Es wird naiv herumspekuliert, ob Donald Trump, wenn er verkündet, es werde „etwas Großes“ geschehen, auf den Einsatz der größten bunkerbrechenden Bombe der USA, die 13.6 Tonnen schwere GBU 57, hinweisen könnte.
Nun, natürlich könnte das sein.
Aber was kann damit erreicht werden? Für den weiteren Verlauf des akuten Kriegsgeschehens würde nichts erreicht.
Vielleicht ein psychologischer Effekt, aber mehr nicht.
Die davon erhoffte Zerstörung der iranischen Anlage zur Urananreicherung könnte gelingen. Vorausgesetzt, die Bombe bleibt nicht doch im Boden stecken, bevor die unterirdischen Anlagen erreicht sind. Über die tatsächliche Eindringtiefe in gewachsenen Fels ist nichts bekannt. 60 Meter tief in den Erdboden, wenn der aus vergleichsweise weichem Material besteht, mögen ja stimmen, aber das sagt noch nichts über die Wirkung auf eine tief im Felsen versteckte Anlage aus.
Aber nehmen wir an, die Attacke gelingt und die Zentrifugen sind für alle Zeiten zerstört. Was wäre die Wirkung auf den Krieg?
Das spaltbare Material und die Anlagen zu seiner Anreicherung haben nicht die geringste Auswirkung auf Irans Verteidigungsfähigkeit.
Das ist der Witz.
Wenn es also dazu kommen sollte, dann nicht, um den Krieg zu gewinnen, nicht um den Regimewechsel durchzuziehen, sondern einzig und alleine, um den Vorwand für den Beginn des Krieges aus der Welt zu schaffen und damit auch die Begründung für seine Fortsetzung wegzubomben.
Es wäre der ideale Ausstieg.
Trump erklärt Netanjahu, das Ziel sei erreicht. Der Iran werde für lange, lange Zeit nicht mehr in der Lage sein, die Bombe zu bauen. Weitere Unterstützung gäbe es nicht.
Netanjahu erklärt, das Kriegsziel sei erreicht. Der Iran werde für lange, lange Zeit nicht mehr in der Lage sein, die Bombe zu bauen. Also könne man die Feindseligkeiten einstellen.
Chamenei erklärt, der Iran habe nie beabsichtigt, eine Bombe zu bauen, weshalb die Zerstörung der Anlagen zur friedlichen Nutzung der Kernenergie ein sinnloser und überflüssiger Akt der Zerstörung gewesen sei. Wenn Israel nun aber die Feinseligkeiten einstellen wolle, werden man dem Ende des nicht erklärten Krieges zustimmen, man sei bereit, an einem auf lange Sicht angelegten Friedensvertrag zu arbeiten.
Friedrich Merz erklärt, die Welt sei durch das beherzte Eingreifen der USA wieder ein Stück sicherer geworden, er frage sich allerdings, warum dies in Bezug auf die Ukraine nicht ebenso gestaltet werden könnte.
Entdecke mehr von Krisenfrei
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar