Ron Paul (antikrieg)
Sie werden es wohl kaum aus der Berichterstattung der US-Mainstream-Medien kennen, aber am Freitag gingen schätzungsweise eine Million Iraker auf die Straße, um gegen die fortgesetzte US-Militärpräsenz in ihrem Land zu protestieren. Die geringe Berichterstattung über den Protest in den Massenmedien setzte die Zahl der Demonstranten weit geringer an, als es tatsächlich der Fall war. Die Eliten des Washingtoner Regierungsbezirks haben sich vorgenommen, dass die Amerikaner nicht wissen oder verstehen sollen, wie sehr unsere Präsenz im Irak unerwünscht ist.
Die Demonstranten waren weitgehend Anhänger des nationalistischen schiitischen Klerikers Muqtada al-Sadr, der sich sowohl gegen die US-amerikanische als auch die iranische Präsenz im Irak wendet. Die Protestierenden hielten Schilder in der Hand, auf denen gefordert wurde, dass das US-Militär den Irak verlassen müsse, und die Protestführer warnten vor den Konsequenzen, wenn die USA nicht auf das irakische Volk hören.
Nachdem Präsident Trump Anfang dieses Monats den iranischen General Soleimani auf irakischem Boden illegal und töricht ermordet hatte, stimmte das irakische Parlament einstimmig für die Aufhebung des Abkommens, dem zufolge das US-Militär im Irak bleibt. Aber als der irakische Premierminister Außenminister Mike Pompeo anrief, um einen Zeitplan für den Rückzug der USA zu fordern, lachte Pompeo ihm ins Gesicht.
Die US-Regierung antwortete auf das Votum des irakischen Parlaments mit der Erklärung, dass das US-Militär eine „Kraft für das Gute“ im Nahen Osten sei und dass aufgrund des anhaltenden Kampfes gegen ISIS die US-Truppen dort bleiben werden, auch wenn sie nicht erwünscht sind.
Wie viele Milliarden Dollar haben wir in den Irak geschickt, um ihm beim Aufbau seiner Demokratie zu helfen? Doch sobald eine Entscheidung des gewählten irakischen Parlaments gegen den Willen Washingtons geht, ist die US-Regierung nicht mehr an Demokratie interessiert. Glauben sie, dass die Iraker diese Doppelzüngigkeit nicht bemerken?
Der Druck auf die USA, den Irak zu verlassen, hat sich innerhalb des Landes aufgebaut, aber die US-Regierung und die Mainstream-Medien ignorieren dieses Gefühl vollständig – und auf gefährliche Weise. Es ist eine Sache, die Propaganda der Neokonservativen voranzutreiben, dass die Iraker und Iraner auf den Straßen feiern würden, nachdem die USA im vergangenen Monat den iranischen General Soleimani ermordet haben, der in den vergangenen fünf Jahren der Chefstratege der Anti-ISIS-Operation war. Es ist eine völlig andere Sache, der Propaganda zu glauben, vor allem da mehr als eine Million Iraner um den populären Militärführer trauerten.
Die Demonstranten vom Freitag forderten die Schließung aller US-Stützpunkte im Irak, die Beendigung aller Sicherheitsabkommen mit den USA und mit US-Sicherheitsfirmen sowie die Bekanntgabe eines Zeitplans für den Abzug aller US-Streitkräfte. Sadr kündigte an, dass der Widerstand gegen die Präsenz der US-Truppen im Irak vorübergehend eingestellt wird, wenn ein geordneter Abzug angekündigt und umgesetzt wird. Andernfalls werde der Widerstand gegen die US-Truppen aktiviert werden, sagte er.
Eine Million irakischer Demonstranten riefen „nein, nein zur Okkupation!“. Das irakische Parlament stimmte für unseren Abzug. Der irakische Premierminister bat uns zu gehen. Generalmajor Alex Grynkewich, der stellvertretende US-Kommandeur im Irak und in Syrien, sagte letzte Woche, dass die US-Truppen im Irak stärker von schiitischen Milizen bedroht sind als von ISIS.
Bevor also mehr US-Soldaten umsonst im Irak sterben, warum hören wir nicht auf das irakische Volk und kommen einfach nach Hause? Lasst die Menschen im Nahen Osten ihre eigenen Probleme lösen und lösen wir unsere Probleme zu Hause.
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