Aktueller Newsletter von Gerhard Spannbauer ( www.krisenvorsorge.com )
Die Krise kehrt zurück
Ich weise seit Jahren darauf hin, dass die Finanzkrise nicht von gierigen Bankern, Spekulanten oder amerikanischen Immobilienkäufern verursacht wurde, sondern dass unser Geldwesen als solches tiefgründig zerstört ist.
Leider ist der Prozess soweit fortgeschritten, dass es eine einfache – und „schmerzfreie“ – Lösung nicht mehr geben kann. Das schrieb die BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, quasi die „Notenbank der Notenbanken“) bereits Anfang 2010:
„Es gibt jetzt praktisch keinen Ausweg aus dieser Situation. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, die diese Krise unbekannten Ausmaßes verhindern könnten:
Massive Steuererhöhungen und eine brutale Verringerung der Staatsausgaben. Beides würde die weltweite Wirtschaft allerdings zugrunde richten“.
Wir erleben, dass die Politik mit einem Stückwerk an vergeblichen Maßnahmen genau diese beiden Wege einschlägt und damit die oben genannte Konsequenzen eintreten. Es werden harte Sparmaßnahmen aufgelegt, Steuern und Abgaben erhöht, die die Wirtschaft weiter abwürgen.
Die Griechen, Isländer, Spanier, Ungarn etc. können ein Lied davon singen. Noch scheinen Deutschland und die anderen exportstarken EU-Länder eine Insel der Seligen zu sein, aber seien Sie sicher, lange wird dieser glückliche Umstand auch für uns nicht mehr andauern.
Die stagnierenden Wirtschaften stellen ein großes Problem dar
Dieser Rückgang der Wirtschaftsleistung ist nicht nur in Griechenland, sondern auch in Spanien und den meisten anderen Problemländern eine ernsthafte Angelegenheit. Weil eine Rezession selbst die größten Sparanstrengungen aufzufressen droht, werden die Rufe nach Konjunkturmaßnahmen und damit weiteren Schulden wieder lauter.
Das Manager-Magazin schreibt dazu: EU-Ratschef Herman Van Rompuy hat deswegen für Ende Januar zum ersten Krisengipfel des Jahres nach Brüssel geladen.
Maßnahmen zur Wirtschaftsbelebung und zum Abbau der Arbeitslosigkeit sollen auf den Weg gebracht werden. „Denn in der Rezession können wir nicht nur über Konsolidierung reden“, sagt Van Rompuy.
Auf die Frage, wie die Eurozone den Teufelskreis von Schulden, Sparen und Wirtschaftseinbruch durchbrechen will, gibt es seit Beginn der Krise keine Antwort.
Der Druck auf die Wachstumslokomotive Deutschland, durch eine deutliche Steigerung der Binnennachfrage den Konkurrenzdruck gegenüber den Euro-Partnern zu lockern, wird daher steigen.
Was wäre die Lösung?
Neben der Frage “wann kommt der Crash?“ ist „wie könnte man das Problem lösen?“ die nächsthäufig gestellte Frage.
Ich kann Ihnen darauf leider keine umfassend greifende Antwort nennen, weil ich weder eine sehe, noch mir eine machbare unter den gegebenen Umständen vorstellen kann.
Die Verschuldung und die Strukturprobleme sind so umfassend, dass es außer einem Neustart des kompletten Finanzsystems – zu einem enorm hohen Preis – leider keine Alternative gibt.
Wir kommen um einen starken Wohlstandsverlust nicht herum und müssen nochmals richtig in die Hände spucken, um den jetzigen Lebensstandard halbwegs wieder zu erreichen.
Einen Trost gibt es: Zu jeder Zeit und in jedem Land gab es Menschen, die sich diesen Herausforderungen stellten und auch unter schwierigsten Umständen ein gutes Leben erreichten.
Alle, die sich vorbereiten und entsprechende Maßnahmen treffen, werden wie eine Katze stets auf die Beine fallen und werden ihre Zukunft erschaffen. Dazu gehören Sie auf jeden Fall und dabei unterstützen wir Sie weiter nach Kräften.
Herzliche Grüße
Ihr
Gerhard Spannbauer