Deutsche Bundesbank expatriiert im März 1000 Tonnen Gold

von Peter Boehringer (Edelmetallgesellschaft)

Die Nachrichtenagentur gpa zitiert in einer aktuellen Vorab-Meldung Kreise der Deutschen Bundesbank zu einem überraschenden Strategiewechsel bei den Rückführungsplänen ihrer ausländischen Goldbestände nach Frankfurt. Wie aus den Kreisen verlautbart, wird die Deutsche Bundesbank aufgrund des nach Europa zurückgekehrten Kalten Kriegs ihre am 16. Januar 2013 verkündete Repatriierungs-Planung für große Teile des nationalen Goldbestandes im Ausland nicht mehr weiterverfolgen, sondern stattdessen „aus Sicherheitsgründen“ im Gegenteil 1000 Tonnen der derzeit etwa 1050 in Deutschland befindlichen Tonnen nach London verbringen. Tatsächlich sei diese Eil-Expatriierung per Ende März auch bereits vollständig und reibungslos vollzogen worden. [sic!]

=> Eine offizielle Bestätigung der Deutschen Bundesbank dazu steht noch aus. Die gpa zitiert in der heute veröffentlichten Meldung aus einem vertraulichen internen Sitzungsprotokoll vom 31. März 2014 (Sitzung von beteiligten Zentral-Bankern der BuBa und der Bank of England sowie politischen Beratern in den Räumen der BoE, Threadneedle St, London). Nachfolgend Auszüge; ergänzende Hyperlinks und Textformatierungen von PB:

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Frankfurt / London (gpa): „Deutsche Bundesbank expatriiert im März 1000 Tonnen Gold“ (Ticker-Eilmeldung; Dienstag 1. April 2014, 0:02 Uhr)


Jens Weidmann (Präsident der Dt. Bundesbank):

„Die Zuspitzung der politischen Lage in der Ukraine hat uns Mitte März 2014 bewogen, von der 2013 eingeleiteten Heimholung unserer Goldbestände nach Deutschland aus Sicherheitsgründen Abstand zu nehmen. Wir haben dann schnell gehandelt – und sehen die per Ende März nun abgeschlossene Rückführung des in Frankfurt ansonsten durch Russland gefährdeten Goldbestands nach London auch als eine Überführung an den Ort an, an den es im neu entflammten Kalten Krieg hingehört. Ich erinnere daran, dass wir es ja erst vor etwa 15 Jahren unter der aus heutiger Sicht nicht mehr haltbaren Annahme eines Endes des Kalten Kriegs eben von London nach Frankfurt geholt hatten. Das Gold kehrt somit nach diesen Jahren ‚anachronistischer Fehllagerung‘ in Frankfurt sozusagen wieder ‚heim‘ – was für das Gold ebenso gut ist wie für den Fußball [„Football´s coming home“, Anm. PB]. Die britischen Inseln sind auch langfristig und sogar in Kriegszeiten ein invasionssicherer Ort: seit fast 1000 Jahren wurden sie nicht mehr erfolgreich erobert [Eroberung Englands durch die Normannen 1066, Anm. PB] – ein beeindruckender track record. Zudem bestand bei einem Großteil des Goldes ja ohnehin seit Jahrzehnten eine buchhalterische Doppel-, äh Miteigentümerschaft angelsächsischer Banken, so dass durch die Überführung nach London nun die buchhalterische Präsenz und die physische Präsenz des Goldes in Londoner Tresoren (die wir aus Sicherheitsgründen nicht genauer benennen können und auch gar nicht genau wissen wollen) wieder in einer Hand liegen. Der natürliche Zustand ist damit wieder erreicht. Es hat eines externen Ereignisses (Krise in der Ukraine, Bedrohung Deutschlands durch Putin) bedurft, um diesen ohnehin sinnvollen Zustand nun beschleunigt herbeizuführen. Die Überführung der 1000 Tonnen Gold nach London in nur einer Woche und in nur drei Flügen eines einzigen Transportflugzeugs war eine große logistische Herausforderung. Aber alles lief reibungslos ab. Wir hatten neben unseren üblichen Beratern in Logistik-, Lagerungs- und Verbuchungsfragen (BIZ, Goldman Sachs, JP Morgan, HSBC, IWF) diesmal auch eine spezialisierte ukrainische Beratungsfirma unter der erfahrenen Leitung von George Soros an Bord: Soros ist nicht nur Experte und Insider bezüglich der akuten militärischen Lage in der Ukraine, sondern mit seiner Transport-Firma ‚Goldwings Inc.‘ war er zugleich zuständig für den ebenfalls im März erfolgten Eiltransfer des gesamten ukrainischen Staatsgolds in die USA mit einem einzigen Flug, was uns beeindruckt hat.“
George Soros (Founder & President, Open Society Foundations):

