Die zerrissene Republik

Von Michael Dunkel *) (conservo)

Meine Ansichten aus dem letzten Jahr:

Man weiß echt nicht, ob man lachen oder weinen soll oder einfach nur wütend die Achseln zuckt, wenn man die politische Lage betrachtet.

Die Beschwörungen, Europa in Einigkeit zu halten, nehmen schon flehende Züge an, und alleine der Kampf um den Brexit verrät, es scheint nichts mehr geordnet zu verlaufen.

Da uns ja medial eine genaue Übersicht unserer EU-Länder in meinen Augen bewusst vorenthalten wird damit die Zerrissenheit nicht so sichtbar wird, kann man nur mühevoll recherchieren und sich Baustein für Baustein zusammensuchen.

Alleine aus diesen Fragmenten ist zu erkennen, wie zerstritten und uneins dort agiert wird.

Wenden wir dann den Blick zurück nach Deutschland, sieht man allerdings das blanke Chaos.

Als Spiegelbild der Meinungsstrukturen können dann getrost unsere Parteien herhalten, denn denen mit Abstand zuzuschauen, ist makaber bis gruselig.

Von CSU/CDU über SPD, Grüne und Linke bis zur AfD flügeln sie, was das Zeug hält.

Alle Parteien sind intern in Machtkämpfe verwickelt, bekommen keine Konstante mehr hin, und die oberflächlich dargebotene und gespielte Einigkeit hält meist nicht länger als das abgegebene Statement zur Lage.

Zwar sind da Unterschiede in den Vorgehensweisen, und einige können noch den Deckel der Interna mehr oder weniger gut auf dem Topf lassen. Aber ab und zu wird da ein wenig Dampf abgelassen, und so erhalten wir den individuellen Geruch der Zersetzung der jeweiligen Gruppierungen.

In meinen Augen noch viel schlimmer sieht es in der Bevölkerung selbst aus. Es gibt kaum noch ein Thema, welches nicht in tausende Stücke zerteilt, der Meinungsbildung ausgesetzt ist.

Pro, Contra, unterteilt mit Wenn und Aber, zerpflückt mit einem zusätzlichen „Eventuell“ und entwertet durch ein „Nicht vorstellbar“.





Besonders bei dem brisanten Thema Islam ist das Kasperle-Theater der Meinungen grotesk.

Kein Thema wurde derart durchgewalzt, zerpflückt und zerstückelt – und genau deshalb auch bis heute nichts, rein gar nichts erreicht und gelöst.

Es wird gestritten und gezankt, appelliert und schöngeredet. Argumente dafür oder dagegen heben sich teils gegenseitig wieder auf.

Wer davon profitiert ist eindeutig:

Der Islam und insbesondere seine fundamentalen Kräfte verzeichnen einen Erfolg nach dem anderen. Moscheen sprießen in die Landschaften, Burkinis sind legitimiert, für „richtiges“ Kopftuchbinden gibt es heute Kurse an Universitäten, und Sharia-Gesetze werden in Teilen bei Urteilen zumindest mitbewertet.

Die Bevölkerung streitet sich, entfremdet sich dadurch, isolierte Gruppen agieren wechselseitig gegeneinander und das alles völlig ergebnislos.

Was für ein Bild und was für ein unsäglicher Zustand!

Wer das als Meinungsvielfalt betrachten möchte, hat in meinen Augen schwarzen Humor, denn genau dieser Meinungswirrwarr wird uns auf Dauer den Hals brechen.

Sei es politisch oder sozial und wahrscheinlich sogar beides gleichzeitig.

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*) Michael Dunkel ist ein rheinischer, polyglotter, liberalkonservativer Literat und schreibt für conservo.
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