Russophilus (vineyardsaker)
Ehe wir dieser Tage Johanniskrauts (mit viel Mühe und Liebe erarbeiteten und prächtigen; soviel kann ich schon verraten) Reisebericht bringen, hier aus aktuellem Anlass trump/usa, Folge 300…
„Todesanzeige“ ist formal etwas übertrieben, aber immerhin kann ich heute quasi als Kriminal-Dorfpolizist einiges zum unausweichlichen Ableben der usppa ausführen.
Aus all den in Frage kommenden Anlässen greife ich die nun offene Feindschaft zwischen trump und mcconnel, dem Fraktionschef der republikaner im senat heraus. Sogar von „impeachment“ (Amtsenthebungsverfahren) war die Rede; eigentlich ist davon öfter mal die Rede, aber wenn das von einem der Spitzen-republikaner kommt, wenngleich auch im Zorn, so ist das schon ein großes Kaliber.
Der Sachstand ist wohl recht brauchbar damit beschrieben, die Frage zu stellen, ob trump überhaupt noch loyale Leute in seiner Regierung hat. Mancher munkelt, Bannon sei der Letzte gewesen. Übrigens, kurz noch zu Bannon: Der beherrscht sein Fach, das ist unübersehbar. Dieser Tage warf er folgende Frage in den halb-öffentlichen Raum: „Man stelle sich mal vor, clinton hätte gewonnen, aber ansonsten wären im weissen haus alle, die da auch jetzt sind. Wer, bitte, würde da denn als unpassend, als nicht zugehörig betrachtet werden?“. Die Antwort war klar: Kaum einer ausser Bannon. So ziemlich alle anderen würden absolut gut in eine clinton Regierung passen.
Nun aber zur Kernfrage: Warum verkünde ich den Tod der usppa? Wohlgemerkt nicht einfach des Ex-Weltherrschers, sondern der usppa als solcher?
Die Antwort ist, weil idiotistan, um es in Schach-Terminologie auszudrücken, schach-matt ist. Warum?
Dazu zunächst noch mal ein Blick auf trump. Der muss entweder akut blöde und starrsinnig sein oder aber ein seltsames Spiel spielen. Und beides ist tödlich für das, was heute die usppa sind. Interessant ist aber vor allem Letzteres.
trump spricht seit Jahrzehnten immer mal wieder davon, dass es mit den usppa bergab geht und dass eine ordentliche Regierung und vor allem ein integerer Präsident gebraucht wird. Wir dürfen also davon ausgehen, dass er seit vielen Jahren über das Thema nachdenkt und nach ausgiebigem Nachdenken und nahezu sicher ausgiebiger Vorbereitung angetreten ist.
Was aber heisst das? Dass er, nahezu sicher mit einigen handverlesenen fähigen Beratern, die Situation aber auch die Frage, wie sie verändert werden kann, studiert hat.
Den „üblichen“ (ist ja selten genug) Weg zeigt uns Putin. Diskret, höflich, an nichts auffällig rütteln, fair allen gegenüber zumindest scheinend. Dieser Weg hat einfach einige Vorteile. Den z.B., wenig Angriffsfläche und Anlass zu unguten Emotionen zu bieten, den, prinzipiell mit allen Seiten reden zu können und auch den, dass Liquidationen mit Schalldämpfern, um es mal plakativ auszudrücken, allerlei Vorteile haben gegenüber öffentlichen Hinrichtungen.
Nun ist natürlich ein trump in drei Leben kein Putin und die Länder und Situationen sind unterschiedlich, aber das ändert nichts daran, dass der übliche Weg nicht umsonst üblich ist; er ist durchdacht und bewährt.
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Klar ist auch, dass trump nur eine Frontfigur ist und so manche Frage korrekt auf die Machtgruppe hinter ihn blicken müsste und nicht auf ihn selbst, aber man wird mich wohl richtig verstehen. Warum hat trump nicht den üblichen Weg gewählt? Immerhin ist die Machtgruppe hinter ihm weitgehend unsichtbar und zweifellos gibt es so etliche ebenfalls unsichtbare Zu- und Mitarbeiter; der dezente, leise Weg ist also nicht nur bekannt sondern wird auch teilweise beschritten. Nur trump macht alles furchtbar laut. Warum?
