Ganz Euro-Land bald Griechenland?

Ein weiterer lesenswerter Aufsatz von Heiner (saarbruecker), den ich Ihnen hier vorstellen darf. Mir ging der Inhalt ganz schön unter die Haut und von Tag zu Tag frage ich mich, warum unsere Mitbürger tatenlos zuschauen, wie sie scheibchenweise von den Berliner Politmarionetten, die sich ihre Taschen vollstopfen und das Volk von morgens bis abends  belügen, ausgeplündert werden.

Leider haben mehr als 90 Prozent der Bürger immer noch nicht verstanden, dass die voranschreitende Armut in ganz Europa politisch geplant ist. Schäuble hat es im letzten Jahr deutlich zu verstehen gegeben: Wir können die politische Union nur erreichen, wenn wir eine Krise haben. Nur, und das hat er nicht gesagt, die richtige Krise kommt erst noch. Wer glaubt, dass diese Krise sich auf die europäischen Südländer beschränkt, der irrt gewaltig. In Frankreich und den Niederlanden ist sie auch schon angekommen.

Nach der Bundestagswahl wird das Lügenpack (die frisch gewählte Regierung) und ihr Propagandaorgan (Staatsmedien) die Karten für Deutschland auf den Tisch legen. Ein Joker wird mit Sicherheit nicht dabei sein, denn bislang hat die noch „Lügen-Regierung“, sowie die nicht weniger „Lügen-Opposition“ mit gezinkten Karten gespielt. Nach der Bundestagswahl werden zwar die Karten neu gemischt, aber das Falschspiel gegenüber dem Volk wird sich nicht ändern. Eins jedoch bleibt dem Volk nicht erspart: das Abkassieren von oberster Stelle. Die CDUCSUFDPSPDGRÜNE wollen es halt so.

Hier nun der Aufsatz von Heiner:

Magdalena gibt der griechischen Krise ein Gesicht: „Fünf Euro, nur 5 Euro!“, flüstert die junge Prostituierte, hohlwangig, mit zerzaustem Haar, als sie zu Boden sehend sich einem Freier nähert.
Die Billig-Offerte ist inzwischen üblich in Athen. Die „Liebes-Honorare“ haben sich dem schrumpfenden Einkommen der Kunden angepasst. Etwas teurer wird es nur, wenn die jungen Frauen größere Gesundheitsrisiken bei ungeschütztem Sex eingehen. Für das kleine Aufgeld nehmen sie in Kauf, Opfer von Gewalt und HIV-Infektion zu werden.

Bei 55,3 Prozent Jugendarbeitslosigkeit ist eine weitere Bedrohung entstanden, das Kokain des armen Mannes: Crystal, kristallines Methamphetamin. Wer sich nicht einmal das leisten kann, für den gibt es schließlich Barbiturate, gestreckt mit Alkohol, Chlor und schlimmstenfalls Batteriesäure.

Crystal wird zumeist geraucht, zunehmend aber auch intravenös gespritzt. Wegen der Zutaten ätzender Chemikalien findet sich eine steigende Zahl von Benutzern in den Notambulanzen der Krankenhäuser wieder. Gesundheits-Experten registrieren zudem einen alarmierenden Anstieg von HIV-Infektionen (über 50 Prozent im vergangenen Jahr gegenüber 2011).

Was in Griechenland geschieht, könnte bald auch in Deutschland passieren.

„Die verheerenden sozialen Folgen der Euro-Rettungspolitik lassen sich in den Kategorien von Arbeitslosigkeit und Sparprogrammen nicht annähernd mehr erfassen. In Griechenland verarmt und zerfällt die gesamte Gesellschaft unter der Krise. Die Selbstmordrate hat sich verdreifacht, die Gewalt krimineller Banden nimmt zu und rechtsradikale Parteien haben Zulauf“ (Christoph Braunschweig: „Wohlfahrtsstaat – leb wohl!“, Seite 22 ff.)

Der Euro ist einer der vielen untauglichen Versuche, vermittels gemeinsamer Währung kulturelle Unterschiede von Staaten und Gesellschaften glatt zu bügeln. Als Stabilitätsunion wurde uns ein Konstrukt Währungsunion verkauft, das inzwischen über eine Schuldenunion zur Transferunion manipuliert wurde. Ein Gebilde, das nur noch durch die Übernahme von Haftungsrisiken notbeatmet wird – Haftungsrisiken, die letzten Endes die deutschen, niederländischen und finnischen Steuerzahler tragen werden.
Kein Staat der Euro-Zone hat bislang seine Schuldenlast gesenkt. Jedes Unternehmen würde in solcher Lage sofort Ausgaben zurückfahren. Die Staaten machten munter weiter.
„Die Erkenntnis, dass das Euro-Experiment gescheitert ist und abgebrochen werden sollte, liegt jenseits des Horizonts der politischen Klasse“ (Bruno Bandulet). Gewählte Volksvertreter und Regierung gehen monströse Verpflichtungen ein, ohne darüber nachzudenken, welche Lasten sie künftigen Generationen aufladen, ja, gestehen über den ESM einem Brüsseler Gouverneursrat das Recht auf unbegrenzten Zugriff auf die Steuergelder der Deutschen zu. Die Brüsseler Bürokraten dürfen im Ernstfall Deutschland in eine tiefe Verschuldung treiben, um andere Euro-Länder oder deren Banken zu retten.

