Die neue Welt erscheint vor uns

von Thierry Meyssan (voltairenet)

Thierry Meyssan unterstreicht die extreme Tragweite, nicht etwa des Rückzugs der USA aus Syrien, sondern des Zusammenbruchs der aktuellen Bezugspunkte der Welt. Wir treten seiner Ansicht nach in eine kurze Übergangszeit ein, in der die gegenwärtigen Meister des Spiels, also die „Finanzkapitalisten“ — und jene von ihm so Bezeichneten, die nichts mit dem ursprünglichen Kapitalismus oder dem ursprünglichen Bankenwesen zu tun haben— zugunsten der von Russland im Jahr 1899 erlassenen Rechtsvorschriften verdrängt werden.

König Salman begrüßt den Friedensstifter Wladimir Putin

Es ist ein Moment, den es nur ein- oder zweimal im Jahrhundert gibt. Eine neue Weltordnung zeichnet sich ab. Alle vorherigen Verweise verschwinden. Jene, die der Schmach preisgegeben waren, triumphieren, während diejenigen, die regierten, in die Hölle gestoßen werden. Die offiziellen Erklärungen und Interpretationen von Journalisten entsprechen eindeutig nicht mehr den Ereignissen, die sich abspielen. Die Kommentatoren müssen ihren Diskurs so schnell wie möglich ändern, ihn zur Gänze umkehren, oder sie werden von dem Wirbel der Geschichte verschlungen.

Im Februar 1943 markierte der sowjetische Sieg über das Nazireich den Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs. Die folgenden Ereignisse waren unvermeidlich. Doch man musste noch auf die anglo-amerikanische Landung in der Normandie (Juni 1944) warten, auf die Jalta-Konferenz (Februar 1945), den Selbstmord von Kanzler Hitler (April 1945) und schließlich auf die Kapitulation des 3. Reiches (8. Mai 1945), um diese neue Welt entstehen zu sehen.

In einem Jahr (Juni 44 bis Mai 45) war das Dritte Reich durch das sowjetisch-amerikanische Duopol ersetzt worden. Das Vereinigte Königreich und Frankreich, die zwölf Jahre zuvor noch die beiden ersten Weltmächte waren, wurden Zeugen der Entkolonialisierung ihrer Imperien.

Es ist ein Moment wie dieser, den wir heute erleben.

Jede historische Periode hat ihr eigenes Wirtschaftssystem und baut einen politischen Überbau auf, um es zu schützen. Am Ende des Kalten Krieges und der Auflösung der UdSSR demobilisierte Präsident Bush Sr. eine Million US-Soldaten und vertraute die Suche nach Wohlstand den Bossen der multinationalen Konzerne an. Diese verbündeten sich mit Deng Xiaoping und verlegten die US-Arbeitsplätze nach China, das zur Werkstatt der Welt wurde. Weit davon entfernt, den US-Bürgern damit Wohlstand zu bieten, heimsten sie ihre Gewinne ein und verursachten allmählich das langsame Verschwinden der westlichen Mittelschicht. Im Jahr 2001 finanzierten sie die Anschläge vom 11. September, um dem Pentagon die Rumsfeld/Cebrowski-Strategie der Zerstörung der staatlichen Strukturen aufzuzwingen. Präsident Bush Jr. verwandelte dann den „Erweiterten Nahen Osten“ in den Schauplatz eines „endlosen Krieges“.

Die Befreiung eines Viertels des syrischen Territoriums innerhalb einer Woche ist nicht nur der Sieg von Präsident Baschar al-Assad, „der Mann, der seit acht Jahren gehen muss“, sie markiert das Scheitern der militärischen Strategie, deren Ziel die Vorherrschaft des Finanz-Kapitalismus war. Was unvorstellbar schien, geschah. Die Weltordnung hat sich vollkommen gewendet. Die weitere Folge der Ereignisse ist unausweichlich.





Der sehr feierliche, pompöse Empfang von Präsident Wladimir Putin in Saudi-Arabien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten zeugt von der dramatischen Wende der Golfmächte, die nun in das russische Lager umschwenken.