„Der Vorstand der Deutschen Bundesbank hat angesichts einer politisch-militärisch akuten Krisenlage überlegt aber zügig reagiert. Wir sind stolz darauf, unter massivem Zeitdruck das Gold der OMF–BRD erfolgreich und nun auch vollständig ins Ausland verbracht zu haben. Die neo-bolschewikischen Panzerarmeen des russischen Bären hätten sonst schon in wenigen Wochen in einer Nacht- und Nebelaktion durch das sogenannte ‚Fulda-Gap‘ an der Rhön vorbei nach Frankfurt vorstoßen können. Hier in dieser bislang geheimen militärischen Planungskarte finden Sie die entsprechenden Planungen Putins, die wir mit unserer Open-Society-Stiftung zum Glück noch rechtzeitig dem Vorstand der Bundesbank zur Kenntnis bringen konnten: Plankarte „Aurusko“ (Goldtransfer Frankfurt-Moskau, Teil 1, Auszug West). Wir hatten nach dem entsprechenden Expatriierungs-Beschluss des Bundesbank-Vorstands vom 20. März 2014 dann nur drei Tage für die Umsetzung des Plans inklusive Bereitstellung der Tresorräumlichkeiten in London bei der BoE und deren befreundeten Großbanken. Es war eine große logistische Herausforderung. Aber alles lief reibungslos ab. Auch unsere Versicherungen hatten angesichts unseres erfahrenen, professionellen und nach den Einsätzen in Libyen 2011 und in der Ukraine 2014 ja sehr bewährten Goldtransport-Teams ebenfalls keine Bedenken, die 1000 Tonnen mit nur drei Flügen in drei Tagen überführen zu lassen.”
Mervyn King (ehemaliger Gouverneur der Bank of England und Berater der Queen in Goldfragen):

„Weder mein Nachfolger Carney noch ich selbst wollten in dieser Frage der NATOnalen Sicherheit Deutschlands im Weg stehen. Trotz der überraschenden und dringlichen Anfrage des Bundesbank-Vorstands haben wir daher gerne Platz in unseren Tresorräumen für das deutsche Gold gemacht. Es war eine große logistische Herausforderung, die erforderlichen fünf Quadratmeter für die 1000 Tonnen innerhalb weniger Tage bereitzustellen – aber zusammen mit unseren Partnerbanken J.P. Morgan und HSBC, die zufällig in London den weltgrößten Tresorraum für Gold unterhält, haben wir es geschafft. Alles lief reibungslos ab. Auch die Queen hatte keine Einwände; sie bestand jedoch darauf, in diesem Fall nicht erst im Rahmen ihrer jährlichen Goldvisite bei der Bank of England, sondern gleich unmittelbar nach Eingang der 1000 Tonnen aus Frankfurt nun auch das ehemals deutsche Gold in Augenschein zu nehmen. Ein Wunsch, den wir gerne sogleich erfüllen konnten.“

Gordon Brown (ehemaliger britischer Schatzkanzler):

„Ich freue mich sehr, dass die konjunkturellen Stützungsmaßnahmen per Zinssenkung, die ich damals 1999 mit dem Verkauf des britischen Staatsgolds zu 250 $/Unze erfolgreich unterstützen konnte, nunmehr mit dem Gold, das im März von Frankfurt ankam, wiederholbar sein werden. Die Weltwirtschaft kann sich auf einen unerhofften Stimulus freuen, denn wir haben die Verkaufsmethodik seit 1999 erheblich verfeinert: Es ist heute angesichts der von unserem IWF erlassenen Buchhaltungsregeln keinerlei Problem mehr, die entsprechende ‚Goldforderung‘ von 1000 Tonnen nicht nur der Deutschen Bundesbank auf die Aktivseite deren Bilanz zu buchen, sondern dasselbe auch noch bei Dutzenden weiterer Bilanzen goldbedürftiger Notenbanken und Gold-ETFs zu tun. Die zentrale Lagerung in den bewährten LBMA-zertifizierten Londoner Tresoren erleichtert das inzwischen ja völlig legale fractional gold banking zur Konjunkturstützung dabei erheblich. Wir gratulieren dem Vorstand der Deutschen Bundesbank daher zu seinem weisen und vorausschauenden Schritt, das Gold als Wirtschaftsstimulus weg- und damit in den Markt zu geben. Deutsche Top-Ökonomen hatten der Bundesbank ja schon seit Jahren explizit zu diesem Schritt geraten. Aus militärischer Not wurde somit hier eine ökonomische Tugend zum Nutzen des überlegenen Welt-Papiergeldsystems gemacht.“
Carl-Ludwig Thiele (Vorstand der Deutschen Bundesbank, zuständig für die Goldreserven):

