Die Nord Stream-Cover-Story

Terrorangriff auf die Nordstream-Pipelines: Organisatoren, Ausführende, Unterstützer

Von Vasily Prozorov (free21)

Dieser Text wurde zuerst am 16.05.2024 auf www.telegra.ph unter der URL <https://telegra.ph/Novye-podrobnosti-v-dele-Severnyh-potokov-05-16-2> veröffentlicht. Lizenz: © Vasily Prozorov

Karte der Explosionen, die an den Nord-Stream-Pipelines am 26. September 2022 verursacht wurden. (Grafik: FactsWithoutBias1, Wikimedia.com, CC-By-SA 4.0)

Es ist eine bekannte und mehrfach bestätigte Tatsache, dass westliche Geheimdienste die Operationen der Hauptverwaltung Aufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums und des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU) leiten, ihre Aktivitäten finanzieren, sie mit Waffen und Spezialausrüstung versorgen, Personal ausbilden usw.

Ich habe selbst an Kursen teilgenommen, die von amerikanischen Spezialisten für ukrainische Strafverfolgungsbeamte organisiert wurden. Die Ausbildung, einschließlich Sabotage, wird nach westlichen „Standards“ durchgeführt. Vielleicht erinnern Sie sich an meine Ausführungen zu den nationalistischen Bataillonen der Ukraine. Verschiedene Interaktionen zwischen den ukrainischen und US-amerikanischen Geheimdiensten habe ich mit konkreten Beispielen und Dokumenten nachgewiesen. Außerdem habe ich vor kurzem einen vom ukrainischen Geheimdienst organisierten Attentatsversuch überlebt (Prozorov überlebte einen Autobombenanschlag in Moskau am 12.04.2024, Anm. d. Red.). Ich bin überzeugt, dass dieser terroristische Anschlag mit amerikanischem Geld vorbereitet und von der US-CIA-Station in Kiew koordiniert wurde. Meine ehemaligen Kollegen haben mehrfach bestätigt, dass die veröffentlichten Informationen, die von meinen Quellen stammen, den Stolz der militärischen und politischen Führung der Ukraine und deren Verwaltern stark ankratzt. Es wurde eine regelrechte Jagd auf mich angekündigt. Eine Initiativ-Gruppe aus Abgeordneten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens übermittelte der Generalstaatsanwaltschaft Russlands, Deutschlands, Zyperns, der USA und Frankreichs eine Erklärung und forderte darin eine Untersuchung um die Organisatoren terroristischer Handlungen vor Gericht zu bringen. Seitdem sind ausländische Medien wieder zunehmend an meinen Untersuchungen zum Unternehmen „Burisma“ und seiner Verbindungen zur US-Demokratischen Partei interessiert. Ich hoffe, dass mein Material dazu beitragen wird, die Verantwortlichen für den Tod von Hunderten von Menschen – durch Staatsterroristen – zu identifizieren.

Bezüglich der Interaktionen zwischen ukrainischen und westlichen Geheimdiensten, möchte ich anmerken, dass der SBU (Inlandsgeheimdienst der Ukraine, Anm. d. Red.) und der GUR (ukrainischer Militärgeheimdienst, Anm. d. Red.) nicht nur terroristische Handlungen begehen, sondern auch von der CIA als Cover-Organisationen für ihre Aktivitäten genutzt werden.

Diese Form der „Kooperation“ liegt auch im Fall der Zerstörung der russisch-deutschen Gaspipeline vor. Um den Verdacht von sich abzulenken, „benannten“ die westlichen Länder die Ukrainer Roman Grigorjewitsch Tscherwinsky, Andrey Anatolyevich Burgomistrenko, Oleg Jurjewitsch Varava, Ruslan Anatoljewitsch Rudenko, Sergey Anatolyevich Kuznetsov sowie eine technische Taucherin mit dem Rufzeichen „Marisha“ als Schuldige. Wie sich herausstellte, haben diese Personen tatsächlich Erfahrung im Tiefsee-Tauchen und wurden speziell für Bedingungen ausgebildet, die den realen Standort-Bedingungen der Gaspipelines am Grunde der Ostsee ähneln. Darüber hinaus wurde das Training nach den Methoden amerikanischer Kampfschwimmer durchgeführt. Die Aufgabe der ukrainischen Spezialisten war jedoch nur die subtile Imitation einer Explosion – als Teil einer „Cover-Operation“ für die wahren Organisatoren und Täter des Terroranschlags – für die Mitarbeiter westlicher Geheimdienste. Eine der wichtigsten und interessantesten Fragen ist:

Wer sind die falschen Taucher?