Die ebenso spektakuläre Umverteilung der Karten im Libanon bestraft das gleiche politische Versagen des Finanzkapitalismus. In einem Dollarland, in dem es seit einem Monat keine Dollars mehr gibt, wo Banken ihre Geldautomaten schließen und Bankabhebungen begrenzt sind, sind es nicht die Anti-Korruptions-Demonstrationen, die den Sturz der alten Ordnung aufhalten werden.

Die Krämpfe der alten Ordnung breiten sich aus. Ecuadors Präsident Lenin Moreno schreibt die Volksrevolte gegen die vom Finanzkapitalismus verhängten Maßnahmen seinem Vorgänger Rafael Correa zu, der im belgischen Exil lebt, und einem Symbol des Widerstands gegen diese Form der menschlichen Ausbeutung, dem venezolanischen Präsident Nicolas Maduro, obwohl sie beide keinen Einfluss in seinem Land haben.

Das Vereinigte Königreich hat bereits seine Spezialeinheiten aus Syrien abgezogen und versucht, aus dem supranationalen Staat Brüssel (Europäische Union) herauszukommen. Nachdem es gedacht hatte, den Gemeinsamen Markt (Theresa Mays Projekt) beizubehalten, beschloss es, mit dem gesamten europäischen Konstrukt (Boris Johnsons Projekt) zu brechen. Nach den Fehlern von Nicolas Sarkozy, von François Hollande und Emmanuel Macron verliert Frankreich plötzlich jegliche Glaubwürdigkeit und jeglichen Einfluss. Donald Trumps Vereinigte Staaten hören auf, die „unverzichtbare Nation“ zu sein, der „Polizist der Welt“ im Dienst des Finanzkapitalismus, um selbst wieder zu einer großen Wirtschaftsmacht zu werden. Die USA ziehen ihr Atomwaffenarsenal aus der Türkei ab und bereiten sich auf die Schließung des CentCom in Katar vor. Russland wird von allen als „Friedensstifter“ anerkannt, indem es dem Völkerrecht zum Triumph verhilft, welches es durch die Einberufung der „Internationalen Friedenskonferenz“ 1899 in Den Haag geschaffen hatte, und deren Grundsätze seitdem von den Mitgliedern der Nato mit Füssen getreten wurden.

Die internationale Friedenskonferenz von 1899. Es dauerte mehr als ein Jahrhundert, um ihre Auswirkungen zu verstehen.

So wie der Zweite Weltkrieg dem Völkerbund ein Ende setzte, um die UNO zu gründen, wird diese neue Welt wahrscheinlich eine neue internationale Organisation herbeiführen, die auf den Prinzipien der Konferenz des russischen Zaren Nikolaus II. von 1899 und des französischen Friedens-Nobelpreisträgers Léon Bourgeois beruht. Dafür muss zunächst die NATO aufgelöst werden, die durch ihre Expansion im Pazifik versuchen wird, zu überleben, und dann die Europäische Union, ein Unterschlupf des Finanzkapitalismus.

Man muss verstehen, was hier vor sich geht. Wir treten in eine Übergangsphase ein. Lenin sagte 1916, der Imperialismus sei die höchste Stufe des Kapitalismus, die aber mit den beiden Weltkriegen und der Börsenkrise von 1929 verschwand. Die Welt von heute ist die Welt des Finanzkapitalismus, welche Volkswirtschaften nach einander zum alleinigen Nutzen der wenigen Superreichen verwüstet. Seine höchste Stufe bestand darin, die Welt in zwei Teile zu spalten: auf der einen Seite stabile und globalisierte Länder, auf der anderen Seite Regionen der Welt, die staatenlos waren und zu bloßen Rohstoffreserven reduziert wurden. Dieses Modell, das sowohl von Präsident Trump in den Vereinigten Staaten, den Gelb-Westen in Westeuropa oder von Syrien in der Levante in Frage gestellt wird, stirbt vor unseren Augen.

