Die USA: Meister der False Flag

Der 11. September ist vorbeigegangen, zwar ohne weitere Anschläge, aber selbstverständlich mit den üblichen Ritualen zu Ehren der Opfer und der Versicherung von den Höhen der US-Gewalten, daß man weiterhin den Terrorismus verfolgen werde, wo immer man ihn antreffen könne.

Weniger laut waren auch Stimmen derjenigen zu hören, die den offiziellen Erklärungen dessen, was vor 13 Jahren geschah, keinen Glauben schenken wollen, etwa deshalb, weil ihnen bislang niemand erklärt hat, wie zwei Flugzeuge, die in zwei Hochhäuser einschlagen,  drei Hochhäuser zum kontrollierten Einsturz bringen können. Angesichts der Länge der Liste ähnlicher Fragen halten die Verteidiger der offiziellen Version den Zweiflern entgegen, was in aller Welt die US-Regierung, denn die steht im Verdacht, dazu bewegen könne, ein Attentat dieses Ausmaßes im eigenen Land durchzuführen. Doch auf diese Frage gibt es eine klare Antwort.

Wie so oft, verschafft ein Blick zurück die gewünschte Auskunft. Im April 1961 war die Invasion in der Schweinebucht auf Kuba danebengegangen, eine der blamabelsten, weil vor allem Welt sichtbaren Niederlagen der CIA. Daraufhin machte man sich dort und vor allem auch bei den Stabschefs des Militärs Gedanken darüber, wie man Operationen wie die gescheiterte auf klügere Weise angelegen könne. Das Ergebnis war das geheime Papier „Operation Northwoods“, von dem James Bradford in seinem Buch über die NSA schreibt, daß diese Pläne des Vereinigten Generalstabs „die vielleicht schlimmsten waren, die je von einer US-amerikanischen Regierungsinstanz hervorgebracht worden sind“.

Federführend und verantwortlich war der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff, General Lyman L. Lemnitzer. Das Papier war nichts anderes als die Hohe Schule der „False Flag“ –Taktik, der Methode, eine Aktion, die man selbst und im eigenen Interesse durchführt, einem Gegner anzulasten, um daraus gegen diesen dann eine propagandistische, politische oder gar rechtliche Handhabe abzuleiten.

So wurden für derlei Operationen, damals mit Blick auf Kuba, wo sich die USA derart blamiert hatten, unter anderen folgende konkrete Vorschläge unterbreitet:

+ ein US-Schiff in der Bucht von Guantanamo zu versenken;

+ eine US-Militärbasis oder ein US-Flugzeug zu zerstören, und Kuba der Täterschaft zu bezichtigen, dazu sollten sowjetische MiG-Jets verwendet werden;

+ ein Passagierflugzeug zu zerstören;

+ Terroraktionen in Miami durchzuführen und die Schuld kubanischen Kommunisten anzulasten.

Das Projekt „Northwoods“ wurde 1962 dem Präsidenten Kennedy zur Unterschrift vorgelegt, die dieser aber verweigerte. Doch es scheint, als habe das die Autoren nicht weiter gehindert, an ihrer Idee weiterzuarbeiten. Ob mit oder ohne präsidentiale Genehmigung war der Geist aus der Flasche, und nicht nur der 11. September erscheint der Taktik von „Northwoods“ in einem neuen Licht, sondern auch, um ein aktuelles Beispiel anzuführen, der Abschuß der MH 17 über der Ukraine. Jedenfalls ist das Papier ein Beleg dafür, daß in der Spitze der Entscheidungsträger der USA kein Verbrechen zu groß erscheint, wenn es der Machtpolitik Washingtons dient.

Denn nicht jeder US-Präsident nach ihm war wie Kennedy. Einigen ahnungslosen wurden wahrscheinlich manche Operationen zur Genehmigung gar nicht vorlegt, andere unterschrieben mit Wohlgefallen. Und es erscheint nicht überzogen anzunehmen, daß Kennedys Weigerung, „Northwoods“ abzusegnen, zu seiner Ermordung beigetragen hat.

Florian Stumfall

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