Die unipolare Welt ist noch längst nicht Geschichte

Von Jewgenij Birjukow, PhD Wirtschaftswissenschaften, Quelle: www.riss.ru (Russisches Institut für Strategische Studien), Übersetzung: fit4Russland

Während der Präsidentschaft von B. Obama wurde die Position der USA in der Welt erheblich gestärkt

Am Anfang des XXI Jahrhunderts wurde eine große Anzahl von wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlicht, an deren Ende die Unipolarität der Welt beendet und wieder Multipolarität eintreten sollte. Doch in den letzten Jahren nimmt die US-Position in fast allen wichtigen Regionen der Erde nicht ab, sondern wird erheblich verstärkt, was uns erlaubt zu behaupten, dass das Ende der unipolaren Welt noch nicht gekommen ist.

Die unipolare Welt ist seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 entstanden. Die volle Gesetzlosigkeit der USA in den internationalen Beziehungen zeigte sich am deutlichsten bei der Bombardierung Jugoslawiens im Jahr 1999, bei Invasionen in Afghanistan und dem Irak 2001 und 2003, die ohne ein Mandat des UN-Sicherheitsrates durchgeführt wurden.

Auf der Jubiläums-Tagung der NATO in Washington am. 24. April 1999, gewidmet dem 50-jährigen Jubiläum dieses Blocks wurde die Entscheidung über die Möglichkeit eines Einsatzes der Streitkräfte der Allianz entschieden, „um Verletzungen der Menschenrechte überall in der Welt zu verhindern“. NATO-Generalsekretär Javier Solana sagte:

„Wir bewegen uns in einem System der internationalen Beziehungen, in dem alltägliche Menschenrechte und die Rechte von Minderheiten wichtiger als Souveränität sind“.

(Anmerkung des Übersetzers: Das ist derselbe Herr Solana, Ex-NATO Generalsekretär, der im Jahre 1999 ausdrücklich gestattete, 250 russische Soldaten einer KFOR Sicherungseinheit im Kosovo zu vernichten).

Aber aufgrund von Problemen der US-Armee und ihrer Verbündeten im Nahen und Mittleren Osten während des Präsidentschaft von George Bush, sprachen viele Analysten von einer absehbaren Leistungsgrenze Washingtons und dem Sonnenuntergang der Pax Americana.

Einige Rückschläge, die bei der Umsetzung der Außenpolitik der USA in den 2000er Jahren stattfanden, haben dazu geführt, dass die Euphorie der neuen Möglichkeiten die im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion aufkam, beendet ist. Die beobachtenden US-staatlichen Einrichtungen und analytischen Zentren, die sich mit militärischen und außenpolitischen Planung beschäftigten haben klar die Maßnahmen und Tools definiert, die es Washington ermöglichen, effizient seinen Einfluss in der Welt zu verbreiten.

Maßnahmen der amerikanischen Außenpolitik

Die USA hatten militärische Maßnahmen ausprobiert und begriffen, dass sie nicht immer wirksam sind. Danach passten die USA ihre Politik an und vergrößerten das Spektrum der verwendeten Instrumente erheblich: Viele von derzeit verwendeten Maßnahmen sind weniger aufwendig als militärische und ermöglichen es Washington dabei, ihre Ziele effizienter zu erreichen.

Maßnahmen, die die Amerikaner gegen nicht US-freundliche Länder anwenden, kann man in zwei Gruppen kategorisieren: In Eindämmung und Einbindung.

Zur Eindämmung gehören die militärischen Methoden, die so genannten Proxy-Kriege, Sanktionen, Unterstützung der Opposition, Revolutionen, physische Beseitigung der Führung u.a.

Zu den Maßnahmen von Einbeziehung gehören solche, wie das Land zu günstigen Bedingungen in die internationalen Wirtschaftsbeziehungen aufzunehmen, die Einbindung in das Netz der internationalen Organisationen und Verträge, die Methoden der „Soft Power“, etc.

