Die Wahl 2013

von Gert Flegelskamp (flegel)

Egon W. Kreutzer hat mal wieder einen bemerkenswerten Paukenschlag geschrieben. Allerdings gehe ich mit ihm nicht ganz konform, wenn er die Größenverhältnisse der Parteien mit denen der Kirche, die Fußballclubs oder dem ADAC vergleicht und dabei indirekt die Ansicht äußert, eine solche Organisation könne doch nachhaltigen Widerstand gegen die „Herrscher“ initiieren. Doch diese Organisationen sind Teil des Systems und ihre Mitglieder sind ausschließlich auf das fixiert, was ihnen als Ziel des jeweiligen Vereins vorgegaukelt wird.

Kreutzer hat recht, wenn er feststellt, dass die „Herrscher“ nie wirklich weg waren, obwohl man der Gesellschaft den Geist der Demokratie als reales Geschehen verkauft und das Ende der Herrschaft vorgegaukelt hat. Aber Demokratie hat nicht nur viel mit einem Geist gemeinsam, sie ist ein Geist und hat nichts Reales an sich. Schon 2010 habe ich darüber geschrieben, dass die Demokratie die fortschrittlichste Form der Diktatur ist. Dazu bedarf es lediglich gleichgeschalteter Parteien und wenn wir uns in der westlichen Hemisphäre umschauen, sieht man doch, dass das in allen so genannten Demokratien der Fall ist. Ob die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien oder Deutschland (um nur einige zu nennen), nirgend gibt es eine wirkliche Opposition, daran ändern auch die Show-Veranstaltungen öffentlicher Debatten nichts.

Eine Demokratie lebt davon, dass die Wähler alle paar Jahre mal ein Kreuzchen bei einer Partei machen dürfen und danach wieder von jeglicher politischer Willensbildung ausgeschlossen werden. Haben sie nach einer gewissen Zeit die Nase von der oder den Regierungsparteien voll, weil ihnen aufgegangen ist, dass sie die ganzen Jahre genasführt wurden, machen sie ihr Kreuzchen bei der Alternative und brauchen wieder ein paar Jahre, bis sie erkennen, dass sie weiterhin genasführt wurden, nur eben jetzt von der oder den anderen Parteien, die gar keine Alternative darstellten. Nur eine Erkenntnis bleibt dem Wähler offenbar verschlossen, ein Arsch bleibt ein Arsch, auch wenn der Furz dieses Mal aus einem anderen kommt. Verzeihen Sie die drastische Ausdrucksweise, aber es ist die kürzeste Form, eine Sache auf den Punkt zu bringen.

Im kommenden Monat gehen wir wieder zur Wahl. Na ja, das „wir“ ist ein Übertreibung, denn vermutlich werden mehr als ein Drittel der Wahlberechtigten zuhause bleiben, weil sie völlig zu recht meinen, keine dieser Parteien ist wählbar, oder aber weil sie einfach zu faul sind, wählen zu gehen. Die Parteimitglieder, die dann am Wahlabend die Wahl kommentieren, werden mit besorgten Gesichtern ihre Standardsprüche über Politikverdrossenheit ablassen, wenn sie auf die hohe Zahl der Nichtwähler angesprochen werden. Natürlich kann es nicht an einer Politiker-Verdrossenheit liegen, denn Politiker geben ja immer ihr Bestes. Standardmäßig werden sie auch denen danken, die „unermüdlich“ einen großartigen Wahlkampf geleistet haben und die Verlierer werden kopfschüttelnd betonen, die Wähler hätten ihre Politik der letzten Jahre nicht verstanden. Da ist natürlich was dran. Wenn mir jemand erklärt, 1 plus 1 sei im Ergebnis irgendwo zwischen 5 und 10 angesiedelt, dann verstehe ich das auch nicht. Was ich aber verstehe ist, dass jeder Partei die Nichtwähler weitaus lieber sind, als die Wähler, der eine andere Partei gewählt haben, weil die Parteien alle von denen profitieren, die nicht wählen gehen.

