Die dicken Brocken warten noch

Worüber die Print- und TV-Medien niemals berichten würden. Michael Winkler hingegen hat es klar und deutlich auf den Punkt gebracht. Die dicken Brocken warten noch. Die Geldschleusen werden bis zum Exzess aufgedreht. Der Euro wird Europa in den Abgrund ziehen. Wer sich nicht darauf vorbereitet, wird seine gesamten Ersparnisse an die systemrelevanten Banken abliefern dürfen. Die Politiker, die Sie gewählt haben, werden alles notwendige dafür unternehmen. Darauf, dass Sie bis auf’s letzte Hemd ausgeplündert werden, können Sie sich garantiert verlassen.

Alle Hähne auf!

von Michael Winkler (496. Pranger)

Angela Merkel, unsere vielfach preisgekrönte Leitkuh, erweist sich wieder einmal als das große Rindvieh, als das sie unsere gleichgeschaltete Propaganda-Presse nicht darstellen möchte. Ausgerechnet die BRD schickt sich an zu sparen, versucht, den Haushalt in Ordnung zu bringen. Die bunte Kanzlerin möchte sich als Verdienst anrechnen, den ersten Haushalt ohne Neuverschuldung seit 1969 hinzubekommen. Dies wäre löblich, wenn wir noch wie 1969 eine eigene Währung hätten, jene D-Mark, die Kohl, Genscher und Waigel als bezahlte Volksverräter aufgegeben haben.

Jeder Cent, jeder Euro, der in der Besatzer-Republik Deutschland eingespart wird, ist Geld, das in anderen Staaten der Eurozone verpulvert werden kann. Deutschland zahlt den finalen Tribut, indem es seine eigene Bevölkerung kaputtspart und gleichzeitig mit leichter Hand in aller Welt Geld verteilt, das im Schweiße ihres Angesichts von fleißigen Bürgern erarbeitet worden ist. Über die Währungsunion reißt jeder Staatsbankrott alle verbundenen Länder näher an den Abgrund, bis schließlich eine Kettenreaktion erfolgt und die ganze Währung vernichtet wird.

Der Zusammenbruch des Euro ist unausweichlich, da die Länder Europas zu viele Schulden angehäuft haben. „Unter der Haube“ hat der Euro zudem keine verläßliche Maschine, sondern eine tickende Zeitbombe: den Dollar. Am Tag, an dem der Dollar stirbt – und auch dieser Tag ist unausweichlich, bei den gigantischen Schulden der USA – ist das Schicksal des Euro besiegelt.

Unser Geld ist Fiat Money, Geld, das aus dem Nichts geschaffen wurde, und das durch einen „physikalischen“ Vorgang, der Paarbildung. In der Physik entstehen dabei Teilchen und Antiteilchen, die, wenn sie aufeinandertreffen, sich gegenseitig vernichten. Ein erschaffener Euro Guthaben entsteht gleichzeitig mit einem Euro Schulden, seinem entsprechenden Antiteilchen. Und wenn Guthaben-Euro und Schulden-Euro aufeinandertreffen, verschwinden beide.

Im Privatleben sieht das natürlich anders aus, wenn ich Ihnen den Euro zurückgebe, den Sie mir gestern geliehen haben, halten Sie die Münze in der Hand, sie wird nicht verschwinden. Das passiert nur bei Buchgeld, 10.000 Euro Guthaben entsprechen dabei 10.000 Euro Schulden. Beide führen ein Eigenleben, bis die Schulden zurückgezahlt werden. Damit verschwinden Ihre 10.000 Euro Guthaben von Ihren Kontoauszügen und die 10.000 Euro Forderungen in den Büchern der Bank. Das ist das normale Vorgehen im Geschäftsleben. Was aber passiert, wenn der Schuldner nicht bezahlt? Auch dann verschwindet dieses Geld! Die Bank kann den Posten theoretisch noch unendlich lange in ihren Büchern fortschreiben, doch das Geld ist uneinbringlich. Nun muß die Bank die Bücher bereinigen, irgendwo 10.000 Euro Guthaben auflösen. Dies tut sie zunächst mit ihrem Eigenkapital, in der zweiten Stufe haften die Aktionäre und in der dritten Stufe die Gläubiger der Bank, also jeder, der dort ein Konto besitzt.