Die USA gehen dabei analytisch von der Stärke dieses anderen Staates, des Grades der Loyalität der Bevölkerung zur regierenden Elite, der geopolitischen Situation, der eigenen Fähigkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt sowie anderen Faktoren aus und verwenden sehr flexibel verschiedene Methoden.

Der wachsende Einfluss der USA in den Schlüssel-Regionen der Welt während der Präsidentschaft von Barak Obama

Man kann behaupten, dass sich im Laufe der Präsidentschaft von Präsident Barack Obama die Position der USA in der Welt politisch, jedoch nicht wirtschaftlich erheblich verstärkte. Das kann auf der Grundlage einer Analyse der Entwicklung der Ereignisse in allen wichtigen Regionen der Welt nachgewiesen werden.

Zur Veranschaulichung beginnen wir mit Lateinamerika.

Im Laufe der letzten Monate haben hier Prozesse stattgefunden, die klar die Hauptthese dieses Artikels illustrieren. In Argentinien im Dezember 2015 kam statt Cristina Kirchner Mauricio Macri an die Macht, der als pro-amerikanischer Politiker gilt.

Kaum jemand bemerkte, wie in Brasilien eine „farbige Revolution“ organisiert wurde in deren Folge Dilma Roussef entmachtet wurde. Brasilien ist aber Teil der BRICS-Staaten, ein Land, das in Bezug auf das BIP an der 7. Stelle und bei der Bevölkerungzahl an 5. Stelle in der Welt steht.

In Venezuela sagt die Regierung ganz offen, es bestehe hohe Gefahr, dass in den kommenden Monaten die Opposition, unterstützt von den USA, die Macht im Rahmen einer „farbigen Revolution“ übernehmen wird. Venezuela ist der größte Öl-Exporteur in die USA, deswegen wäre, wenn sich die US-Pläne in Bezug auf dieses Land verwirklichen, dies der größte außenpolitische Erfolg von Washington.

Schließlich, besucht Barak Obama im Jahr 2016 Kuba. Die USA ändern ihre Strategie der Abschreckung in Bezug auf Kuba hin auf die Strategie des Einbeziehens und legen damit den Grundstein für die künftige Entwicklung der bilateralen Beziehungen. Wobei das ultimative Ziel unverändert bleibt: Eine Veränderung des politischen und außenpolitischen Kurses von Havanna.

Auch Europa wurde in diesen zwei Präsidenten-Amtszeiten von Obama eindeutig weniger unabhängig und sichtlich stärker auf den pro-USA Kurs ausgerichtet.

Im Laufen sind auch die Verhandlungen über die Unterzeichnung eines für transnationale US-Konzerne profitablen Freihandelsabkommens (TTIP). Washington konnte die Bedrohungen für die Sicherheit Europas erhöhen. Gefördert durch die Schaffung des Problems der Flüchtlinge, haben die USA jederzeit die Möglichkeit, die Situation in Europa von innen her zu destabilisieren.

Wie sagte doch der Gründer der Denkfabrik „Stratfor“ George Friedman in seinem Vortrag in Chicago beim „Council on Global Affairs“ im Jahr 2015:

„Europa wird, wie ich vermute, zwar nicht zu den großen Kriegen zurückkehren, aber es wird wieder zum menschlichen Normalfall zurückkehren. Es wird seine Kriege haben, seine Friedenszeiten und es wird sein bisheriges Leben verlieren. Es wird zwar keine 100 Millionen Tote geben wie im letzten Krieg, aber die Idee von einer europäischen Auserwähltheit wird, wie ich denke, dazu beitragen. Es wird Konflikte in Europa geben, es gab schon Konflikte in Jugoslawien und jetzt auch in der Ukraine“.

Nach dem weltweiten Zusammenbruch des sozialistischen Lagers sind oder werden fast alle seine Mitglieder unter den Einflussbereich der USA geraten, was ein weiterer Beweis für den Trend zur unipolaren Welt ist. Dies zeigt sich deutlich in Osteuropa, dessen Länder sogar mehr als die Länder Westeuropas proamerikanisch geworden sind. Eine Ausnahme bildete Anfangs Serbien, die dort gegenwärtig herrschende Gruppe jedoch führt das Land in die EU und in die NATO.