Manche Nichtwähler reden sich nun raus, indem sie betonen, damit aber zumindest die steuerliche Erstattung verhindert zu haben. Wie kann man nur so naiv sein. Als ob die Parteien auf diese paar Cent angewiesen wären. Das gleichen die Unternehmen und privaten Spender doch wieder aus, mal mit offiziellen und deshalb steuerlich absetzbaren Parteispenden, mal mit heimlichen Spenden, die heute nicht mehr in dubiosen Köfferchen unter dem Tisch den Besitzer wechseln, sondern mittels Überweisungen an einen offshore-Finanzplatz, an dem die Parteien (da bin ich mir sicher) auch eine kleine Briefkastenfirma betreiben.

Nun gibt es ja eine Partei, die sich an den Schweinereien der letzten Jahre nicht beteiligt hat. Die Linke. Aber die kann man natürlich nicht wählen, das ist schließlich die Nachfolge der SED und die hat ihre Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet. Ich wähle sie dennoch, denn die ganzen in CDU/CSU, SPD und Grünen aufgegangenen Blockflöten der SED und auch unsere Kanzlerin haben auf diese Aufarbeitung ihrer Vergangenheit großzügig und offenbar auch mit Einverständnis ihrer Wähler verzichtet. Und eine Aufarbeitung viel älteren Ursprungs ist auch noch nicht erfolgt, denn über ihre Nazivergangenheit haben sich CDU/CSU und FDP auch noch nie ausgelassen, geschweige denn, sie verarbeitet. Dass die Linken vor allem dort, wo man sie nicht wählt, nämlich in den westlichen Bundesländern, keine SED-Vergangenheit haben, weil sie fast ausschließlich mit Wessis besetzt sind, ist für die Wähler bzw. einen großen Teil der Wähler uninteressant. Die Partei ist nicht wählbar, Punkt! Nun ja, mit dem wählen ist es in etwa so, wie damals vor sehr langer Zeit, als der Herr das Hirn verteilte. Da sind auch viele nicht hingegangen, weil sie nicht wussten, für was das gut sein sollte.

Nein, unsere Wähler wählen, was sie sehen, also bspw. Das „C“ bei CDU und CSU. Das bedeutet „christlich“, was immer das auch heißen mag. Ich gebe zu, davon habe ich keine Ahnung, denn alles was ich darüber gehört oder gelesen habe, stammt aus den Mäulern von Geschichtenerzählern, die aber schnell erkannten, dass sich mit diesen Geschichten gutes Geld machen lässt und deshalb als neue Religion unter die Leute brachten. Dabei bin ich der Meinung, diese Geschichten sind auch nicht besser, als die von Scientology. Aber solange die Katholiken auf den Knien rumrutschen, wenn der Pfarrer die entsprechenden Schlüsselworte spricht, solange wird Egon W. Kreutzer vergeblich darauf warten, dass sich die Katholiken gegen die angeblich christlichen Parteien erheben. Schließlich müssten die armen Teufel das ja bei der nächsten Beichte dem Pfarrer offenbaren und ob der ihnen dann Absolution erteilt, ist mehr als fraglich Schließlich hängt für die Kirche viel Kohle daran, dass man die „richtigen“ Parteien wählt. Man stelle sich mal vor, es käme eine Partei ans Ruder, die die seit 200 Jahren getätigten Zahlungen aus der Säkularisation abschafft, wohl gar noch die Gehälter der Bischöfe nicht mehr aus dem Staatssäckel zahlt und gar noch die Kirchensteuer abschafft. Nicht auszudenken. Also gut, wenn man die SPD oder die Grünen wählt, kann man seinen Platz im Himmel mit ein paar Vaterunsern und Ave Maria noch so eben sichern. Aber die Linke wählen, das sichert einem einen Platz in der Hölle. Ganz sicher!