Zum einen, Ja, das ist einfach trump, so ist der eben – was allerdings der Machtgruppe bekannt und nahezu sicher eine *gewollte* Eigenheit war.
Vor allem aber: Für den leisen, leidlich eleganten Weg war keine Zeit mehr. So einfach ist das. Der us$ seit Jahren kurz vorm Platzen und ständig bedroht, das ami „Militär“ ein irrwitzig teuerer und völlig unfähiger Haufen, zig Millionen amis, die kaum genug zu essen haben, eine kaum noch real existierende, eigenständige Wirtschaft, usw, usf.
Und auf der anderen Seite Russland und China, was für enormen Druck sorgt.
Ich schrieb hier mal – und stehe nach wie vor dazu – dass Putin den amis mMn beim Abgang 2008 sinngemäß gesagt hat „eure Zeit ist abgelaufen, eure Herrschaft geht zuende. Ich biete euch an, freiwillig zu weichen und mit uns gemeinsam als eine der maßgeblichen Großmächte, ein neues und besseres Zeitalter zu beginnen. Ich werde es mir die nächsten vier Jahre als Premier ansehen“. Als er 2012 wieder Präsident wurde, begann damit *jedenfalls* eine neue Zeit – und zwar der Art, wie sie durch das Vorgehen der amis vorgegeben war.
Es ist an diesem Punkt wichtig zu sehen, dass Putin es ernst meinte. Das war eine aufrichtige, ehrliche Ansage und er wollte wirklich eine ernst gemeinte Partnerschaft. Das war in meinen Augen auch der wesentliche Grund, medwedew, der ja sehr usppa freundlich ist, ins Präsidentenamt zu heben. Und ich behaupte, dass wenn die amis das angenommen und konstruktiv genutzt hätten, Putin 2012 vielleicht Premier geblieben wäre. Aber so geschah es nicht; die amis haben unverfroren und sogar aggressiver als vorher weiter gemacht.
Als Putin 2012 wieder Platz nahm auf dem Präsidentenstuhl, waren mAn die Weichen gestellt und Putin war auf dem „Kriegspfad“, den die amis notwendig gemacht hatten. Die zweite Amtszeit des dunklen ami-Verbrechers war von Konflikten durchzogen und es lief faktisch eine Art mehr oder weniger leiser Krieg, in dem der schwarze Mann, der nur sehr bedingt ein Mann und nur sehr bedingt schwarz und übrigens auch nur sehr bedingt ein ami ist, Russland auf jede denk- und machbare Art angriff und zu Fall zu bringen versuchte. Angefangen mit „Diplomaten“, die ganz unverhohlen „Oppositionelle“ kauften und steuerten, über ukrostan und die „Sanktionen“, also den offenen und illegalen Wirtschaftskrieg, bis nach Syrien. Und sogar beim Abgang ließ es der dunkle Verbrecher nicht sein; nein, er legte noch einige „Zeitbomben“.
Russland ist eine Atommacht und es ist, das wissen die ami-generäle mit Gehirn (alle drei), militärisch erheblich stärker als die usppa. Falls diesbezüglich noch Fragen offen waren, so fanden die in Syrien sehr deutliche Antwort. Und, auch das mussten die amis, auch die hinter trump, mit kalkulieren, Russland hatte mehr als reichlich Grund, tobsüchtig kotzesauer zu sein.
Und dann war da noch China, das sich als nicht käuflich, aber als guter und zuverlässiger Partner Russlands erwies und ganz nebenbei mittlerweile selbst eine sehr ernst zu nehmende Großmacht ist.
Plus, wie gesagt, zig-millionen amis ohne ausreichend Nahrung und ohne Arbeit, eine marode Infrastruktur, usw, usf.
*Das* war und ist der entscheidende Faktor, denn das alles heisst auch, dass die usppa auf sehr wackligen Beinen stehen und einem eventuellen Gegenangriff nahezu hilflos ausgeliefert wären.