Dieser Trend, die Einbeziehung immer mehr ehemaliger sozialistischer Länder auf verschiedene Art und Weise in den Einflussbereich der USA zeigt sich auch in anderen Regionen der Welt.

In Ostasien zeigte sich dieser Trend deutlich nicht in den 1990er Jahren, sondern in den letzten Jahren, in Bezug auf Vietnam und Myanmar. Insgesamt konnten die USA unter Obama China als Gegner der Mehrheit mit ihm benachbarter Länder in Asien darstellen, eigene Beziehungen mit ihnen stärken und die eigene Präsenz in der Region verstärken. Solche Länder und Gebiete wie die Philippinen, Vietnam, Taiwan, Indonesien, Malaysia, Brunei, Südkorea, Japan, Indien fürchten sich vor dem Wachstum Chinas und vor chinesischem Einfluss in Ostasien. Im Zusammenhang damit ist für sie die Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten von strategischer Bedeutung.

Gleichzeitig reichen die Möglichkeiten Chinas nicht aus, um zumindest in diesem Stadium der US-Politik in Ostasien irgendwie entgegenzuwirken.

Sehr deutlich manifestiert sich die Verstärkung des amerikanischen Einflusses im Nahen Osten. In den letzten Monaten weisen Analysten jedoch darauf hin, dass in Syrien dank der Maßnahmen der Russischen VKS (Luft- und Raumfahrtkräfte der Russischen Föderation), die Expansion der amerikanischen Hegemonie beendet werden konnte. Die US-Strategie kann wirklich im Einzelfall versagen.

Man soll aber auch die Situation in den anderen Ländern dieser Region berücksichtigen: Seit dem Anfang des XXI Jahrhunderts hatten die Amerikaner die Situation in den wichtigen Regionen wie Irak und Afghanistan in Bezug auf die Verfügbarkeit von Ressourcen und der geopolitischen Lage voll unter ihrer Kontrolle gebracht.

Allmählich beendet Washington die Involvierung Libyens in die Einflusssphäre des Westens. Formal verließen die USA Irak und Afghanistan nach Abzug ihrer Truppen, den sie jeweils 2011 und 2014 durchgeführt haben. Aber in Afghanistan ist die Präsenz der Amerikaner durch mindestens 9 große US-Militärbasen geblieben und im Irak wird keine bedeutsame Operation der Armee ohne die Genehmigung der USA durchgeführt.
Im Dezember 2015 wurde in Libyen eine vom Westen vollständig beherrschte Marionetten-Regierung an die Macht gebracht, die bestrebt ist, allmählich das gesamte Territorium des Landes unter Kontrolle zu bringen.
Im April 2016 haben die Vereinigten Staaten ein begrenztes Kontingent auf dem Festland Jemen eingesetzt.

Wenn man die Länder im Nahen Osten betrachtet, die in der zweiten Hälfte des XX Jahrhunderts einem sozialistischen Weg der Entwicklung folgten (Algerien, Libyen, Äthiopien, Süd-Jemen, Syrien, Irak, Afghanistan, Somalia), dann sind nun alle von ihnen, mit Ausnahme von Algerien, entweder besetzt, zertrennt, oder destabilisiert.

Es ist voraussehbar, dass in den kommenden Jahren die USA und ihre Verbündeten neue Schritte im Nahen Osten zur Destabilisierung einer Reihe von Ländern vornehmen werden. Zum Beispiel gibt es eine Wahrscheinlichkeit des Zerfalls des Jemen in mehrere Teile und einer Verschlechterung der Situation in Libanon.

