Gelddrucken und Raub von Bankguthaben: Jagen wir die Troika zum Teufel!

von Helga Zepp-LaRouche

Das Verbrechen, das sich vor unser aller Augen abspielt, ist ungeheuerlich. Anstatt zuzugeben, daß ihre „Geschäftsmodelle“ Globalisierung und Euro hoffnungslos gescheitert sind, greifen die Finanzinstitutionen und ihre willigen Regierungen zum allerletzten Mittel: der tödlichen Mischung aus Hyperinflation und offenem Raub an den Bankguthaben der Bevölkerung, die den zu erwartenden Effekt hat, nämlich einen Absturz der Realwirtschaft und eine Verkürzung der Lebenserwartung von Millionen von Menschen. Es bleibt nur ein sehr kurzes Zeitfenster, die Alternative zu diesem mörderischen Wahnsinn durchzusetzen, nämlich das Trennbankensystem, exakt in derselben Form, wie es von Roosevelt 1933 in den USA eingeführt worden ist.

Die Entscheidung der japanischen Zentralbank, ihre Geldbasis innerhalb von 21 Monaten zu verdoppeln und monatlich 140 Mrd. $ für Staatsanleihen, Index- und Immobilienfonds in die Wirtschaft zu pumpen, stellt die massivste monetäre Injektion dar, die jemals von einer Zentralbank einer Industrienation in Gang gesetzt wurde. Sie stellt sogar das sogenannte „Quantitative Easing“ von Bernanke in den Schatten, der „nur“ 75 Mrd. $ im Monat für den Ankauf von Staatsanleihen ausgibt.

Scott Minerd, der leitende Investment-Manager bei Guggenheim Partners, kommentierte den Schritt der japanischen Zentralbank: „Die drittgrößte Ökonomie der Welt könnte den Boden für eine globale inflationäre Spirale bereiten, die vielleicht über alles in der bisherigen Erfahrung hinausführt. Indem Japan mit den langfristigen Folgen seiner jetzigen Politik fertig werden will, könnte es sehr einfach auf die schiefe Ebene abgleiten, die zur Hyperinflation führt. Beunruhigenderweise ist der Rest der industrialisierenden Welt in Gefahr, mit herabgerissen zu werden.“

Genau davor hat Lyndon LaRouche seit Jahren gewarnt – daß die internationale Finanzoligarchie als letzten Schritt die Geldschleusen unbegrenzt aufdrehen würde, um ein hoffnungslos mit wertlosen Zockerschulden überfrachtetes System zu Ende zu bringen, und dabei natürlich die Bevölkerung im großen Stil durch Geldentwertung zu enteignen. Das Sprachrohr der City of London, Ambrose Evans-Pritchard, kündigte im Daily Telegraph diese letzte Phase der Desintegration in einem Artikel mit der unglaublichen Überschrift „Helicopter QE [Quantitative Easing] wird niemals mehr aufhören“ an. Er zitiert dann Professor Michael Woodford von der Columbia Universität als führenden „Geldtheoretiker“, es sei an der Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen und mit dem Gerede von „Exit-Strategien“ aufzuhören, jetzt ginge es darum, die Staatsschulden aus den aufgeblähten Bilanzen der Zentralbanken zu eliminieren. Auf diese Weise werden die Staatsschulden (die zum großen Teil das Resultat der Rettungspakete für die Zockerbanken sind) durch Hyperinflation evaporieren, – aber natürlich auch die Lebensersparnisse der Bevölkerung, Weimar 1923 läßt grüssen – aber dieses Mal weltweit.

Vom „Bail-out“ zum „Bail-in“

Aber auch der Phasenwechsel vom sogenannten „Bailout“ zum „Bail-in“, also von den durch Steuergelder finanzierten Rettungspakten der Banken zum offenen Diebstahl an den Konten mit Einlagen von über 100.000 Euro wie im Falle Zyperns, ist ein weiterer Aspekt der unverhohlenen Enteignung der Bevölkerung und Zerstörung der Realwirtschaft. In der Realität bedeutet dies, daß der Zugriff nicht nur auf Spar-, sondern auch auf Girokonten mit Einlagen ab 100.000 Euro eine Riesenwelle von Insolvenzen von kleinen und mittleren Betrieben zur Folge hat, die ihre laufenden Geschäftskosten, wie Lohnzahlungen, Mieten, Materialkosten, etc. abwickeln müssen und auf diese Weise in den Bankrott getrieben werden, wie man in Zypern seit zwei Wochen erleben kann.

Wie aus zahlreichen Belegen – von Artikeln der Finanzpresse (Economist Januar 2010), über Dokumente der EU-Kommission, so die EU-Direktive vom Juni 2012 („Framework for Recovery and Resolution of Credit Institutions and Investment Firms“), das Dodd-Frank-Gesetz in den USA bis hin zu einem gemeinsamen Papier der Bank of England und der amerikanischen Einlagensicherung FDIC – hervorgeht, war dieser Zugriff auf die Einlagen seit Jahren in Vorbereitung. Die Bürger sollten von vornherein für das Zockersystem zahlen: zuerst als Steuerzahler (und dafür massive Kürzungen der Sozialausgaben in Kauf nehmen); und nun, nachdem dieses Modell ausgereizt ist, als Kontoinhaber durch dreisten Diebstahl.

Das faule Argument, es würden nun endlich die Investoren herangezogen, ist nichts als weiterer Sand, der den Bürgern in die Augen gestreut wird. Denn beide ungeheuerliche Maßnahmen – die hyperinflationäre Politik des Gelddruckens ebenso wie der räuberische Zugriff auf die Konten – haben lediglich einen Zweck: das System der Hochrisiko-Spekulation mit unanständigen Profiten aufrechtzuerhalten. Zumindest solange, bis die Megaspekulanten ihr Schäfchen ins Trockne gebracht haben und die Vorbereitungen für ein neues System abgeschlossen sind.

