Ewige Schuldknechtschaft für Alle

Tageskommentar 08. 11. 2013: fortunato,
Ewige Schuldknechtschaft für Alle

von fortunato (fortunanetz)

Im antiken Griechenland konnten finanziell schwache Landwirte nicht zu einer Bank gehen und sich Geld leihen wenn sie schlechte Erntejahre hatten, denn Volks- und Raiffeisenbanken waren damals noch nicht erfunden. Mehr noch: Wer kein eigenes Land besaß und es nur gepachtet hatte, konnte keine Sicherheiten bieten. Bei Großbauern baten Kleinbauern und Pächter oft um Saatgut für ihre Felder oder um Wasser mit der Aussicht, den Großbauern am Gewinn der Ernte zu beteiligen. Ging dies schief, landete der Bauer in der sogenannten Schuldknechtschaft. Weil er den versprochenen Gewinn nicht beibringen konnte und auch sonst nicht in der Lage war zu bezahlen, musste er seine Schuld beim Großbauern abarbeiten. War die Schuld groß genug, arbeitete er ein Leben lang für den Großbauern und hatte nur noch Nahrung und ein Dach über dem Kopf und sonst nichts mehr. Die Kinder der Schuldknechte galten ebenfalls als potentielle Arbeitskräfte für den Großbauern. Er hatte Anspruch auf deren Arbeitskraft, wenn die Eltern ihre Schuld nicht während ihres Lebens abbezahlen konnten… Und so wurde aus der Schuldknechtschaft die Sklaverei geboren.

Heute haben wir eine weitaus bizarrere Situation. Sie müssen gar keine Schulden mehr machen um in diese Lage zu kommen. Vielmehr werden sie herangezogen, weil sie keine Schulden haben! Das stellt zwar den gesamten Ansatz der Schuldknechtschaft auf den Kopf, aber wir sind ja modern! Dafür sorgt schon der Staat und das dazu gehörige Finanzsystem!

Die letzten Wochen konnte man es sehr deutlich sehen: mit größter Penetranz haben die unterschiedlichsten ausländischen Institutionen Ansprüche an das Geld der Deutschen formuliert. Die Franzosen hätten gerne eine europäische Arbeitslosenversicherung. Italiener, Griechen, Spanier, Franzosen, Portugiesen – sie alle haben hohe Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen. In Deutschland werden die Arbeitslosen nur mit Tricksereien weggezaubert, sind aber ebenso da. Sie heißen dann anders: Hartz IV Bezieher, Aufstocker, Mini-Jobber und und und… das sind alles Leute die von ihrer Arbeit nicht mehr leben können. Manche sind über 53 – und schon deshalb nicht mehr arbeitslos. Die Spanier hätten gerne eine Bankenunion, damit ihre Banken von deutschen Sparern gestützt werden können.

Und dann toppte der IWF alle diese Wünsche nach mehr Geld damit, dass die Deutschen ruhig mehr Steuern bezahlen könnten – zum Beispiel mehr Einkommenssteuer. Da rieb man sich verwundert die Augen! Seit wann ist der IWF dafür zuständig, in Deutschland die Steuern festzulegen? Schon mal was vom Haushaltsrecht des Parlamentes gehört? Dem IWF ist offensichtlich egal welche Rechte der Bundestag im Reichstag hat. Der IWF entmündigt offensichtlich gerne einmal die gewählten Repräsentanten des Volkes… Dafür ist er ja bekannt.

Nachdem klar war, dass das Wort ‚Steuererhöhungen‘ in Deutschland wohl eher ein Reizwort ist, wurden Varianten getestet. Man sprach plötzlich von Abgaben für Sparer. Oder auch über Steuern für Sparer – weil die Verschuldung der Eurostaaten zu hoch ist. Am liebsten hätte man eine klitzekleine Steuer für Alle. Sozusagen 10 Prozent auf Alles.