Im Laufe der Jahre 2006-2008 haben die USA ein eigenständiges militärisches Oberkommando für Afrika, AFRICOM eingerichtet. Früher war dieser Kontinent in der Zone der Verantwortung von EUROCOM. Dies deutet darauf hin, dass in den kommenden Jahren die aktive Durchdringung der USA in Afrika passieren wird. Es wird erwartet, dass hier nicht weniger als sieben US-Militärbasen geschaffen werden sollen, die die Entwicklung der chinesisch-afrikanischen Beziehungen verhindern und es ermöglichen werden, die Ressourcen des „schwarzen Kontinents“ zu kontrollieren und zu nutzen.

Eine gewichtige internationale Angelegenheit, deren Einfluss in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, ist die Expansion des internationalen Terrorismus. Dabei zeichnet sich eine geradezu verblüffende Korrelation zwischen den Regionen der Aktivität terroristischer Gruppen und Geopolitischer- oder Ressourcen-Interessen des Westens, vor allem der USA deutlich ab.

In den letzten Jahren wurde eine Intensivierung des internationalen Terror-Netzwerks in solchen für Washington wichtigen Regionen festgestellt wie Naher Osten (Syrien, Irak, Jemen, Saudi-Arabien), Nordafrika (Libyen, Ägypten, Tunesien, Algerien), Zentralafrika (Nigeria, Tschad, Mali, Burkina Faso), Mittlerer Osten (Afghanistan, Pakistan, Bangladesch) und Südostasien (Indonesien, Malaysia). Es ist leicht zu erkennen, dass unter den oben genannten, sieben Länder Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) sind.

Macht der USA als Supermacht. Die wichtigsten Faktoren

Es wird definiert, dass wenn eine internationale Macht in wirtschaftlichen, militärischen, wissenschaftlichen, demographischen sowie kulturellen Bereichen führend zu finden ist, es dann die Indikatoren und Faktoren einer Supermacht seien. Wenn nach demographischem Potenzial und wirtschaftlicher Entwicklung außer den USA China und die EU zu den führenden Mächten gehören, dann liegen im wissenschaftlichen und militärischen Bereichen jedoch die Amerikaner deutlich vor vor den beiden. Im militärischen Bereich erweist sich Russland zunehmend als eine schlagkräftige Konkurrenz zu den USA, aber die russische Föderation hinkt in den anderen drei Bereichen hinterher.

Die Militärausgaben der USA übersteigen die gesamten militärischen Ausgaben der acht Länder, die bei diesem Indikator führend sind. Die Länder, die an dritter und vierter Stelle in der Welt in Bezug auf das BIP sind, Japan und Deutschland, befinden sich unter der direkten militärischen Kontrolle der USA: die von David Vine veröffentlichten Zahlen in der Ausgabe von „The Nation“ sind schockierend. In Japan platzieren sich 113 US-Militärbasen und in Deutschland 174.

Derzeit implementiert das Pentagon das Programm der Bildung einer neuen „Triade“ der strategischen Waffen, die zusammen mit Atomwaffen und Raketenabwehr offensive hochpräzise konventionelle Waffen enthalten, die speziell für plötzlich verheerende Angriffe auf Ziele überall in der Welt geplant sind.

Es wird davon ausgegangen, dass die laufenden Vorbereitungen für „den umgehend weltweiten Schlag“ (Prompt Global Strike (PGS)) bis Mitte oder Ende der 2020er Jahr abgeschlossen werden. Das Vorhandensein dieser „Triade“ weitgehend begrenzt die Möglichkeiten anderer Länder, den Interessen der US-Außenpolitik zu widersprechen.

Für die Charakterisierung der wirtschaftlichen Rolle der USA in der Welt ist es nicht ausreichend nur Daten aufzuzeigen, dass die Vereinigten Staaten im nominalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) führend sind und dieses 17,4 Billionen USD oder 22,3% des weltweiten BIP beträgt. Hier muss man hinzufügen, dass die US-transnationalen Korporationen in ihren ausländischen Unternehmen einen Umfang von Produktion darstellen, der ungefähr 1/3 des US-BIP beträgt.