Nun ist es ja nicht so, dass ich wirklich Vertrauen in die Arbeit der Linken hätte, aber ich muss ja nicht wirklich befürchten, dass die gleich die Regierung bilden. Aber es wäre ein sehr deutlicher Schuss vor den Bug der etablierten Parteien, wenn die Linken ein zweistelliges Ergebnis einfahren würden. Das würde nichts an der Verlogenheit der Etablierten ändern, sie aber sicherlich in einigen Punkten vorsichtiger agieren lassen. Na ja, vielleicht, denn derzeit kristallisiert sich ja ganz klar heraus, dass diese Parteien auch nur Marionetten sind, deren Fäden nach wie vor in den Händen der Alliierten sind, die ihrerseits wieder an den Fäden von ein paar sehr reichen Familien hängen, die dieses Geschäft seit mehr als 100 Jahren betreiben, weil sie ansonsten vor Langeweile umkommen würden. Wer Macht hat, muss sie auch anwenden und je größer die Macht, umso geringer der Anteil ethischer oder moralischer Bedenken.

Eigentlich ist dieser Beitrag auch zwecklos, weil ich glaube, dass die nächste Regierung längst beschlossen ist, nicht vom Wähler, sondern von den Parteistrategen. Als Steinbrück zum Kanzlerkandidaten nominiert wurde, war ich mir sicher, dass die SPD gar keine Anstrengungen macht, die Wahl zu gewinnen. Man will eine große Koalition und ich denke, auch die CDU/CSU will das. Mit der SPD kann die CDU/CSU wesentlich mehr und viel schneller erreichen als mit der FDP, weil die FDP in den Sachen standhaft ist, die ihre Klientel betreffen. Da ist die SPD viel willfähriger, denn spätestens mit Schröder hat sie längst alle Grundsätze über Bord geworfen, die sie vielleicht früher mal hatte. Die SPD hat keine Klientel mehr, auch wenn das ihrer früheren Klientel noch nicht wirklich bewusst geworden ist.

Aber was ist mit den Grünen? Nun, mit denen haben die Schwarzen so ihre Probleme. Ich übrigens auch. Es ist die Partei der Feministen und Feministinnen, der Schwulen und der Lesben. Das wird mir jetzt gleich wieder den Ruf des Homofeindes einbringen. Mir ist die sexuelle Ausrichtung der Menschen aber sowas von gleichgültig, weil das jedermanns ureigenes Problem ist. Aber das hochstilisieren sexueller Praktiken in Politik und Gesellschaft ist aus meiner Sicht völlig fehl am Platze. Es hat dort ebenso wenig zu suchen, wie die religiöse Ausrichtung, die leider immer noch tief in das politische Gefüge einwirkt.

Wenn ich z. B. die Sprüche von Feministen über die arme unterdrückte Frau höre oder lese, dreht sich mir der Magen um. Unterdrückt werden wir seit Jahrtausenden, aber nicht das eine Geschlecht vom anderen, sondern von denen, die sich seit langer Zeit als Elite bezeichnen, die, die Kreutzer nun als „wieder da“ bezeichnet, die Herrscher. Und die haben seit Urzeiten vorgegeben, wer oben und wer unten ist. Die stürzen seit Urzeiten die Menschen mit ihrer Gier ins Unglück, zetteln Kriege an und haben ihre Vertreter, die mit der nötigen Propaganda dafür sorgen schon dafür sorgen, dass die Massen aufgeputscht werden, bis sie an das glauben, was ihnen vorgebetet wird. So glaube ich längst nicht mehr an den Anschlag vom 11.09 2001 durch die Al Kaida, es sei denn, die al Kaida ist eine Geheimdienstabteilung, was viel weniger abwegig ist, als die meisten Menschen glauben, schließlich wurde sie von der CIA gegründet und ausgebildet. Vom 11.09. haben ausschließlich die US-Regierung, die Rüstungskonzerne der USA und die Banken profitiert und profitieren noch heute davon. Durch den Anschlag bekam Bush die Gelder für seine Kriege bewilligt und diese Kriege wurden nicht als völkerrechtswidrige Angriffskriege gewertet. Außerdem konnte Bush mit dem Patriot Act der US-Bevölkerung einen Maulkorb verpassen und für die Geheimdienste Narrenfreiheit einrichten. Und die Al Kaida meldet sich immer dann zu Wort, wenn es für die US-Regierung nützlich ist. So meldete sie sich bei der ersten Verlängerung des Patriot Acht erneut und alle oppositionellen Stimmen gegen die Verlängerung verstummten. Nun, nachdem die NSA aufgeflogen ist, hat sie angeblich wieder Stimmen aufgefangen, in denen die Al Kaida Terroranschläge ankündigt, dieses Mal in Deutschland, vor allem auf Züge und Gleisanlagen. Sollten aber solche Anschläge stattfinden, dann deshalb, weil Gladio wieder aktiviert wurde, die Terrororganisation des amerikanischen Geheimdienstes, die bereits in den 60er und 70er Jahren ihr Unwesen trieb, um den gefürchteten Kommunismus zu diskreditieren. Und Gladio war mit Wissen der europäischen Spitzenpolitiker aktiv.