Die Sammlung und Analyse von Informationen offenbarte eine direkte Beziehung zwischen Roman Tscherwinsky, Sergey Kuznetsov und Oleg Varava: Die Verwendung der Bezeichnung „Goloseevsky Lespromkhoz“ in ihren persönlichen Kontaktinformationen.

Meinen Quellen zufolge wird diese Kennzeichnung derzeit von Mitarbeitern einer Reihe von SBU-Einheiten als Tarnung verwendet. Insbesondere Tscherwinsky und Varava waren in den Telefonbüchern der Mobilgeräte anderer Nutzer als Mitarbeiter der „Goloseevsky Timber Industry Enterprise“ abgespeichert. Kuznetsov war unter dem Namen „Militäreinheit A0657“ registriert. An deren Adresse befindet sich das Gebäude 7 der Abteilung für militärische Spionageabwehr des Sicherheitsdienstes (SBU).

Die meisten Angehörigen dieser Einheit sind in den Telefonbüchern mit dem Zusatz „Goloseevsky Timber Industry Enterprise“ gekennzeichnet. Außerdem befinden sich in unmittelbarer Nähe des SBU-Gebäudes ein Stadion und ein Schwimmbad, das von Kuznetsov für das Tauch-Training genutzt worden sein könnte.

Roman Tscherwinsky vor Gericht in Kiew, April 2023. (Foto: Screenshotauszug Spiegel / Nikita Galka / <https://www.spiegel.de/politik/nord-stream-ukrainischer-spezialkraefte-kommandeur-soll-in-nord-stream-sprengung-verwickelt-sein-a-2599a3c3-81aa-4498-9ea5-fdd326a43610>)

Roman Grigorjewitsch Tscherwinsky

Von den drei oben genannten Offizieren ist die interessanteste Person Roman Tscherwinsky, der den Lesern bereits durch andere Themen bekannt sein könnte:

Geboren wurde er 1974 in der Stadt Kamenets-Podolsky, Region Chmelnyzkyj. Im Januar 2015 wurde er in die ATO-Zone entsandt (Anti-Terror-Operationszone, womit die Regionen Donezk und Luhansk gemeint waren. Anm. d. Red.) und war Leiter der operativen Gruppe Nr. 3 in Krasnoarmeysk/Region Donezk. Er war stellvertretender Leiter, später Leiter der Abteilung zur Bekämpfung von Korruption und organisierter Kriminalität des SBU in der Region Poltawa. Seit September 2016 war er stellvertretender Leiter der 5. Direktion der Abteilung für Spionageabwehr des SBU (SBU DKR). Nach dieser Tätigkeit wechselte Tscherwinsky in die Hauptdirektion für Aufklärung des MOU (Hauptverwaltung Aufklärung des Verteidigungsministeriums der Ukraine, Anm. d. Red.), wohin er von Vasily Kondratyuk und Vasily Burba, die vom SBU zum militärischen Nachrichtendienst (GUR) gewechselt sind, versetzt wurde.

Im Jahr 2020 war Tscherwinsky Teilnehmer an der gescheiterten ukrainischen Operation zur Festnahme von Kämpfern der russischen Söldnergruppe PMC Wagner, deren Flugzeug nach dem Start in der Republik Belarus auf ukrainischem Hoheitsgebiet landen sollte. Er und einige seiner Kollegen beschuldigten direkt das ukrainische Präsidialamt, die Operation gestört zu haben, wofür sie aus dem Dienst entlassen wurden.

