Die deutsche Regierung bläst zum Krieg gegen Russland

Christian Müller (infosperber)

Die deutsche Regierung macht aus der vermuteten Vergiftung des russischen Oppositionellen Alexei Nawalny ein militärisches Thema.

Dass die «Bild», das Boulevardblatt für die einen Deutschen, und «Die Welt», das Intelligenz-Blatt für die anderen, gegenwärtig aus allen publizistischen Rohren gegen Russland schiessen, ist keine Überraschung. Ihr Eigentümer, der Medienkonzern Axel Springer, gehört bereits zu über 42 Prozent einer US-amerikanischen Heuschrecken-Gesellschaft. Und sein Konzern-Boss, Mathias Döpfner, pflegt gelegentlich selber in die Tasten zu greifen, damit seine Chefredakteure wissen, was sie zu schreiben haben. Vor allem aber gibt es auf oberster Konzernebene eine klare Anweisung, dass alle Publikationen des Konzerns die Freundschaft zu den USA – und also die nordatlantische Politik – einzuhalten haben. Deutsche Pressefreiheit nach westlichem Modell.

Damit kann man leben. Es soll solche Medienkonzerne geben dürfen, solange sie nicht die Mehrheit im Medienmarkt beherrschen.

Weniger gut zu leben ist mit den gegenwärtigen Verlautbarungen der deutschen Regierung, namentlich der Verteidigungsministerin Annegret Kramp Karrenbauer, bekannt als AKK, des deutschen Aussenministers Heiko Maas und der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nach der vermuteten Vergiftung des Putin-Kritikers Alexei Nawalny war Deutschland bereit, diesen ins Berliner Universitäts-Krankenhaus Charité zu übernehmen, und Russland stimmte diesem Vorgehen zu, obwohl Nawalny einer bevorstehenden Gerichtsverhandlung wegen eigentlich Russland nicht hätte verlassen dürfen. Die Klinik Charité delegierte die Untersuchung Nawalnys dann allerdings an ein Labor der Bundeswehr ab, womit der erste Schritt zum militärischen Missbrauch des Vorfalls getan war. Das Bundeswehrlabor fand, wen wundert’s, «Beweise» für eine Vergiftung und lieferte später auch noch die Meldung nach, das zur Anwendung gekommene Gift sei ein Nervengift aus der Familie der Novitschok-Gifte. Damit war der zweite Schritt zur Verpolitisierung des Falles getan.

Jenseits von Gut und Böse schliesslich war die darauf folgende Erklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, wonach nun der Beweis vorliege, dass es sich beim Zusammenbruch von Nawalny im Flugzeug um die Folge eines «Verbrechens» handle und dass auf einige Fragen zu diesem Verbrechen «nur der Kreml eine Antwort geben könne», sprich: Der Kreml sei für das Verbrechen verantwortlich.

Damit aber nicht genug. Es gab in dieser Sache eine Pressekonferenz, an der die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp Karrenbauer auftrat, die in ihrer politischen Funktion für das Militärlabor der Bundeswehr verantwortlich ist. Sie sprach mehrmals vom Einsatz «chemischer Nervenkampfstoffe» und auch von «chemischen Waffen», die international verboten seien.

Schliesslich trat auch der deutsche Aussenminister Heiko Maas auf. Dieser sagte unter anderem wörtlich: «Wir werden nun auch unverzüglich unsere Partner in der Europäischen Union und der NATO auf den dafür vorgesehenen Kanälen informieren.»





Vom vermuteten versuchten Mord an einem einzelnen Menschen zum Einbezug der NATO

Angenommen, Nawalny hätte wirklich umgebracht werden sollen. Angenommen, Nawalny hätte wirklich mit einem Nervengift umgebracht werden sollen. Angenommen – auch wenn sehr unwahrscheinlich, da Nawalny für Putin noch nie gefährlich war – , der Auftrag dazu sei wirklich vom Kreml gekommen. Wie kommt die deutsche Regierung auf die Idee, dieses «Verbrechen» an einem russischen Bürger in Russland zu einem Thema der Bundeswehr und sogar der NATO zu machen?

