Die feigen Schnösel

von Dr. Naresh Jotwani via Saker (theblogcat)

https://thesaker.is/gutless-wonders/

Das englische Wort „gut“ (Bauch/Darm) ist reich an verschiedenen Bedeutungen. In der Biologie bedeutet es „Darm“ – wie in „Darmbakterien“ oder „Ausnehmen eines Fisches“; seine Bedeutung erstreckt sich auch auf die Schlägersaiten, die in Sportarten wie Tennis und Badminton verwendet werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch bezieht sich “guts“ auf „Mut“, wie in „den Mut haben, eine große Herausforderung anzunehmen“.

Ein „Bauchgefühl“ ist eine instinktive Reaktion – wie bei „mein Bauchgefühl war, mich nicht einzumischen“. Jemand, der weitgehend frei von „Bauchgefühlen“ ist, gilt als unempfindlich, lustlos oder sogar zombieartig. Andererseits können hochsensible Menschen sogar physiologische Symptome entwickeln, die durch ihre starken „Bauchgefühle“ verursacht werden. Der Ausdruck „gut-wrenching“ bezieht sich auf eine Erfahrung, die eine intensive „Darmreaktion“ hervorruft.

Es besteht also kein Zweifel, dass „gut“ ein interessantes Wort ist; ja, so interessant, dass wir mit diesem Wort die Geopolitik beleuchten werden – nicht weniger!

Schnallt euch an!

Eine deutlich verspürte „Bauchreaktion“ ist für ein Individuum der unmittelbare und angeborene Wahrheitstest. Diese Reaktion ist instinktiv; sie durchläuft keinen gewundenen und gequälten Weg durch intellektuelle Argumentation und Rationalisierung. Tatsächlich läuft das, was nach einer qualvollen Runde von Argumentation und Rationalisierung entsteht, oft dem instinktiven Urteil zuwider.

Ein Hauptziel der politischen oder wirtschaftlichen Propaganda ist es, das „einfache Volk“ an seinem eigenen Urteil zweifeln zu lassen – und damit vom Urteil der „Eliten“ abhängig zu machen. Im Laufe der Geschichte war das eine raffinierte politische und wirtschaftliche Strategie, durch unaufhörliche Propaganda einen Minderwertigkeitskomplex unter den „einfachen Menschen“ zu induzieren.

Wie würden die „Eliten“ ohne eine solche Propaganda sonst die einfachen Menschen davon überzeugen, ihr Leben in blutigen Kriegen zu riskieren? Ihre Armut als wesentliches Element der „imperialen Größe“ zu akzeptieren? Oder zu glauben, dass „die Eliten“ daran arbeiten, ihr Wohlbefinden zu sichern?

In einer Demokratie spürt ein guter Führer, was die einfachen Menschen – seine Unterstützungsbasis – brauchen und wünschen. Zweifellos prägt der Führer auch die Wünsche der Menschen – aber er kann diese Phase nicht erreichen, ohne vorher ihre Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen. Solche Interaktionen zwischen den Menschen sind ein integraler Bestandteil auch einer unvollkommen funktionierenden Demokratie.

Die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen sind geprägt von der Vielzahl ihrer „Bauchgefühle“ auf Ereignisse des täglichen Lebens – für den „Otto-Normal-Verbraucher“, „auf dem Dorfplatz“ oder „auf dem Basar“. Um erfolgreich zu sein, muss ein Möchtegern-Führer – ob ehrlich oder nicht – seine Ohren aufsperren.

Weltweit zerstören leistungsfähige moderne Finanz- und Massenkommunikationstechnologien die lebenswichtigen Verbindungen funktionierender Demokratien. Moderne Führungskräfte verlassen sich mehr auf die leicht zu verwaltende „Virtualität“ der Medientechnologien als auf die Realität des Lebens der Menschen.

In einer industrialisierten Gesellschaft bleibt diese Tatsache verborgen, solange ihre Industriewirtschaft stark ist. Aber wenn die Gesellschaft ihre industrielle Stärke verliert, stagniert ihre Realwirtschaft. Selbsternannte Führer wenden sich dann gegen das Volk und wirtschaften in die eigene Tasche – was im Endeffekt bedeutet: Wenn es nicht genug für alle gibt, lass mich wenigstens meinen fetten Anteil abholen!

Mit dem Aufkommen der Massenmedien – sprich den Instrumente der Massenpropaganda – ist es einfacher geworden, dass die einfachen Menschen das Vertrauen in ihr eigenes „Bauchgefühl“ verlieren und sie dadurch orientierungslos werden. Angenommen, man erzählt einer Person Tag für Tag, Jahr für Jahr folgendes: a) seine Schwierigkeiten werden durch eine „größere gute Sache“ gerechtfertigt und b) er oder sie ist nicht so gut wie die Eliten“. Würde die Person nicht das Vertrauen in ihr eigenes Urteilsvermögen verlieren?

