen Konzerne endlich richtig damit „abernten” können. Man getraut sich gar nicht nachzufragen wie viel Schmiergelder da in Brüssel und Berlin wohl verschoben werden mussten, um diese Angelegenheit letztlich als EU-weite „Volkswohltat” deklariert zu bekommen. Sicher ist, dass viele Lobbyisten dafür einige Millionen Kilometer Trampelpfade haben im Dunkeln wandeln müssen. Wer sich bei der Bebilderung an der Zuordnung von 1507 und Monsanto stört, dem sei gesagt, dass beide Begriffe für ein und dasselbe Thema stehen: Gen|Manipulation, wenngleich die Maissorte 1507 von DuPont und Dow Chemical stammt.

Bundestag Beschluss zu Genmais 1507 Abstimmung Antrag der GruenenAber zurück in die Manege Bundestagszirkus. Wie lief die Geschichte noch gleich ab? Die Grünen stellten einen Antrag, wonach die Bundesregierung sich in Brüssel doch bitte gegen die Zulassung des strittigen Genmais 1507 aussprechen solle, kann man an dieser Stelle [Bundestag Drucksache 18/180 … PDF] im Wortlaut nachlesen. Dazu gab es dann, politisch korrekt, eine Abstimmung im Bundestag am 31.1.2014, sogar eine namentliche. Die GroKo bügelte dann pflichtgemäß die marginale Mini-Opposition ab. Hierbei musste eigentlich auch nur wieder eine Duftmarke gesetzt werden. Das Ergebnis kann man nebenstehend auf einen Blick erfassen. Damit auch der letzte Langschläfer nun begreift, dass ein JA in jedem Falle ein NEIN bedeutet, hier noch der Verweis auf die Beschlussempfehlung [Bundestag Drucksache 18/397 … PDF] zum vorhergehenden Antrag, der auf dessen Ablehnung hinauslief. Und wir sehen, das völlig verblödete Volk, welches gar mehrheitlich Vorbehalte gegen diesen Genplunder hegt, ist einmal mehr würdig beschissen vertreten worden. Man mag noch versucht sein, diesen Zirkus als normale politische Mehrheit interpretieren zu wollen, um im letzten Moment doch noch dem Wahnsinn von der Schippe zu springen.

Letzteres wird aber nicht gelingen, wenn man Ursprung und Fortgang der Geschichte betrachtet. Dazu noch fix ein Blick in den „Groko-Deal” <<< hier als PDF zu finden, wo es auf Seite 123/124 im Wortlaut heißt:

Grüne Gentechnik
Wir erkennen die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegenüber der grünen Gentechnik an. Wir treten für eine EU-Kennzeichnungspflicht für Produkte von Tieren, die mit genveränderten Pflanzen gefüttert wurden, ein. An der Nulltoleranz gegenüber nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Bestandteilen in Lebensmitteln halten wir fest – ebenso wie an der Saatgutreinheit

Was immer der korrekt zitierte Satz nun bedeuten mag, darf davon ausgegangen werden, dass rund 88 % der Bevölkerung tatsächlich entsprechende Vorbehalte gegen Genfood hegen. In diesem Fall scheint also die Große Koalition einmal mehr auf „Minderheitenschutz“ bedacht gewesen zu sein. Folgerichtig wurden die verschlungenen Trampelpfade aufgesucht, dieser Minderheit, der sich gerne auch die Konzerne anschließen, zu ihrem Recht zu verhelfen.

Nach dieser tollen Abstimmung im Bundestag dürfen wir dann zu allem Überfluss aus den Medien noch erfahren, dass doch die SPD mehrheitlich wirklich gegen den Gen-Mais ist und damit völlig auf der Linie des Koalitionsvertrages agiert. Somit hätte doch, dem gesunden Menschenverstand folgend, der Bundestag mit gemütlicher Mehrheit (SPD, Grüne und Linke) diesen Plunder verhindern können und mit einer klaren Anweisung der Ablehnung nach Brüssel ziehen können. Damit wäre dann sogar das deutsche Volk korrekt vertreten gewesen. So ein Pech aber auch, weil die SPD mehr oder minder geschlossen gegen die eigene Überzeugung und sogar gegen die Festlegungen des Koalitionsvertrages gestimmt hat. Dies lässt wieder einmal tief blicken, wie unabhängig doch das frei gewählte und dem Grundgesetz nach völlig unabhängige Fraktionsstimmvieh ist. Jetzt beginnt man schon sich die Haare zu raufen oder tröstet sich mit dem Gedanken, dass unsere Vertreter vergessen haben müssen was sie einstmals niederschrieben.

