Eurorettungsschirm-Kritiker werden in die rechte Ecke gedrückt

CICERO gegen COMPACT und Schachtschneider

Januar 24, 2012

Jede Kritik am Eurorettungsschirm wird in die rechte Ecke gedrückt

Der Euro-Rettungsschirm ESM mit 500 Milliarden Euro „Feuerkraft“ kommt ein Jahr früher, bereits im Sommer 2012 – so beschlossen es die Euro-Regierungschefs gestern. Die Hauptlast trägt Deutschland, d.h. der deutsche Steuerzahler. Ein Wahnsinn! Muss dagegen nicht Widerstand organisiert werden? Ja, klar! Deswegen wird es ja am 18. Februar die von COMPACT veranstaltete Konferenz „Bürger gegen Euro-Wahn – Volksentscheid jetzt!“ geben.

Aber das Euro-Establishment will jede Kritik gegen das undemokratische Euro-System in die rechte Ecke drücken. Der Eindruck, der erweckt werden soll: Nicht die Eurokraten arbeiten an einer neuen Diktatur, sondern deren Kritiker! Ein gutes Beispiel für diese Demagogie ist ein Artikel in der Monatszeitscrift CICERO über eine COMPACT-Veranstaltung mit dem Staatsrechtler und Anti-Euro-Kläger Karl Albrecht Schachtschneider.  Widmen wir uns dem Strickmuster der üblen Nachrede gegen Schachtschneider und uns.  

(Zitat CICERO Anfang) Karl-Albrecht Schachtschneider blinzelt in das grelle Scheinwerferlicht. Der Veranstaltungssaal ist randvoll, die Euroskeptiker sind trotz hoher Eintrittspreise in Scharen in ein vietnamesisches Kulturzentrum gekommen, um ihren Popstar zu sehen. Der 71-jährige Staatsrechtler ist ihr Anführer. Er hat vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gegen die Griechenland-Hilfen der Bundesrepublik geklagt. (…) Wenngleich viele seiner Argumente auch von linken Europa-Kritikern vorgetragen werden könnten, sind Schachtschneiders Sympathien mit dem rechten Rand offenkundig. Zu Beginn seines Vortrags erschien auf der Wand hinter ihm ein Kopf von Adolf Hitler, als Diaprojektion. Das Nazi-Konterfei gehörte zur Titelseite „Ein Volk, ein Reich, ein Euro“ des Magazins Compact, welches die Veranstaltung organisierte. Das Heft von Verleger Jürgen Elsässer wirkt reaktionär, in seiner ersten Ausgabe im Dezember 2010 erhob es den umstrittenen Buchautoren Thilo Sarrazin zum nächsten Bundeskanzler. Schachtschneider lobte jedoch Elsässers Verdienst, „eine politische Opposition zu bilden“. (Zitat CICERO Ende)

Ist das nicht der Hammer? Als vermeintlicher Beweis für „Schachtschneiders Sympathien mit dem rechten Rand“ muss herhalten, dass wir das COMPACT-Cover der Ausgabe Oktober 2011 hinter das Rednerbild projizierten, auf dem tatsächlich ein Hitler-Kopf war, aber nicht, um den Gröfaz zu ehren, sondern, ganz im Gegenteil, um mit dieser historischen Referenz an die düsteren Vorbilder der aktuellen Politik von „Ein Volk, ein Reich, ein Euro“ zu erinnern! Aus einer antifaschistischen Mahnung macht der CICERO eine protofaschistische Werbung und hängt das nicht nur COMPACT, sondern gleich auch noch Schachtschneider an. Die CICERO-Reporterin kennt COMPACT gar nicht, bringt aber dreist gegen uns vor: „das Heft … WIRKT reaktionär“. Offensichtlich entsteht diese „Wirkung“ nicht durch den Sender, sondern durch stereotype Muster im Kopf der Empfängerin. In deren schlichter Software produzieren Titelbilder mit Sarrazin und Hitler, ganz unabhängig vom Inhalt, alarmistische Reflexe.  Könnte es sein, dass dieser Alarmismus weniger politisch motiviert ist als von der Angst bei CICERO kommt, bald durch COMPACT vom dritten Platz der politischen Magazine verdrängt zu werden?

COMPACT 8/2011 mit dem Titel „Ein Volk, ein Reich, ein Euro“ und ausführlichem Schachtschneider-Interview

CICERO ärgern und sich selbst eine Freude machen durch ein COMPACT-Abonnement

Quelle: http://juergenelsaesser.wordpress.com/2012/01/24/cicero-gegen-compact-und-schachtschneider/

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