Diese dritte Stufe betrifft jeden. Wenn Sie Geld zur Bank tragen, wird die Bank dieses Geld ihrerseits weiterverleihen. Der Schuldner kann Ihr Nachbar sein, der sich ein neues Auto kauft, aber auch ein Staat. Staatsanleihen gelten schließlich als besonders sicher, da kann die Bank gerne ein wenig mehr kaufen. Beispielsweise Staatsanleihen aus Griechenland… Falls Sie nicht gerade versiert im Lesen von Bilanzen sind, werden Sie gar nicht merken, wo Ihre Spargroschen gelandet sind. Erst am jüngsten Tag Ihres Sparbuches wird die Bank Ihnen mitteilen, daß Ihr Geld gerade einen Badeurlaub eingelegt hat, an einem schönen Sonnenstrand in Griechenland, und dort für immer blieben wird.

Falls Sie Ihr Geld nicht gerade in Form von Gold und Silber nach Hause geholt haben, sind Sie im Risiko. Anleihen verfallen mit dem Schuldner, Aktien verlieren an Wert, wenn keiner mehr dem Unternehmen etwas abkauft, Immobilien verlieren an Wert, wenn weder Wohnraum noch Gewerbeflächen nachgefragt werden. Selbst die Münchner Innenstadt ist nur solange eine Goldgrube, wie München selbst Anziehungspunkt mit vielen Arbeitsplätzen ist. Bricht der Export ein, steigt die Arbeitslosigkeit, fallen sogar dort die Preise.

Es gibt eine Finanzstrategie, die im schönsten Neudeutsch „beggar thy neighbor“ heißt, übersetzt in etwa: „Bring deinen Nachbarn an den Bettelstab.“ Das ist keine sehr freundliche Strategie, da sie darauf beruht, daß der Nachbar dadurch schneller verarmt als man selbst, oder zumindest gleich schnell den Bach runtergeht. Im Währungsverbund gibt es keine Brandmauern, wenn ein Land in Flammen steht, greift das Feuer schnell auf die Nachbarn über. Griechenland konnte mit großen Anstrengungen die letzten Jahre im Euro gehalten werden, doch die Probleme dort sind keinesfalls gelöst. Die Griechen selbst hatten nirgendwo von all den Rettungspaketen profitiert, dieses Geld ging ausschließlich an die Banken – von „kleineren Provisionen“ abgesehen, welche die Damen und Herren Politiker für sich abgezweigt haben.

Die dicken Brocken warten noch: Spanien, Italien und Frankreich. Wobei Spanien relativ am besten dasteht, Italien und Frankreich jedoch dem Abgrund entgegentaumeln. Am Montag, den 25. August 2014, zwei Tage vor dem Erscheinen dieses Textes, aben die Nachrichten mit der Meldung eröffnet, daß es eine Regierungskrise in Frankreich gäbe, die zu einer Neubildung des Kabinetts führe. Die Franzosen haben keinerlei Plan, wie sie aus den wirtschaftlichen Turbulenzen herausfinden sollen. Weder Frankreich noch Italien können aufgefangen werden wenn sie zusammenbrechen, sie reißen die ganze Eurozone in den Abgrund.

Ein Staatsbankrott führt zur Währungsreform, zur Enteignung der Sparer. Das alte Verfahren funktionierte durch das Streichen der Nullen, 10 alte Taler für einen neuen, oder auch eine Billion alte Taler für diesen einen neuen, da waren die Politiker kreativ. Seit Zypern gibt es ein neues Verfahren: Sie dürfen die alten Taler behalten, es wird „nur“ ein Teil Ihrer Guthaben eingezogen. Zehn Prozent des Betrages, der 100.000 Euro übersteigt, oder eben 80% dessen, was mehr ist als 25.000 Euro. Wie gesagt, Politiker sind da sehr kreativ.

Ein Land, das seine Finanzen ordentlich führt, ist dabei doppelt gekniffen: Zum einen hat es zuvor gespart, an Investitionen geknausert, zum anderen trägt es die volle Last der Verschwendung jener Länder, die das Geld mit vollen Händen ausgegeben haben. Am Ende hat das sparsame Land für die Verschwender gearbeitet.