Dies geschieht durch bewusste Gestaltung und Manipulation – denn desorientierte Bevölkerungen sind leichter als Lakaien, Leibeigene, Schuldsklaven oder Kanonenfutter auszunutzen.

Ein vernünftiges Wunschziel der „Bildung“ ist, dass ein gebildeter Mensch in der Lage sein sollte, Ereignisse richtig zu interpretieren und den Weg zu wählen, der zu seinem dauerhaften Wohlbefinden führt. Tatsächlich definiert dieses Kriterium einen gesunden, funktionierenden Menschen.

Die „Eliten“ würden es vorziehen, solche Tendenzen im Keim zu ersticken. Ihr geschäftliches und politisches Modell beruht darauf, dass einfache Menschen ignorant bleiben. Deshalb müssen einfache Menschen – die nur mit ihrem einfachen Leben weitermachen wollen – heute die abscheulichen Tricks ihrer Ausbeuter lernen, sonst werden sich selbst ihre sprichwörtlichen Mistgabeln als nutzlos erweisen.

Keine politische Philosophie sollte die Sorgen und Bedürfnisse der einfachen Menschen ignorieren. Diese Menschen sind sehr genau auf die Ereignisse um sie herum – in den Städten und Dörfern – eingestimmt, während sie inmitten von Not und der Arroganz der Macht um ein Minimum an Wohlbefinden kämpfen.

Gut funktionierende Gesellschaften bieten Kommunikationskanäle, über die das Wissen über solche „Realitäten vor Ort“ in politische Entscheidungen einfließen kann. Die Kanäle bestehen aus Gemeindeführern, Landwirten, Händlern, Gewerkschaftsführern, Parteimitarbeitern, religiösen Gruppen… und so weiter.

Aber wenn sich die politischen Entscheidungsträger auf aalglatte, von der Realität losgelöste Analysen verlassen, sind die daraus resultierenden Politiken „Luftschlösser“ – d.h. „feige“ Politiken in dem Sinn, dass authentische „Bauchgefühle“ der Bürger nicht berücksichtigt werden.

Eine von der Realität losgelöste Politik basiert auf falschen Annahmen, hohlen Worten und sehnsüchtigem Schwulst; aber sie wird von heftigen persönlichen Ambitionen angetrieben. In die Analysen ist kein Wahrheitstest eingebaut. Der einzige wichtige Faktor ist: Wer hat wessen Ohr? Unter solchen Bedingungen ist die Politikgestaltung nicht mehr als ein sinnloses „Game of Thrones“, das in den „Korridoren der Macht“ ausgetragen wird.

Menschen, die sich mit solchen Formen undurchführbarer Politik beschäftigen, können als „feige Schnösel“ bezeichnet werden – sie sind von der Realität abgetrennt und leben in einem Wunderland. In solchen politischen Entscheidungsprozessen ist es unerheblich, ob Inkompetenz am Arbeitsplatz, Bosheit oder eine Mischung daraus vorliegt. Es werden die gleichen Probleme geschaffen, ob die Täter nun „böse“ oder nur dumm sind.

***

Wenn Angst und Gier die Märkte und die Gesellschaft beherrschen, dann wuchert die Illusion. Think Tanks“ bieten bezahlte Lobbyarbeit statt solider Wissenschaft – aber wer kann in einer „geistig heruntergeschraubten“ Gesellschaft den Unterschied erkennen? Riesige Bürokratien dienen nur sich selbst.

Die „internationale Gemeinschaft“ ist heute ein Codewort für eine extrem enge Sichtweise, wie die Weltpolitik gehandhabt werden sollte. Diese Sichtweise preist die Freiheit – aber die feigen Schnösel, die diese Sichtweise anpreisen, sind keine freien Individuen. Meistens handelt es sich um verwöhnte Nerds, die nicht in der Lage sind, die geringsten Meinungsverschiedenheiten oder die geringsten Ansichten über menschliches Leid zu tolerieren. Sie werden von einer immensen bürokratischen Macht und einer Fiat-Währung im Wert von Milliarden von Dollar aufgeblasen.





Die feigen Schnösel entwickeln aufwendige und teure Systeme für das „globale Wohlergehen“ – und sorgen dabei nur für ihr eigenes Wohl. Nachdem sie ihre eigenen Ängste und die Gier geschickt vertuscht haben, präsentieren sie sich als „professionell“, frei von Angst und Gier. Viele der heute populären „akademischen Abschlüsse“ bieten vor allem jene Tarnung, die eine Person benötigt, um als ein effizient klingender und „politisch korrekter“ feiger Schnösel zu funktionieren.