Und weil es so schön ist, sekundierte der Focus noch damit, dass der Staat seine Schulden ja nie zurück zahlt. Jeder der die Zahlen zur Entwicklung der Staatsschulden kennt, weiß dass das natürlich nicht ganz stimmt. Richtig ist, dass es immer wieder einmal eine Währungsreform gibt, bei der dann die Schulden ‚beglichen‘ werden, indem eben alle Sparguthaben annulliert, terminiert, erschossen werden… Und danach hat sich der Staat sozusagen ‚entschuldet‘. Aber entschuldet hat er sich dann, indem er seine Bürger ausgenommen hat wie rohe Austern. Die werden anschließend ausgespuckt und dürfen – sofern sie es überlebten – von Neuem beginnen. Das wäre die ganze Wahrheit – die uns dieser Artikel aber eher verschweigt denn eingesteht.

Der Artikel artikuliert dabei aber ein Wunschdenken der Schuldenapostel: Wenn der Staat seine Schulden nie zurückzahlt, dann sollen doch alle immer schön brav neue Abgaben bezahlen, die dieser Staat oder auch die Staatengemeinschaft dann erfindet. Und damit hätte man sozusagen dem Bürger den ewigen Nasenring angehängt an dem man ihn dann bis in alle Ewigkeit in der Manege herum führen kann. DAS nenne ich eine Form von Hölle! Im normalen Leben habe ich jederzeit das Recht, ein Erbe auszuschlagen, sofern der tote Ahn überschuldet war. Niemand kann mich zwingen für die (Un)taten meines Anverwandten einzustehen. Aber nach der Logik dieser Schuldenapostel soll ich bis in alle Ewigkeit für die Schulden Anderer aufkommen, mit denen ich nicht verwandt bin, für die ich nichts kann und die ich nicht selbst gemacht habe… Ein wahrhaft teuflischer Plan, eine spezielle Hölle für all die Dummen, die einen solchen Quatsch auch noch glauben. Auch der Soli war einmal ’nur‘ dazu da um die Wiedervereinigung zu finanzieren…. das war vor 20 Jahren! Und Forderungen, den Solidaritätszuschlag abzuschaffen verhallen ungehört. Dasselbe würde natürlich auch für die klitzekleine Schuldensteuer gelten. Die dürfen sie auch noch in 100 Jahren bezahlen, weil der Staat ja seine Schulden nicht zurück zahlt! Es macht doch wirklich Freude, Zinsen auf Schulden die sie selbst nie gemacht haben, andauernd und auf ewig zu bezahlen!

Und als wäre es nicht genug, dass solche Forderungen aus dem sogenannten ‚europäischen Ausland‘ und vom IWF kommen, stellt man dann fest, dass natürlich die ‚politische Klasse‘ in Deutschland ebenfalls so denkt. So äußert sich der SPD Finanzminister des Landes NRW , Herr Walter-Borjans doch recht positiv zu solchen Plänen, die Menschen in ewige Schuldknechtschaft zu pressen. Man kann an diesen Äußerungen sehen, dass in der SPD der Hang dazu, Menschen in die Schuldknechtschaft zu bringen, doch recht groß ist. Zwar wehrt sich die CDU noch ein wenig dagegen, aber ich bin zuversichtlich, dass eine ‚Große Koalition‘ da noch Wunder wirken kann! Schließlich müssen sie ja ‚Kompromisse‘ finden um regieren zu können. Und so ein kleiner Kompromiss ist ja eine ideale Gelegenheit, einfach einmal umzufallen und endlich die von Frau Merkel angestrebte ‚Transferunion‘ – ein anderer Name für ewige Schuldknechtschaft – doch noch realisieren zu können. Wir dürfen da zuversichtlich sein, dass sich ein solcher ‚Kompromiss‘ noch finden wird,

meint
fortunato

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Ja, fortunato, da können Sie wirklich ganz „zuversichtlich“ sein. Sobald der Bundes“gauck“ler die „Große Schwindelkoalition“ vereidigt hat, werden wir von der Goldman-Politmafia bis auf’s letzte Hemd ausgezogen. Und nach der EU-Wahl Ende Mai hilft auch noch die Goldman-Politmafia aus Brüssel tatkräftig mit.

Der gefräßige Drachen von der EZB hat die kalte (eiskalt) Enteignung ja bereits vor Jahren in die Wege geleitet. Wenn demnächst die Kapitalverkehrskontrollen eingeführt werden, geht das Plündern los.

 

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