Der Schuldensozialismus muss zwangsläufig zu einer zentralistischen Diktatur mutieren. Aber das ist den Parlamentariern – mit wenigen Ausnahmen – bislang nicht aufgegangen. Im Glauben, noch könnten schmerzfreie Lösungen den Zusammenbruch des Euro-Systems verhindern, haben die Berliner Abgeordneten offenbar ihren Verstand in der Parlamentsgarderobe abgegeben – mit ihm den Wertekodex der Sozialen Marktwirtschaft. Stattdessen gilt das Geschäftsprinzip eines Kolonialwarenhändlers: Was geht wird gemacht, was nicht geht, verschwindet aus den Regalen – genau so lange bis sich der Wind dreht. Jegliches inhaltliche Führungskonzept ist obsolet; Taktik zum Machterhalt ist oberste Maxime. Da fragt schon kein Verantwortlicher mehr nach, wenn – nur um das Euro-Gebilde zusammen zu halten – den deutschen Steuerzahlern, die erst mit 67 in Rente gehen dürfen, noch mehr Schulden aufzuladen und den französischen Rentnern solidarisch beistehen, damit diese als 60-jährige bereits in den Ruhestand treten können.

In der hemmungslosen Schuldenorgie zu Lasten künftiger Generationen zeigt sich der Verlust von Anstand und Moral. Wohlstand auf Kosten anderer führt zu asozialem Verhalten. Die ganze Gesellschaft ist inzwischen Lichtjahre entfernt von der Erkenntnis, dass Mehrkonsum nur durch Mehrproduktion erreicht werden kann – nicht jedoch durch die Gelddruckmaschine. Aber wer hat noch den klaren Blick, um zu erkennen, dass das gegenwärtige Sozial-, Wirtschafts- und Finanzsystem notwendigerweise vor großen Umbrüchen steht?
In der Endphase des absolut überschuldeten Wohlfahrtsstaates gilt allein das Motto: „Nach uns die Sintflut“? Lügen, flagrante Gesetzesbrüche, Verteilung von Milliarden an Lobbygruppen und Nützlinge staatlicher Institutionen (einschließlich der geduldeten Boni für die Banker, ohne deren Mithilfe Politiker ihre verdampfenden Haushalte nicht finanzieren könnten), Plünderung der Sparbücher kleiner Leute – alles gehört zum politischen Alltag und letztlich der Verlust jeder Glaubwürdigkeit der sogenannten Eliten. Das gesamte westliche Demokratiemodell könnte sich im Rauch ausbrechender Bürgerwut auflösen.

Ursache aller Fehlentwicklungen ist die grundlegend falsche Konstruktion des Geldmonopols. Das staatlich kontrollierte ungedeckte Papiergeldsystem hat den fatalen Teufelskreis der Wahlgeschenk-Demokratie erst in Gang gesetzt – jetzt, da sich aus den Wahlversprechen unzählige Wähleransprüche entwickelt haben, steckt das System in der Schuldenfalle – zu allererst Deutschland! (Der angebliche Krisenprofit der deutschen Exporteure wurde in den vergangenen drei Jahren über einen verkappten Bundesbank-Kredit mit Namen TARGET2 finanziert. Die Schuldner, die dafür Maschinen, Autos und andere Industriegüter aus Deutschland bezogen haben, werden den geliehenen Betrag von inzwischen über 700 Milliarden Euro niemals zurückzahlen können).

Nur wenige Ökonomen legen den Finger in diese Wunde. Ihre Mehrzahl verteidigt mit den übrigen „Nutznießern“ des Systems den bestehenden katastrophalen Zustand, bei dem durch das schmarotzerhafte Zusammenspiel von Bankern und Politikern das System in seine exponentiell wachsende Schlussphase gesteuert wird. Wenn wir nicht aufpassen, mündet das alles in einer unerträglichen Diktatur, weil die Verzweiflung der Masse über das ausbrechende Geschehen nach einem starken Retter schreien wird.

An diese Alternativlosigkeit hat Frau Merkel sicher nicht gedacht, aber es könnte die Lösung werden, um das Schicksal der deutschen Magdalenas und crystel-abhängigen Jugendlichen nicht ebenso zu besiegeln wie es gerade in Griechenland geschieht.

 

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