Diese Banditen-Macht

Es wächst die Zahl der Amerikaner, die nüchtern ihre eigne und wahre Geschichte erkennen. Ob sie das Land retten können, ist gleichwohl zweifelhaft.

Christopher Schwarz
Aus dem Englischen: Einar Schlereth

So fing es an und so ging es immer weiter …

Am 4. Juni gab die chinesische Regierung eine Reisewarnung für chinesische Touristen heraus, die sich überlegen sollen, die Vereinigten Staaten zu besuchen, einen Tag nachdem sie eine ähnliche Warnung für chinesische Studenten herausgegeben hatte, die in den USA studieren wollen, weil sie sich um ihre Sicherheit sorgen. Chinesen in den USA berichten von Schikanen und Verhören durch die US-Einwanderungsbehörden, und viele haben jetzt den Eindruck, dass sie in den USA nicht willkommen sind.

Die Global Times, die im Namen der Regierung sprach, erklärte:
„Das chinesische Volk hat Schwierigkeiten, die Tatsache zu akzeptieren, dass es als Dieb hingestellt wird. Die USA haben zu viel Überlegenheit und wurde von der Welt mit Nachsicht behandelt. Aufgrund seiner kurzen Geschichte fehlt es ihm an Verständnis und Respekt für die Regeln der Länder und Gesetze des Marktes. Die Amerikaner der frühen Generationen haben Wohlstand und Prestige für die USA angesammelt, während sich die gegenwärtige US-Regierung wie eine Verschwendergeneration verhält, indem sie den Respekt der Welt vor den USA zerstört.“

Es scheint mir, dass sie den USA gegenüber zu großzügig sind, da der „frühere Wohlstand“ der USA auf dem Rücken von Sklavenarbeitern, der Vernichtung der indigenen Völker und dem Diebstahl ihres Landes, der Kolonisierung und Ausbeutung anderer Länder, einschließlich Chinas, und zweihundert Jahren kontinuierlicher Kriegsführung aufgebaut wurde, um die Ressourcen und Märkte zuerst der westlichen Hemisphäre, dann der Welt sich zu sichern. Ihr „Prestige“ kommt aus dem Lauf eines Gewehres. Die wirtschaftliche und militärische Aggression der USA gegen jene Nationen, die sich weigern, den amerikanischen Forderungen zu gehorchen, ihren Interessen zu dienen, nimmt ständig zu und nie ab. Vor einigen Tagen erklärte Mike Pompeo mit vorgetäuschter Unschuld, dass die USA bereit seien, mit dem Iran „ohne Vorbedingungen“ zu sprechen, wenn die realen Bedingungen, unter denen der Iran zu leiden hat, ein fast vollständiges Embargo seines Handels und die Androhung eines sofortigen Angriffs durch US-Streitkräfte, einschließlich eines Atomangriffs, umfassen. Die Iraner lehnten diese Heuchelei schnell ab.

Auf dem Balkan haben die USA und ihre NATO-Kriegsmaschine erneut Probleme in Serbien aufgeworfen, wo in der von der NATO besetzten Provinz Kosovo-Metohija Serben und Russen von albanischen Sicherheitskräften festgehalten und geschlagen wurden, um weiteren Druck auf Serbien auszuüben, damit die NATO-Maschine die vollständige Kontrolle im Balkan gewinnt, um die Einkreisung Russlands abzuschließen. Der Krieg geht in Syrien weiter, geht in der Ukraine weiter, geht in Afghanistan weiter. Die schreckliche Situation der Palästinenser wird noch schlimmer, da die USA die endgültige Lösung für sie planen – ihr Verschwinden als Volk, das als Bürger anderer Staaten aufgenommen werden soll, während Israel seine aggressive Expansion fortsetzt und als Vertreter des US-Rüpels in der Region auftritt; die Bedrohungen gegen Venezuela, Kuba und Nordkorea halten an.

