Die finstere Choreographie der MH17-Untersuchung, um Russland anzuschwärzen

von Finian Cunningham (theblogcat)

Die von Holland geführte Untersuchung zur Flugzeugkatastrophe des malaysischen Passagierjets im Jahr 2014 hat alle Kennzeichen einer psychologischen Operation, um Russland zu belasten und um weitere Sanktionen und Aggressionen durch die NATO-Mächte zu rechtfertigen.

Das sogenannte „Gemeinsame Untersuchungsteam“ (JIT) hat letzten Donnerstag eine Aktualisierung der andauernden Untersuchung zur Flugzugkatastrophe MH17 über der Ostukraine veröffentlicht, bei der alle 298 Insassen an Bord getötet wurden. Die jüngste Veröffentlichung des JIT rückt die Schuldvermutung näher an Russland heran, indem das Team behauptet, dass eine Flugabwehrrakete vom Typ Buk, die angeblich das Flugzeug abgeschossen hat, von Russlands 53. Brigade aus Kursk im Südwesten Russlands in die Ukraine gebracht worden war.

Und am Freitag, dem Tag nach der hochrangigen JIT-Präsentation, wurde ein Bericht veröffentlicht, der von der amerikanischen McClatchy News und der britischen, selbsternannten Investigativwebseite Bellingcat zusammengestellt wurde. Darin wird behauptet, sie hätten einen hochrangigen russischen Geheimdienstler des Militärs (GRU) identifiziert, der in den Transport des Raketensystems verwickelt sei.

Der Name des russischen GRU-Offiziers wird mit Oleg Vladimirovich Ivannikov angegeben. Der Bericht enthält ein Foto des besagten Mannes, der angeblich zumindest eine Adresse in Moskau besitzt und den Namen „Orion“ benutzte. Es ist bezeichnend, dass der McClatchy-Bericht behauptet, dass die Neuigkeit über die Identifizierung des russischen Geheimdienstoffiziers dem JIT nicht bekannt war, als die am Tag zuvor ihre Präsentation machten. Aber McClatchy berichtet, dass die von Holland geführten Ermittler jetzt „Orion“ vor Gericht bringen wollen.

Übers Wochenende haben die Regierungen der Niederlande, Australiens und Britanniens den Einsatz mit der formellen Beschuldigung Russlands erhöht und verlangen, dass Moskau finanzielle Entschädigungen an die Familien der Opfer zahlt. Die meisten der Opfer an Bord des Unglücksflugs MH17 waren niederländische, malaysische und australische Staatsangehörige.

Was wir hier sehen ist eine choreografierte Abfolge, die den öffentlichen Eindruck erzeugen will, dass die Entwicklung der Untersuchung ihren natürlichen Verlauf nimmt, basierend auf „Beweisen“, die Russland die Schuld zuweisen. Die selbe Technik mit einer psychologischen Operation der Medien sehen wir bei der Skripal Giftaffäre, in der Moskau beschuldigt wird, die Ermordung eines ehemaligen Spions in England versucht zu haben. Anschuldigungen, angebliche Beweise und dann Sanktionen (die Ausweisung russischer Diplomaten) folgen alle einer choreografierten Abfolge.

Beim MH17-Zwischenfall hat Russland vehement jede Beteiligung am Abschuss des Passagierflugzeugs abgestritten. Moskau sagt, seine eigene Untersuchung des Zwischenfalls weist auf die Streitkräfte des Regimes in Kiew als Verantwortliche hin, möglicherweise mit dem Einsatz ihres Bestands an Flugabwehrraketen aus Sowjetzeiten. Es ist bedeutend, dass die russischen Untersuchungsergebnisse vom JIT verschmäht werden, während Moskaus Angebot zu gemeinsamen Untersuchungen zurückgewiesen werden. So wie auch in der Skripal-Affäre, wo die britischen Behörden ebenfalls Russlands Angebot zu gemeinsamen Ermittlungen abgelehnt haben, oder Russlands Fähigkeit, die angeblich belastenden Daten unabhängig zu verifizieren.

In einer dramatischen Wendung sagte das russische Verteidigungsministerium, dass die von den holländischen Ermittlern präsentierte Raketenhülle Kennzeichen trägt, die diese Waffe auf 1986 datieren, als die Ukraine noch Teil der Sowjetunion war. Das russische Militär sagt, dass alle diese Buk-Modelle von ihren Streitkräften im Jahr 2011 ersetzt worden sind. Aus diesem Grund könne die vom JIT präsentierte angebliche Angriffswaffe nicht von den russischen Streitkräften stammen. Noch dazu bestreitet Moskau, dass irgendeine ihrer Brigaden ukrainisches Gebiet betreten habe.

Das JIT, dem Ermittler aus Holland, Belgien, Australien, Malaysien und – sehr ärgerlich – dem ukrainischen Geheimdienst angehören, hat in seiner Präsentation letzte Woche offen zugegeben, dass man mit der britischen Bellingcat-Webseite zusammenarbeitet. Letztere wird mit ihrer Analyse von Videos zitiert, die angeblich den Transport eines russischen Buk-Konvois durch die Ostukraine zeigen, etwa zu der Zeit als der Airliner abgeschossen wurde. Diese Videos wurden bereits als Fälschungen entlarvt.