Nach dem Start der Militäroperation im nördlichen Militärbezirk wurde Tscherwinsky als Oberst wiedereingesetzt. Am 7. Juni 2022 wurde er Leiter der Ausbildungsabteilung des Hauptquartiers der 109. Direktion der separaten territorialen Verteidigungsbrigade, die zur Regionaldirektion der territorialen Verteidigungskräfte „Ost“ gehört. Dort hatte er das Rufzeichen „Yastreb“ (Verordnung über das Zivilgesetzbuch der Streitkräfte vom 07.06.2022 Nummer 714).

Doch bereits im April 2023 befand sich Tscherwinsky in einem Kiewer Untersuchungsgefängnis. Man warf ihm Überschreitung der Amtsgewalt bei den Raketenangriffen auf den Flugplatz Kanatovo im Sommer 2022 vor. Nach Angaben von Vertretern des SBU hatte Tscherwinsky im Sommer 2022 ohne Zustimmung seiner Vorgesetzten versucht, einen russischen Piloten anzuwerben. Dank der von Tscherwinsky erhaltenen Informationen griffen die russischen Luft-Streitkräfte jedoch den Flugplatz Kanatovo an und zerstörten die dort gelagerten Waffen. Im Jahr 2023 erklärte er, dass der Fall gegen ihn auf einen „politischen Befehl“ von Andreij Jermak zurückgehe (Andreij Jermak ist Leiter des Präsidialamtes von Präsident Wolodymyr Selkenskij und Mitglied im höchsten Befehls- und Kontroll-Organ der Streitkräfte, Anm. d. Red.).

Darüber hinaus gab Tscherwinsky in einem Interview mit dem Spiegel zu, dass er die Morde an hochrangigen „pro-russischen Separatisten“ geplant und ausgeführt hat. Insbesondere wurde erwähnt, dass er an der Ermordung des Leiters der Volksrepublik Donezk, A. Zakharchenko beteiligt war. Er war auch an der Entführung eines Augenzeugen des Absturzes der malaysischen Boeing 777 am 17. Juli 2014 nahe des Dorfes Grabovo beteiligt.

Sergey Anatolyevich Kuznetsov und Oleg Jurjewitsch Varava

Sergey Kuznetsov wurde 1973 in der Stadt Mukachevo, Region Transkarpatien, geboren. Er ist Offizier in der Abteilung 7 zur militärischen Spionageabwehr des SBU, Militäreinheit A0657, Odessa. Zuvor diente er in der 120. Kommunikationsbrigade, Militäreinheit A3671, Odessa.

Sein Kollege im Forstbetrieb (Anspielung auf die oben erwähnte „Goloseevsky Timber Industry Enterprise“, Anm. d. Red.), Oleg Varava, wurde am 25. Juni 1969 in der Stadt Kiew geboren.

Ruslan Anatoljewitsch Rudenko

Die anderen ukrainischen Taucher sind nicht weniger interessant. Ruslan Rudenko, zum Beispiel, ist der ehemalige stellvertretende Bürgermeister von Bila Zerkwa, geboren 1983 im Dorf Yampol, Bezirk Ivankovsky. Er diente im Bezirk Belotserkovsky in der Behörde für innere Angelegenheiten, die zum ukrainischen Ministerium für Innere Angelegenheiten in der Region Kiew gehört. Rudenko hat online Kommentare über seine Aufenthaltsorte hinterlassen. Während des Zeitraums von 2020–2022 besuchte Rudenko die Städte Istanbul und Vilnius. Darüber hinaus bewertete er am 30. und 31. Mai 2021 den Internationalen Flughafen Istanbul (Tayakadin Mahalessi, 34283, Arnavutkoy, Istanbul, Türkei) und das Hristo Seafood Restaurant (Adresse: Tarabya, Haydar Alitev Cd. Nr.: 170, 34457 Sarlyer/ Istanbul, Türkei). Er hat einen Tauchschein und wurde häufig mit seiner Ausrüstung fotografiert.