Die NATO ist gemäss Gründungsvertrag ein militärisches Verteidigungsbündnis gegen bewaffnete Angriffe von anderen Staaten. Nochmals: gegen bewaffnete Angriffe! Was hat die (vermutete) Vergiftung eines russischen Bürgers in Russland mit einem bewaffneten Angriff auf einen NATO-Staat zu tun?

Es ist bekannt: Saudi-Arabien tötet einen eigenen Staatsbürger in seiner eigenen Botschaft in Istanbul (Fall Jamal Khashoggi). Der israelische Geheimdienst Mossad tötet einen Hamas-Funktionär in einem Dubaier Hotel (Fall Mahmud al-Mabhuh). Die USA kennen nicht nur immer noch die Todesstrafe (mit etlichen bekannten Justiz-Irrtümern), die USA töteten schon unter früheren Präsidenten, nicht zuletzt auch unter Friedensnobelpreisträger Barack Obama, und sie töten auch jetzt unter Präsident Donald Trump Dutzende wenn nicht Hunderte «feindliche» Politiker und Armee-Angehörige anderer Staaten – und dies sogar in anderen Staaten, unter bewusster Inkaufnahme, dass dabei immer auch unschuldige Zivilpersonen zu Tode kommen (z.B. Fall iranischer General Kassem Soleimani, von den USA in Syrien ermordet). Und wie reagiert die Welt darauf? Gibt es Sanktionen gegen Saudi-Arabien? Gibt es Sanktionen gegen Israel? Gibt es Sanktionen gegen die USA?

Jetzt aber, wo ein Russe in Russland hätte vergiftet werden sollen, von wem auch immer, erklärt Deutschland, das Gift sei ein verbotenes «chemisches Kampfmittel» und informiert «auf den dafür vorgesehenen Kanälen die Partnerländer der EU und der NATO»!

Die NATO ist eine militärische Organisation und hat im Widerspruch zu den eigenen statutarischen Vorgaben bisher mehr Angriffs- als Verteidigungskriege geführt. Mit dem bewussten Einbezug der NATO hat Deutschland nun das Thema Nawalny nicht nur zu einem geopolitischen Thema gemacht, es hat das Thema vor allem auch zu einem militärischen Thema gemacht. Sollte in nächster Zeit wieder irgendwo in Europa ein bewaffneter Konflikt ausbrechen – in Anbetracht der massiven Einmischung der gegenwärtig unter Deutschlands Führung stehenden EU in Weissrussland keine undenkbare Variante –, dann ist Deutschland klar mitverantwortlich.

Wo sind die Deutschen Bürgerinnen und Bürger, die ihre Regierung in dieser skandalösen Geschichte zurückpfeiffen? Und wo sind die Staatsrechtler, die die deutsche Regierung auffordern, Zivil- und Kriegsrecht auseinanderzuhalten?

– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Siehe dazu das Infosperber-Dossier

«Nato: Sicherheit oder Brüskierung?

(Visited 418 times, 1 visits today)
Die deutsche Regierung bläst zum Krieg gegen Russland
6 Stimmen, 5.00 durchschnittliche Bewertung (99% Ergebnis)

18 Kommentare

  1. Die beste Lösung für kriegerische Konflikte ist, wenn man die Regierungen der beteiligten Länder in Unterhosen und mit Knüppeln in einem Stadion gegen einander antreten lässt und das Ganze live überträgt.

    Die Wahrscheinlichkeit für Kriege würde sich massiv verringern und der Fitnesszustand der Regierungsmitglieder sich massiv verbessern und das Durchschnittsalter der Protagonisten sich stark senken und um Frauenquoten bräuchte man sich auch keine Gedanken mehr machen…

  2. Kommentar wieder zensiert.

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Ein Riesentheater wegen Nawalny. Sicher traurig. Nur lebt der aber  noch…. Wieder ein Anlaß um Ketten rasseln zu lassen. Wer rasselt am meisten? Meistens die, die bestimmte unsaubere Gründe haben. Kann man wegen dem Ereignis vorhaben, unschuldige Menschen leiden zu lassen? Sucht man immer Gründe um sich als Richter auszuspielen. Wer hat das Recht? Fällt mir Glashaus und Steine ein. 