Doch zurück zu den Grünen. Mal als Beispiel, die armen alleinerziehenden Frauen. Heute ist eine große Zahl der Frauen dabei, die das so wollen, weil sie vom Feminismus und dem Gelaber von Selbstverwirklichung dorthin getrieben wurden. Ich bin aber in einer Zeit aufgewachsen, in der die meisten Frauen alleinerziehend waren, wie ihre Männer an der Front waren und ein großer Teil davon auch dort geblieben ist, in irgendeinem Grab. Diese Frauen hatten mit Feminismus nichts am Hut, haben aber weitaus mehr geleistet, als das heute die armen und alleinerziehenden Mütter tun.

Männer erobern und verführen die Frauen, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Wenn wir Männer ehrlich sind, wurden wir verführt und glaubten nur, die treibende Kraft zu sein. In früheren Zeiten wurden die Ehen arrangiert, zumindest in den Bevölkerungsteilen, die überhaupt eine Ehe eingehen durften. Da bestimmten die Eltern, wer wen heiratet und es war immer ein Geschäft. Also wurden die Frauen nicht von den Männern, sondern von der Familie unterdrückt und speziell der Adel macht das weitgehend heute noch.

Ein weiteres Klischee der Feministen ist der brutale Mann, der seine Frau schlägt. Sicher, es gibt Männer, die das tun. Aber es gibt eine Wirklichkeit, die gerne in Filmen als dramaturgische Höhepunkte genutzt werden, Frauen, die ihre Männer ohrfeigen. Sicher, das ist nicht zu vergleichen mit der Brutalität, die manche Männer gegen ihre Frauen richten, aber es kommt viel öfter vor als umgekehrt. Und was Frauen oft anwenden und auch beherrschen, ist Psycho-Terror, wenn der Mann nicht in ihrem Sinne funktioniert. Aber das alles ist nicht die Regel, sondern sind Einzelfälle, die man aber bei Bedarf hochpuscht.

Heute drängen Frauen in die Arbeitswelt. Doch schaut man genauer hin, dann wird ein großer Teil dorthin gedrängt, weil nur noch wenige Männer heute eine Familie alleine ernähren können. Die, die mit lauter Stimme nach Gleichstellung schreien, wollen keine Gleichstellung. Sie wollen die Rosinen und die Männer sollen dafür sorgen, dass sie sie auch bekommen. Sie drängen mit Quotenregelungen in Vorstände, in die Politik, in leitende Positionen, aber nicht in die Kanäle unter der Erde, nicht zur Müllabfuhr, nicht an die Hochöfen und die vielen anderen Männerberufe, die weit weniger verlockend sind.