Feige Schnösel scheinen heute die Welt zu überspannen – nicht mit tapferen Armeen, sondern mit Fiat-Währungen, finanziellen und rechtlichen Betrügereien, Bestechungsgeldern, Propaganda und List. Ihr einziges offensichtliches Ziel im Leben ist immer mehr Macht und Reichtum.

Tatsächlich deutet dieses endlose Streben nach Macht und Reichtum auf eine Krankhaftigkeit hin, eine sehr tief sitzende Unsicherheit. So werden schamlose moralische und logische Verzerrungen für ihre Ziele eingesetzt – „was immer nötig ist“, in einem berühmten Satz. (Anm.d.Ü.: Ein Satz von Mario Draghi)

Der „Globalismus“ wird von solchen mutlosen, intriganten Feiglingen verbreitet. Diese Feiglinge profitieren immer davon, dass sie „Freunde und Verwandte an hohen Positionen“ haben. Aber ohne mit der Wimper zucken, würden sie auch ihre alternden Großmütter verkaufen, wenn der Preis stimmt. Unermessliches menschliches Elend, das in fernen Ländern geschaffen wird, verdient niemals einen Eintrag in ihre getürkten Geschäftsbücher.

Feige Schnösel arbeiten hinter den dicken Mauern von Bürokratien und Think Tanks und leben in schwer bewachten Gemeinschaften. Die ganze Zeit über, in der sie ihre wilden Pläne ausbrüten, werden sie von Freunden und von bezahlten Politikern, Akademikern, Anwälten und Buchhaltern geschützt.

Der „Nationalismus“ ist das gemeinsame Mem, das als Behinderung des „edlen Marsches in die Globalisierung“ projiziert wird. Die Botschaft, die verbreitet wird, ist, dass „Nationalismus“ ein „Übel“ sei – ein Zeichen von „Engstirnigkeit“ -, das den „edlen Fortschritt der Menschheit“ behindert. Dieser „Fortschritt“ bedeutet jedoch vor allem das enge Eigeninteresse der globalen feigen Schnösel.

Von den feigen Schnöseln wird man nie Folgendes hören:

Eine „Nation“ ist nicht bloß ein „engstirniges Identitätslabel“. Die Zugehörigkeit zu einer zusammenhängenden Gemeinschaft ist ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Erziehung und Kultur – und ein grundlegendes Menschenrecht für ein Kind und einen Jugendlichen. Die Idee der „Nationalität“ kann nur an den Pranger gestellt werden, wenn man die unschätzbare Fürsorge und Pflege ignoriert, die in Familien, Nachbarschaften und Gemeinschaften geboten wird.

„Nationalismus“ ist eine Kraft für das Gute, wenn er von Menschen definiert wird, die sich um ihre eigenen Menschen kümmern – ohne gegenüber anderen etwas Schlechtes zu wollen. Nationalismus muss nicht durch Hass definiert werden. Er kann und sollte von gegenseitigem Respekt und Nichteinmischung begleitet werden.

Dem „Globalismus“ fehlt es heute an Mitgefühl. Er wird vielmehr durch globale Gesetze definiert, um auszubeuten, zu kaufen und zu verkaufen und versteckte Kosten auf die Schwachen zu übertragen, Ökosysteme zu zerstören, Steuern zu vermeiden und ein Monopol auf Moral und Ethik lautstark durchzusetzen. Ein passender Ausdruck für diese „moderne“ Denkweise wäre „der hässliche Globalist“, oder sollen wir es die neueste Version von „Einzigartigkeit“ nennen.

Auf der ganzen Welt müssen aufgeschlossene Menschen – ob weiß, schwarz, braun, rosa oder gelb – klar verstehen, womit sie es zu tun haben. Die Verdunkelung ist die tödlichste Waffe der feigen Schnösel – die sich selbst als die Beste und Klügsten, als die Reinsten der Reinen darstellen; so hell und rein, dass sie allen anderen sagen können, wie sie sich zu verhalten haben.

Was in ihnen fehlt ist Demut, die durch ein wahres Verständnis der menschlichen Realität erreicht wird. Sie scheinen nicht zu verstehen, dass Arroganz die Tür zur Wahrheit und zum Verständnis schließt, und dass Weisheit aus dem wahren Verständnis von Leid entsteht.

