Französischer Rußlandexperte: Mord an Nemzow sollte Putin schaden

Charlie Hebdo in Paris, Boris Nemzow in Moskau. Statt Aufklärung durch die Medien nur westliches Propagandagesülze. Jacques Sapir hat vollkommen Recht – Nemzow-Mord sollte Putin schaden. Wer ist der Nächste , auf den es die usraelischen Geheimdienste abgesehen haben?

von Jacques Sapir (Übersetzung von bueso)

Der prominente französische Ökonom und Rußlandexperte Jacques Sapir veröffentlichte am 3. März auf seiner Webseite eine äußerst relevante strategische Analyse zum Mord an Boris Nemzow unter der Überschrift „Wer wollte Wladimir Putin schaden? (Who framed Wladimir Putin?)“ In dem Beitrag zeigt er, daß die Ermordung von Nemsov eine professionelle Auftragsarbeit war, und daß die Art und Weise, in der dieser präzise Mord mit höchstmöglichem Risiko für die Ausführenden quasi vor dem Kreml durchgeführt wurde, den Zweck verfolgt haben müsse, Präsident Putin maximal zu schaden.

Sapir schreibt u.a. , man müsse sich angesichts der genauen Tathergangs und der höchstmöglichen Präzision des Mordes fragen, warum der Mörder nicht gewartet habe, bis Nemzow nach Hause zurückkehrte. „Der klassische Auftragsmord findet an einem Ort statt, wo das Opfer mit Sicherheit gefunden wird – dem Treppenaufgang eines Wohnhauses oder wenn das Opfer ein Restaurant verlässt. Die genaue Wahl dieser Mordszene könnte auf eine demonstrative Absicht hinweisen, z.B. die, Putin in den Mord zu verwickeln. Jedenfalls ist es offensichtlich, daß die Mörder Risiken eingingen, die eine politische Intention nahelegen. All das erscheint wie eine Inszenierung, eine Falle.“ „Warum sollte man Nemzow mehr oder weniger direkt unter den Fenstern des Kreml umbringen?“ Sapir fragt weiter, wie die Mörder gewußt haben konnten, was Nemzow mit seiner Begleitung nach ihrem Restaurantbesuch machen würde? Auch von diesem Blickpunkt sei ein Mord bei seiner Wohnung viel plausibler gewesen.

Sapir führt die von westlicher Presse verbreitete Idee, daß dies ein Mord gewesen sei, der auf Präsident Putins Anweisung zurückginge, ad absurdum: „ Die Medien haben in Frankreich und westlichen Ländern die Idee verbreitet, es handele sich um einen Mord, den der Kreml angeordnet habe, oder dem Kreml-nahestehende Kreise. Wir sagen, daß die erste Hypothese nicht mit dem zusammenpasst, was sich ereignete. Zweitens ist schwer erkennbar, welches Interesse die russische Regierung haben würde, einen Vertreter der Opposition zu töten – jemand, der sicherlich ein bekannter Opponent war, aber doch jemand im politischen Hintergrund. Als Dmitri Peskow, der Sprecher von Präsident Putin sagte, daß Nemzow keine Gefahr oder irgendeine Bedrohung für die Macht bedeutete, stimmte das absolut. Und wenn man davon ausgeht, der Mord an Nemzow sei dazu gedacht, die anderen in der Opposition einzuschüchtern, hätte man das viel einfacher bei ihm zuhause machen können. Der Gedanke einer direkten oder indirekten Beteiligung durch die russische Regierung ist deshalb höchst unwahrscheinlich.“

Nachdem er in ähnlicher Weise die Idee widerlegte, daß Nemzow von rechtsextremen russischen Nationalisten ermordet wurde, sagt Sapir: „Wladimir Putin und die russische Regierung haben sofort die Hypothese einer Provokation geäußert. Es ist leicht zu erkennen, warum ihnen diese Hypothese zusagt. Aber man muß ehrlich sein und sagen, daß es genau so ist. Putin ist tatsächlich Zielscheibe einer weitreichenden und weitverbreiteten Haßkampagne der westlichen Medien. Die Ermordung von jemandem, der angeblich sein Gegner war, ist etwas, dem Journalisten nicht widerstehen können. Sie warfen ihm alle Sünden der Erde vor. Die Tatsache, daß Nemzow eng verbunden war mit der Politik, die in den 1990er Jahren scheiterte und die Rußland an den Rand des Zusammenbruchs führte, hat man vergessen. Die Tatsache, daß Nemzow es vorgezogen hatte, die ukrainischen Regierungen der Orangenen Revolutionen seit 2004 zu beraten, wurde vergessen. Eine Menge Leute, nicht bloß in Rußland hätte Nemzows Tod wünschen können. Aber all das wurde vergessen, und jetzt lautet der Schlachtruf: „Putin ist ein Mörder“, oder „Putin hat Nemzows Mörder inspiriert“. Das ist eine Schande, eine dreckige Schande. Aber es paßt genau zu dem Krieg, den die westlichen Medien gegen Rußland und Putin führen.“

Hier finden Sie den Originalbeitrag
http://russeurope.hypotheses.org/author/russeurope

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