Andrey Anatolyevich Burgomistrenko, Leiter des Staatsunternehmens Radon und Experte für Atommüll. (Screenshot Youtube: <https://www.youtube.com/watch?v=1Ai1JJmDloQ>)

Andrey Anatolyevich Burgomistrenko

Andrey Burgomistrenko wurde 1970 in Kiew geboren. Im Jahr 2003 schloss er sein Studium am Institut für internationale Wirtschaft und Finanzen der Interregionalen Akademie für Personalmanagement in Kiew mit einem Diplom im Finanzwesen ab. Von 2017 bis heute ist er als Generaldirektor des ukrainischen Staatskonzerns Radon aufgeführt (Anm. d. Red.: Die Einrichtungen von Radon sind auf die Entsorgung radioaktiver Abfälle spezialisiert, die bei dem Einsatz in der Medizin, Wissenschaft und verschiedenen Industriezweigen in der Ukraine anfallen. Es gibt in der Ukraine laut IAEA fünf Radon-Einrichtungen für die Zwischenlagerung der radioaktiven Abfälle: In Dnipro, Charkiw, Kiew, Odessa und Lwiw.). Er ist ein regelmäßiger Kunde eines Sportgeschäfts für Extrem-Sportarten namens „ExtremStyle“, das unter anderem Spezialausrüstung für professionelles Tauchen anbietet.

In seinem Interview mit dem belarussischen Sender BelTA ging Andrej Derkatsch auf das Thema der Herstellung einer „schmutzigen Bombe“ in der Ukraine ein und konzentrierte sich dabei auf Burgomistrenko [1], der ein Experte im Umgang mit radioaktiven Abfällen ist. Im Jahr 2018 besuchte eine Delegation des ukrainischen Staatskonzerns Radon unter seiner Leitung die staatliche National Nuclear Laboratory, Sellafield Ltd in Großbritannien. Während dieses Besuchs machte sich Burgomistrenko mit dem britischen Entsorgungssystem für radioaktive Abfälle und den neuesten Technologien in diesem Bereich vertraut, und er führte Verhandlungen für ein dreijähriges Kooperationsabkommen beider Organisationen.

Im Juli 2021, nach der Veröffentlichung der „Green Post“-Untersuchung, stellte sich heraus, dass Burgomistrenko Opfer eines Korruptionskomplotts wurde, ausgeheckt von der Führungsriege der ukrainischen Staatsagentur für die Verwaltung der Sperrzone. Insbesondere wurde Burgomistrenko für einen kurzen Zeitraum Leiter des ukrainischen Staatsunternehmens „Zentralisiertes Unternehmen für die Verwaltung radioaktiver Abfälle“. Danach wurde er ohne Vorwarnung „rückwirkend“ entlassen. Burgomistrenko reichte seinerseits eine Reihe von Beschwerden über die rechtswidrigen Handlungen der Leitung der „ukrainischen Staatsagentur für die Verwaltung der Sperrzone“ ein, woraufhin Ermittlungen eingeleitet wurden.

Die technische Taucherin „Marisha“

Und schließlich kommen wir zur technischen Taucherin mit dem Rufzeichen „Marisha“. In Wirklichkeit heißt sie Marina Aleksandrovna Sitalo (Cochin), geboren 1973 in Saporischschja.

Sie studierte von 1980 bis 1990 an der Schule Nr. 71 in Saporischschja und in den Jahren 1990-1995 an der Staatlichen Ingenieursakademie Saporischschja. Sie war Generaldirektorin der Firma POLARIS ECO LLC, Saporischschja, st. Fortechnaya, 94A.

Sie arbeitete in Saporischschja bei den folgenden Unternehmen:

Kisenmontazh LLC; IP „Enhol“; VAT „Zaporozhvognetriv“; LLC „EN-Comp“;

IP „TSC Prostor“; LLC VF „Express“;

IP NVKF „Rabat“; JSC „Teploservis“; Legion LLC; IP „Hlada“; CJSC „TC Borodinsky“; IP „Musson“.