Kurz, es brannte. Es war einfach nicht genügend Zeit vorhanden, um halbwegs leise in idiotistan aufzuräumen. Zudem hätte trump auch gar nicht die nötigen Instrumente zur Verfügung gehabt. Das fbi arbeitete klar gegen ihn und die Geheimdienste sowieso.
An dieser Stelle sollte man mal innehalten und fragen, was trump denn überhaupt zur Verfügung hatte? Nichts von dem, was ein Staatschef üblicherweise an Instrumentarium hat, stand trump zur Verfügung; im Gegenteil, es wurde gegen ihn eingesetzt. Obendrein war klar, dass auch ein erheblicher Teil der eigenen parteileute vor allem eins waren: durch und durch korrupt und gekauft.
Die Antwort ist mager: Das Volk, zumindest einen erheblichen Teil.
Nur mal als interessante Randanmerkung: In den usppa sieht man gerade die *wirkliche* Macht des „Souveräns“, des Volkes – und das noch unter dem günstigen Umstand eines Präsidenten, der auf Volkes Seite steht! Weitere Ausführungen zum Thema „demokratie – und ihre Lügen von A-Z“ sind wohl nicht nötig. Die wirkliche Macht in der demokratie, das ist völlig unzweifelhaft zu erkennen am Beispiel usppa, liegt beim polit-Sumpf und den bequemen höheren Beamten. Und natürlich bei den Ultrareichen und den banken und Groß-konzernen.
Wohlgemerkt, was ich hier ausführe ist nicht pro- oder anti-trump, nicht für oder gegen die demokraten oder die republikaner. Das ist einfach nur Analyse und Sachfeststellung.
trump hat – wie ja das Volk auch – den gesamten Apparat gegen sich und nur einen erheblichen Teil des Volkes hinter sich. Nur das und ein hübscher Titel ist seine Machtbasis und zugleich sein Instrumentarium.
Ergo *muss* trump danach trachten, noch mehr Zustimmung im Volk zu finden und zwar nicht im Sinne von links oder rechts, sondern a) durch ganz pragmatische erlebbare Vorteile für die amis und b) durch die fast alle verbindende Ablehnung gegen Betrug, Abzocke und Korruption. Von den ca. 50 Mio amis, die ihn nicht gewählt haben, sind nur vielleicht 10% hardcore trump Hasser. Der größte Teil hat demokratisch gewählt aus Gründen wie lokale Üblichkeiten, Familientradition, Standesfragen (Arbeiter vs. bank-Manager) u.ä. Vor allem aber haben die eines gemeinsam: Ablehnung gegen das, wogegen trump kämpft.
An dieser Stelle muss man einen kurzen Blick auf die simple – aber wirksame – Taktik der ziocons werfen: Diese besteht im wesentlichen aus zwei Elementen, nämlich a) Dauer-Sperrfeuer gegen trump, einen egal wie absurden Angriff nach dem anderen und b) ihn auf jede denkbare Art und Weise unglaubwürdig machen.
Ersteres zielt darauf ab, den Mann nie zur Ruhe kommen zu lassen und ihn als Feind des Volkes zu zeichnen, Zweiteres will für den Fall vorsorgen, dass trump doch mal eine – völlig berechtigte – Anklage plazieren und den amis die Augen öffnen kann.
Wesentlich ist dabei noch, dass amis verwöhnt und desinteressiert-blöde sind und dass die ziocons weitestgehend eben jene medien kontrolliert, aus denen der ami sich „informiert“.
Und schon ist die Bedeutung von Bannon glasklar: Dieser Mann, zumal mit etwas Hilfe durch andere (und in den medien gibt es reichlich gute Leute, die einfach keine andere Alternative haben als den Dreck mitzumachen) kann heute bereits zig-millionen amis erreichen und, wenn man das halbwegs seriös aufzieht, auch viele eben jener demokraten-Wähler erreichen, denen der Kampf gegen die immense Korruption wichtiger ist als die partei-Frage.