„Es zeigt sich, dass unsere auch nach dem scheinbaren Ende des Kalten Kriegs 1990 noch jahrelang und bis heute sehr restriktive Haltung ggü. einer immer mal wieder geforderten ‚Heimholung‘ des deutschen Golds trotz aller Kritik eben doch berechtigt gewesen war. Wir haben in diesem ganzen Vierteljahrhundert den Großteil des Goldes aus guten Gründen immer bei unseren Partnerbanken mit höchster Reputation im westlichen Ausland belassen, in deren zweifelsfreie Integrität wir uneingeschränktes Vertrauen haben. Im Falle einer internationalen Währungskrise könnte die Bundesbank (wie schon 2013 erläutert) binnen kürzester Zeit Gold an Goldhandelsplätzen im Ausland in Fremdwährungen umtauschen. Die nun nach England expatriierten 1000 Tonnen erweitern diesbezüglich unsere Swap-Möglichkeiten von in deutschen Tresoren illiquidem Gold gegen liquides Papier in London signifikant! Für die Prägung deutscher Goldmünzen haben wir künftig in Deutschland noch immer einen Handbestand von etwa 50 Tonnen. Zu deren genauem Aufenthaltsort können wir aus Sicherheitsgründen keine Auskunft geben. Ich kann aber in Richtung Moskau so viel verraten: Wenn tatsächlich ein russischer Panzer den Hochsicherheitstresor ausfindig machen und die 50 Tonnen zu stehlen versuchen sollte, so geht sofort per Standleitung ein automatischer NSA-Notruf zum nächstgelegenen US-Army-Stützpunkt und zu der jeweils zuständigen regionalen Sektion von Blackwater Security; in der OMF-BRD raus. Wir lassen uns unser Gold also keinesfalls von demokratisch unzuverlässigen Ländern stehlen – weder diese 50 Tonnen für gute deutsche Gedenkmünzen (die wir in patriotischer Weise an das deutsche Volk mit höchstens 100% Aufschlag verkaufen) noch die nun im Ausland endlich dauerhaft gesicherten restlichen 3320 Tonnen. Der Vorstand der Deutschen Bundesbank ist darum stolz darauf, mit der Expatriierung des Goldes prophylaktisch-weitsichtig gehandelt zu haben. Bei unseren Partnerbanken in London, New York und Paris liegt es nun zu 99% endlich (wieder) in besten, demokratisch-lupenreinen Händen. Es war eine große logistische Herausforderung – aber wir haben es geschafft. Alles lief reibungslos ab. Um einen großen US-Präsidenten zu zitieren: ‚Mission accomplished‘: wir melden Deutschland heute beinahe 100%ig goldfrei!
Michael Best (Kommunikationschef der Deutschen Bundesbank):

„Der Eiltransfer des gesamten Deutschen Goldes von Frankfurt nach London aufgrund der akut drohenden Panzergefahr war sowohl eine logistisch-militärische als auch eine juristische und buchhalterische Herausforderung: So verlangten die nun einlagernden angelsächsischen Banken vor dem Goldempfang nicht nur vollständige Inventarlisten mit Barrennummern (über die wir aber zum Glück vollständig verfügen), sondern auch einen Nachweis unseres exklusiven und alleinigen Eigentumsanspruchs auf das nun überführte Gold. Auch das war aber zum Glück kein Problem, da wir ja Barren aus Frankfurt und nicht die 1500 Tonnen der Bundesbank bei der Fed in NY überführt haben. Bei letzteren hätte ein Nachweis des unverliehenen Status unter Umständen ein Problem dargestellt [da die Fed ja selbst seit vielen Jahrzehnten keinen Audit ihrer Bestände mehr durchgeführt hat, Anm PB]. So aber konnten wir unseren nun ehemaligen Frankfurter Bestand auch buchhalterisch sauber nach London überführen, wo die empfangenden Banken genau wissen, was das beste für das Gold, für D-EU-tschland und für die Finanz-Welt ist. Schließlich arbeitet die Deutsche Bundesbank nur mit Profis zusammen – und die Finanzprofis der City of London sind erwiesenermaßen seit Hunderten von Jahren die besten und integersten. Das alles war wirklich eine große Herausforderung – aber wir haben es geschafft. Alles lief reibungslos ab.“

© 2014 gpa (goldseitenblog presse agentur), Dienstag 1. April 2014, 0:02 Uhr
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=> Soweit Zitate aus der Meldung der gpa von heute. Es darf in angemessener Frist sicher eine offizielle Bestätigung dieser glaubhaften Meldung durch die Deutsche Bundesbank erwartet werden. „Angemessen“ ist bei der Bundesbank bei einigen Themen (Goldlagerung, Target2-Bilanzrisiken, usw.) allerdings ein dehnbarer Begriff: Die Überführung der 1000 Tonnen in umgekehrter Richtung von London nach Frankfurt etwa um das Jahr 2000 herum wurde erst 12 Jahre nach ihrem Abschluss vermeldet. Wird fortgesetzt.

 

 

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