Thierry Meyssan

Übersetzung
Horst Frohlich
Korrekturlesen : Werner Leuthäusser

Wandere aus, solange es noch geht!

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Die neue Welt erscheint vor uns
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16 Kommentare

  1. François Hollande ist der erste, der die Niederlage zugibt

    https://www.voltairenet.org/article208030.html

    Endlich gibt einer der zionistischen Säulen Europas zu, daß Europa heimlich in einen Krieg gegen Syrien verwickelt war, den uns alle Massenmedien und insbesondere der öffentlich-rechtliche Rundfunk verheimlichte.  Europa wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den Zionisten unterwandert und in einen Zombie-Staat namens EU verwandelt, dessen Aufgabe es ist, Bankgeschäfte abzusichern.

    Wer nicht muß, sollte das Arbeiten einstellen und auf Selbstversorgung umstellen;  denn wir arbeiten indirekt heimlich nur für die Zionisten, denen unsere unehrliche Regierung unsere Arbeitskraft zukommen läßt, und außerdem müssen wir sowieso 22 % für illusorische Rentenanwartschaften abzweigen, was gegenwärtig tatsächlich nur den Beamtenpensionen zugute kommt.

  2. Noch eine Korrektur zu oben: Der "Vertrag" von 2011 zur Zerschlagung Syriens wurde förmlich zwischen der Türkei und F (Sarkozy, aus jüdischer-ungarischer Konvertiten-Familie) geschlossen, aber die Zionisten waren hier die treibende Kraft – zweifellos sollte Syrien für die aus zionistischer Sicht demütigende Niederlage im "Sommerkrieg" 2006 "zahlen", die altbekannte, "biblische" Rachsucht, die ja auch Deutschland zur Genüge erfährt.
    Andererseits sind die Zionisten intelligent genug, sich nicht selbst auf einen Gang in die syrische Schlangengrube hinein einzulassen und dort unmittelbar zu intervenieren (sie werden dies auch in Zukunft nicht riskieren; nicht einmal einen Schlag gegen die Hiz-bullah im Libanon wagte man in Tel Aviv, als diese auf dem Höhepunkt des Syriens-Krieges mit ihren Kräften dort an der Seite Assads involviert und aus diesem Grunde geschwächt war – auch der Libanon ist für Zahal eine traumatische Erinnerung, endete doch jede Aktion dort im Fiasko),
    Man suchte -wie stets- nützliche Idioten, die die Kartoffeln aus dem Feuer holen, um auf diese Weise jüdisches Blut zu sparen.
    Diese meinten die Zionisten v.a. in der Türkei und der "NATO" -hier zumal GB +F; die "B.R.D." leidet -was die strunzdumme Krampfkrampe aus dem Saarland, die mutmaßlich keinen Ladestock von einem Gewehr unterscheiden kann, nun allerdings in ihrem durch die zionistische Lobby geschürten, karrieristischen Ehrgeiz schlicht nicht (mehr) kapiert, wenn sie unter Leitung ausgerechnet der "Bundeswehr" sog.Schutzzonen in  Nordsyrien "einzurichten" beabsichtigt, was fatal an "comical ali" erinnert-  glücklicherweise an ihrer militärischen Impotenz, die sie zu einem unberechenbaren Risiko für jeden (Kriegs-)Partner werden läßt; sog."B.R.D."-Spezialkräfte mischten zum Gefallen Israels gleichwohl in Syrien mit- zu finden.
     
     

  3. AKK hat heute vorgeschlagen, daß die UN ein Mandat zu Kontrolle Nord-Syriens erhält, wozu sie auch die Bundeswehr einsetzen will:

    https://www.rt.com/newsline/471627-german-defense-syria-un/

    Da die UN von Zionisten beherrscht wird, auch Israel 1948 gegründet haben, und dies insbesondere auch für Guterres gilt, bedeutet dies, daß die Zionisten doch ein Bein mittels "Judengenossen" (Apostelgeschichte 2, 11) in Nord-Syrien haben, und die Interessen Israels doch zum Zuge kommen.  Ich vermute jedoch, Putin wird den Braten riechen und im Sicherheitsrat sein Veto einlegen, es sei denn, daß er überproportional bestochen wurde.

