Des Menschen Einklang

von Jürgen

Ein jeder glaubt an etwas, hat seine Werte oder Richtlinien. In der Praxis ist er aber oft nicht wiederzuerkennen! Wie kommt es zu diesem, oftmals als opportunistisch empfundenen, Verhalten?

Sind wir uns alle, schlußendlich, selbst am nächsten? „Wenn jeder an sich selbst denkt, dann ist auch an alle gedacht?“

In den Neunzigern wurde der Begriff der Ellenbogengesellschaft geprägt. Nun, das ist mehr als deutlich! Was interessiert mich mein Nachbar, mein Angestellter, wer hat mich überhaupt zu interessieren? Ich! Ich! Ich! Lautete das Credo!

Heute sehen wir uns, mehr denn je, einer staatlichen „Fürsorge“ gegenüber. Sie gibt vor, uns vor fake news, sozialer Ausbeutung, angeblich falschem Nationalismus, und vorgegebenen äußeren Feinden zu schützen; vornehmlich Russland. Wir haben also ein neues Credo zu inhalieren, ein vermeintliches „Wir“!

Nun, wer genauer hinschaut, mag unschwer erkennen, daß es eben nicht um das Wohl der Masse geht, sondern, wie könnte es anders sein, um das Wohl derer, die eben schon immer haben und sagen durften!

Ist es dem Neid auf die Besitzenden und Mächtigen geschuldet, daß der „kleine Mann“ dann ebenso eifersüchtig auf seinen Vorteil bedacht ist?

Es ist zwiespältig! Einerseits werden die Königshäuser dieser Welt bewundert und angehimmelt, auf der anderen Seite regt man sich, zurecht, über völlig überzogene Boni auf!

Und damit kommen wir zu den Vorbildern, die uns präsentiert werden. Sei es Glaube, Royalität, Ideologie oder Wahlprogramm. Das Angebot ist vielfältig, für jeden etwas dabei!

Zumindest nach außen hin, der Form nach. Aber, der Mensch wird da hin und her geworfen, als sei er nur ein Spielball der Mächte. „Heute hier, morgen dort, …“ Glaube er, was er will, Hauptsache, er glaubt! An die Machbarkeit, an die Versprechungen, das Wachstum und darauf, daß unsere Delegierten für Alle alles regeln würden, zum Wohle der Menschheit! …





Wie bescheuert kann man nur sein, daran zu glauben?

Und was macht das mit uns? Wir geben unseren ureigenen Willen (unsere Stimme) ab, in dem Glauben, jemand anders könnte es für uns besser machen, wie wir selbst???

Da kann ich, mit offenem Munde, nur noch staunen! Zugegebenermaßen, Kinder sind unmündig; was daher kommt, daß ihnen Wissen und Einsicht fehlt. Wir aber, lassen uns freiwillig entmündigen!

Dem einen mag es bewußt sein, vielen anderen nicht, aber, da kommen wir zum Thema zurück. Wie soll ein Mensch glücklich und zufrieden werden können, wenn er seine vitalen Interessen anderen überantwortet?

Ist in der Delegierung der Verantwortung für das eigene Leben, nicht schon die Wurzel der Verzweiflung des Einzelnen angelegt? In dieser schnöden Abhängigkeit, diesem Ausgeliefertsein?

„Ich denke, also bin ich!“ sagte ein gewisser Herr Descartes. Ich sage jetzt einfach mal: Ich tue, ich trete für mich ein, nur dann bin ich! Nur dann kann ich sein!

Der Mensch lebt nicht nur vom Denken allein, er lebt auch von der Tat! Umso mehr, wenn diese mit seinem Denken, Wollen und Empfinden im Einklang steht!

Jürgen

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Des Menschen Einklang
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4 Kommentare

  1. "Der Mensch lebt nicht nur vom Denken allein, er lebt auch von der Tat! Umso mehr, wenn diese mit seinem Denken, Wollen und Empfinden im Einklang steht!"

    Ich bezweifele, daß eine Mehrheit unserer Mitmenschen Wert darauf legt, daß ihr Denken und Handeln miteinander im Einklang sind.  Der Dieb stiehlt Geld, will jedoch selbst nicht bestohlen werden und will das Geld ausgeben und bei diesem Geschäft nicht über den Tisch gezogen werden.  Also Widerspruch in Reinkultur.