Vom Feminismus profitieren nur wenige Frauen, aber die Hauptsache ist ja, dass die Frauen glauben, der Feminismus brächte ihnen Vorteile, man muss nur daran glauben. Aber Emanzipation ist eine Frage des Selbstwertgefühls und das kann man nicht gesetzlich erzwingen, eine emanzipierte Frau hat es und setzt sich auch ohne Quote durch und auch für Frauen gilt, es gibt immer nur wenige Häuptlinge, aber viele Indianer und ein Quotenhäuptling ist immer eine Fehlbesetzung.

Kurz und gut, aus diesen Gründen sind für mich die Grünen unwählbar. Sie haben aber schnell gelernt, sich Erfolge auf die Fahnen zu schreiben, die entweder keine Erfolge sind, oder aber zur Verteuerung des Lebens für die Allgemeinheit in beträchtlichem Umfang beigetragen haben. Auch glaube ich, dass die wirklich tollen Frauen den Feminismus mit gleichen Augen wie ich betrachten. Der Feminismus dient auch nur dazu, die Gesellschaft zu spalten. Divide et impera, teile und herrsche, ein Prinzip, das seit tausenden von Jahren funktioniert und immer sind es die Eliten, die dafür sorgen, dass diese Spaltung bleibt. Dazu war und ist ihnen jedes Mittel recht.

Eine Änderung ist aus meiner Sicht unwahrscheinlich, denn dazu müssten wir alle begreifen lernen, dass die wirklichen Eliten nicht „die da oben sind“, sondern wir hier unten. Wir bauen, fabrizieren, reparieren, leisten Hilfe, kurz, machen alles, was Sinn macht und die Räder am Laufen hält. Die Allgemeinheit fälscht keine Statistiken, stellt keine unhaltbaren Prognosen auf die Beine, treibt die Menschen nicht in unverantwortliche und vor allem sinnlose Kriege. Na ja, wenn die da oben das fordern, dann tun wir es, weil wir ja glauben, dass „die da oben“ gebildete und ehrliche Leute sind und alles nur für uns tun. Und weil wir alle das glauben, sind wir nichts als Sklaven, die tun, was man ihnen aufträgt, auch wenn wir es eigentlich nicht wollen. Wir sind eben keine Snowdens, uns fehlt der Mut, wirklich aufzubegehren. Und das ist der Grund, warum sich nichts ändern wird. Rentner werden die CDU, die CSU, die SPD, die Grünen und sogar die FDP wählen. Sie klammern einfach aus, dass diese Parteien sie seit mehr als 50 Jahren fortlaufend betrogen haben, ihnen ihre Rente ständig weiter kürzen, für die sie ein Leben lang eingezahlt haben. Die Jüngeren werden die gleichen Parteien wählen, eingelullt von den Versprechungen dieser Parteien und vor allem, weil sie ihnen voll auf den Leim gehen, wenn die Parteien als dringendste politische Aufgabe den Abbau der Arbeitslosigkeit betonen, vom demographischen Wandel sprechen, der aber, das ist das Merkwürdige daran, scheinbar nur die gesetzlich Versicherten betrifft. Und alle glauben an das Zauberwort „Wachstum“, obwohl alle wissen müssen, dass fortwährendes und unterbrechungsfreies Wachstum absolut unmöglich ist. Die Natur beweist das. Pflanzen, die nicht jährlich abgeerntet werden (wie die landwirtschaftlichen Nutzpflanzen) hören irgendwann auf, weiter zu wachsen. Wäre es anders, könnten wir längst an Bäumen bis zum Mond klettern, so wie z. B. im Märchen von der Zauberbohne an der Bohnenranke. Man kann den Menschen natürlich mit der Werbung einreden, sie müssten von einem bestimmten Produkt gleich mehrere besitzen (z. B. Handys), doch irgendwann ist jeder Markt für ein Produkt gesättigt und das Produktionsunternehmen kann nur weiter existieren, wenn es ein neues Produkt auf den Markt bringt. Es gibt für Wachstum auch einen weniger positiven Namen, „Inflationsrate“, aber der wird von den Eliten nur ungern in einem Satz mit Wachstum gebracht.