Um in diesem Zusammenhang die Frage nach der Unzurechnungsfähigkeit der Beteiligten eindeutig zu klären, können wir den Schuldigen selbstverständlich hier klar benennen: Das Volk! Nach Jahrzehnten der Vera®schung will es immer noch nicht wahrhaben, dass diese Nummer mit den Parteien eine tragische Endlosschlaufe ist. Wahrheit und Aufrichtigkeit ist etwas fürs Fußvolk, nicht jedoch für die hohe Politik, die ganz anderen Gesetzmäßigkeiten und Geldbeuteln folgt. Zum besseren Verständnis von gängigen Berufsbildern möge sich der Leser bitte die Tätigkeitsmerkmale von Versicherungsvertretern, Staubsaugervertretern und Volksvertretern in Erinnerung rufen … alle haben etwas zu verkaufen.

Staubsaugervertreter Volksvertreter-01In der Folge, man möchte ja als Bundesregierung nicht ungerecht erscheinen und gegenüber den Betrogenen noch eine gute Figur abgeben, eine Art Rest-Würde behalten … schickt man nun den Landwirtschaftsminister nach Brüssel, mit der Maßgabe sich in dieser Causa tunlichst zu enthalten. Nein, das ist jetzt keine Reminiszenz an die hiesige Opposition oder womöglich ein Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit. Diese Nummer ist ein echt cooler Schachzug, besonders wenn man die Regularien der EU gut kennt. Kommt dort keine Entscheidung diesbezüglich zustande, womit bei im Vorfeld abgesprochenen Enthaltungen zu rechnen ist, dann entscheidet nämlich die EU-Kommission nach Aktenlage. Und die war schon längst vor der Abstimmung bekannt und unsere Polit-Verbrecher wussten sehr wohl, dass der Gen-Müll dann auch ohne ihr Zutun barrierefrei durchgewunken wird. So kann man die eigenen Hände weiterhin in Unschuld waschen, die bereits auf Umsatz lauernden Profiteure kommen endlich zu ihrem hart erarbeiteten Genuss-Recht und können die 500 Millionen Europäer nun freudig als zahlende Gen-Müll-Schlucker in ihren Bilanzen willkommen heißen. Patentierter Lebensmittel-Müll mit dem Segen der EU-Kommission macht es nun endgültig möglich.

Um allerdings die segensreiche Funktion der berufenen und nicht gewählten EU-Kommissionen dem Leser noch ein wenig näherzubringen, sei eine französische Studie erwähnt, die die Gefährlichkeit von genveränderten Lebensmitteln, da ging es speziell um Genmais, sehr eindrucksvoll belegte. Diese Studie musste allerdings in der Folge von der EU verworfen werden, weil sich herausstellte, dass die Laborratten für die Tests mit genmanipulierten Lebensmitteln einfach nicht geeignet waren. Nach der Disqualifikation dieser Einzelstudie wurde dann eine ganze Batterie völlig unabhängiger Studien der Gen-Konzerne zur Bescheinigung der Harmlosigkeit aufgefahren. Daraufhin sah sich dann die europäische Lebensmittelbehörde Efsa schon einmal in der Lage die strittige Pflanze als völlig unbedenklich einzustufen. Dieser Umstand ist jetzt Grundlage der wohlwollenden Entscheidung der EU-Kommission, weil diese auch von der Unabhängigkeit der von den Gen-Konzernen beauftragten und bezahlten Studien völlig überzeugt ist. Schließlich ist es keine Neuigkeit, dass die besagten Konzerne alles menschenfreundliche und auf die Gesundheit der Individuen bedachte Unternehmen sind, die keinerlei Profitinteressen verfolgen. Eigene Studien zu diesem Thema kann sich Europa nicht leisten, weil dafür kein Geld vorhanden ist.

Und jetzt ist es Volkes Wille, wenn auch nur durch ein wenig Unterlassung, dass die nunmehr zuständigen Polit-Kommissare der EU die Zustimmung in Ermangelung deutlicher Entäußerung der Volksvertretung (Ministerrunde) genehmigen müssen (wollen). Natürlich dürfen wir nicht von planvoller oder gar vorsätzlicher Schieberei ausgehen, es handelt sich lediglich um politische Willensbildung (auf höherer Ebene). Hat das jetzt wer verstanden? Nein, dass soll ja auch niemand verstehen … wichtig sind nur die beabsichtigten Ziele und dass man sich darauf berufen kann, dass der Souverän diesen Gen-Müll unbedingt auch in Europa in seinen Lebensmitteln wiederfinden will, durch Unterlassung seiner Vertreter darüber hinaus entsprechend korrekt legitimiert, was auf dem hier skizzierten Weg auch dank unserer aufrechten Vertreter aus der GroKo passiert ist. Damit können endlich die dringend benötigten fetten Profite bei den Konzernen gemacht werden, denn die sind (über)lebenswichtig, allein schon wegen der Arbeitsplätze. Mit diesem Offenbarungseid haben unsere Vertreter alles notwendige unternommen, das Volk vor der gleißenden und tödlichen Strahlung (der Wahrheit) zu bewahren und sie gekonnt hinters Licht (in den Schatten) zu führen, wo es nicht so sehr auf die Details ankommt.

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