Als 1989 die Mauer gefallen ist, haben wir uns über „die Brüder und Schwestern aus dem Osten“ gefreut. Die DDR-Bürger waren uns willkommen, daß wir eine DDR-Regierung bekommen würden, hatte damals niemand vorhergesehen. Die DDR war einstmals eingebunden im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe, RGW. Dieser RGW war eine Planwirtschaft über Ländergrenzen hinweg, wo jedes Land bestimmte Produkte produzieren und den anderen liefern mußte. Die einstige EWG ist als EU und insbesondere als Eurozone eine Neuauflage dieses RGW, auch wenn die Planzuweisung weggefallen ist. Merkeldeutschland liefert Produkte gegen Zahlungsversprechen, die niemals eingelöst werden. Für unentgeltliche Lieferungen gibt es zwei treffendere Begriffe: Spenden, wenn es freiwillig, Tribute, wenn es unfreiwillig geschieht. Da die EU Deutschland willkürlich sanktioniert, kann von Freiwilligkeit keine Rede sein.

Die DDR hat jahrzehntelang davon gelebt, ihre Infrastruktur zu verbrauchen. Da waren Straßen zu Schlaglochpisten verkommen, die Autobahnen sahen aus, als hätte sie noch der Reichs-Arbeitsdienst gebaut, bewohnte Häuser erinnerten an einsturzgefährdete Ruinen. Diese Zustände haben wir heute im einst „goldenen“ Westen. Unsere Brücken sind baufällig, unsere Wasserstraßen lecken, und wo immer der Staat neu baut, wird es exorbitant teurer und viel später fertig als angekündigt, wenn überhaupt. Wenn in weiten Teilen Merkeldeutschlands kein schnelles Internet verfügbar ist, die Nervenbahnen des globalen Gehirns also im Schneckentempo arbeiten, schadet das dem „einzigen deutschen Rohstoff“, der so oft beschworen wird: dem Denken, den Entwicklern, den Forschern.

Die Lösung des Problems lautet: „Beggar thy neighbor!“ Wenn Franzosen, Italiener und andere Euro-Staaten unsere Währung ohnehin aufweichen und zum Zusammenbruch bringen, dann haben wir jedes Recht, uns an dieser Schuldenorgie zu beteiligen. Wer nach der Währungsreform über intakte Straßen, belastbare Brücken, gut ausgebaute Schiffahrtswege und ein schnelles Internet verfügt, kommt eher wieder auf die Beine als der Rest. Wir werfen das Geld jedoch nur dort aus dem Fenster, wo wir absolut nichts davon haben: Wir zahlen den Bundestagsabgeordneten immer höhere Diäten für immer weniger Arbeit, da die Gesetze, über die sie abstimmen, immer stärker von Brüssel vorgegeben werden. Wir holen uns die „Flüchtlinge“ aus aller Herren Länder herein, die hier bei uns ihre Konflikte ausleben und nichts, absolut gar nichts zur Entwicklung dieses Landes beitragen. Wir stecken Geld in Fässer ohne Boden, bezahlen für mißwirtschaftende Banken, für amerikanische Kriege und für Waffen des ewig zänkischen Israel.

Der SPIEGEL hat Zahlen über die Luftwaffe der Bundeswehr veröffentlicht, die einem kalte Schauer über den Rücken jagen: Von 109 Kampfflugzeugen vom Typ Eurofighter sind nur 8 uneingeschränkt verfügbar, beim Transporthubschrauber CH-53 von 67 Maschinen nur 7 voll einsatzfähig. Beim Helikopter-Typ NH90 sind es von 33 Maschinen nur 5, und von den 56 Transall-Maschinen, die Waffen und Munition in den Irak liefern sollen, stehen nur 21 zum Einsatz bereit. Dafür gehören die letzten fünf Verteidigungsminister, die Generäle und alle Angehörigen der einschlägigen Bundestagsausschüsse zum Spießrutenlaufen abkommandiert!