  4. Die Artikel von Thierry Meyssan sind ja nicht schlecht, aber für mein Empfinden leider meist etwas naiv. 

    Ich habe eher den Eindruck, dass die Finanzkapitalisten (bzw. deren Hintergrundmächte) dabei sind den Sack zu zumachen für die von Ihnen geplante neue Weltordnung – die geplante Konzerndiktatur und Reduzierung und Versklavung der Menschheit.

  5. "Dieses Modell, das sowohl von Präsident Trump in den Vereinigten Staaten, den Gelb-Westen in Westeuropa oder von Syrien in der Levante in Frage gestellt wird, stirbt vor unseren Augen." 

    Hoffentlich, aber das mit der Friedenskonferenz von 1899 zu verbinden, scheint mir doch von weit hergeholt.  Immerhin wußte ich nicht, daß Libanon gar keine Dollars mehr hat.  

    World in flames: why are protests raging around the globe?
    (Welt in Flammen:  Warum machen sich Proteste breit rund um den Globus?)

    https://www.rt.com/news/471443-protests-spread-worldwide-response-/

    Stehen wir vor weltweiten Aufständen, weil das Faß global voll war und übergelaufen ist?

    Es ist nicht auszuschließen, daß der Tropfen zum Überlaufen gefallen ist und sich die Massenhysterie rund um den Erdball verbreitet.  Da ein Teil dieser Unruhe mit Sicherheit von der (zionistischen) Plutokratie selbst gesteuert wurde, etwa in Hong-Kong und London wegen Brexit, bleibt abzuwarten, ob sie die Panik (stampede) der wild vorwärtsstoßenden Horde von Stieren (nach Art des Königs der Löwen) unter Kontrolle halten kann, wenn sie das Geld nicht mehr fließen läßt.

    Die Amis haben endlich Syrien verlassen und verloren, sind jetzt in Saudi-Arabien, um – hoffentlich – diese Theokratie zu zerstören. Können wir jetzt wie Goethe von der Kanonade von Valmy 1792 sagen:  „Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen.“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kanonade_von_Valmy

    • 1899 wurde doch auch beschloßen, das Deutsche Reich zu vernichten? Tolle Friedenskonferenz. Genau wie die UNO heute, mit ihren Menschenrechten und die NATO zur Verteidigung. Einen Scheißdreck sind die wert. Das sind wir doch schon wieder bei unseren Lügnern und Betrügern, Falschspielern und ach so armen Exodus-Freunden, die besonders wir Deutsche auf ewig zu huldigen haben. Dabei waren sie in Ägypten unter Ramses II als genau solche Typen bekannt.

      Und ja Jürgen II, die Terror/Messerattacken, Massenproteste & Putsche finden immer ziemlich zeitgleich statt. Welch ein seltsamer Zufall. Der Endspurt? "I want you to panic!", cute little Greta shouts. Dem kleinen Mädchen mit süßen Zöpfen schenkt man genauso viel Aufmerksamkeit wie niedlichen Tieren im Fernsehstudio. Der arme tote Junge aus dem Schlauchboot liegt am Strand. Sowas berührt uns emotional ganz tief…da kann man doch einfach nicht anders als zu helfen! Boohoo!
      Aber Schlepper-Carola haut jetzt lieber erstmal ab; ist ihr zu voll hier.

      Verarschen kann man sich auch gut alleine.

      • Bei der Liste der von der Plutokratie vorsätzlich erzeugten Unruhe gehört auch die Extinction Rebellion (und die leider ziemlich häßliche Greta), alles Unruhe, die nur bestehen kann, solange zentral gesteuert und großzügig finanziert. 

