Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben …

von Jürgen

wenn der böse Nachbar es nicht will! Nun, es geht jetzt nicht darum über überhängende Äste oder die Kehrwoche zu philosophieren, sondern über das Phänomen an sich. Wie schaffen es Menschen, im Schutze der Anonymität, andere zu denunzieren oder gar schlichtweg zu verraten?

Denunziation ist beileibe keine Disziplin, der es besonderer Kenntnisse oder Fähigkeiten bedarf. Ein schlechtes Wort über andere ausgesprochen; eine haltlose Anklage formuliert, ist eine Kunst die jeder kann, und auch mal dem edelst Denkenden unterläuft. Man darf sich da nicht täuschen lassen! Es ist dem Menschen immanent, in der Beurteilung zu fehlen und diese dann auch noch zu äußern. Bevorzugt auch noch mit dem größten Recht! … 😉

Man halte sich vor Augen, wie derzeit mit der AfD umgegangen wird! Man muß sie nicht mögen, aber, die Art und Weise, wie über sie berichtet wird, was ist es anderes wie Denunziation? Wie verhält es sich mit Syrien, China oder Russland? Es wird verklagt und unterstellt, was das Zeug hält! Die Beweislast erschöpft sich allein in der Behauptung, daß es so ist. Die Anklage selbst, wird zum Beweis der Schuld …

Anders sieht es aus, wenn es um Verrat geht. Wo der Denunziant noch seinen Irrtümern oder vorgefertigten Meinungen erliegen mag, handelt es sich bei dem Verräter um schlichten Vorsatz! Er weiß, was er tut! Möglicherweise ist er sich über die Motivation dazu nicht bewußt, aber, er will und er tut es!

Es heißt, jeder sei käuflich. Das populärste Beispiel dafür ist das der 30 Silberlinge … auch bekannt als Judaslohn. Nun, wer andere verrät, er tut es doch nicht des Geldes wegen? Die Bereitschaft dazu liegt doch nicht im Anreiz der Entlohnung, sondern in der grundsätzlichen Bereitschaft dazu! Sie allein bedingt doch erst den Vorsatz und damit den Verrat!





Was also treibt einen Verräter an, seine Mitmenschen, beliebige Gruppen oder ganze Völker dem Untergang zu überantworten; womöglich sein eigen „Fleisch und Blut“? Wo Verrat bevorzugt mit Treuebruch übersetzt werden kann; was hat es damit auf sich? Wem haben wir treu zu sein? Wer darf Gefolgschaft einfordern? Kann man es überhaupt?

Jesus verzichtete wohlweislich darauf und bot nur an. Er wußte, daß er verraten wird und tat doch nichts dagegen! Zumindest laut Bibel. Wie verhält es sich in den anderen Fällen? Ein Richard Sorge oder ein Judas Ischkariot, was verbindet oder unterscheidet sie? Was macht sie, in den Augen der Zeit, zum Verräter? Daß sie Autoritäten, ein Weltbild oder Glauben nicht anerkennen wollten? Warum auch immer?

Und menschlich nachvollziehbare Gründe dafür gibt es wahrlich genug! Wer wollte sie abschließend und erschöpfend behandeln? Neid, Hass, Gier oder einfach nur die Überzeugung, daß die Welt anders besser „funktionieren“ möge. Der eine verschreibt sich diesem, der andere jenem. Und wer nicht dem in der Zeit gepredigten Mantra folgen kann oder will, er wird dann (quasi automatisch) zum Verräter, wenn er dagegen arbeitet?

Auch wenn es Kriege entscheiden mag, „Ist nicht des Menschen Wille sein Himmelreich“?

Wer entscheidet, was recht (gültig) ist und was nicht? Vermutlich jeder für sich selbst, nach seiner eigenen Einschätzung! Es liegt also allein an uns selbst, an unserer inneren Überzeugung, wen wir zum Verräter oder zum Helden erklären.

