UPDATE! UPDATE!
Während wir uns über Finanzkrisen, Kriege und Umvolkung unterhalten, übersehen wir, dass die kleinen Lebewesen dieser Erde ganz von der Bildfläche verschwinden könnten.
Das renommierte Wissenschaftsjournal PLOS ONE veröffentlichte die Studie „More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas“ (Mehr als 75 Prozent Verlust an Biomasse bei Fluginsekten). Vieles deutet daraufhin, dass es an der intensivierten Landwirtschaft liegt. Die dort eingesetzten Pestizide und Düngemitteln führen vermehrt dazu, dass der Bestand der Insekten immer mehr zurückgeht. – Quelle
Vorbehalt nach Lektüre von ScienceFiles (Hinweis von Loewe): Auf Plos One, dem renommierten Wissenschaftsjournal der Grünen, findet man dann tatsächlich einen Text mit dem Titel „More than 75 percent decline over 27 years in total flying inscet biomass in protected areas“. Verfasst hat diesen Text Caspar A. Hallmann unter Beihilfe von 11 weiteren Autoren. Und seit seiner Veröffentlichung macht der Text Furore. Also, das Ganze könnte auch ein Fake sein. Ich lasse den Artikel trotzdem mal hier stehen.
UPDATE: Toxizität von Glyphosat liegt weit unterhalb der erlaubten Höchstwerte… Amphibien in belasteten Gewässern haben in großer Zahl Missbildungen… bei Neugeborenen in belasteten Gebieten kommt es zu Fehlbildungen der inneren Organe… Mehr in dieser Sendung bei arte!
Eine Welt komplett ohne Insekten ist eigentlich undenkbar. Dann würden Tierkadaver herumliegen, weil sie nicht mehr von Insekten zersetzt werden.
An sauberes Trinkwasser wäre ebenfalls kaum zu denken. Denn Insekten sorgen dafür, dass das Wasser sauber bleibt. Sie speichern wichtige Nährstoffe im Boden. So wird das Grundwasser nicht verschmutzt.
Wolf-Dieter Storl schreibt über seine Beobachtungen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Auf riesigen Agrarflächen geht es so steril zu wie in einem Krankenhaus:
Kein »Unkraut« wächst zwischen den Reihen – alles wird mit Totalherbiziden weggeputzt. Wenige Insekten sind zu sehen – nicht nur wegen Spritzungen mittels Flugzeug und Hubschrauber, sondern auch wegen der Einschleusung von Bacillus-thuringiensis-Genen in das Erbgut der Mais- und Sojapflanzen. Insekten, die daran fressen, oder Bienen, die die Pollen sammeln, sterben. Die Straßenbeleuchtungen werden nachts kaum mehr von Faltern und Käfern umschwirrt; die Windschutzscheiben der Autos bleiben sauber. Auch die Abermillionen von Leuchtkäfern, die einst, einem Feuerwerk gleich, nachts durch die lauen Lüfte des Mittelwestens tanzten, sucht man vergebens.
Insekten zählen zur artenreichsten Klasse unter den Tieren, angeführt von den Ordnungen der Käfer, Schmetterlinge, Zweiflügler und Hautflügler.
Das Funktionieren fast aller Ökosysteme hängt von ihnen ab. Damit sind sie für Mensch und Natur unersetzliche Lebewesen:
Nahrung: Insekten bilden die Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl weiterer Tierklassen wie Vögel, Säugetiere, Amphibien oder Reptilien.
Bestäubung: Insekten zählen zu den wichtigsten Pflanzenbestäubern. Durch das Sammeln von Nektar und Pollen von sorgen sie für den Fortbestand der Pflanzenwelt und stellen einen Großteil unserer Ernährung sicher.
Verwertung: Insekten spielen eine wichtige Rolle bei der Remineralisierung organischer Stoffe wie Pflanzenresten und Tierleichen im Boden, in der Bodenstreu oder im Totholz.