        Und könnte das auch einmal aus dem Ruder laufen, wie Hitler, der selbstverständlich auch nur mit jüdischem Geld hoch kommen konnte?  (Warburg)

        Wird der Zauberlehrling dann noch einmal von seinem Meister gerettet werden?

        https://www.textlog.de/18471.html

        Und sie laufen! Naß und nässer
        Wird's im Saal und auf den Stufen.
        Welch entsetzliches Gewässer!
        Herr und Meister! hör mich rufen! –
        Ach, da kommt der Meister!
        Herr, die Not ist groß!
        Die ich rief, die Geister,
        Werd ich nun nicht los.

    • Lieber Jürgen,

      Auch ich sehe obigen Bericht von Meyssan -dessen Seite "Voltaire.net" ich gleichwohl regelmäßig lese, wenn auch zur Vermeidung von Doppeldeutigkeiten oder Sinnentstellungen in der Transkription auf französisch- sehr skeptisch.

      Als "Sozialmarxist" in der Tradition der "gauche revendicatrice" -ähnlich darf auch der Halbiraner "Ken FM" verortet werden- träumt Meyssan selbst den Traum einer angeblich "gerechten Globalisierung" als Gegenpol zur plutokratischen Globalisierung a la U.S.A., vgl. z.B. dessen dauernde Idealisierung der tatsächlich allerdings unhaltbaren Zustände in Venezuela (dies rechtfertigt keine Intervention der U.S.A., da unter US-amerikanischen Kuratel die Zustände sich natürlich nicht besserten, aber dennoch ist das "sozialistische Modell Venezuela" eine Dystopie. Wobei ich mir hier eher ein Urteil erlaube als andere, da ich dieses Land, wenn auch in den 90ern kurz vor Chavez, immerhin einmal besuchte).

      Doch ist es wohl nicht verfehlt, alle Spielarten der "Globalisierung" originär in der universellen Ideologie des Judentums zu verorten.

      Meyssans Voraussagen werden zwar durch die gegenwärtige Situation in Syrien scheinbar bestätigt, doch sollte nicht vergessen werden, daß Meyssan selbst seine Betrachtungen zum syrischen Konflikt zig mal geändert hat und oft genug auch Dinge "voraussagte", die sich letztlich als völlig verfehlt erwiesen.

      Mir ist die ganze Berichterstattung über die jüngsten Ereignisse -nicht nur der post-faktischen Medien dieser "B.R.D.", sondern auch darüber hinaus- zu sehr pro-kurdisch.

      Die "YPG" ist mindestens ein ebenso unberechenbarer Kantonist wie das Erdogan- Regime, wobei Meyssan immerhin den Plan des jüdischen Sozialisten und Pro-Zionisten Leon Blum ("front populaire") anspricht, der -in Zusammenwirken mit dem Zionistischen Weltkongreß" (der ja auch engstens mit Eichmann und dem Amt IVb4 -vulgo also den "Nazis", was übrigens deren für die Aufrüstung unerläßlichen Devisen-Konten reich füllte- zusammenarbeitete, vgl. Ha`avara- und Rublee-Wohlthat-Abkommen)- schon in den 1930er Jahren die aus den "Verträgen" von Sevres hervorgegangene Rumpf-Türkei unter Einbeziehung vormals osmanischer Gebiete (Syrien) in ein "Groß-Kurdistan" und ein "Groß-Israel" -sowie einige Protektorate- zu "zerlegen".

      Dieser Plan, der -was wohl kaum zufällig ist- für "€U"ropa die verheerendsten Konsequenzen hätte, da er auf die Zerschlagung der Tk hinausliefe- kam innerhalb der Neokonservativen und bei den zionismusaffinen Clinton-"Demokraten" -nicht zuletzt auch unter dem Eindruck des sich abzeichnenden Scheiterns der auf Luftstützpunkten basierenden Zentral-Asien Strategie der U.S.A.- nach 2003 wieder in Mode, nachdem es die Generalität der Türkei gewagt hatte, den U.S.A. die Südost-Türkei als Aufmarschraum für die Irak-Aggression (sog. 3.Golfkrieg) zu verweigern.  Was übrigens maßgeblich zum Aufstieg der "AKP" und Erdogans und der Kastration der Generalität beitrug und auf diese Weise zur (mindestens vordergründigen) Preisgabe der laizistischen Türkei Atatürks.