Aber die Hauptsorge der USA ist immer noch China und Russland. Am 30. Mai veröffentlichte das US-Verteidigungsministerium sein Strategiepapier für den indisch-pazifischen Raum, in dem es nach mehreren Seiten Lügen über seine Rolle in der Welt als Retter und Wohltäter die Absicht Amerikas darlegte, China und Russland zu dominieren. Es ist ein weiterer Beweis dafür, dass sich die Regierung der Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten verschwören, Verbrechen gegen den Frieden zu begehen, indem sie Aggressionskriege gegen diese Nationen planen, initiieren und führen. Diese Entwürfe der amerikanischen Führung spiegeln nicht nur den Wunsch der Kapitalgeber in den USA wider, die Welt zu dominieren. Sie spiegeln auch die Beschäftigung der Amerikaner mit sich selbst als „außergewöhnliche“ Menschen wider, als die „außergewöhnliche“ Nation, vor allen anderen, die keiner Rechenschaft schuldig ist, was seit ihrer Gründung ein Merkmal ihrer Kultur ist.





Die aggressiven Ziele der aufeinander folgenden amerikanischen Regierungen waren und sind keine Unfälle oder Fehler, die sich aus unmittelbaren politischen Umständen ergeben, sondern sind ein bewusster und notwendiger Teil der amerikanischen Außenpolitik. Von Anfang an hat die amerikanische politische Führung behauptet, das amerikanische Volk mit einem Bewusstsein für seine Mission und Bestimmung, die Welt zu beherrschen, zu vereinen. Krieg wird als unvermeidlich oder höchstwahrscheinlich angesehen, um diese Ziele zu erreichen, wenn Einschüchterung und Bestechung scheitern.

Um ihre Ziele zu erreichen, haben die Vereinigten Staaten alles in ihrer Macht Stehende getan, um die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Weltordnung zu stören, als sich die Weltnationen 1946 in der Charta der Vereinten Nationen zum Weltfrieden zusammenschlossen. Innerhalb von 3 Jahren gründeten die USA das NATO-Militärbündnis zur Bedrohung der Sowjetunion, führten bald Kriege in Südostasien und stürzten Regierungen auf der ganzen Welt. Der Machtantritt von Präsident Trump hat dazu geführt, dass sich die Vereinigten Staaten aus einer Reihe von Verträgen zurückgezogen haben, deren Zweck es war, die Bedrohung durch Krieg und Atomwaffen zu verringern oder den Freihandel zu fördern, damit USA aller ihrer ihren Verpflichtungen ledig wird, damit sie ihre Ziele mit allen beliebigen Mitteln verfolgen können. Sie haben das Völkerrecht und die Diplomatie in zwischenstaatlichen Beziehungen abgelehnt und stützen sind nun auf Gewalt und Drohungen.

Der Indo-Pazifik-Strategiebericht vom 1. Juni 2019 beginnt mit der Behauptung, dass:
„Der zwischenstaatliche strategische Wettbewerb, definiert durch die geopolitische Rivalität zwischen freien und repressiven Visionen der Weltordnung, ist das Hauptanliegen der nationalen Sicherheit der USA. Insbesondere die Volksrepublik China unter der Führung der Kommunistischen Partei Chinas versucht, die Region zu ihrem Vorteil neu zu ordnen, indem sie militärische Modernisierung, Einflussoperationen und räuberische Ökonomie nutzt, um andere Nationen zu zwingen“.
Immer wieder wird China im Bericht das eigene Verhalten der Vereinigten Staaten zugeschrieben, denn sind es nicht die Vereinigten Staaten, die versucht haben, die Welt neu zu ordnen, seit sie eine Weltmacht geworden ist; hat sie nicht all diese Methoden und mehr eingesetzt, um andere Nationen zu zwingen? Die Welt weiß es. Wieder einmal macht sie ihr Gefühl, außergewöhnlich zu sein, blind für ihre verblüffende Arroganz und Heuchelei.

Der Bericht warnt:
„Wir werden keine Richtlinien oder Aktionen akzeptieren, die die regelbasierte internationale Ordnung bedrohen oder untergraben – eine Ordnung, die allen Nationen zugute kommt. Wir sind entschlossen, diese gemeinsamen Werte zu verteidigen und zu stärken“.