Regulation: Insekten sind wichtige Nützlinge in der Forst- und Landwirtschaft. Im Bio-Anbau, wo auf Pestizide weitestgehend verzichtet wird, ist die Förderung von Nützlingen gar ein elementarer Bestandteil der Produktion, da durch sie die Ausbreitung schädlicher Insekten eingedämmt wird.
Vieles deutet daraufhin, dass es an der intensivierten Landwirtschaft liegt. Die dort eingesetzten Pestizide und Düngemitteln führen vermehrt dazu, dass der Bestand der Insekten immer mehr zurückgeht. – Quelle
Eine Welt komplett ohne Insekten ist eigentlich undenkbar. Dann würden Tierkadaver herumliegen, weil sie nicht mehr von Insekten zersetzt werden. An sauberes Trinkwasser wäre ebenfalls kaum zu denken. Denn Insekten sorgen dafür, dass das Wasser sauber bleibt. Sie speichern wichtige Nährstoffe im Boden. So wird das Grundwasser nicht verschmutzt.
Glyphosat ist das in Deutschland und der Welt am häufigsten eingesetzte Pflanzengift; es wird auf 40 Prozent der deutschen Ackerfläche eingesetzt. Verschiedene Studien haben bereits Rückstände des Herbizids im menschlichen Körper festgestellt – und zwar sowohl bei Menschen, die dem Stoff beruflich ausgesetzt sind als auch bei „Unbeteiligten“.
Laut BUND lassen sich bei rund 70 Prozent der Deutschen Rückstände von Glyphosat im Urin nachweisen. Bei einer Stichproben-Untersuchung 2013 war etwa die Hälfte der städtischen Bevölkerung aus insgesamt 18 EU-Staaten damit belastet.
Eine weitere Untersuchung der Heinrich Böll Stiftung fand sogar bei rund 75 Prozent der Probanden eine Glyphosat-Belastung von mindestens 0,5 Nanogramm pro Milliliter im Urin (Grenzwert für Trinkwasser: 0,1 ng/ml). Insgesamt konnte die Studie bei 99,6 Prozent, d.h. so gut wie bei allen untersuchten Personen, Rückstände nachweisen. Untersucht wurden dabei über 2000 Deutsche aus allen Teilen des Landes.
In einer Langzeitstudie konnte das Umweltbundesamt (UBA) nachweisen, dass die Belastung mit Glyphosat in den vergangenen 15 Jahren deutlich gestiegen ist.
Auch in verschiedenen Produkten, mit denen wir regelmäßig in Berührung kommen, werden immer wieder Rückstände von Glyphosat gefunden: Zum Beispiel in Brot und Brötchen, in Bier und in Damenhygieneprodukten. (Quelle)
Roundup heißt Monsantos Pflanzengift, in dem das Glyphosat steckt. Erst mit der einführung dieses Mittels wurde die rasche Verbreitung von gentechnisch veränderten Pflanzen möglich. Monsanto verdient prächtig daran, denn nur die gentechnisch veränderten Pflanzen vertragen Roundup. Das Saatgut gibt es nur von Monsanto. In Deutschland sind allein 93 verschiedene Mischungen zugelassen. Ob Bayer Crop Science, Syngenta, BASF Plant Science oder Pioneer verdienen mit besagtem Produkt viel Geld. Weltweit sollen geschätzt rund 5,5 Milliarden Dollar umgesetzt werden.
Würden die Landwirte auf Roundup und das veränderte Saatgut verzichten, hätten sie geringere Erträge. Das ließe sich ändern, wenn sie wieder stärker aufs Pflügen setzen würden, das Unkraut also mechanisch vernichten. Das allerdings erforderte mehr Maschineneinsatz, mehr Arbeitskraft und höhere Kosten. Schätzungen gehen davon aus, dass die Kosten (bei geringerem Ertrag) bis zu 30 Prozent steigen.
Umstieg auf Öko-Landwirtschaft?
Eine Studie der Universität Göttingen sieht das optimistischer und davon aus, dass alle Bauern auf chemische Mittel verzichten und ökologisch landwirtschaften. Könnte die Insektenpopulation doch noch gerettet werden?
Hinterlasse jetzt einen Kommentar