      Erdogan hat sich denn später der Aufforderung der U.S.A. (Zionisten) und dem angeschlossenen "NATO"-Rattenschwanz auch nicht verweigert, die Türkei als "Grundbasis" der Terroroperationen gegen SYR zur Verfügung zu stellen – etwas, was heute wohl als einer der schwersten, außenpolitischen Fehler Erdogans festgestellt werden kann.

      Eine Zielvorstellung der Verfechter dieses "Groß Kurdistans" war bzw. ist, daß ein "Kurdischer Staat" allein durch die Gunst der U.S.A. überhaupt überlebensfähig wäre (vgl. Kosovo) und aus diesem Grunde ein zuverlässiger Spielstein Washingtons in einer geostrategisch zentralen Region dieser Welt.

      In 2011 wurde die Begründung eines kurdischen Staates auf dem Territorium Syriens und die Zerschlagung des Assad-Regimes -bei gleichzeitiger Bantuisierung des syrischen Staates- sogar vertraglich zwischen F und den zionistischen Machthabern in "Tel Aviv" (Jaffa) beschlossen, ein flagranter Bruch der rudimentärsten Formen des VölkerR durch die Leute, die jeden Tag mit dem ausgestreckten Schuldzeigefinger auf Hitler zeigen.

      Dieses "Projekt" scheint vorerst gescheitert – und der Ansatz, durch die Zerschlagung Syriens die Position Isreals zu befestigen und dessen Territorium auszudehnen, hat sich in sein Gegenteil verkehrt, denn der Iran mit der Hiz-bullah sitzt nun fester denn je etabliert nicht nur im Libanon, sondern auch in SYR.

      Und die Hiz-bullah ist keine Organisation, die sich von den Zionisten einschüchtern ließe – seit dem "Sommer-Krieg" von 2006 weniger denn je.
       

      • Lieber C., der Meyssan bringt manchmal Infos, die auch die Russen nicht bringen, wie z. B. die Dollar-Knappheit des Libanon (wenn's stimmt). Woher hat er das?  Hat er Zugang zu diplomatischen Depeschen, oder steht das in einer Art von Revue des Deux Mondes? Ich lese immer gerne Infos über Syrien, die auch die Russen nicht bringen, etwa von Erwin aus Florida:

        https://krisenfrei.com/voelkerrecht-nato-unterstuetzt-tuerkei-indirekt/#comment-155005

        Der Meyssan hat nur die Schwäche, daß er sich gerne mit historischen Beispielen schmückt, die allerdings häufig total daneben gehen, weil sie dem Wesen der Dinge nicht entsprechen.

        Den syrischen Krieg kann man nur als eine zionistische Intrige begreifen, um Syrien als schiitisches Bindeglied zwischen dem Iran und Hizbollah zu zerstören.  Und daß wir diese Dinge nicht verstehen können, liegt daran, daß wir fast ausschließlich zionistische Massenmedien haben, die uns für dumm verkaufen wollen, mit Slogans von wegen Assad sei ein Feind der Demokratie usw.  

        (Ähnliches gilt auch für den unverständlichen Brexit, wobei der EU-freundliche Speaker John Bercow sicher Zionist ist:

        https://en.wikipedia.org/wiki/John_Bercow

        "Bercow was born in Edgware, Middlesex, the son of Brenda (Bailey) and Charles Bercow, a taxi driver. His father was born to a Jewish family and his mother converted to Judaism. His paternal grandparents were Jews who arrived in Britain from Romania a century ago. Having settled in the UK, the family anglicised its surname from Berkowitz to Bercow."

        Seine Frau ist eine geborene Illmann.

        Übrigens:  Boris Johnsons türkischer Urgroßvater väterlicherseits hieß Ali Kemal, seine Urgroßeltern stammten aus Litauen.!

        https://de.wikipedia.org/wiki/Boris_Johnson

        Man sieht, die britische Elite ist kaum noch autochthon wie das Land selbst.)