Was sie mit „regelbasierter internationaler Ordnung“ meinen, ist nicht die Ordnung des Völkerrechts, wie sie von den Weltregierungen in der Charta der Vereinten Nationen und anderen internationalen Abkommen akzeptiert wird, sondern eine von den USA auferlegte internationale Ordnung – eine Ordnung, die noch nicht existiert, außer in den Fantasien dieser Gangster – aber die sie nie aufhören, der Welt aufzuzwingen, eine Ordnung des Militarismus, der Angst und der Tyrannei für den Rest der Welt.

Die Ausgewogenheit des Berichts zeigt ihre Strategie zum Aufbau einer „vernetzten Region“, d.h. eines von den USA kontrollierten Systems von Vasallenstaaten, um sich auf den Krieg mit China vorzubereiten, indem sie Munition, Ausrüstung, Logistiklieferungen, Transportnetze, die gemeinsame Nutzung von Informationen und den schnellen Einsatz von Streitkräften zur Bedrohung Chinas vorbereiten. Die Vasallenstaaten Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland, Kanada, Indonesien, die Philippinen [Duterte hat feierlich jede Kooperation mit den USA aufgesagt. D. Ü.], Thailand, Singapur, Taiwan, werden alle getätschelt, den USA zu helfen mit dem Versprechen, dass sie mit Frieden und Wohlstand belohnt werden, wenn sie nur ihre unterwürfige Rolle gegenüber den heiligen Vereinigten Staaten akzeptieren. Andere südostasiatische Nationen werden als potenzielle „Partner“ für die Zukunft bezeichnet, indem sie versuchen, damit zu prahlen, dass sie Vietnam, Indien, Malaysia, Bangladesch, Laos und Kambodscha auf ihrer Seite haben, obwohl sie lediglich Höflichkeitsvereinbarungen und Zusammenarbeit auf niedrigen Niveau haben, wie alle Nationen miteinander haben. Ihr Traum von ihrem Einfluss ist größer als die Realität.

Aber die drei Ziele bleiben dieselben, denn laut dem Bericht ist China eine „revisionistische Macht“, „Russland ist ein „revitalisierter bösartiger Akteur“, während die DVRK ihren Status als „Schurkenstaat“ beibehält, von dem die Amerikaner behaupten, dass sie ihre fiktive „regelbasierte Ordnung“ in Frage stellen wollen. Es folgt dann in jedem Fall Absatz für Absatz eine Verzerrung der Fakten über die Natur und das Verhalten dieser drei Nationen, so dass man beim Lesen dieser lächerlichen Etiketten die aus einem sehr schlechten Hollywood-Filmskript der 1950er Jahre zu stammen scheinen, den Drang spürt, ins Lachen zu geraten.

Aber am Ende nach all dem Gerede, machen sie ernst und legen ihre eigentlichen Ziele fest, indem sie sich auf die US-Verteidigungsstrategie von 2018 beziehen, die die vier Säulen ihrer hegemonialen Pläne festlegt:

1. Die Heimat zu verteidigen

Dies ist ein seltsamer Satz, den wir in den letzten Jahren im amerikanischen Sprachgebrauch gesehen haben, dieses Konzept von «Heimat“, aber im Widerspruch zu dem, was nie gesagt wird. Nun, natürlich zum Rest der Welt, den sie jetzt auch als ihr Land, ihr «Aus»-land betrachten und damit die Notwendigkeit einer Formulierung brauchen, um die USA als „Heimat“ zu identifizieren. Was könnte ihre koloniale Denkweise besser ausdrücken als die Verwendung dieses Satzes?

2. Die führende militärische Macht der Welt zu bleiben.

Dies ist eine Bedrohung für die Welt, für die Menschheit und kann nur durch die Verarmung des eigenen Volkes aufrechterhalten werden.

3. Sicherstellen, dass die Machtbalanz in wichtigen Regionen zu unseren Gunsten bleibt:

Das bedeutet, dass sie beabsichtigen, weiterhin eine Nation gegen eine andere auszuspielen und bei Bedarf Chaos zu schaffen und alles zu veruschen, damit die Vereinigten Staaten die Oberhand behalten.

