Gefoltert, weil sie ein Auto fahren wollte

Gefoltert, weil sie ein Auto fahren wollte

Redaktion infosperber

In Iran oder China können die USA Menschenrechte kaum durchsetzen – in Saudi-Arabien dagegen schon. Sie tun es dennoch nicht.

Die 29-jährige Loujain al-Hathloul ist eine der inhaftierten Frauenrechtsaktivistinnen. © AI

Die saudische Frauenrechtlerin Loujain al-Hathloul wurde in einem saudischen Gefängnis gefoltert. Wahrscheinlich wurde sie sogar Opfer eines Waterboardings. Dabei habe sie nichts anderes getan, als sich jahrelang friedlich für die Rechte der Frauen in Saudi-Arabien eingesetzt, schrieb «New York Times»-Kolumnist Nicholas Kristof am 29. Januar. Al-Hathloul sei 2014 verhaftet worden, als sie mit einem gültigen, auch von Saudi-Arabien anerkannten Führerschein der Emirate in Saudi-Arabien ein Auto fuhr.

Im Gefängnis sei al-Hathloul in Einzelhaft gesteckt worden, geschlagen, mit Elektroschocks behandelt und mit Vergewaltigung und Tod bedroht worden, erklärte ihre Schwester Alia al-Hathloul in der britischen «Times». Ihre gefangene Schwester habe dies den Eltern berichtet.

Kristof prangerte auch die rund 150 vollzogenen Todesstrafen im Jahr 2018 an und kritisierte Trump, Pompeo und Kushner, welche dem Kronprinz hofieren würden: «Die USA haben in Ländern wie Iran oder China keinen grossen Einfluss, um dort die Menschenrechtslage zu verbessern. Aber wir haben einen enormen Einfluss auf Saudi-Arabien, weil dieses Land für seine Sicherheit von uns abhängig ist.» «Amnesty International» hatte vergeblich an die USA und die EU appelliert, Druck auszuüben. Doch weder Trump, noch Pompeo noch Kushner hätten sich für das Einhalten von Menschenrechten in Saudi-Arabien eingesetzt.

Dass Frauenrechtsaktivistinnen kurz nach der angekündigten Aufhebung des Fahrverbotes Mitte letzten Jahres verhaftet wurden, sei nur ein scheinbarer Widerspruch, schrieb die «NZZ». Die Verhaftungen seien eine Warnung an alle Frauenrechtsaktivistinnen. Sie sollen sich nicht ermutigt fühlen, für weitere Rechte zu kämpfen. Das autoritäre saudische Regime gewähre Rechte, wenn es ihm passt, und nicht auf Druck von Untertaninnen und Untertanen. Dem Regime gehe es letztlich immer um den Erhalt der eigenen Macht. Frauenrechte würden ein Spielball der Machtpolitik bleiben.

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5 Kommentare

  1. Ach ja, die USA.

    Wie sagten schon deren Ureinwohner? "Der weiße Mann redet mit gespaltener Zunge!"

    Als ob sich seither irgendetwas daran geändert häbe!

    Zweierlei Maß angelegt, wen juckt´s?

    Es gilt Interessen durchzusetzen. Wen stören da schon Gleichbehandlungsgrundsätze, wie sie hier schon längst etabliert sind?

    Da gibt man den Saudis auch schon mal den Vorsitz in der UNESCO. Der Zweck heiligt nicht nur die Mittel, da kann man den Bock auch schon mal zum Gärtner machen.

  2. Und dieses arabische Mittelalter unterwandert jetzt Zentraleuropa, und wir

    sind still und eröffnen eine Moschee nach der anderen! Danke Frau M.!

     

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