Die Zeichen stehen auf Sturm

Aktueller Newsletter von Gerhard Spannbauer (krisenvorsorge.com)

Die Weltwirtschaft gerät weiter ins Trudeln und der Ifo-Geschäftsklimaindex verschlechtert sich stetig. Das Zutrauen in die Zukunft schwindet allerorten.

Die Notenbanken haben die Lage trotz der hektischen Maßnahmen am Finanzmarkt bei weitem nicht mehr unter Kontrolle und das Bankensystem Europas befindet sich in einer gefährlichen Situation.

In Frankreich erwartet man in der nächsten Woche erste staatliche Rettungen von Großbanken.

Der französische Notenbankpräsident Christian Noyer kündigte an, in dieser „außergewöhnlichen Situation“ die bedrohten französischen Banken mit speziellen Mitteln retten zu wollen.

Berechtigte Angst vor dem globalen Zusammenbruch

Eine Rettung der Banken durch die europäischen Staaten ist nicht ernsthaft zu erwarten, da sie selbst alle überschuldet sind und vor unüberwindbaren Problemen stehen.

In Griechenland läuft die Zeit unerbittlich ab, aber einen Staatsbankrott will man dort nicht zulassen, weil die Folgen für die europäischen Banken unkalkulierbar sind.

Die Bedrohung einer alles mitreißenden Kaskade von Bankenpleiten hält schon seit einigen Wochen überall in Europa einen (noch) langsamen, aber stetigen Bankrun am Köcheln.

Die USA verlangen eine sofortige Lösung

US-Finanzminister Timothy Geithner und der Brasilianer Guido Mantega fordern ein sofortiges Handeln der Europäer: Der Rettungsschirm für angeschlagene EU-Länder müsse massiv aufgestockt werden.

Summen von etwa drei Billionen Euro sind im Gespräch. Es ist allerdings vollkommen illusorisch, dass die Staaten eine solche Summe zusammenbringen können, selbst wenn sie wollten. Deshalb ist geplant, dass dieser „Mega-Hilfsfonds“ mit eine unbegrenzte Kreditlinie bei der EZB ausgestattet wird.

Das bedeutet: Die EZB soll dauernd und unbegrenzt Geld drucken. Man braucht kein Ökonom zu sein um zu wissen, dass damit die Lunte an der Inflationsbombe brennt.

Wir befinden uns mittendrin in einem deflationären Schock

Die Banken brauchen jetzt wie viele anderen Marktteilnehmer unbedingt Liquidität. Zu diesem Zweck wird alles verscherbelt und auf den Markt geworfen, was sich irgendwie zu Geld machen lässt. Sobald aber massenhaft Vermögenswerte auf den Markt kommen, wird als Folge das Geld knapp.

Darum stürzen Sach- und Vermögenswerte, Rohstoffe und Aktien im Wert gegen das Geld ab. Dieses Kursmassaker an den Finanzmärkten hat in dieser Woche auch Gold – und vor allem Silber – mit in die Tiefe gerissen. Es wurde aber nicht massenhaft physisches, echtes Gold verkauft, sondern zum weitaus größten Teil Derivate und Papiergold sowie –Silber, also ETFs und Zertifikate.

Genau das passierte auch im Herbst 2008, vor dem Zusammenbruch der Lehmann-Bank. Ein Kampf um Liquidität zwischen den großen, angeschlagenen Finanzinstituten (Bear Sterns, Freddy Mac, Fanny Mae etc.) entbrannte, die Edelmetalle gingen auf Talfahrt, die Wirtschaft kam mit kreischenden Rädern in einem Deflationsschock vorrübergehend ins Stocken.

Das Allerdümmste, was man jetzt machen könnte, ist das physische Edelmetall zu schlechten Preisen zu verkaufen. Im Gegenteil, man sollte diese Gelegenheit eher dazu nutzen, um aufzustocken.

Der Crack-up-Boom beginnt

Ganz entgegen dem vielbemühten Wort vom „uninformierten Volk“ begreifen doch viele Bürger in ganz Europa, dass unser Geld – und somit unsere Lebensgrundlage – ernsthaft in Gefahr ist.

Sie versuchen ihr Geld so gut es geht in Sicherheit zu bringen und ziehen es von den Banken ab. Edelmetalle sind – trotz des Einbruchs der letzten Tage – geeignete Wertanlagen, ebenso wie Vorräte und andere Sachwerte, die in der Krise ihren Wert behalten.

Wovor ich Sie aber warnen möchte, ist, Ihr Geld in Konsumgüter zu stecken. Man hört sehr häufig, „ich kaufe mir noch schnell Möbel“, „ich fahre in Urlaub“ oder „ich lasse noch Anbauten am Haus machen“ solange das Geld noch etwas wert ist.

Solche Gegenstände verlieren erstens ab dem Tag ihrer Anschaffung unausweichlich und stetig an Wert und zweitens ist im weiteren Krisenverlauf jeder fehlende Euro sehr schmerzhaft.

Bauen Sie Schulden ab, und nehmen Sie keine Kredite auf!

Ganz Oberschlaue rechnen sich aus, dass ein Kredit, den man im Monat mit 500 Euro abbezahlt, zur Kleinigkeit schrumpft, wenn ein Laib Brot möglichweise zweihundert Euro kostet.

Also müsse doch derjenige an einer Hyperinflation gewinnen, der auf Kredit stabile Sachwerte kauft, und die sich entwertenden Raten dann aus der Portokasse zahlt.

Was sie nicht bedenken, ist, dass es ja nicht Peng macht, die Hyperinflation da ist und das Gehalt vorauseilend entsprechend angepasst wurde. Die Löhne hinken der Inflation immer hinterher, und so reicht das monatliche Geld kaum, um die immer teureren Lebenshaltungskosten zu stemmen.

Dann sind zwar fünfhundert Euro Abzahlungsrate weniger „wert“ als früher, aber es wird immer schwerer dieses Geld aufzubringen. Die Gläubiger – die ihrerseits in Schwierigkeiten stecken – werden es sich holen, darauf kann man sich verlassen.

Schaffen Sie sich Rücklagen für das Kommende

Schaffen Sie sich Freiräume und Reserven! Führen Sie Buch über Ihre Einnahmen und Ausgaben, gehen Sie es sorgfältig durch und fragen Sie sich bei jeder Ausgabenposition, ob Sie das wirklich brauchen.

Mein Rat: Strukturieren Sie ihre Geldpolitik um. Machen Sie’s besser als unsere Politiker: Leben Sie nur von 80 % Ihres Einkommens, und legen Sie die anderen 20 % auf die Seite.

Jeder Einzelne von uns wird von dem zwangsläufig kommenden wirtschaftlichen Abschwung getroffen und dabei ist eine schlanke Kostenstruktur ein unschlagbarer Vorteil.

Es ist eine Katastrophe, dass die meisten kaum über Reserven verfügen und sofort in Schwierigkeiten geraten, sobald eine Gehaltszahlung ausfällt oder zu spät eintrifft.

Setzen Sie sich davon ab. 

Ihr
Gerhard Spannbauer

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