Kann diesem „Mangel“ je Abhilfe verschafft werden? Ein Volk; eine Gesinnung; einig Vaterland? Wie soll das gehen, wie erreicht werden? In einem, allein schon durch Parteien, gespaltenem Volk, das alles was an Ideen auf dem Markt erscheint, als gleichberechtigt zu akzeptieren sich bemüßigt sieht? In einem Land, in dem Politiker sich erdreisten, die eigenen Landsleute dem „Verrecken“ freizugeben oder sich zumindest darüber freuen, daß wir aussterben?

Haben wir, aus dieser Sicht, nicht ebenso Verräter, selbst in den höchsten Positionen, die als solche aber nicht benannt werden, weil ihr Ansinnen toleriert wird, eben dem Zeitgeist entspricht? Oder bestimmt schlußendlich allein der die Macht Innehabende, wann und ob Anklage Denunziation und Widerstand Verrat ist?

Jürgen

Wandere aus, solange es noch geht!

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2 Kommentare

  1. „Oder bestimmt schlußendlich allein der die Macht Innehabende, wann und ob Anklage Denunziation und Widerstand Verrat ist?“ Natürlich, der die Macht Innehabende entscheidet allein, was als Verrat zu interpretieren ist. Wer eine konservative Gesinnung hegt und sogar wagt das auszusprechen, landet mit Sicherheit bei der Hotline des Verfassungsschutzes, schon weil ein großer Teil des Bevölkerung so verblödet wurde, daß ihnm eine andere Geisteshaltung instinktiv verdächtig ist. Was Freiheit ist, wissen die meisten Leute gar nicht, weil ihnen bei der ununterbrochenen Agitation des Rundfunks gegen abweichende Meinungen, wie die AfD, anerzogen wurde zu erkennen, wo die Freiheit zu enden hat, nämlich bei der nicht gewünschten Meinungsäußerung, dem politisch unkorrektem Verhalten. Und unterwerfen sich diesem Tabu auch nicht fast alle? Wer verwendet noch das Wort „Neger“, das aus unerfindlichen Gründen verboten wurde.

    Preisfrage: Warum taucht das Wort „Verrat“ oder „Hochverrat“ nie bei Bundestagsdebatten und im Rundfunk/Fernsehen auf? Warum wird der Begriff niemals thematisiert, das Wort nicht ausgesprochen? Dazu gibt es ein Sprichwort: Im Hause des Gehängten, spricht man nicht vom Strick!

    Man erwarte nicht zuviel von seinen Volksgenossen. Ich verweise auf die Erfahrungen des Mose, 2. Mose 2, 11 ff.

    https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/2_mose/2/#11

    „11 Zu den Zeiten, da Mose war groß geworden, ging er aus zu seinen Brüdern und sah ihre Last und ward gewahr, daß ein Ägypter schlug seiner Brüder, der Hebräischen, einen. 12 Und er wandte sich hin und her, und da er sah, daß kein Mensch da war, erschlug er den Ägypter und scharrte ihn in den Sand.
    13 Auf einen andern Tag ging er auch aus und sah zwei hebräische Männer sich miteinander zanken und sprach zu dem Ungerechten: Warum schlägst du deinen Nächsten? 14 Er aber sprach: Wer hat dich zum Obersten oder Richter über uns gesetzt? Willst du mich auch erwürgen, wie du den Ägypter erwürgt hast? Da fürchtete sich Mose und sprach: Wie ist das laut geworden?
    15 Und es kam vor Pharao; der trachtete nach Mose, daß er ihn erwürgte. Aber Mose floh vor Pharao und blieb im Lande Midian und wohnte bei einem Brunnen.“

    • “ Im Hause des Gehängten, spricht man nicht vom Strick!“

      Also ein Tabuthema … schon klar, bevor man sich selbst damit anklagen würde, hält man seine Gosch´!

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