Wenn also etwas schief geht, dann geht ihr Klagelied so: ‚Mami, schau! Diese bösen und unzivilisierten Menschen erlauben es uns nicht, sie zu belehren und sie zu betrügen! Hast du uns nicht gesagt, dass das ihr offenkundiges Schicksal sei?‘

Ein Geist des „gesunden Nationalismus“ zeichnet sich durch die Fürsorge für die Mitmenschen aus, ohne jeglichen schlechten Willen gegenüber anderen Nationen.

In diesem Sinne ist der „Nationalismus“ wichtig, denn menschliche Beziehungen zählen, Traditionen zählen, Selbstachtung zählt. Diese unschätzbaren menschlichen Werte dürfen nicht auf den Altären gefälschter Ideologien, der Macht und des Reichtums – also den „Handelsinstrumenten der Globalisten“ – geopfert werden.

Ist Multilateralismus in dieser Welt ohne gegenseitigen, respektvollen „Nationalismus“ überall möglich? Es gibt etwa zweihundert „Länder“ auf der Welt; fast alle von ihnen setzen sich aus mehreren verschiedenen „internen Nationen“ zusammen. Daher kann einem angeborenen Geist des „Nationalismus“ nicht die Existenz abgesprochen werden. In der Tat braucht eine gesunde Gesellschaft nicht viel schriftliche Gesetze – während schlecht geschriebene Gesetzgebung die Dinge nur verschlimmert.

Was klar artikuliert werden muss, ist, dass in einer multilateralen Welt mit Hunderten von Nationalitäten jede Nation sich vom Hass auf andere befreien muss. Ist es möglich, auf einen solchen „gesunden und gegenseitig respektvollen Nationalismus“ hinzuarbeiten, frei von Hass?

Das sollten wir uns wünschen – denn die Alternative ist düster!

Tatsächlich ist die größte Bedrohung für einen gesunden und gegenseitig respektvollen Nationalismus die „Teilen und Herrsche“-Mentalität der globalistischen feigen Schnösel!

Wenn eine reiche Vielfalt von Ansichten unter den Individuen und auch innerhalb einer Gesellschaft respektiert werden soll, warum sollte dann Vielfalt nicht weltweit geschätzt werden? Warum muss „Modernität“ oder „Fortschritt“ als schleichende Homogenisierung auf der ganzen Welt definiert werden?

Dieser „gruseligen“ Taktik liegt kein menschliches Mitgefühl zugrunde. Nur eine Erklärung für diese schleichende Homogenisierung ist wirtschaftlich sinnvoll: Dass es den habgierigen Agenten der Globalisierung hilft, ihre Arbeit der notorischen wirtschaftlichen Verwüstung zu verrichten.

Die feigen Schnösel – auch bekannt als Think-Tank-Nerds – scheinen zu sagen:

Heh, du! Warum benimmst du dich nicht so… ähm… moralisch und fortschrittlich, damit es für uns einfacher wird, dich zu … ähm… bescheißen? Wenn Ihr euch nicht so verhaltet… ähm… so moralisch und progressiv, dann muss die „internationale Gemeinschaft“ eingreifen und etwas dagegen unternehmen. Aber natürlich liegt die Wahl ganz bei euch!

Die feigen Schnösel reden den „Nationalismus“ schlecht. Mitgefühl für die Nachbarn wird als „Engstirnigkeit“ verleumdet, während das Scheinmitleid die Scheinbasis für die „Globalisierung“ bildet. Die Strategie scheint darin zu bestehen, die Traditionen, die Kultur, die Gedanken, die Gefühle und die Gemeinschaften der potenziellen Opfer zu verpfuschen, um sie dann leichter besiegen zu können.

Im Gegensatz dazu kann ein gesunder Nationalismus auf dieser Grundlage begründet werden: ‚Das Glück deiner Kinder ist genauso wichtig wie das Glück meiner Kinder. Deshalb lasst uns gemeinsam für eine glücklichere Welt arbeiten, in der das Lächeln der Kinder keine Seltenheit wird.‘

Die feigen Schnösel, die sagen, dass dies nicht möglich ist, „wetzen ihre Messer“ – mit einem Schimmer der Weltherrschaft in ihren Augen. Es liegt auf der Hand, dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass diejenigen, die so weit gehen und sich von menschlichem Leid isolieren, das menschliche Leid lindern. Ihre Handlungen – entstanden aus Unsicherheit und Gier – werden das menschliche Leid nur noch verstärken.

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Dr. Naresh Jotwani ist ein in Indien lebender Wissenschaftler im Vorruhestand. Er beschäftigt sich persönlich mit der Frage, wie die tiefen Erfahrungen und Lehren von Gautam Buddha auf die akuten Probleme des modernen Lebens angewendet werden können.

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