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Oleg Sewergin (Stimme Russlands)

Europa – der Bumerang kehrt zurück

STIMME RUSSLANDS Die Meldungen der europäischen und anderer Massenmedien zum Thema Wirtschaft erinnern in diesen Tagen an Frontberichte. Hier nur einige Überschriften: „Britisches Schatzamt warnt vor Gewitterwolken über Europa“, „Frankreichs Kreditrating: Prognose ist negativ“, „Wegen Russland-Sanktionen: Finnland verliert Triple A“. Und schließlich heißt es: „IWF warnt vor neuer globalen Konjunkturkrise“. Neben Ursachen allgemeiner Art spricht man immer öfter von den Folgen der antirussischen Sanktionen, die, einem Bumerang gleich, Europa selbst getroffen haben.

In diesen Tagen veröffentlichte der Internationale Währungsfonds seine traditionelle Herbstprognose zur Entwicklung der Weltwirtschaft. In ihrem Bericht warnen die Experten des IWF vor einer drohenden Weltwirtschaftskrise. „Die Abwärtsrisiken haben zugenommen“, stellen sie fest. An erster Stelle nennen die Autoren geopolitische Erschütterungen, solche wie die Konflikte in Syrien und im Irak, ebenso die politische Krise in der Ukraine. Die Ökonomen des IWF bemerken, die Folgen dieser Entwicklung würden auch Deutschland treffen – die „Lokomotive der EU“, die den Zustand der Eurozone insgesamt bestimme.

Was die Eurozone betrifft, so bemerken die europäischen Massenmedien, dass der Stand der Dinge dort beim IWF „besondere Sorgen“ wecke, denn ihr drohe eine Stagnation. Der IWF geht jetzt im Prinzip in der Eurozone von einem Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent mit einer Steigerung zum Jahr 2015 bis auf 1,3 Prozent aus. In einigen wichtigen Ländern sehe es bereits düster aus, heißt es im Bericht des IWF. Frankreichs Wirtschaft könne in diesem Jahr bestenfalls um 0,4 Prozent wachsen. In Italien werde sogar ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts erwartet.

In Großbritannien, so der IWF-Bericht, sehe es indessen besser aus. in diesem Jahr könne dort ein Wachstum um 3,2 und im kommenden Jahr – um 2,7 Prozent zu verzeichnen sein. Aber gerade in diesen Tagen zitierten die Nachrichtenagenturen die dramatische Äußerung des britischen Finanzministers – des Schatzkanzlers George Osborne. Er sagte, Gewitterwolken würden sich über der Weltwirtschaft zusammenbrauen, ihren Schatten auf die Eurozone und auch auf Großbritannien werfen. Er meinte, man spüre schon jetzt den negativen Einfluss auf die Produktion und den Export. Bei all dem, so der Schatzkanzler, wäre die Situation „ohne die Kraft der deutschen Wirtschaft“ viel schlechter. Doch der Konflikt in der Ukraine und die nachfolgenden Sanktionen hätten auch Deutschlands Wirtschaft getroffen, bemerkte Osborne.

Die Massenmedien teilen mit, der in diesen Tagen an der traditionellen Jahreskonferenz des IWF in Washington teilnehmende deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble habe dazu aufgerufen, nicht pessimistisch zu sein. Er erklärte, Deutschland werde weiterhin die „Wachstumslokomotive“ in Europa bleiben. Seinen Optimismus teilen allerdings nicht alle. Laut einer in Berlin veröffentlichten Analyse der deutschen Wirtschaft, die im Auftrag der Regierung die Experten der vier führenden Wirtschaftsinstitute gemacht haben, wird zwar ein geringes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts vorausgesagt, allerdings mit geringerem Tempo. In diesem Jahr sollen es 1,3 Prozent sein, im kommenden – 1,2 Prozent. In früheren Prognosen war dagegen von einem Wachstum um 1,9 Prozent in diesem Jahr und von 2 Prozent Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt die Rede.

„Der Sonderweg ist vorbei, der deutsche Adler hat seinen Höhenflug beendet“, bemerkte diesbezüglich ironisch die Zeitung „Junge Welt“. Es bestehe keinerlei Zweifel, so die Zeitung, dass sicher „auch das Ukraine-Abenteuer die Handelsbilanz verschlechtert“ habe. Das Blatt führt Äußerungen von Experten an, die in der „Frankfurter allgemeinen Zeitung“ veröffentlicht wurden. Jene betrachten die Verhängung der antirussischen Sanktionen als eine Hauptursache für die Verringerung des deutschen Exports. Ein Ökonom der Bank Bayern LB sagte, die Sanktionen gegen Russland würden voll greifen, das hinterlasse Spuren.

In diesem Zusammenhang ist die von der Geschäftszeitung „Deutsche Wirtschafts Nachrichten“ veröffentlichte Meldung interessant, dass Finnland wegen der Russland-Sanktionen sein höchstes Kreditrating – Triple A, d. h. AAA – verloren habe. Die internationale Ratingagentur „Standard & Poor’s“ senkte es auf das Niveau „AA+“. Und in diesen Tagen bestätigte die genannte Agentur Frankreichs Rating auf dem AA-Niveau, reduzierte es jedoch von „stabil“ auf „negativ“.

Es ist klar, dass die Ökonomen, wenn sie von einem Abbremsen der europäischen und der Weltwirtschaft sprechen, sich vor allem von makroökonomischen Überlegungen leiten lassen, insbesondere von den noch nicht ganz überwundenen Folgen der globalen Krise. Indessen waren alle Prognosen vor Beginn des „Sanktionskrieges“ noch recht optimistisch. Jedenfalls haben die Sanktionen nicht ohne Folgen bleiben können, meint der stellvertretende Direktor des russischen Instituts für politische und militärische Analyse, Alexander Chramtschichin.

„Sie mussten sich auswirken, würde ich sagen“,so Chramtschichin. „Sie wirkten sich mit Bestimmtheit aus, weil Sanktionen auch psychologisch wirken.“

Aber wie dem auch sei, eben jener Bumerang der Sanktionen, von dem viele in Russland und auch in Europa selbst gesprochen haben, kehrt nach allem zu urteilen nun zurück. Und eigentlich bestreitet das auch keiner mehr.

 

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