Feldlager Bayrischer Hof: 50. NATO-Kriegskonferenz

von Mowitz (gegenmeinung)

Bild: Bayrischer Hof München,
Wikimedia, Public domain

Die harten Hunde der herrschenden Klasse mögen es eher luxuriös. Es schwadroniert und dröhnt sich besser in der Luxusherberge Bayrischer Hof, weit entfernt vom ehemaligen Feldlager Kunduz, wo Dröhner zu Mördern wurden und mit einem Luftangriff im September 2009, etwa fünfzehn Kilometer südlich der Stadt Kunduz, an die 150 Menschen, die meisten wohl Zivilisten und Kinder, was man aber offiziell nicht so genau wissen (will), in den Tod bombardierte. Das sind die realen Resultate für den gemeinen Mann/Frau/Kind, die am Ende von sogenannten „Sichherheitskonferenzen“, hinten rauskommen.

Im Übrigen wird die Welt zum Wohle der herrschenden Klassen aufgeteilt, und Witali Klitschko, von der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgebildeter und gesponserter ukrainischer „Revolutionär“, aber Halloooo doch, ist noch vor der Verteilung der Beute zur Teilnahme an der illustren Runde im Feldlager Bayrischer Hof, eingeladen worden. Klar, Klitschko ist ein harter Knochen, der in seiner Karriere mehr austeilte als einsteckte, so ganz nach dem Geschmack „demokratischer“ Weltenlenker. Einziger Makel auf seiner Weste: Er hat noch nie eine demokratische Wahl in der Ukraine gewonnen. Drei Mal kandidierte er und drei Mal verlor er die Wahlen. Was ausländische „Demokratieverbreiter“ auf den Plan ruft, und die so lange putschen lassen, bis die gewählten Politiker entnervt aufgeben.

Klitschko, steht politisch da, wo Gazabzapferin Timoschenko aufhören musste, als sie Milliardärin geworden war. Er soll die Politik der persönlichen Bereicherung, so wie wir sie bei uns im Westen kennen, weiterführen. Die Freilassung des für Wirtschaftsverbrechen verurteilten russischen Oligarchen Chodorkowski, der es ebenfalls unter mysteriösen Umständen in kürzester Zeit schaffte, von einem Mister Nobody zum reichsten Mann Russlands aufzusteigen, empfahl er dem ukrainischen Präsidenten Janukowitsch als Vorbild, um die ebenfalls rechtskräftig verurteilte Timoschenko freizulassen. Auf die warten allerdings noch weitere Prozesse, die bei dem kapitalistischen Rechtsverständnis zum Eigentum, dann wohl unter den Teppich gekehrt werden müssten. Für einen geringen Bakschisch sollte es nicht schwer sein, Richter zu finden, die den Wert des persönlichen Eigentums, höher einzuschätzen wissen als den Wert von Gemeineigentum.

Zwei F-15E beim Abwurf von JDAM über Afghanistan 2009
Wikimedia, Public domain

Die hartnäckige westliche Kampagne in Bezug auf die Freilassung Timoschenkos und Chodorkowskis ist allein darauf zurückzuführen, dass sie dem westlichen Kapital Tür und Tor für eine Übernahme bedeutender wirtschaftlicher Interessen in der Ukraine respektive Russlands öffnet. Das nennt man dann: Demokratie gibt es nur mit freier Marktwirtschaft. Wobei mit Demokratie die Herrschaft weniger Reicher über die vielen Nichreichen gemeint ist. Also genau das was wir heute haben. Nur, noch mehr vom Falschen. Mit Agenda 2010, Dumpinglöhnen, Altersarmut und allem Pipapo. Und die Gewissheit, dass sich die Wohlstandsspirale immer schneller für die Mehrheit der Menschen nach unten dreht.

Die totale Verarschung ist inzwischen so weit gekommen, dass wir es bei aller Empörung über eine verbrecherische Finanzindustrie gar nicht merken, wie sehr wir sie unterstützen damit wir mit unseren Beiträgen zur Riesterrente kaputt gemacht werden können. Denn mit jedem Euro der zur „Erwirtschaftung“ einer Zusatzrente in die Finanzindustrie fließt, und private Rentenversicherungen sind Teil der Finanzindustrie, hat man einen Euro mehr für Spekulationen mit anderer Menschen Geld.

Der ehemalige Sozialminister Riester, gestandener Gewerkschaftler und Namensgeber einer gigantischen Umverteilung von Vermögen von unten hin zur Finanzindustrie und die mit allerlei Geschwätz in die Geschichte als Riester-Rente eingegangen ist, kapierte nie auf welch losem Sand sein Name für die Illusion einer sicheren Rente bürgte.

Die Saat der von der Versicherungswirtschaft gekauften Mietmäuler der RiesterRürupRaffelhüschen-und-vieler-anderer Rentenlügner, ist aufgegangen. In Schweden wo man schon sehr viel länger als in Deutschland Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in private Fonds anlegt, sinken dieses Jahr die Renten das dritte Jahr in Folge.

Aber die Schere zwischen arm und reich, breitet sich laut allen heute wohlweislich verschwiegenen „Verheißungen“ des Kapitalismus immer weiter aus. In Deutschland, wie den USA und den hochgepriesenen skandinavischen „Wohlfahrtsstaaten“ auch.

Merke:

„Der Krieg wird von den Herrschenden gegen die eigenen Untertanen geführt – und sein Ziel ist weder ein Sieg über Eurasien oder über Ostasien – sondern die Aufrechterhaltung der Gesellschaftsstruktur.“ (George Orwell)

Die Botschaft dieses Satzes von George Orwell haben die meisten noch immer nicht kapiert. Dabei ist er politisch fundamental und extrem wichtig.

FH

 

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