Die Bundeswehr ist jedoch nur ein Beispiel von vielen, wo in diesem Land an der falschen Stelle gespart wird. Wir haben einen riesigen Beamtenapparat aufgebaut, der unaufhörlich neue Bürokratie ausspuckt, doch bei der Bundespolizei fehlen Stellen, fehlen Leute. Rentner, die ihr ganzes Leben gearbeitet haben, müssen von Grundsicherung leben, gleichgestellt mit jenen, die Zeit ihres Lebens jeglicher Arbeit aus dem Weg gegangen sind. Wir bezahlen Kindergeld an Ausländer, und gleichzeitig bezahlen wir dafür, daß angehende Mütter deutsche Kinder abtreiben lassen. Wir bilden zahlreiche Akademiker in unbrauchbaren Fächern aus, während Lehrstellen unbesetzt bleiben. Wir klagen über den Facharbeitermangel, leisten uns aber Gender-, Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte.

Sparmaßnahmen in Merkeldeutschland zögern den Zusammenbruch des Euro um ein paar Monate hinaus, schaden aber unserem Land nachhaltig. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs konnten unsere Städte so schnell wieder aufgebaut werden, weil unter den Trümmern vieles intakt geblieben ist, die Versorgungsleitungen und die Kanalisation. Noch heute nutzen wir Tiefbauten, die zu Kaisers Zeiten angelegt worden sind, die aber langsam das Ende ihrer Lebenszeit erreichen. Die Versäumnisse der letzten 70 Jahre kommen auf uns zu, brechen über uns herein.

Deshalb, weil der Euro nicht zu retten ist, weil der Zusammenbruch in jedem Fall bevorsteht, fordere ich: Alle Hähne auf! Ertränkt das Land in Schulden, aber baut dafür das, was wir nach diesem Zusammenbruch brauchen werden! Am deutschen Wesen soll die Welt genesen? Gerne, aber nicht an deutschen Tributen an die EU! Frankreich will die Schuldengrenzen des Maastricht-Vertrags aufweichen? Sehr gut! Zehn Prozent Neuverschuldung pro Jahr, das schaffen wir doch, wenn wir uns Mühe geben.

Das Geld der Sparer ist weg, was auf den Sparbüchern steht, sind Zahlen-Zombies. Nur wer sein Papier rechtzeitig versilbert oder vergoldet, darf hoffen, die Krise zu überstehen. Aber wenn Oma Tüttelbek schon alles verliert, dann bitte für Dinge, die in Deutschland verbaut worden sind. Die Oma braucht die Kanalisation in Nordoosterstedt, nicht in Saint Eglis sur Mere oder in Sizilien. Der Rentner in Mittelmietraching freut sich über zehn Prozent mehr mindestens so sehr wie die Damen und Herren Abgeordneten, die sich selbst diesen Zuwachs längst bewilligt haben.

Ausländer sind ein Konfliktpotential, besonders in einer Krise. Menschen eines Blutes sind eher bereit, zusammenzustehen und sich gegenseitig zu helfen. Wenn dann ein Staat in kleinste, konkurrierende und sich bekämpfende Gruppen zerfällt, bleibt er ein ewiger Trümmerhaufen. Stopft den Flüchtlingen die Taschen voller Dollar, bis sie kaum noch laufen können, aber dann schickt sie nach Hause! So tun die Dollar noch ein letztes gutes Werk, bevor sie zu grüner Krätze zerfallen. Verfahrt mit Türken und Zigeunern genauso, nur gebt ihnen Euro statt Dollar. Aber jagt sie vorher alle durch den Erkennungsdienst und verfahrt gnadenlos, wenn sie erneut kommen und einen Nachschlag wollen!

Europa hat jahrzehntelang auf deutsche Kosten gut gelebt, wir haben ein Recht darauf, das zu verprassen, was wir bisher als Tribute abgeliefert haben. Auf diese Weise beschleunigen wir das Ende, anstatt es immer weiter hinauszuzögern. Der Vulkan wird ausbrechen, ob wir nun in Askese darben oder zum letzten großen Tanz bitten.

Angela Merkel hat ihren schlechten Ruf in der Geschichte ohnehin sicher. Wenn sie jetzt in einem letzten Aufbäumen alle Hähne öffnet, Deutschland auf das schlechte Wetter, auf die schwere See vorbereitet, wird man ihrer in fünfzig Jahren eher mit Dankbarkeit gedenken, als wenn sie in die Fußstapfen Heinrich Brünings tritt, dessen Sparsamkeit einen neuen Reichskanzler ins Amt gebracht hat: Adolf Hitler.

© Michael Winkler

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