  3.  

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Ein Riesentheater wegen Nawalny. Sicher traurig. Nur lebt der aber  noch…. Wieder ein Anlaß um Ketten rasseln zu lassen. Wer rasselt am meisten? Meistens die, die bestimmte unsaubere Gründe haben. Kann man wegen dem Ereignis vorhaben, unschuldige Menschen leiden zu lassen? Sucht man immer Gründe um sich als Richter auszuspielen. Wer hat das Recht? Fällt mir Glashaus und Steine ein. 

  4. «Die deutsche Regierung bläst zum Krieg gegen Russland»

    Sieht danach aus, als würde die deutsche Regierung – schön nach Vasallen-Gebaren – der anglo-amerikanisch-zionistischen Machtclique Folge leisten. Nur, das deutsche Volk ist nicht dabei.

    Die deutsche Wirtschaft und das deutsche Volk will ökonomischen Austausch mit den Russen und eine wirtschaftlich-prosperierende sowie wissenschaftliche Zusammenarbeit. Genau das, was die anglo-amerikanisch-zionistischen Mächte seit über einem Jahrhundert krampfhaft versuchen zu verhindern. Dafür haben sie den Ersten und den Zweiten Weltkrieg im Hintergrund geschürt und angefeuert. Die europäischen Staaten erhielten Waffen und Kredite für ihre Kriege, um gegeneinander zu kämpfen. Sie wollten dabei nicht merken, dass sie damit absichtlich geschwächt wurden. Man hat sie einfach gegeneinander aufgehetzt, und sie liessen das mit sich machen. Zum Schluss waren alle verschuldet bei den Amerikanern und mussten deren Politik-Diktat bis heute erfüllen.  

    Was die deutsche Regierung an katastrophaler Politik gegen das deutsche Volk seit Jahren und Jahrzehnten betreibt, ist himmelschreiend und empört. Nur, dieses Mal wird es noch andere Verlierer geben, sollte es zu einer solchen militärischen Auseinandersetzung kommen. Dann werden die bisherigen falschen Sieger für lange – sehr lange – Zeit lernen müssen, Verlierer zu sein. Gegen Russland, China, Iran, Indien und weitere Staaten werden sie nie gewinnen.

    Die deutsche Regierung lässt sich ein weiteres Mal für eine hinterhältige Dreckpolitik vor den anglo-amerikanisch-zionistischen Karren spannen. Wenn die genannten Aktivitäten im Titel stattfinden sollten, kann Westeuropa einpacken. Dann geht es nur noch darum, wem dieses Westeuropa gehören soll, den Amerikanern oder den Russen oder den Chinesen? Die Westeuropäer werden dazu nichts mehr zu sagen haben. 

  5. Der Aufhänger für einen Konflikt mit Rußland ist dürftig. Das zeigt die Not, in der Brüssel steckt.

    Würde Europa alle Waffen nach innen liefern, die es produziert, und alle Armeen zusammen stellen, wäre es schlagkräftiger und besser ausgestattet als die USA.

    Nur wer soll kämpfen? Söldner sind nicht sehr zuverlässig.
    Sollte es tatsächlich ernst werden, könnte Putin den Krieg beenden, wenn er seine Mach 20 Raketen nach Berlin und Brüssel schickt.

  6. Die rechten Rambos von Asgaard

    Ehemalige Polizisten und Bundeswehrsoldaten arbeiten für eine private Sicherheitsfirma in Bagdad. Dem SPIEGEL liegen Videoaufnahmen vor, die zeigen, wie dort die Nazizeit verherrlicht wurde.