Also wenn man nicht das Bruttoinlandsprodukt (BIP), sondern das Bruttosozialprodukt (BSP) zählt, worin die ausländische Produktion der nationalen Gesellschaften hinkommt, dann beträgt der Anteil der USA am weltweiten Bruttosozialprodukt etwa 28%. In Bezug auf das Wirtschaftswachstum ist die US-Wirtschaft wesentlich höher als die anderen großen Industrieländer und erhöht sich in den letzten fünfzehn Jahren durchschnittlich um 2% pro Jahr, während die Wirtschaft der EU und Japans regelmäßig starke Rezessionen erleben.

Außerdem sind die USA ein globaler Technologieführer und kontrollieren nicht nur etwa die Hälfte der sogenannten kritischen Technologien, sondern werden als die Ersten auf den neuen, den sechsten technologischen Standard umsteigen können. Auf dieses Land entfallen 27% aller weltweiten Forschung und Entwicklungs– Ausgaben, wohingegen summarisch auf alle europäischen Länder zusammengenommen vergleichsweise nur 22% entfallen.

Schnell steigt das zugleich das demographische Potenzial der USA. Nur seit Anfang des XXI Jahrhunderts vergrößerte sich die Bevölkerung des Landes um 40 Millionen Personen und erreichte 322 Millionen.

Faktor China

Zweifellos ist, dass die Volksrepublik China alle Chancen hat, um eine zweite Weltmacht zu werden. Im Jahr 2014 überholte China die USA im Bruttoinlandsprodukt (BIP), das nach Kaufkraftparität der Währungen gerechnet wurde (obwohl das Bruttosozialprodukt der USA weiterhin mit großem Abstand größer ist, wie oben gezeigt wurde).

In den letzten Jahren erhöhte China deutlich seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Derzeit sind es mehr als 2% des BIP, während es im Jahr 2008 weniger als 1,5% des BIP waren. Infolgedessen kam China auf den zweiten Platz der Welt bei absoluten Ausgaben für Forschung und Entwicklung und wird voraussichtlich in den 2020er Jahren die USA bei diesem Indikator überholen. China ist weltweit führend in den Bevölkerungszahlen.

Doch die Volksrepublik China behält einen bedeutenden Rückstand auf die USA in Bereichen wie technologisches Niveau der Wirtschaft, das Allgemeine Niveau der Entwicklung der Wissenschaft und Technik (sogar der Aufbau von Forschungs- und Entwicklungs-Etats wird es nicht erlauben, in den kommenden Jahren die vorhandene Lücke aufzuholen) und die Möglichkeit der Regulierung der internationalen wirtschaftlichen und politischen Prozesse. In höchstem Maße zeigt sich dieser Rückstand in den Militärausgaben. In den USA beträgt das Etat 595 aber in China nur 214 Milliarden US-Dollar. In den letzten Jahren verliert China gegenüber den USA sogar die Konkurrenz im Kampf um Einfluss auf die mit ihm benachbarten Länder Südostasiens.

So nähert sich China den Amerikanern nur bei einzelnen Indikatoren an, aber in der kombinierten Macht und im Niveau des Einflusses übertreffen die USA deutlich jedes andere Land der Welt.

***

Es muss erwähnt werden, dass der Zweck dieses Artikels nicht die Analyse der langfristigen Perspektiven, sondern eine Analyse derzeitiger Entwicklung der Ereignisse in engem zeitlichen Rahmen, die gegenwärtige Situation und mittelfristige Perspektiven war. Bis zum heutigen Zeitpunkt ist das Ende der Unipolarität nicht abzusehen.

Erst eine Analyse der Entwicklung der internationalen Beziehungen in der zweiten Dekade des XXI Jahrhunderts kann zuverlässig aufzeigen, ob weiterhin ein Trend der Stärkung der Position der USA in der Welt zu beobachten ist.

Außerdem kann man leidenschaftslos die Schlussfolgerung ziehen, dass in einem mittelfristigen Zeitraum (bis 8 Jahre) die Unipolarität der Welt bestehend in einer Führung der USA bleiben wird (nur wenn die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in diesem Land nicht zu grundlegenden Veränderungen in der Außenpolitik führen werden).