Genau davor hat LaRouche bereits in seinem Internetforum am 15. Februar gewarnt – und zwar ohne Kenntnis der Ereignisse in Zypern oder der Entscheidung der japanischen Zentralbank-, daß ein System vorbereitet werde, bei dem die Mehrheit der Bevölkerung leer ausgeht, und nur ausgewählte Mitglieder des Clubs der Dazugehörigen Geld in großem Umfang zur Verfügung haben würden.

Das mörderische „Modell Zypern“

Im restlichen Europa tun wir besser daran, uns genau anzusehen, was die Folgen der Politik in Zypern sind, die laut dem neuen Chef der Eurogruppe, Dijsselbloem, die Blaupause für alle Staaten sein soll. Die zyprische Wirtschaft befindet sich im freien Fall. Die Zwangsbesteuerung der Kontoinhaber führt dazu, daß ausländische Anleger, deren Präsenz für 40% der Regierungseinnahmen verantwortlich waren, ihre Gelder bereits abgezogen haben oder dabei sind, dies zu tun, kleine Firmen und Familienbetriebe gehen pleite, das Gesundheitssystem befindet sich in einem Zustand des Kollapses. Das Memorandum, das die Troika in Zypern durchzusetzen versucht, führt schon jetzt in der Anlage zu einer Reduzierung der Lebenserwartung von durchschnittlich 80 auf 75 Jahre. Und das keineswegs nur in Athen, wo Krebspatienten nicht mehr behandelt werden können, weil die letzte onkologische Klinik geschlossen wurde. In den USA werden als Konsequenz der Kürzungen durch Obamacare und die automatischen „Rasenmäher-Kürzungen“ im Haushalt ein Drittel aller Krebspatienten, die auf Medicaire angewiesen sind, nicht mehr behandelt, und besonders teure, aber lebensnotwendige Krebstherapien sind gestrichen – Pech gehabt. Es ist ein Vorgeschmack auf den Genozid, der schon kurzfristig als Folge einer globalen Hyperinflation Realität zu werden droht.

Die Zuspitzung der Krise in Korea, bei der in den angloamerikanischen Ländern bereits allen Ernstes über die Legalität eines nuklearen Erstschlags gegen Nordkorea debattiert wird, falls eine Bedrohung durch Nordkorea erkennbar würde, zeigt: Die Welt befindet sich am Rande der thermonuklearen Apokalypse, und es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, daß kollabierende Imperien als letzten Ausweg versuchen, durch Kriege die Kontrolle zu behalten, nur daß es dieses Mal vollkommen schief gehen und ein globaler thermonuklearer Krieg zur Auslöschung der menschlichen Gattung führen könnte, und dann niemand mehr übrig wäre, der das Resultat genießen könnte – nicht einmal die Königin von Großbritannien.

Keine Teillösungen möglich

Je schneller ein Großteil der, optimistisch geschätzt, etwa fünf Prozent mitdenkenden Menschen realisiert, daß wir es mit einem Systemkollaps zu tun haben, bei dem es keine Teillösungen geben kann, desto größer ist die Chance, daß wir den vorhandenen Ausweg aus dieser Krise rechtzeitig verwirklichen können. Einzelthemen, seien sie an sich auch noch so legitim, werden nichts dazu beitragen, gleich ob es sich um Gegner von Rüstungsexporten oder Anti-Euro-Parteien handelt.

Nur ein vollständiger Paradigmenwandel, der den Menschen wieder in das Zentrum von Politik und Wirtschaft stellt, der das im Grundgesetz verbriefte Gemeinwohl zur Grundlage der Innenpolitik und das internationale Völkerrecht zur Basis der Außenpolitik macht, der an Stelle der Rückkehr zur Barbarei den wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt und die menschliche Kreativität als Methode der Problemlösung wählt, und der statt geisttötender Banalität und des Kults der Häßlichkeit der klassischen Kultur und der Idee von Freiheit durch Schönheit zu einer neuen Renaissance verhilft, kann eine Antwort auf den systemischen Kollaps finden.

Der absolut unerläßliche, erste Schritt muß die Einführung des Trennbankensystems sein, und zwar nicht in der Form von Mogelpackungen wie Ringfencing, Likaanen-Vorschlag oder Volcker-Regel, sondern exakt wie Roosevelt es 1933 vorexerziert hat. Die Kasinowirtschaft und, noch grundsätzlicher, der Monetarismus müssen ersetzt werden durch die physische Ökonomie, die das langfristige Überleben der menschlichen Zivilisation ermöglicht.

Unser Planet befindet sich nicht in einem Vakuum oder einem geschlossenen System, in der wir uns nach dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik asymptotisch an eine absolute Grenze anpassen müssen, sondern unser Planet ist Teil des Universums, dessen Gesetze uns vor neue Herausforderungen stellen, die wir meistern müssen, wenn wir als Gattung überleben wollen. Auch daran sind wir am 15. Februar durch das Zusammentreffen des Vorbeiflugs des Asteroiden und des überraschenden Meteoriten-Regens über dem Ural erinnert worden.

In den USA wächst die Bewegung für die Wiedereinführung des Glass Steagall Gesetzes, bereits in 15 Bundesstaaten gibt es entsprechende Gesetzesvorlagen und Resolutionen. Genau das brauchen wir in allen europäischen Nationen. Dann können wir die Troika auf ihren Altersruhesitz auslagern: in die Hölle!

Quelle: bueso

 

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