Eine Schande für Europa?

Klaus Madersbacher (antikrieg)

Was die Europäische Union in Syrien betreibt, ist keine Schande für Europa. Eine Schande für Europa ist höchstens, dass so etwas wie diese „Europäische Union“ sich hier einnisten konnte und ein Schmarotzerdasein führt, was vielleicht auch nix besonderes ist, betrachtet man den Umgang mit den „europäischen Werten“, diesen großteils „christlichen“ Werten, was auch wieder passt – man denke nur an die Verbrechen der christlichen Kirchen – Inquisition, Kolonialisierung usw. … dass irgendwelche ewiggestrigen reaktionären Elemente sich damit identifizieren, was soll´s? Ihre Vorgänger im Ungeist sind alle schon baden gegangen, aufgehängt worden, aber wie schon Morgenstern schrieb: „Die Dummheit aber, die ist erblich.“ Die Österreicher können das ja wieder einmal an dem Gehampel des Rechzregimes sehen, das schon wieder dabei ist, ihnen das Fell über die Ohren zu ziehen … wohlverdient, würde ich sagen …

Es gibt keinen Grund für uns Europäer, sich über irgendjemanden auf dieser Erde erhaben zu fühlen. Als Abkömmlinge und Erben verbrecherischer Systeme – ja ja, es gab auch Widerstand, bis man diesen aufs brutalste und mit Hilfe irgendwelcher fünfter Kolonnen ausrottete – haben wir heute immerhin das Glück, von diesen Dingen zu erfahren, aus ihnen lernen und uns bemühen zu können, es in Zukunft besser zu machen. Nicht zuletzt deshalb, weil das Schicksal des Planeten und damit der Menschheit auf dem Spiel steht, wie wir mittlerweile auch wissen …

Im Bürokratentempel der Europäischen Union hat man sich offenbar schon längst von einem zivilisierten Umgang verabschiedet, wie er üblicherweise unter Ländern gepflogen wird. Wahrscheinlich deshalb, weil niemand dort ist, der über Manieren, geschweige denn über diplomatische Kompetenz verfügt. Schreibtischtäter halt, wie gehabt …

Es steht niemandem in diesem Bürokratentempel zu, eine Regierung, die rechtmäßig mit großer Zustimmung vom Volk gewählt ist und ihren rechtmäßigen Platz in der Familie der Länder – der UNO – einnimmt, hinterfotzigerweise als „Regime“ zu bezeichnen, was bekanntlich eine Abwertung darstellt. Die Verhängung von Sanktionen ist ein Verbrechen gegen das Internationale Recht, aber anscheinend ganz o.k., wenn von Washington angeordnet – siehe „Fuck the EU!“

Die rechtmäßig mit großer Mehrheit vom syrischen Volk gewählte Regierung darf sich dieser diskriminierenden Bezeichnung erfreuen, wie aus den entsprechenden Papieren ersichtlich ist > LINK. Ich selbst habe die Nase schon längst von dieser Scheiße voll, wer in diesem Dreck herumwühlen will, kann sich ja über diesen Link oder Google kundig machen.

Eine Anfrage bei den ösistanischen EU-Abgeordneten hat ergeben, dass sich die christlich Konservativen genau Null für das Anliegen ihrer angeblichen Glaubensgenossen interessieren. No na, welche Überraschung! Die syrischen Patriarchen, Bischöfe usw. werden mittlerweile auch herausgefunden haben, dass sie ihre Hoffnungen auf einen Haufen scheinheiliger Pharisäer gesetzt haben.

Ich bin natürlich nicht in der Lage, weiß Gott was zu unternehmen, um dieses Unrecht aus der Welt zu schaffen. Vielleicht bin ich der Einzige, den das überhaupt stört? Wohl nicht, aber wissen tu ich´s nicht …

Jedenfalls habe ich jetzt diese Seite eingerichtet, um Neuigkeiten über Syrien unterzubringen, die ich gelegentlich hereinbekomme.

3. April 2018:

aus Algier erreichte mich gestern untenstehende Nachricht, die ich Ihnen gerne zur Kenntnis geben möchte. Bei dieser Gelegenheit: Seit 1988 pflege ich kulturellen Austausch mit aramäischen Christen. Herzlichst, Helmut M. Timpelan > LINK

(…) durch Vermittlung des russischen „Zentrums für die Versöhnung der verfeindeten Seiten in Syrien“ wurde heute (Ostersonntag) auch mit der Gruppe „Armee des Islam“ (von Saudi Arabien unterstützt) eine Vereinbarung über deren Abzug aus Duma, dem einstigen Verwaltungszentrum der östlichen Ghouta getroffen. Die Kämpfer und deren Familien werden nach Jarabulus abziehen, ein syrischer Ort an der Grenze zur Türkei, der unter Kontrolle der Türkei steht. Die Vereinbarung beinhaltet auch einen Gefangenenaustausch. Damit kommt die östliche Ghouta wieder vollständig unter die Kontrolle der syrischen Regierung. Die Entwicklung wird landesweit mit Erleichterung aufgenommen und besonders von den syrischen [aramäischen] Christen begrüßt. Sie konnten in Damaskus erstmals wieder ein Osterfest ohne Bedrohung durch Raketen und Mörsergranaten feiern und kamen zu Tausenden in die Kirchen und auf die Straßen der Damaszener Altstadt.

Ein Interview mit dem katholischen Priester Peter Fuchs gibt´s auf Weltnetz.tv

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