4. Eine internationale Ordnung voranzubringen, die unserer Sicherheit und unserem Wohlstand am dienlichsten ist.

Und hier haben wir ihr Hauptziel, das heißt, dass die Welt trotz aller Rhetorik über gemeinsame Werte, gemeinsame Ziele und Freundschaften mit ihren Vasallenverbündeten dazu bestimmt ist, die Vereinigten Staaten zu bereichern und ihr zu dienen.

Um sicherzustellen, dass die Welt von ihrer Macht weiß und was sie damit zu tun bereit ist, heißt es im Bericht:

„In der Region verfügt US INDOPACOM derzeit über mehr als 2.000 Flugzeuge, 200 Schiffe und U-Boote und mehr als 370.000 Soldaten, Matrosen, Marinesoldaten, Flieger, Zivilisten und Auftragnehmer, die in ihrem Zuständigkeitsbereich eingesetzt sind. Die größte Konzentration der Kräfte in der Region liegt in Japan und der ROK. Ein beträchtliches Kontingent von Streitkräften (mehr als 5.000 im täglichen Einsatz) befindet sich ebenfalls im US-Territorium Guam, das als strategischer Knotenpunkt zur Unterstützung wichtiger Operationen und der Logistik für alle im Indopazifikraum operierenden US-Truppen dient. Andere Verbündete und Partner, die routinemäßig US-Streitkräfte in kleinerem Umfang aufnehmen, sind die Philippinen, Australien, Singapur und Großbritannien mit der Insel Diego Garcia“. Weitere Stützpunkte sind in Australien und Neuguinea geplant.





Bei der Beschreibung ihrer Beziehungen und ihrer militärischen Zusammenarbeit mit ihren Vasallenverbündeten legt sie besonderen Wert auf Taiwan und verwendet eine Sprache, die direkt gegen die One China Policy of China verstößt, zu der die USA Lippenbekenntnisse ablegen. Es ist gleichbedeutend mit einer Erklärung, dass Taiwan ein US-Protektorat und nicht ein integraler Bestandteil Chinas ist.

Sie behaupten:

„Das Ziel unseres Verteidigungsengagements mit Taiwan ist es, sicherzustellen, dass Taiwan sicher, selbstbewusst, frei von Zwang und in der Lage ist, das Festland friedlich und produktiv zu seinen eigenen Bedingungen einzubeziehen.“

Wenn also US-amerikanische, australische, französische oder britische Seestreitkräfte behaupten, sie durchqueren die Taiwanstraße als eine Übung zur „Freiheit der Navigation“, dann wissen wir, dass sie eigentlich Gewalt anwenden, um China zu spalten, es so zu behandeln, als wäre es immer noch das schwache China des 19. Jahrhunderts, als amerikanische Kanonenboote bis 1949 den Jangtse auf und ab liefen, als ob sie ihn besäßen; als man es in Gesicht schlug und zu beleidigen wagte.

Die Situation ist so angespannt geworden, dass die Global Times am 6. Juni in einem Kommentar von Wei Jianguo schrieb:

„China ist in der Lage, dem maximalen Druck der USA standzuhalten, was auf die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit des Landes und die entschiedene Entschlossenheit des chinesischen Volkes zurückzuführen ist. Die chinesische Nation, die unter einem Jahrhundert der Erniedrigung litt, ist an diesen Druck gewöhnt, wie der Krieg des Widerstands gegen die japanische Aggression, der Koreakrieg oder der Krieg gegen die US-Aggression und die Hilfe für Korea gezeigt hat. Die Einheit des chinesischen Volkes ist ein wichtiger Grund für den grundlegenden Sieg des Landes in der Geschichte.“

Die Tageszeitung The Peoples‘ Daily sagte: „Amerika ist der Feind der Welt.“

Russland und China intensivieren zu ihrer Verteidigung ihre wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit, aber die Bedrohung bleibt bestehen und nimmt zu. Die Antwort mag darin liegen, dass die US-Strategie letztlich selbstzerstörerisch ist. Je mehr sie versuchen, die Welt zu dominieren, desto intensiver wird der Widerstand. Sogar ihre Allianzen platzen in allen Nähten, während die Diebe um ihren Anteil an der Beute streiten. Aber es bleibt die Frage, was mit diesem Feind der Welt, dieser Banditen-Macht, geschehen soll.