        Es wundert mich, daß Israel sich derzeit so ruhig verhält, weil die Entwicklung in Syrien Netanjahu doch gewaltig mißfallen dürfte.  Acht Jahre lang hat Israel die Dschihadisten in israelischen Krankenhäuisern  wieder aufgepäppelt und jetzt das Ergebnis:  Die Amis ziehen ab, die Briten und Franzosen auch und Assad ist dabei wieder ganz Syrien zurückzuerobern.  Der schiitische Halbmond vom Iran bis zum Mittelmeer wurde wieder etabliert.  Ich vermute, daß wir demnächst eine gewaltige Störaktion Israels in Syrien erleben werden;  denn die Zionisten werden dieses Ergebnis nie und nimmer hinnehmen!

        Die Agenten der Zionisten wie Maas und Macron haben gleich vom Anfang an aufgeschrieen als Trump das Terrain in Syrien aufgeben wollte.  Aber der Vorwurf des Verrats an den Kurden aus dem Mund von nachgewiesenen Verrätern ist unglaubwürdig.

        Daß die Kurden notwendigerweise wie wir ein Satellitenstaat der USA werden, bin ich mir nicht so sicher.  Ich bedauere die Geschichte dieses indogermanischen Volks, engekesselt zwischen Semiten und Turkmenen, die als Indogermanen typischerweise auch wehrhafte Frauen haben, nicht nur willige Gebärmaschinen, die alles nur von Männern erwarten. 

        Die zionistische Politik im Nahen Osten hat dazu geführt, daß das Christentum im Orient fast verschwunden ist.  Früher war ca. ein Drittel der Kurden auch Christen, deren historischer Fehler es war, den Türken 1922 zu helfen, die Griechen aus Kleinasien zu vertreiben:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Griechisch-T%C3%BCrkischer_Krieg

        Gruß aus Armungia!

        • Hallo Jürgen, 
          Nein – ich meine den 3.Golfkrieg (2.Irakkrieg), die Irak-Aggression (Besetzung des Landes unter Bush jun.).
          Die U.S.-Generäle wollten aus Rücksicht auf ihre Zweckverbündeten, die saudi-arabischen Heuchler, die Militäroperation von der Südost-Türkei aus beginnen, aber die türkischen Generäle sperrten sich.
          Es folgte eine diplomatische Krise und dann die "Umplanung" des Angriffs von Saudi-Arabien und -in kleinem Umfange, Spezialeinheiten- Jordanien aus.
           
           
           
           

      •  "Doch ist es wohl nicht verfehlt, alle Spielarten der "Globalisierung" originär in der universellen Ideologie des Judentums zu verorten."

         Wenn ich Unbedarfter auch sonst nicht viel verstanden habe, ich entschuldige mich hiermit für meine Unbildung, trifft diese Aussage wohl des Pudels Kern!

  6. Momentan brodelt es überall fast zeitgleich auf der Welt. Ob Chile, Ecuador, Basilien, Hong-Kong, Australien, Frankreich, Nigeria, England, Katalonien, Phillippinen, Niederlande mit Treckern, Argentinien, Italien und Griechenland sowieso, Venezuela uvm. Selbst in den USA.

    Außer Deutschland. Deutschland geht mit 1 Million Menschen auf die Straße, aber nicht gegen Kapitalismus, sondern für höhere Steuern! Das muß man sich mal vorstellen. Autschn´…

      • Ja, richtig Frank. Muß jedoch relativierent dazu sagen: Habe auch den Bericht einer Mutter gelesen, wo die gesamte erste Klasse oder Jahrgang ihrer Tochter verpflichtet wurde an den Demo´s teilzunehmen. Ähnlich der Moschee-Besuche. So bekommt man natürlich auch "1 Million Menschen" (die noch von nix ne Ahnung haben) für schöne Bilder zusammen!
        Alles mit zweierlei Maß zu bewerten…bei der Nachrichten-Propaganda von heute.

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