Aber noch etwas spielt eine Rolle: trump hat ja etwas ganz ähnliches bereits mit seinem Twittern erreicht. Nur: Erstens ist er dabei von einigen wenigen Großkonzernen wie twitter oder facebook abhängig, die ganz unverhohlen gegen ihn stehen und zweitens hat es einfach ganz erheblich weniger Gewicht, was trump selbst und über sich selbst sagt. Was gebraucht wird ist ein großes medium, das über ihn berichtet. Das wäre kurzfristig in Millionen und mittelfristig (Zwischenwahlen 2018!) zehn oder mehr Millionen Anhänger umzumünzen.
Und vor allem gäbe es damit ein Sprachrohr, das auf die Korruption und Machenschaften hinweist, von denen die allermeisten amis nichts mitkriegen, einfach weil die medien nicht darüber berichten.
Der zweite wesentliche Teil dieses Artikels ist kurz und brutal: Wenn man seinen Gegner nicht davon abhalten kann, Schlimmes zu tun, dann kann es mitunter hilfreich sein, ihm noch Kraft dazu zu geben.
Klingt für manchen vielleicht seltsam, aber ich erinnere daran, dass Zeit ein entscheidender, ja vitaler Faktor für die usppa ist. Es kann also durchaus Sinn machen, den Zusammenbruch zu beschleunigen.
Nehmen wir mal die Grundannahme, dass die amis am Ende sind und gehen weiter: Was ist dann nötig und wie sieht dann der Kontext aus?
Eines ist bereits klar zu erkennen (siehe eu-ropa vs. trump-usppa): Die amis werden keine Freunde mehr haben – dafür aber Dutzende Länder, die nichts lieber sähen als eine usppa, der man mal so richtig in die Fresse treten kann für all das Leiden und die Abermillionen Toten. Das allein ist ein sehr, sehr entscheidender Punkt; schwach zu sein und dann noch haufenweise Feinde, die einem sehr gerne noch einen Dolch rein rammen, ist eine sehr hässliche Position.
Vor allem aber stellen sich zwei Fragen, nämlich a) in welcher Verfassung kommt man in diese Situation? und b) welche Basis hat man noch für einen Wiederaufbau?
Wenn die obama-usppa zusammengekracht wären, dann wäre das verheerend gewesen. Der ganze Apparat wäre noch komplett auf volle Fahrt voraus, „wir können uns alles leisten“ ausgerichtet gewesen. Für trump heisst eine Aufgabe also, die usppa möglichst schon vor dem Zusammenbruch möglichst „winterfest“ zu machen. Damit im Zusammenhang steht auch b), also die Aufgabe, möglichst viele amis in Lohn und Brot zu kriegen und zwar soweit irgend möglich in einer möglichst realen Wirtschaft und nicht im bisherigen Luftnummern-Betrugskarussel. Oder, anderes Beispiel, die Frage der Infrastruktur. Ob die weiter vernachlässigt kaputt geht oder zumindest teilweise wieder aufgebaut wird, kann im „Winter“ ein sehr entscheidender Unterschied sein.
Seine mit dem MIK aufs Engste verbandelten Generäle treiben ihn zu Kriegen in Afghanistan und womöglich auch Nordkorea? Kühle Situationsaufnahme: Er kann’s eh nicht verhindern, aber je mehr sich die Militärs verzetteln, desto schwächer stehen sie da und desto gehorsamer werden sie sein müssen, wenn’s kracht und trump öffentlich fragt „Und? Seid ihr nun endlich bereit, auch mal ausnahmsweise was *für* unser Land und das Volk zu tun?“. Und ausserdem werden die amis mit einigen zehntausend Toten wesentlich aufmerksamer zuhören, wenn jemand die Frage stellt, ob die Toten wirklich für die usppa draufgegangen sind oder eher für korrupte Konzern- und Großinvestoren-Interessen.
Aber egal wie und ganz besonders, nachdem die „demokraten“ nun erkennbar und recht unverhohlen einen Bürgerkrieg anheizen: Die usppa haben fertig; die sind erledigt, so oder so. Die meisten haben’s nur noch nicht kapiert.
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