Christopher Black ist ein internationaler Strafverteidiger mit Sitz in Toronto. Er ist bekannt für eine Reihe von hochkarätigen Kriegsverbrecherfällen und veröffentlichte kürzlich seinen Roman „Unter den Wolken“. Er schreibt Aufsätze über Völkerrecht, Politik und Weltgeschehen, insbesondere für das Online-Magazin „New Eastern Outlook“.
Mit Hilfe  von DeepLtranslator übersetzt.

Quelle – källa – source

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1 Kommentar

  1. Der Begriff Amerikanischer Exzeptionalismus bezeichnet eine Ideologie, der zufolge die USA eine einzigartige Sonder­stellung unter den Nationen der Welt einnähmen, die aus ihrer besonderen Geschichte und aus ihrer einzig­artigen Machtfülle erwachse. Der Exzeptionalismus stellt die politische Kernideologie der USA dar.[1] Er drückt sich, wie Stephen Kinzer[wp] schreibt, auch darin aus, dass die USA die einzigen in der Geschichte der Neuzeit sind, die überzeugt sind, dass sie Gottes Werk verrichten, indem sie ihr politisches und wirtschaftliches System anderen bringen.[2]

    Wegen ihrer Einzigartigkeit seien die USA, so die Vertreter des Exzeptionalismus[wp], grundsätzlich an völker­rechtliche Vereinbarungen nur insoweit gebunden, wie ihnen dies nützt.[3] Auch ließen sich ihre Taten grundsätzlich nicht nach den moralischen Normen bewerten, nach denen die USA die Taten anderer Nationen bewerten. Denn es könne grundsätzliche keine "moralische Äquivalenz" zwischen den USA und anderen Staaten in der Bewertung ihrer Taten geben, da sich Verbrechen von wesenshaft Guten nicht mit Maßstäben bewerten ließen, die man an Verbrechen von wesenhaft Schlechten anlegt. Folglich mögen die USA zwar gelegentlich Fehler machen, können jedoch aus grund­sätzlichen Gründen keine Kriegs­verbrechen begehen – weder in Vietnam, noch im Irak oder in Syrien. Und aus ebenso grund­sätzlichen Gründen können sie auch keine Zivilisten ermorden, sondern Zivilisten sterben einfach als kollaterale Folge bester Intentionen.

    Es gehört nicht viel dazu, den Exzeptionalismus – der in der Geschichte, auch der europäischen, in vielfältigen Formen auftrat und auftritt – als eine moralische und intellektuelle Pathologie zu erkennen – eine Pathologie, die mitverantwortlich für die größten Blutspuren in der Zivilisations­geschichte ist. Gleichwohl finden sich wieder zahllose Intellektuelle, die bereit sind, diese Pathologie mit einer Recht­fertigungs­ideologie zu versehen. Da die USA wesenhaft gut seien, entzögen sich ihre Taten grundsätzlich einer Bewertung nach völker­rechtlichen Normen.[4]

    Der damalige Chefankläger in den Nürnberger Kriegs­verbrecher­prozessen[wp] Robert H. Jackson[wp] (1882-1954) hatte seinerzeit festgestellt[5], dass die Rechts­prinzipien, die in Nürnberg entwickelt worden sind, allgemein­gültig seien und somit auch zukünftig bei einer rechtlichen Bewertung von Verbrechen anderer Staaten, auch der USA, zugrunde gelegt werden müßten.[6] Würde man diesen Anspruch ernst nehmen, so hätte, wie Noam Chomsky[wp] bemerkte, jeder amerikanische Nachkriegs­präsident als Kriegsverbrecher gehängt werden müssen.

    – Rainer Mausfeld[7]

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