Ich rate den Rentnern z. B., mal einen Blick auf die Rentensteigerungen der letzten zehn Jahre zu richten. Addieren Sie mal die Rentensteigerungen der letzten 10 Jahre und vergegenwärtigen Sie sich, dass die offizielle Inflationsrate in dieser Zeit bei ca. 2% lag. Die Wirklichkeit für Rentner liegt weit darüber, denn die Statistiker kennen viele Tricks, eine negative Inflationsrate schönzurechnen. Haben Sie sich als Rentner mal ausgerechnet, was eine Inflationsrate von 2% an Geld im Verlauf von 10 Jahren ausmacht? Nehmen Sie 100 Euro als Grundlage von 2004, dann müssten Sie nach 10 Jahren dank Inflation für die gleiche Sache (vorausgesetzt, sie wurde stets exakt an die Inflationsrate angepasst) 119,51 Euro hinblättern. Und nur rechnen Sie sich aus, welche Rentenanpassungen seit 2004 in den Jahren bis 2013 erfolgten. Dann betrug die Rentenanpassung in den letzten 10 Jahren insgesamt bei der Rente West 7,47% brutto, bei der Rente Ost 8,18% brutto. Dabei gab es vor 10 Jahren noch mehr Netto vom Brutto, was aber durch die Pflegeversicherung und die Steigerung der Beiträge für die Krankenversicherung stark abgeschmolzen wurde. Das bedeutet, die Kaufkraft je 100 Euro Rente hat mehr als 12 Euro bei den Westrentnern und mehr als 11 Euro bei den Ostrentnern abgenommen, wobei ich noch nicht einmal von der Nettorente ausgegangen bin und auch nicht berücksichtigt habe, dass die Inflationsrate für die Waren, die Rentner gemeinhin kaufen (Lebensmittel in der Hauptsache) noch weit höhere Inflationsraten aufweisen. Ebenso Mieten und Energiepreise. Bei 1.000 Euro Rente ist das in 10 Jahren ein realer Kaufkraftverlust von weit über 100 Euro.

Trotzdem wählen viele Rentner diese Parteien, denn die Linke kann man ja nicht wählen. Das sagen ihnen die etablierten Parteien und die Presse ja auch regelmäßig. Aber halt, da gibt es ja nun einen Leuchtstreif am Himmel, die neue Partei Alternative für Deutschland, kurz AfD. Ja wirklich das ist die Lösung, denn die wollen den Euro abschaffen. Alternative für Deutschland? Vor 80 Jahren war das mal die NSDAP. Auch die hat den Deutschen das Blaue vom Himmel versprochen, geschafft hat sie aber nicht nur ein riesiges Heer von Toten, sondern auch, dass wir nach wie vor unter der Knute der Alliierten stehen, was uns lediglich von den Parteien verheimlicht wurde. Die AFD besteht ausschließlich aus rechtsgerichteten Neoliberalen. Sie verspricht Dinge, die von vorneherein unmöglich sind. Keine Partei in Deutschland könnte den Euro abschaffen, ohne aus der EU auszutreten, was wiederum die Alliierten nicht zulassen würden. Dieses Versprechen ist Bauernfängerei. Das sind wir ja gewöhnt, aber nicht in solcher Dreistigkeit. Und aus meiner Sicht sind gegen die AfD sogar die FDP-Parteifunktionäre reine Weisenknaben. Selbst wenn der AfD der Austritt aus der Währungsunion gelingen würde, brächte das nichts, denn wir sind finanztechnisch längst an die EU und inzwischen auch an den ESM gebunden. Die Rettungspakete laufen weiter, egal, welche Währung wir haben.

Sie sehen, ich habe viele Worte gebraucht, um etwas auszudrücken, was mit einem einzigen Satz hätte gesagt werden können. Es wird sich nichts ändern, egal, wer künftig regiert. Wie heißt doch noch der Spruch? „Nur die allerdümmsten Kälber, wählen ihre Schlächter selber!“ Egal, wie alt wir sind die meisten von uns sind Kälber geblieben.

 

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