Somit erscheint es ziemlich seltsam, dass das JIT nach Angaben von McClatchy nichts von Bellingcats neuestem „Knüller“ gewusst haben soll, der am Tag danach veröffentlicht wurde, in welchem behauptet wird, man habe einen russischen Geheimdienstoffizier namens Oleg Ivannikov oder Orion identifiziert, der bei der Koordinierung des Transports eines Buk-Konvois beteiligt war, von dem das JIT sagt, dass er von der 53. Brigade im russischen Kursk stammt.

JIT und Bellingcat haben bereits im Jahr 2016 bei einer vorigen Aktualisierung zur MH17-Ermittlung zusammengearbeitet, als jene dubiosen Videos präsentiert wurden, die angeblich den Buk-Konvoi zeigen, wie er durch die Ostukraine zurück nach Russland fährt. Bellingcat wurde auch im JIT-Update letzten Donnerstag wieder zitiert.

Da stellt sich die Frage, warum jene Information, die behauptet, man habe den russischen Geheimdienstoffizier identifiziert, dem JIT nicht zur Verfügung stand, obwohl man bereits zuvor eng mit Bellingcat kooperiert hat? Erst am nächsten Tag kam der McClatchy-Bellingcat-Bericht heraus, anscheinend getrennt von der JIT-Präsentation.

Diese Abfolge suggeriert eine konzertierte Anstrengung, um eine öffentliche Wahrnehmung „aufzubauen“, die „Hinweise“ auf die Absturzursache und die Schuld Russlands würden auf unabhängige Weise gesammelt. Während diese Abfolge in Wahrheit eine absichtlich orchestrierte Medienkampagne ist, um Russland wirkungsvoller anzuschwärzen.

Bellingcats Medienaktivitäten weisen darauf hin, dass sie nicht die angeblich „unabhängige Online Investigativ-Webseite“ sind, wie sie behaupten. Während des Syrienkriegs haben sie dabei mitgeholfen, Videos von den White Helmets als „authentisch“ darzustellen, obwohl es starke Beweise dafür gibt, dass die White Helmets Gräuelvideos im Auftrag von NATO-gesponsterten Terroristen gefälscht haben, um die syrische Regierung und deren russischen Alliierten anzuschwärzen.

Dass sich die holländisch geführte Untersuchungskommission JIT auf Bellingcat als „Beweis“-Quelle einlässt, das gibt Anlass zu großer Besorgnis über die professionelle Glaubwürdigkeit der Untersuchung.

Was die MH17-Untersuchung darüber hinaus verheerend beschädigt ist die Tatsache, dass der ukrainische Geheimdienst (SBU) unter der Kontrolle des vom Westen unterstützten Regimes in Kiew, das nach einem von der NATO unterstützten Staatsstreich im Februar 2014 an die Macht kam, die Quelle für viele der sogenannten Beweise ist, die Russland oder die pro-russischen Separatisten in der Ostukraine für den Abschuss von MH17 verantwortlich machen sollen.

Die vom JIT und Bellingcat zitierten dubiosen Videos stammen vom SBU. Diese Videos wurden angeblich zu jener Zeit von anonymen Zeitgenossen in sozialen Medien gepostet, als das Flugzeug abstürzte. Die russische Regierung hat diese Videos als Fälschungen verworfen.

Die jüngsten Behauptungen von McClatchy und Bellingcat über die Identifizierung eines russischen Militäroffiziers basieren auf Vermutungen, dass man abgehörte Handygespräche einem Mann namens Orion zuordnen kann. Bellingcat hat anscheinend viel Aufwand betrieben, sich durch digitale Telefonbücher zu wühlen, um die Person zu identifizieren. Der Bericht stützt sich auch auf die Ausschmückung von Orions angeblicher, heimlicher Militärkarriere in der Ukraine und Südossetien, um Glaubwürdigkeit und unheilvolle Anspielungen zu vermitteln.

Am Ende ist es jedoch so, dass McClatchy und Bellingcat zugeben, dass sie sich bei ihren Telefonmitschnitten auf den ukrainischen Geheimdienst verlassen, so wie sie das zuvor schon bei den Videos mit dem angeblichen russischen Buk-Konvoi getan haben.

Der SBU und seine Herren in Kiew haben mit Moskau offensichtlich ein Hühnchen zu rupfen. Ihre einseitige Position, um nicht zu sagen ihre mögliche Verantwortung für den Flugzeugabsturz, machen das JIT und die daraus folgende westliche Berichterstattung der Medien höchst suspekt.

Eine so enge Verwicklung eines westlichen Medienunternehmens (McClatchy) mit einer Fake News Fabrik (Bellingcat) und staatlichen Geheimdiensten der Ukraine ist ein Zeichen für eine koordinierte, öffentliche psychologische Operation zur Anschwärzung Russlands.

Die prompten Antworten westlicher Regierungen, die zu strafrechtlichen Verfahren gegen Moskau aufrufen, sind ein weiteres Zeichen dafür, dass die ganze Sache eine orchestrierte Kampagne ist, um Russland den Schwarzen Peter zuzuschieben.

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