Die Achse Helmut Schmidt-Monti-Hollande

Tageskommentar 29. 12. 2012: Dr. Norbert Leineweber,
Die Achse Helmut Schmidt-Monti-Hollande. Oder: Wie sich Schulden um die Achse drehen.
Und zu Schäuble: Einen Tag nach Beendigung der Finanzkrise (WELT) brauchen die griechischen Banken 40 Mrd.
Und: Was im Wallstreet Journal steht, aber nicht in der WELT (Springer)

Monti ist nach seinem gefakten Rückzug mit einer knallharten Ansage zurück: Er will die Risiken in Europa vergemeinschaften.
Statt den Terminus Billionenschulden verwendet er jetzt den Begriff „Risiko.“ Leider ist das Risiko auf das Risiko hereinzufallen recht groß. Es geht nämlich nicht um Risiken. Es geht um das was schon längst eingetreten ist, und das ist ein Risiko, das schwupps,schon längst vorüber ist. Risiko war gestern. Es ist eine bereits bestehende, existenzielle Gefahr. Wenn sich Monti jetzt so weit aus dem Fenster lehnt, stellt das ja geradezu unter Beweis, dass Italien in Kürze „dran“ ist, mit seiner Pleite. Und eine Pleite erfordert natürlich Solidarität.

Und Solidarität bedeutet, sich erst nicht an die Spielregeln zu halten und sich zu überschulden, und dann die Regeln mitzubestimmen. Das klingt nach unbeschränkter Finanzhilfe durch Deutschland. Der Satz von Monti könnte glatt von Gauck stammen so übel wird einem dabei.
Auf Gauck`s Weihnachtsansprache gehen wir nicht ein, das wäre zu viel Aufmerksamkeit für ein non-event. Stattdessen weisen wir darauf hin das Gauck in der Heute Show des ZDF als „das Gauck“ veralbert wurde. Als oberster Solidaritätsapostel hatte er ja bereits gesagt, dass der ESM zu mehr Solidarität führt.
Die Deutschen sind aber selbst schuld, wenn die anderen Europäer jetzt ihre Forderungen stellen. Monti denkt: Wenn die Deutschen ihrem Volk schon die 90 Mrd. für die Griechen verschweigen, klappt das bei Italien auch. Also am Besten gleich nochmal 90 Mrd. für Italien, was Schäuble dann nochmal als 730 Mio. für die Bundesrepublik verkaufen darf.
Und jetzt kommt der Witz: Der zweite und der dritte Coup wird genauso spurlos an den Medien vorbeigehen wie der erste. So ist das. Wenn man die deutschen Bürger veralbert, werden sie erst recht zur Kassse gebeten.
Deutschland bietet ja gerade den Anreiz sich zum Zahlmeister aufzuspielen. Erst spielt Schäuble als Meister aller Zahlen die 90 Mrd. für Griechenland als völlig bedeutungslos herunter, jetzt wird er von der Realität eingeholt. Wenn man nämlich 90 Mrd. bagatellisiert, wird Deutschland gezwungen zu zahlen, und das gleich mehrfach. Es gibt noch genug Länder, die 90 Mrd. brauchen. Der dritte Coup betrifft dann Spanien.
Und Merkel sitzt in der Falle: Sie kann jetzt eben nicht vor das Volk treten und sagen: Mit 90 Mrd. Griechenlandhilfe ist Deutschland bereits überfordert, weil der deutsche Anteil bei mindestens 25 Mrd. liegt, man darf auch die Leistungsfähigkeit von Deutschland nicht gefährden.
Tja und wenn die Pleiteländer für sich nicht haften können, haftet Deutschalnd eben voll. Schon ärgerlich, wenn man als Kanzlerin bis 100% nicht rechen kann. Man sollte es einmal so formulieren: 100% ist die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Schwerkraft gibt. Tja so ist das; wenn Schäuble und Merkel das Volk veralbern, machen sie sich als Zahlmeister zum Kasper und kommen aus der Nummer nicht mehr raus. Und die Nummer funktioniert so toll, dass die CDU in Wahlumfragen auf einem 6-Jahres-Hoch ist.

Und Helmut Schmidt setzt noch einen d`rauf. Deutschland soll zwar zahlen, dass es kracht, es darf aber seine Stellung als alleiniger Finanzier des Eurodesasters nicht ausnutzen. Er will, dass der Pleitier Hollande mitbestimmt. Da haben wir noch einen besseren Vorschlag um Deutschlands Hegemonie zu beenden:
Monti und Hollande tun sich zu einem Schuldenbündnis zusammen und beschließen dass Deutschland eine halbe Billion blecht, um den Risiken des Jahres 2013 zu begegnen. Man beachte die Sematik „Risiken!“ Helmut Schmidt hat dann als Schuldenkanzler Deutschland gleich zweimal ruiniert und darf noch eine zusätzlich rauchen. Wo viel Nebel ist ist, ist normalerweise auch viel Dunst. Wir sagen es gibt eine Ausnahme, weil Schmidt hat keinen Dunst hat wovon er redet.
Das wäre so als wäre Schmidt als Kunde seiner Bank vorstellig geworden: „Also ich hab` bei der Kontoführung nix zu sagen, dass muss die Achse Frankreich / Italien bestimmen.“ Darauf der Bankberater: „Meinen Sie das im Ernst?“ Helmut Schmidt: „Was mit deutschen Steuergeldern gut geht, muss mit meinem Vermögen auch klappen.“ Tja, so ist das eben wenn man in die Jahre gekommen ist.

Da wundert es auch nicht, dass das Wallstreet Journal auf seiner website am 27.12. 2012 um 11. 31 a.m. einen längeren Beitrag des Ökonomen Galbraith zitiert (der Sohn des legendären Galbraith), wonach die Eurokrise wie folgt enden würde: „In an explosion of violence:“ Es berichtet der renommierte Darrell Dalamaide, Washington. Der Witz an der Sache ist, dass im Beitrag des WSJ der link auf „nachdenkseiten“ enthalten ist. Die Thematik kommt also auf den Umweg über Washington nach Deutschland zurück.

Dass Süffisante daran ist eingentlich, dass am gleichen Tag die WELT feststellt: „Schäuble hält die Eurokrise für beendet.“ Nun man sich sich jetzt entweder auf die Seite des Wall Street Journal schlagen oder auf die WELT (der BILD). Und mehr ist dazu wirklich nicht mehr zu sagen. Wenn Schäuble irrt und Galbraith Recht hat, ist Schäuble ein Kandidat für die geschlossene Psychiatrie. Noch mehr Wahnideen gehen nicht. Und einen Tag nach der Beendigung der Finanzkrise stellt sich doch tatsächlich heraus, das die griechischen Banken 40 Mrd. brauchen.

Quellen:

Gro0banken brauchen Geld (FAZ)

Schmidt warnt vor deutscher Führungsrolle (Welt)

Thesen aus Italien (FAZ)

Schäuble erklärt die Euro-Krise für beendet

James Galbraith im großen NachDenkSeiten-Interview

Quelle: fortunanetz

 

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