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ns-symbole-bei-deutscher-sicherheitsfirma-im-irak-die-rechten-rambos-von-asgaard-a-cc8218f7-1a0d-47ed-8150-b6923e592a45

    In der pro-westlichen Ukraine nach der Maidan-Revolution 2014 unter dem "demokratischen Präsidenten" Poroschenko gab es ganze Armeen , die mit Waffen-SS Symbolen und Nazi-Symbolen den Nazi-Zeit verherrlichten, zum Teil auch jetzt immer noch so in der Ukraine. Die Eurokraten hatten damals Kreml vorgewoirfen, daß sie die Geschichten über die angeblichen Nazis in der ukrainischen Armee und Regierung sich ausdenken würden. Die Poroschenko Armee bekam trotzdem viel Unterstützung von den USA und von der NATO.

    In der Ostukraine wurden Krankenhäuser und Schulen unter Beschuss genommen. Es entstand eine humanitäre Katatsrophe in der Ostukraine! Was tat die EU? Gar nichts nichts. Denn in der EU selbst gibt es auch viele Politiker, die die Nazi-Zeit verherrlichen, siehe Baltische Staaten. Die EU-Kommission weiß davon spätestens seit 2012, unternimmt aber nichts. Denn das sind ja Putins-Gegner, pro-EU und pro-NATO Regierungen. Also sind die Nazi-Symbole kein Problem laut unseren Eurokraten…

    • Die EU ist eine Nazi-Organisation. Hitler hatte schon einen Plan, der hat nicht einfach nur herumgeballert, wie man uns glauben machen will. Die Nazis wollten die Großraumwirtschaft mit Einheitswährung auf Basis der Reichsmark. Die haben sich nach dem Krieg nur in anderen Organisationen versteckt, um die Großraumwirtschaft von da voran zu treiben.
      Die Argumente sind genau dieselben. Die Nazis haben zwar nicht von blühenden Landschaften gesprochen, aber vom Frieden. Paneuropa geistert seit 140 Jahren in Europa herum.

      „Das bürgerliche Zeitalter ist abgeschlossen.“ Das Zitat könnte von der Antifa kommen, den 68ern, der SPD, den Grünen und der Neu-SED. Aber es ist ein Zitat von Hitler.

      „Was haben wir das nötig: Sozialisierung der Banken und Fabriken. Wir sozialisieren den Menschen.“ Adolf Hitler

      „Ich bin nicht bloß der Überwinder, ich bin auch der Vollstrecker des Marximus, wenn man das, was er wollte und was berechtigt an ihm ist, der jüdisch-talmudischen Dogmatik entkleidet.“ Adolf Hitler
      Propagiert hier gerade jemand den Marx Massenmörder als großen Philosophen? Kommt zufällig ein Kanzler aus der DDR?

      „Deutschland wird erst sein, wenn es Europa ist. Ohne die Macht über Europa müssen wir verkümmern.“ Adolf Hitler

  7. Ich glaube nicht, dass Putin die deutschen Kriegstrommeln ernst nimmt. Was unsere Regierung da veranstaltet, ist nichts anderes, als eine Trotzreaktion, weil der Putsch in Weissrussland nicht funktioniert hat. AKK und Maas sollten ihr freches saarländisches Mundwerk zügeln und nicht die deutsche Bevölkerung in eine prekäre Lage bringen. Denn wir wollen Frieden mit Russland und der Welt, sonst nichts.

    • Frieden mit Russland und eine erspriessliche Zusammenarbeit, das ist das Ziel vieler Menschen im westlichen und mittleren Europa. Schon längst arbeiten die Wirtschaftskräfte und wissenschaftlichen Institutionen dieser Regionen inkl. Russland miteinander, auch wenn diese Zusammenarbeiten immer wieder durch Sanktionen der westlichen Mächte gestört werden. 

      Bleibt zu hoffen, dass sich diese Entwicklung wirtschaftlich und kulturell fortsetzen wird. Wir alle im europäischen Raum bis hinein nach Eurasien könnten damit viel gewinnen. Krieg ist das letzte, das wir gebrauchen können. Und was er an Leid, Katastrophen und Zerstörung bringt, wissen die Europäer nur zu gut. 

  8. Dann soll mal Merkel und ihre Verbrecherbande gegen Russland marschieren, damit sie entgültig ausgeschaltet werden. Sie haben nichts aus der Geschichte gelernt.

     

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*