Diner for US

von Wolfgang Arnold (saarbruecker)

Ruhe und Frieden in Euro-Land. Wie lange noch? Mittlerweile haben nur zwei von drei Griechen einen Job – zwei von drei jungen Griechen haben keinen. Portugal läuft in die gleiche Richtung, Spanien, Italien, Frankreich sind auf dem Weg dorthin. Merkel-Land liegt im Dämmerschlaf. Nicht einmal die Wahl mobilisiert die Deutschen. Eine gespenstische Lähmung. Starre vor dem Schock? Die Menschen fürchten, der künstliche Aufschwung könnte ein jähes Ende finden. Die Parteien tun alles, damit das Bauchgefühl nicht kurz vor der Wahl noch zur Gewissheit wird. Viel Zeit ist nicht mehr. Die Erkenntnis wird die Deutschen vermutlich noch in diesem Jahr mit voller Wucht treffen.

In den kommenden Monaten wird die Ruhe vor dem Sturm vorbei sein. Laut Martin Armstrong kommt der Sturm aus einer Himmelsrichtung, die niemand auf dem Radar hat. Laut Armstrong wird der Dollar alle überraschen. Die Massen werden das erst begreifen, wenn es zu spät ist.

Jede Schuldenkrise wird wie es immer schon gewesen ist, in Etappen ablaufen. Zuerst wird es Europäer und Japaner treffen. Am Schluss erst kommt die „Kernwirtschaft“ an die Reihe, die USA. Armstrong hat dafür eine einfache Erklärung: Während die Währungen in Europa und Japan zusammenbrechen, wird es eine noch nie dagewesene Dollar-Squeeze geben. Das Kapital aus Europa und Japan wird massenhaft in die Weltreserve-Währung flüchten. Die Nachfrage führt zur Dollarverknappung mit gewaltigem Kurspotential. Eine einmalige Chance für die Chinesen, ihre billionenschweren Dollarbestände los zu werden.
Während die Dollarsqueeze die Handelsbilanz der Amerikaner gewaltig entlasten wird, können die Anleihe-Zinsen steigen, ohne dass der US-Staatshaushalt in Schwierigkeiten gerät. Wie sieht der Zeitplan aus?

Die Wirtschaftssituation vor allem der südlichen Euroländer ist grottenschlecht, die Politik der EU wie auch der Nationalstaaten eine Katastrophe. Um den Euro und den Yen steht es miserabel. Der Dollar-Index bewegt sich dagegen dicht unterhalb einer Widerstandslinie, die er in Kürze durchbrechen könnte. Was dann folgt, wird heftig ablaufen – spiegelverkehrt bei Euro und Yen. Die Entscheidung steht kurz bevor. In diesem Herbst schon könnte ein Schlüssel-Ereignis die neue Richtung vorgeben. Das Resultat wäre eine dramatische Verschlimmerung der beginnenden Rezession in Europa, eine Verschlechterung der Staatsfinanzen, Verdampfen der Devisenreserven, Bankenzusammenbrüche infolge einbrechender Anleihekurse. Um die Staatshaushalte halbwegs noch funktionieren zu lassen, werden europaweit und ebenso in Japan regelrechte Privatisierungsorgien ablaufen. Alles was zu Verscherbeln ist, wird in Fiat-Geld umgemünzt. Der Sozialstaat wird sich auf diese Weise noch eine Weile auf Kosten des sachlichen Staatsvermögens mühsam am Leben halten können.

Für das Großkapital in den USA beginnt dann das letzte große „Diner“. Mit den ins Land flutenden Dollars lassen sich die Sachwerte Europas und Japans spielend abgreifen. Die Dollar-Rallye ist aus wirtschaftlicher Sicht das Schlimmste, was Europäern und Japanern passieren kann, und laut Armstrong wird sie vermutlich auch so ablaufen. Die Phase könnte gut 24 Monate lang währen. Dann geht dem Dollar „Dead-Cat-Bounce“ die Kraft aus. Das wird der letzte Crash sein, mit dem das bisherige Weltfinanz-System endgültig stirbt. Wird die Zeit bis zum Dollar-Crash für die Menschen der übrigen Welt auch schmerzhaft sein; es ist nichts im Vergleich zu der Pein, die mit dem Dollar-Crash einsetzen wird.

Propagandafront.de rät: Europäische Sparer und Anleger sollten daher gewissenhaft prüfen, wie sie ihre Ersparnisse vor einem Crash der europäischen Einheitswährung und der Finanzmärkte schützen können – und dann auch entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Auch wenn mancher Leser dieses Blog meiner Hinweise auf das Buch BIETE HAARSCHNITT GEGEN BROT überdrüssig ist, es sei hier noch einmal betont, wie viel Hinweise und Ratschläge das Buch für diese Zeitspanne bietet. (In eigener Sache: Es geht nicht darum, einen Reibach zu machen. Der Erlös aus dem Buchverkauf ist kaum der Rede wert).

 

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