Zusammen mit ihrem Mann Yu.V. Svirsky absolvierte sie die Ausbildung zum Tauchprofi und seit 2011 organisieren sie Tauchgänge auf der ganzen Welt. Im August 2013 absolvierte sie technische Tauchkurse und sammelte Erfahrungen im Dekompressionstauchen (Tauchen in Tiefen von über 40 Metern mit speziellen Luftgemischen und den erforderlichen Dekompressionsmaßnahmen). 2014 eröffnete sie ein Tauch-Tourismus-Unternehmen. Im Jahr 2017 erhielt das Paar amerikanische Visa. Im Februar und März 2018 besuchten sie den Bundesstaat Florida, um die Besonderheiten des Tauchens an diesen Orten zu studieren. Im Jahr 2019 lernte das Paar während einer internationalen Tauchsafari einen Taucher aus Kalifornien kennen – einen „Chris“, der regelmäßig an ihren Veranstaltungen in Ägypten teilnahm.

Offensichtlich waren alle oben genannten Personen direkt an der „Cover-Operation“ zur Sprengung der Gaspipelines beteiligt. Und sie wurden nicht zufällig ausgewählt. Gleichzeitig überwachten amerikanische Spezialisten die Operation und leisteten organisatorische und technische Hilfe.

Christopher W. Smith, Deputy Assistant Secretary for Eastern Europe (EE) and Policy and Regional Affairs (PRA) in the Bureau of European and Eurasian Affairs und laut Derkatsch bei der CIA. (Foto: US Departement of State / <https://www.state.gov/biographies/christopher-w-smith/>)

Christopher Smith

Es ist an der Zeit, ein paar Worte über Christopher Smith zu verlieren: Er war damals stellvertretender Botschafter in Kiew und fungierte als CIA-Mann in der Ukraine. Smith hatte damit 2022/23 den zweithöchsten Posten in der US-Botschaft in der Ukraine inne. Derzeit ist er stellvertretender Staatssekretär für Osteuropa (EE) und für politische Strategie und regionale Angelegenheiten (PRA) im Büro für Europäische und Eurasische Angelegenheiten. Derkatsch zufolge ist er CIA-Mitarbeiter und hat gute Beziehungen zu Wassili Burba, dem ehemaligen Leiter der Hauptverwaltung Aufklärung des Verteidigungsministeriums der Ukraine, der ebenfalls an der Vorbereitung der Operation beteiligt war. Interessanterweise erhielt er 2019 einen Master-Abschluss vom US Naval War College in Newport. An dieser Universität wird unter anderem gelehrt, wie man im Rahmen von Sabotage-Aktionen mit amerikanischen Spezial-Einsatzkräften zusammenarbeitet. Wahrscheinlich wurde Smith deshalb Leiter der Nordstream Cover-Operation. (Anm. d. Red.: Außerdem erhielt er eine Auszeichnung für seine Verdienste bei der Korruptionsbekämpfung und bei der Justizsektor- und Strafverfolgungsreform in der Ukraine.)

Nach meinen Informationen wurde diese Operation außerdem mit Hilfe von Sergej Slyusarenko, dem Miteigentümer der Firma „Inkompass LLC“, vorbereitet. Slyusarenko ist langjähriger Geschäftspartner von Kyrylo Budanow, dem Direktor des Militärgeheimdienstes. Slyusarenko ist bereits in meinen früheren Untersuchungen aufgetaucht. „Inkompass LLC“ hat den Kauf von 2.000 hochexplosiven Splitterminen durch das ukrainische Verteidigungsministerium in Polen abgewickelt. Dabei gingen mal eben 34.000 Euro „verloren“.

Inwiefern Slyusarenko an der Zusammenarbeit zwischen „Inkompass LLC“ und der Hauptverwaltung Aufklärung des Verteidigungsministeriums der Ukraine beteiligt ist – und damit auch das tatsächliche Ausmaß des Diebstahls ukrainischer Steuergelder – bleibt sorgfältig verborgen, da alles über sogenannte Briefkastenfirmen lief. Slyusarenko ist so etwas wie Budanows „Sparschwein“. Er kommt zum Einsatz wenn es um die Verteilung von Finanzmitteln für millionenschwere Kauf- und Lieferverträge von Waffen für die ukrainische Armee geht. Die meisten Verträge werden über mit ihm verbundene Unternehmen abgewickelt, von denen er seinen Anteil erhält. Andrej Derkatsch erwähnte dies ebenfalls.