Bemerkenswert ist die amerikanische Erfahrung in solchen Dingen wie:

Erstens, die Durchführung der Außenpolitik auf der Grundlage der langfristigen Ziele und Pläne, die für die kommende Jahrzehnte voraus berechnet werden. Dabei verwendet Washington flexibel eine Vielzahl von Maßnahmen um die Situation zu beeinflussen.

Zweitens, die geopolitische Stärke der USA stützt sich sowohl auf ihre militärische Stärke als auch auf die Wirtschaft; und gerade das wirtschaftliche Potenzial der USA bietet ihr erhebliche zusätzliche Möglichkeiten für die Umsetzung der Außenpolitik.

10.06.2016

Kommentar dazu von Klaus-Peter Kostag

Jewgenij Birjukow zeigt uns vorsätzlich provozierend objektiv und zum Nachdenken anregend die weltpolitisch-weltwirtschaftlich- militärische vermeintliche Unipolaritäts-Sicht eines „verwunderten Zeitungslesers“ der weltweit Einheitssauce auftischenden Medienkonzerne der 0,00001 Prozentigen. Wir übersetzen zuerst mal seinen Begriff „Unipolarität“ mit dem verständlicheren „Monopol-Polarität“. Die vermeintliche selbsternannte Unipolarmacht Monopol USA hat eigentlich nach dem Verlust ihres Konkurrenten „sozialistisches Weltsystem“ im Überschwang von Machtrausch und Co. nicht wirklich so ganz alles richtig gemacht. Da sind ein paar winzig kleine Schönheitsfehlerchen entsprungen, nicht wieder einfangbar, die letztlich dazu führen,

dass nun und heute, jetzt:

  • die optimistisch vermutet sogenannte „Amerikanische Strategie“ keine abgestimmt gesamtgesellschaftliche, sondern eine bunte Summe einander sogar teilweise widersprechender Teilstrategien von „Militär gegen Geheimdienste“, „Republikaner gegen Demokraten“, „Tauben gegen Falken“ ist. Da kämpfen beispielsweise in Syrien auf dem Schlachtfeld Pentagon- entworfene und gelenkte Terroristen und CIA- entwickelte und gesteuerte Terroristen. Nicht Hand in Hand. Gegeneinander!
  • die Handlungsabfolgen amerikanischer Politik und Wirtschaft sehr oft weniger vermeintlich strategischen Ursprungs sondern billiger Schnellschuss aus der Hüfte, taktischen Charakters, also nicht vorab geplante sondern auf Entwicklungen reagierende Spontis sind denen die staatlich bezahlten Verschwörungskonstruktionstheoretiker der Medienkonzerne wenigstens im Nachhinein Sinn und Logik hineininterpretieren sollen. (Ein Joke zu diesem Ableger von Murphys Gesetz aus Deutschland).
  • ein weiterer Krieg her muss, die Weltmächtigkeit vielleicht doch ein wenig länger erhalten zu können. Diesmal keiner wie der gegen das bärenstarke Vietcong-Gesindel, die hinterhältigen Taliban oder die weltweit seit 2002 immer ausgebuffter zahlenmäßig exponentiell zunehmenden Terroristen dieser Welt. (Jeder neue Drohnen-Kollateralschlag gegen statistisch belegte 28 Unschuldige für einen wirklichen US-Feind erzeugt aus vormals Unschuldigen nunmehr tätige Anti-Amerikaner). Nein, diesmal sucht man sich einen endlich bezwingbaren Gegner, paar kleine Knirpse diesmal, nur China und Russland als Duett. Wann war doch gleich der letzte US-Militär-Sieg nach der Trittbrettfahrerei im allerletzten Teil des 2. Weltkrieges? In/auf Grenada. 1983. Offiziell. Der jüngste Sieg allerdings, von Experten hochachtungsvoll heimlich hinter vorgehaltener Hand bejubelt ist dass (nun und heute)
  • 48 Millionen Amerikaner, also in etwa jeder Sechste/Siebente, Präkariats -Amis halt, nicht so schnell verhungern müssen. Sie bekommen in öffentlich barmherzigen Suppenküchen täglich Überlebenshilfe. Wenn man das als einer aus der abgestürzten US-Mittelschicht noch ergattern kann, hat der Tag Struktur.
  • die amerikanischen Zahlen über BIP, BSP, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum und Sozialstatistik volle 100%, exakt dem Winston Churchill-Lehrspruch, nur selbstgefälschten Statistiken Glauben schenken zu dürfen, entsprechen
  • die USA statt als Weltmacht einfach mir nichts-dir nichts, die Vasallen liebevoll in der Umarmung a la TTIP oder CETA und Co. zu erwürgen, in der UNIPOL-USA Rücksicht auf ein besonderes Sensibelchen, den bedürftigen Bereich namens MIGK. (Militär-Industrie-Geheimdienst-Komplex) genommen werden muss. Der nur überlebt, wenn für Kriege ständig hoch-, nach- und umgerüstet werden kann. Inzwischen scheinen China und Russland sich jedoch ernsthaft fremden Feldzügen und roten Giftgaslinien-Attacken widersetzen zu wollen. In der Physik behauptet, aus Erfahrung klug das entsprechende Gesetz, dass Druck einen Gegendruck erzeugt.
  • die schon im Warschauer Pakt und im sozialistischen Weltsystem befindlichen Marionetten auch unter neuen Strippenziehern tadellos hurrapatriotisch im Gleichtakt zu tanzen nicht verlernt haben, (Ungarn ausgenommen)
  • die beeindruckenden amerikanischen Rekord-Rüstungsausgaben weniger Aussagen über die tatsächliche Kampfkraft von Heer, Navy und Airforce hergeben, als über die gepfefferten Preise der Rüstungsforschung und -industrie zulassen. (Gerüchte aus gewöhnlich ungewöhnlich gut informierten Kreisen reden von etwa zehn- bis fünfzehnfach höheren US-Waffen- und Kriegsgerätskosten für vergleichbare Produkte der chinesisch-russischen Staatskonzernschaft)
  • sich der national amerikanisch strategische Plan vom „Prompt Global Strike“ inzwischen von einem amerikanischen Traum zu einem internationalen Albtraum gemausert hat.

Schlussfolgerung für Pessimisten:

Der allerschlimmste Schuss jedoch, der kommende FIAT-Money Universal-Zusammenbruch des Welt-Finanz- und Wirtschafts-Systems hat das Zeug dazu, alle vorherigen Zusammenbrüche der Weltgeschichte von großen Weltreichen mühelos zu toppen und muss nicht von China, Russland oder Hinterposemuckel ausgelöst werden. Weder politisch, noch militärisch noch wirtschaftlich. Er ist ein klassisches Selbsttor der „Gier frisst Geist“ 0,000001 % Kategorie. Der kommt unabwendbar und unaufhaltsam, die westliche Werteunordnung in den Abgrund reißend. Es sei denn, die Unpopulär-Ohnmacht USA versucht es doch mit dem „Prompt Global Strike“ oder einer noch schlimmeren Variante davon. Einziges Problem dabei:

Sie hätte nur einen einzigen Versuch.

Aber den gleich an der gesamt kollateral betroffenen Menschheit.

Kein gesonderter Tierversuch zuvor möglich . . .

Schlussfolgerung für Optimisten:

Wenn Eins und Eins tatsächlich Zwei sind, dann wäre die anfänglich gefühlte Zwangsehe China-Russland in gelebter und gepflegter Wirklichkeit eine Liebesheirat. Fehlt nur noch eine unabhängige Welt- Nachrichtenagentur, die die Stille Post Technologie der Wahrheitsverbreitung per Internetblogs wieder zur schönsten Nebensache der Welt machen und eine Totgeglaubte wiedererwecken könnte:

Die Wahrheitspresse, den Journalismus mit zutiefst menschlichen Zügen!

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