    Zu Taten kommt es normalerweise nur bei Notlagen.  Goethe sinnt zwar darüber nach:

    https://gutenberg.spiegel.de/buch/faust-eine-tragodie-3664/6

    Geschrieben steht: »Im Anfang war das Wort!«
    Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort?
    Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,
    Ich muß es anders übersetzen,
    Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.
    Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn.
    Bedenke wohl die erste Zeile,
    Daß deine Feder sich nicht übereile!
    Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?
    Es sollte stehn: Im Anfang war die Kraft!
    Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,
    Schon warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe.
    Mir hilft der Geist! Auf einmal seh ich Rat
    Und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat!

    hat jedoch Zeit seines Lebens sich mit den Mächtigen seiner Zeit gehalten und die Christiane Vulpius erst nach Jahrzehnten des Konkubinats geheiratet, als sie ihn in Weimar gegenüber  französischen Soldaten persönlich verteidigte.  

    Die Schlaffheit des Geistes und des Körpers (Adipositas!) sind in einer materialistischen Umgebung wie bei uns völlig normal.  Im Fernsehen gibt es überhaupt kein bißchen Idealismus, nur moralinsauere weltfremde Ideologie ohne irgendwelchen höheren Geistesflug oder Idealismus.  Selbst Reiseberichte versuchen verdeckt heimlich politisch-historische Botschaften zu verbreiten und als höhere Menschentugend werden dann ausführlich Kochrezepte vorgetragen und erklärt.

    Fazit:  Unsere Mitmenschen sind meistenteils so, wie sie vorsätzlich erzogen wurden, opportunistisch, geistig unselbständig, egoistisch, egozentrisch, triebhaft.  Wie soll da eine aufrüttelnde frische politische Tatkraft herkommen?

    Sie müßten gezwungen werden durch eine Zwangslage, eventuell wie sie auch Themistokles, der Führer der uneinigen griechischen Flotte, in der Seeschlacht bei Salamis anwandte:  Er schickte einen Diener an den Großkönig Xerxes und empfahl ihm, jetzt die griechische Flotte im Sund von Salamis anzugreifen.  Da hörten die Diskussionen auf und die griechischen Trieren mußten nolens volens den Sieg erringen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Salamis

    "Da Themistokles von der Versammlung überstimmt wurde, sandte er Sikinnos – den Lehrer seiner Kinder – in einem Boot zu Xerxes. Sikinnos berichtete diesem, dass Themistokles auf der Seite des Königs stehe, die Griechen uneinig seien, flüchten wollten und sich trennen würden. Xerxes glaubte dieser Botschaft und schloss die Griechen ein. Laut Herodot wussten die Griechen nichts vom Vorrücken der Perser und hielten weiterhin Rat. Nun traf Aristeides aus Aigina ein, welcher Themistokles vom Rat herausrufen ließ und ihm über den strategischen Einschluss der Flotte und den versperrten Fluchtweg berichtete. Zwar war Aristeides ein Gegner des Themistokles und durch den Ostrakismos (Scherbengericht) verbannt worden, doch in der Notlage ließ er die Differenzen ruhen. Die von Aristeides dem Rat geschilderte ausweglose Lage wurde von einem Schiff aus Tenos bestätigt. Die Griechen waren nun mit ihren 380 Schiffen zum Kampf bereit und lichteten die Anker. Der Angriff der Perser erfolgte nur wenig später. Nun nahm die Schlacht ihren Lauf und fast alle persischen Schiffe wurden versenkt."

    • " Zu Taten kommt es normalerweise nur bei Notlagen."

        Nun, unsere Politiker und Bänker legen Zeugnis davon ab? Wie auch sonstige Schwerstkriminelle …

      " Mir hilft der Geist! Auf einmal seh ich Rat
      Und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat! "

        Nun, ich wage es kaum einem Goethe widersprechen zu wollen …

       Dennoch! War es nicht SEIN Wille, einfach weil er es konnte und wollte, zu schaffen, ihm zum Bilde?     "Freude schöner Götterfunken …?!"

  2. "Der Mensch lebt nicht nur vom Denken allein, er lebt auch von der Tat. Umso mehr, wenn diese mit seinem Denken, Wollen und Empfinden im Einklang steht."

     

    Wenn ich heute in diesem Land das tun würde, was ich momentan denke, will und empfinde,  säße ich wahrscheinlich schon morgen im Knast.

    • Wolltest Du nicht unlängst nach neuen Gardinen schauen? cheeky

       Yep, so ist das Leben. Früher hieß es. "Unrecht Gut gedeihet nicht!" Heute …

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