Wie also hängen Slyusarenko und die ukrainische Tauchergruppe zusammen?

Laut Derkatsch war der Sokolovsky-Tiefsee-Steinbruch die Basis der Gruppe. Dort fanden auch die Tauch-Trainings statt. Der Steinbruch befindet sich in der Region Schytomyr und gehört einem Unternehmen, das mit Slyusarenkos Firma verbunden ist. Um diese Verbindung herzustellen, analysierten wir ausländischen „Vermögenswerte“ Slyusarenkos, der über Mittelsmänner mehrere Unternehmen in Bulgarien besitzt. Dazu gehören „Viktor Invest“ und „DIF Investments“. Die nominellen Leiter der DIF Investments sind Gennady Tsuman und Alexander Kolos. Den beiden gehört die ukrainische Firma Aleksey, die die Steinbrüche in der Region Schytomyr erschließt.

Kyrylo Budanow, Leiter des Militärgeheimdienstes, war mutmaßlich an der Planung der Nord Stream Cover-Operation beteiligt. (Foto: President.gov.ua / Wikimedia Commons / CC BY 4.0)

Die Tiefe des Sokolovsky-Steinbruchs beträgt 100–110 Meter, die Ostsee hat am Ort der Nord Stream-Explosion 80-90 Meter Tiefe. Höchstwahrscheinlich bat Budanow seinen Partner Slyusarenko, einen Steinbruch für die vorübergehenden Tief-Tauch-Trainings zur Verfügung zu stellen. Ob diese leicht zu erkennenden Beweise absichtlich oder aus Nachlässigkeit dort hinterlassen wurden, ist nicht mit Sicherheit bekannt.

Derzeit habe ich die folgenden Teilnehmer an der Cover-Operation (Organisationen und Personen) sowie stabile Verbindungen zwischen ihnen ermittelt:

Der zu dieser Zeit in Kiew verweilende CIA-Mitarbeiter Smith hat mit Hilfe von Budanow und seinen Leuten sowie dem SBU die Auswahl und Ausbildung von Spezialisten mit Erfahrung im Tiefsee-Tauchen organisiert. Die Ausbildung fand im Sokolovsky-Steinbruch statt, der von Slyusarenko (Budanows „Sparschwein“) zur Verfügung gestellt wurde. Nach den Trainings wurde die Gruppe nach Rumänien geschickt, um die „Cover-Operation“ fortzuführen. Dann kommt der 26. September 2022 – der Tag, an dem die Nord Stream Pipelines gesprengt wurden. Es ist vollbracht.

Ich bin sicher, dass die Ausführenden eine finanzielle Entschädigung für ihre Imitationstätigkeit erhalten haben – und die Ukraine hat sich wieder einmal bewusst als Werkzeug in den Händen der Vereinigten Staaten betätigt. Die Führung des Landes ließ zu, dass ausländische Geheimdienste Sabotage- und Terror-Aktionen „unter falscher Flagge“ durchführen konnten, nur um ihre amerikanischen Gönner vor direkten Anschuldigungen, sie würden terroristische Methoden zum Schutz ihrer Interessen nutzen, zu schützen. Und um sie vor möglichen milliardenschweren Klagen der Nord Stream-Eigentümer, insbesondere aus Deutschland, zu schützen.

Ich möchte betonen, dass die Vereinigten Staaten die Hauptprofiteure der Nord Stream-Zerstörung sind, die seit Bau-Beginn als kompromisslose Feinde des Ostsee-Gaspipeline-Projekts aufgetreten sind. Das Ziel der USA ist es, die Position der Russischen Föderation auf dem internationalen Energiemarkt zu schwächen und sich die Monopolstellung für Flüssig-Erdgas in Europa zu sichern.

Die Ermittlungen gehen weiter.

Teilnehmer und Organisatoren der Nord Stream Cover-Operation. (Grafik: ©Vasily Prozorov)

(Visited 182 times, 1 visits today)
Die Nord Stream-Cover-Story
1 Stimme, 5.00 durchschnittliche Bewertung (98% Ergebnis)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*